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Prinz Heinrich
Eroberer


Beiträge: 61

Infelix Austria Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Am Sonntag hatte unsere Mariarunde ihre dritte Partie. Teilnehmer waren Andi als Österreich, Philipp als Preußen/Pragmaten und der Berichterstatter als Frankreich. Die Partie war von einem dynamischen Verlauf und einem frühen Ende geprägt.

Runde 1-2: Ein ruhiger Auftakt

Als überzeugter Verfechter der Offensivoption übernahm Philipp seine Friedrichstrategie auch bei Maria: Immer auf die Österreicher drauf! Schlesien fiel hierdurch schnell in großen Teilen an die blauen Truppen, Neipperg und Karl deckten nur aus größerer Entfernung die südlichen Festungen.
Franzosen und Bayern rückten in Westböhmen vor, die letzteren überfielen in der zweiten Runde Traun in Karo – bei ca. 30 Punkten auf der bayerischen Hand plus einer Reserve standen die Chancen gut. Traun zog sich mit vier gegen fünf Armeen sofort zurück.
In Flandern waren die Franzosen etwas gehemmt. Der Vormarsch durch den Herzsektor um Luxemburg gestaltete sich langsamer als geplant, weil keine einzige Herzkarte zu Verfügung stand (Frankreich sollte im gesamten Spiel nicht mehr als sieben Punkte in Herz bekommen). Der fehlende Druck auf die österreichischen Niederlande führte dazu, dass die grau-weißen Truppen übermütig wurden und ein Expeditionskorps, bestehend aus dem Earl of Stair und Arenberg, nach Frankreich entsandten.

Runde 3-4: Kessel in Ost und West

Bayern war sich seines Karos weiterhin sicher und attackierte Traun zum zweiten Male. Diesmal stellte er sich, musste jedoch angesichts der bayerischen Macht weichen – ihm gelang jedoch ein -1-Rückzug.
Die österreichischen Generäle im Norden wichen immer weiter zurück. Die Deckung sämtlicher Festungen in Schlesien war bereits aufgegeben worden, Neipperg und Karl standen in Hlinsko – von drei Farben aus angreifbar. Diesen strategischen Fehler wollte Preußen sich zunutze machen und machte mit seinen Generälen und Rutowski alle drei Eingänge dicht. Dass Österreich den Kampf gegen drei Farben mit einer nicht gewinnen konnte, verstand sich von selbst, die Frage war nur, ob es Preußen gelänge, bereits den ersten Kampf zu gewinnen und damit die eingeschlossenen Weißen zu vernichten. Das österreichische Kreuzblatt erwies sich als enorm. Mehr als die Hälfte der österreichischen Hand war Kreuz, darunter auch zwei Zehner. Jedoch setzte sich Preußen dank beträchtlicher Herzstärke und zweier Reserven (Österreich hatte keine) knapp durch – beide Nationen waren in den jeweiligen Farben danach völlig blank. Damit war die österreichische Verteidigung im Norden völlig zusammengebrochen.
Die Lage für Frankreich hatte sich wegen des Geschehens in Italien verschlechtert, der Duc de Broglie musste dort den Verbündeten aushelfen. Doch nun sollte das österreichisch-pragmatische Expeditionskorps in Kernfrankreich für seine Frechheit und Gier büßen: Mit zehn Armeen einen kleinen, unschuldigen Tross zu fressen, gehört sich einfach nicht. Das französische Oberkommando hatte jedoch die Feldküche durchaus mit Bedacht dort stehen lassen und machte, inspiriert vom Geschehen im Osten, ebenfalls von drei Seiten den Sack zu. Die Schlacht um Valmy hatte mit der exakt 50 Jahre später stattfindenden Kanonade nur den Ort gemein: Statt des moralischen Sieges in einem eigentlich unentschiedenen Gefecht, in dem keine Seite den Angriff wagte, errangen die Franzosen einen Vernichtungssieg über die vereinigten Feindkräfte.

Runde 4-5: Der Untergang Österreichs

Auf der Karte Böhmen versuchte Maria Theresia zu retten, was zu retten war. Einen sächsischen Angriff auf den Herzsektor um Wien konnten Traun und Khevenhüller noch zurückschlagen, doch rückten die Feinde unerbittlich aus Nord und West Richtung Hauptstadt vor.
Frankreichs Westheer rückte nun in Richtung Luxemburgs, um hier noch zusätzliche Marker im sich abzeichnenden Wettlauf zwischen Frankreich und Preußen loszuwerden. Das erlaubte den Pragmaten, weitere Städte in Nordfrankreich zu erobern.
Schließlich attackierte das preußische Hauptheer im Sommer 1742 die letzten Verteidiger des Wiener Herzsektors. Geplant war eigentlich – man erinnere sich an die Herzausgaben der Preußen bei der Kesselschlacht um Hlinsko – Österreich ein leichtes Fortkommen zu ermöglichen und sie per Rückzug ungünstig für die französische Einnahme Iglaus zu postieren. Jedoch hatte Österreich mit nur zwei Herzkarten – zwei Vieren – nicht die Möglichkeit, sich geordnet zum Rückzug zu begeben, womit der preußische Sieg überraschend früh eintrat (bei prinzipiell ähnlichem Verlauf – vernichtende österreichische Niederlage in Böhmen, daraus resultierender Zusammenbruch jeder geordneten Verteidigung hier, hatte Österreich in der letzten Partie bis zur zehnten Runde – fünf nach seiner Feldniederlage - durchgehalten). Frankreich hätte nur noch ein Marker gefehlt.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Österreich sich keine großen Niederlagen erlauben kann. Zwar gab es in der entsprechenden Schlacht keine Rückzugsmöglichkeit, die exponierte Stellung des Turms – aus drei Farben angreif- und einschließbar – ließ aber ungeachtet der Kartenhand Böses für die Verteidigung vermuten.
Quasarmans Bemerkung, eine der Großmächte ginge immer zu Grunde, trifft auf dieses Spiel wieder zu. Zum zweiten Mal in Folge waren das die Österreicher.
Übrigens hat in unseren drei Partien jetzt drei Mal der schizophrene Spieler (Philipp besteht auf der Bezeichnung „Spieler mit MPS“) gewonnen – ein Mal mit den Pragmaten, zwei Mal mit Preußen. Was das für unseren geistigen Gesundheitszustand aussagt, vermag ich nicht zu beurteilen.

Partiedauer: 2h (Ösimarie musste wegen Zeitmangels als Spieler absagen, wollte jedoch irgendwann als Beobachter dazustoßen. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel jedoch schon vorbei.)

Fragen, Anmerkungