16. Friedrich-WM 2021

Ergebnisse der Vorrunde



In der Vorrunde wurden 16 Partien gespielt. Sie können wie folgt zusammengefaßt werden:

Spiel 1: Christian Yorck spielt mit Preußen schon sehr früh die −1-Rückzugstaktik. Während Christian Dickhausen sich auf Pik zu schwach fühlt und zögerlich in Schlesien agiert, drängen Richard Sivéls Russen Dohna systematisch an die Ostseeküste und verengen ihm die Räume. In Runde 10 wird Dohna in Massow eingekesselt und geht im Karokampf vom Brett. Dies sichert Rußland den Sieg in Runde 11. Bernd Preiß' Frankreich kommt auf 9 Punkte.

Spiel 2: Christian Blattners Preußen erleidet ein Lord Bute in Runde 6. Er hält den Attacken von Andreas Zölitz (Rußland), Bjorn von Knorring (Österreich) und Loughlin Deegan (Frankreich) tapfer stand und hofft auf eine pro-preußische Schicksalskarte. Diese will aber nicht kommen. Zu allem Überdruß werden in Runde 15 auch noch Friedrichs Gedichte veröffentlicht! Eine Runde später bricht Christians Stellung dann an allen Fronten ein: Es ist ein Dreifachsieg von Rußland, Frankreich und Österreich!

Spiel 3: John McCullough (Preußen) kann zweimal einen 24er-Turm Österreichs (Klaus Blum) vom Brett fegen und einmal einen veritablen Turm Rußlands (Jon Brede Smith). Auch Frankreich (Marcus Straßmann) muß sich an einem −6-Rückzug neu sortieren. Selbst die Subsidienkürzungen in Runde 10 und 11 kann John vorerst noch wegstecken. In Runde 15 und 17 scheiden Frankreich bzw. Schweden aus, aber gegen Rußland wird es zunehmend enger. Nach einigen blutigen Schlachten (z.B. bei Wangerin, wo 5 Reserven gespielt werden) siegen schließlich Jons Russen in Runde 21. Am Ende der Runde wäre Rußland übrigens ausgeschieden. Es war wirklich knapp!

Spiel 4: Manni Wichmann (Preußen) muß über die volle Distanz gehen. Alle Schicksalschläge kommen spät: Indien (11), Schweden (16), Gedichte (18), Lord Bute (19), Amerika (22) und Elisabeth (23). Nur mit Müh und Not kann Manni Andrew Brown (Rußland), Mark Luta (Österreich) und Jürgen Winter (Frankreich) in Schach halten. Allen fehlen am Ende nur 1 Zielstadt. (Andrew macht 9 Punkte mit Schweden, mit Rußland hingegen nur 7.) Es ist wirklich 5 vor 12, als um 23:55 Uhr die Partie endert. Manni ist mit den Nerven fertig, aber ein strahlender Gewinner.

aaa
Spiel 1: Christian Dickhausen und Christian Yorck bei einem Karo-Kampf in Sachsen.


Spiel 4: Klaus Blum und Marcus Straßmann am Sinnieren.


Spiel 5: Christian Blattner


Spiel 8: Andreas Zölitz, Marcus Straßmann und Christian Yorck.

Spiel 5: Richard Sivél verteidigt gegen Rußland in Ostpreußen-Pik. Die Standardvertdeidigung auf Kammin-Kreuz wäre wohl die bessere Wahl gewesen, denn hier war Rußland wirklich schwach. Durch einen Schnitzer in ca. Runde 7 können John McCulloughs Schweden Stettin und Greifenhagen nehmen. Zwei Runden später haben sie alle Zielstädte erster Ordnung. Zwar kann Malchin von Preußen zurückerobert werden, aber durch einen weiteren Schnitzer geht es wieder verloren. Manni Wichmanns Franzosen erobern recht zügig ihre Zielstädte in Hannover, beißen bei Madgeburg dann aber auf Granit. Auch in Sachsen ist es aufgrund Christian Blattners eklatanter Karoschwäche weitesgehend ruhig. Dies verleitet Christian nördlich von Berlin zu wildern, wobei in Runde 11 zwei Preußen vom Brett gehen. Jetzt kann Richard nur noch darauf hoffen, daß Schweden vor Rußland ausscheidet. Es soll aber nicht sein: In Runde 13 stirbt die Zarin und Schweden (John McCullough) gewinnt sofort.

Spiel 6: Bjorn von Knorring (Preußen) hält Jon Brede Smith (Rußland) und Jürgen Winter (Frankreich) gut in Schach: Beide machen nur 6 Punkte. Einzig Bernd Preiß' Österreicher kommen dem Sieg nah. Gedichte kommen in Runde 20 zu spät, denn in Runde 21 scheidet mit Frankreich der letzte Angreifer aus. Bjorn siegt!

Spiel 7: Christian Dickhausen gibt den mobilen Preußen, der auf allen Farben kämpft. Lord Bute in Runde 9 ist da nicht gerade hiflreich! Und so siegt Klaus Blum mit Rußland in Runde 14. Loughlin Deegan (Österreich) und Mark Luta (Frankreich) machen 7,5 bzw. 9 Punkte.

Spiel 8: Andreas Zölitz' Preußen erhalten in den ersten vier Runden TK mit einem gefühlten Durchschnitt von 4 Punkten. Trotzdem und trotz eines Lord Bute in Runde 11 gelingt es ihm, sich zäh zu halten. In Runde 8 und 14 scheiden Schweden bzw. Frankreich (Andrew Brown) aus. Christian Yorcks Österreicher kämpfen in Schlesien um jeden Millimeter, kommen dem Sieg aber nicht recht nah. So ist es am Ende Rußland (Marcus Straßmann), das in Runde 18 den Sieg einfährt.

Spiel 9: Preußen (Klaus Blum) bekommt in Runde 6 Lord Bute verpaßt. Bernd Preiß profitiert hiervon jedoch nicht: Mit Schweden und Rußland macht er nur 2 bzw. 4 Punkte. Vielleicht hat dies auch damit zu tun, daß er einen russischen General nach Sachsen schickt, der dort heftige Schläge austeilt, um dann am Ende in Senftenberg eingekesselt und vom Brett gefegt zu werden? Als Bernd dann in Runde 12 die Reichsarmee übernimmt, steht diese leider auch nicht auf Sieg. Auch Andreas Zölitz kann mit Frankreich am Ende nur 4 Punkte einfahren. Es ist nämlich Österreich (Manni Wichmann), der Klaus Verteidigung in Runde 13 niederringt und siegt.

Spiel 10: Jon Brede Smith spielt mit Preußen eine Schlesien-Verteidigung auf Karo. Österreich (Andrew Brown) kümmert sich zunächst um Sachsen um, dann gen Schlesien zu ziehen. In Runde 15 knackt er schließlich die preußische Stellung und siegt. Christian Blattner kommt mit Rußland auf 9 Punkte und Christian Dickhausen mit Frankreich auf 8 Punkte.

Spiel 11: Mark Luta's Preußen können Österreich (John McCullough) in Runde 2 einen −7-Rückzug verpassen. Dies verschafft ihm im Süden zunächst etwas Ruhe. Lord Bute in Runde 6 machen ihm hingegen das Leben schwer. Bjorn von Knorring fehlt nur noch Magdeburg, als Frankreich in Runde 17 ausscheidet. Und auch Christian Yorck ist mit Rußland dem Sieg nah (er macht am Ende 9 Punkte). Nach der herben Auftakt-Niederlage konnte John sich jedoch konsolidieren. Ungefähr in Runde 10 schickt er Marks Preußen bei Neisse vom Brett, zieht dann westwärts und stellt die Verteidiger Sachsens in ca. Runde 15 zur ersten großen Karo-Schlacht. Diese konnte von Preußen gewonnen werden. Aber einige Runden später begann das Gleichgewicht zu kippen, und so gewann John mit Österreich in Runde 19.

Spiel 12: Marcus Straßmann (Preußen) sitzt zunächst sicher im Sattel. Hilfreich hierbei ist auch die russische Strategie: Loughlin Deegan zieht mit allen Russen zu Beginn nach Ostpreußen. Als er Lehwaldt in Runde 4 vom Brett jagt, braucht er jedoch 5 bis 6 Züge, um in der Neumark Druck zu machen. Zwar drängt er die Preußen in den Karo-Sektor hinter der Oder, aber als in Runde 16 mit Elisabeth die erste Schicksalskarte kommt, ist es für Rußland vorbei. Jürgen Winter versucht mit Österreich eine neue Taktik: Als sein 24er-Turm in Ohlau eingekesselt wird, entscheidet er sich, mit 30 Pik-Punkten und zwei Reserven auf der Hand vom Brett zu gehen. Er war sich sicher, in Pik ohnehin zu unterliegen und wollte Marcus über seine Pik täuschen. Das Pikante dabei: Preußen hatte zu dem Zeitpunkt weniger Pik als Österreich, und so wären in diesem Gefecht alle Schlesien-Verteidiger vom Brett gegangen. Dies wäre der sichere Sieg Österreichs gewesen! So aber spielt Jürgen nun auf konsequenten Sieg der Reichsarmee. Ab Runde 17 geht es im Herz-Sektor bei Halle dann hoch her. Dies nutzt auch Frankreich (Richard Sivél), und so siegen in Runde 19 die Reichsarmee und Frankreich gemeinsam.


Spiel 11: Christian Yorck, John McCullough und Bjorn von Knorring planen ihre Züge.


Spiel 12: Marcus Straßmann, Loughlin Deegan und Jürgen Winter. Manni Wichmann ist Zuschauer.


Spiel 15: Loughlin Deegan: Zufrieden mit der Situation in Ostpreußen?


Spiel 14: Die Reichsarmee (Klaus Blum) zieht, beobachtet von Andrew Brown und Bjorn von Knorring.

Spiel 13: Jürgen Winters Preußen halten Christian Dickhausens Russen in Schach. Andreas Zölitz aber treibt die Preußen vor sich her; am Ende fehlen ihm aber 2 Zielstädte. John McCullough gelingt in Runde 13 sein dritter Turniersieg mit Frankreich. Damit ist ihm die Finalteilnahme sicher.

Spiel 14: Andrew Brown spielt mit Preußen eine gelungene Mischung aus −1-Rückzügen und hartnäckigen Kämpfen, wenn es darauf ankommt. Als Österreich (Richard Sivél) dies in ca. Runde 8 erkennt, schwenkt es aufgrund seiner eklatanten Pik-Schwäche nach Sachsen und spielt auf Reichsarmee-Sieg. Und dies obwohl Indien in Runde 8 und Elisabeth in Runde 10 kommen. In Runde 11 wechselt die Reichsarmee schließlich zu Klaus Blum (Pompadour) und Andrews Lage ist ziemlich sicher. Er siegt in Runde 15 und sichert sich somit seine Finalteilnahme. Aber auch für Bjorn von Knorring reichen sein 8 Punkte mit Schweden fürs Finale.

Spiel 15: Loughlin Deegan siegt mit Preußen nach 23 Runden – und dies trotz eines Lord Bute in Runde 6. Manni Wichmanns Zarin stirbt in Runde 11, und Schweden scheidet in Runde 13 aus. Mit der Reichsarmee macht Manni am Ende 8 Punkte, was seine Finalteilnahme bedeutet. Jon Brede Smith kämpft verbissen um die letzte zu erobernde Zielstadt. Christian Yorcks Franzosen reiten insgesamt ca. 10 heftige Attacken auf Magdeburg, und unterliegen am Ende äußerst knapp: Bei Spielende hat Loughlin noch 4 Herz-Punkte auf der Hand.

Spiel 16: Bernd Preiß gelingt der dritte Preußensieg des Sonntagvormittags (Runde 20). Aber um ein Haar hätte Mark Luta gewonnen, wenn in Runde 15 nicht Schweden, sondern Rußland ausgeschieden wäre. (Schweden hatte alle Zielstädte erster Ordnung!) Christian Blattner kommt mit Frankreich nicht über 7 Punkte hinaus. In der finalen Runde 20 geben die Russen noch einmal alles: In 3 Kämpfen gehen 3 Generäle vom Brett; und es wurde insgesamt nur 1 TK gespielt!

Tabellenstand nach der Vorrunde:

Spieler Friedr. Elis. M.Ther. Pomp. Ges. TB1
1 John McCullough 10.5 12.0 12.0 12.0 46.5
2 Andrew Brown 12.0 9.0 12.0 8.0 41.0 14.0
3 Manni Wichmann 12.0 8.0 12.0 9.0 41.0 11.0
4 Bjorn von Knorring 12.0 8.0 11.3 9.0 40.3
5 Marcus Straßmann 9.5 12.0 9.2 9.0 39.7
6 Loughlin Deegan 12.0 7.0 7.5 11.3 37.8
7 Mark Luta 9.5 8.0 9.2 9.0 35.7
8 Bernd Preiß 12.0 5.0 9.2 9.0 35.2
9 Jon Brede Smith 7.5 12.0 9.2 6.0 34.7
aKK Richard Sivél 6.5 12.0 4.2 11.5 34.2
10 Andreas Zölitz 9.0 11.3 8.8 4.0 33.1
11 Jürgen Winter 6.5 6.0 11.5 9.0 33.0
12 Christian Blattner 8.0 9.0 8.8 7.0 32.8
13 Christian Yorck 5.5 9.0 8.3 9.0 31.8
14 Klaus Blum 6.5 12.0 5.0 7.0 30.5
15 Christian Dickhausen 7.0 5.0 8.0 8.0 28.0
TB1 = Tiebreaker Nr.1
aKK = Außer Konkurrenz


Spiel 12: Lange Schattenwürfe am Samstag abend.


Spiel 26: Polonaise in Sachsen. Hildi wird gleich vom Brett gehen.



Die Finalteilnehmer sind John McCullough, Andrew Brown, Manni Wichmann und Bjorn von Knorring.


Mit drei Siegen und einem Beinahe-Sieg mit Preußen ist der Titelverteidiger John McCullough klarer Sieger der Vorrunde! Er zieht gefolgt von Andrew Brown, Manni Wichmann und Bjorn von Knorring ins Finale ein.

Dieses begann um 17:15 Uhr.

John McCullough hatte hierbei die freie Wahl der Rolle, Andrew Brown die zweite Wahl, usw.

Für Manni Wichmann war es die sechste Finalteilnahme, für John McCullough die zweite und für Andrew Brown und Bjorn von Knorring jeweils die erste.

Der Faire Ehrensvärd wurde an Loughlin Deegan verliehen: Er hatte darauf verzichtet einen Zug mit Tottleben (mit dem er eine Zielstadt erobert hätte) nachzuholen (wie von den Mitspielern angeboten), weil er schon die schwedische TK angesehen hatte.


Der Goldene Hildi (eine spezielle Reserve mit Kartenwert 1000) ging an Christian Dickhausen!

Der Faire Ehrensvärd ging an Loughlin Deegan!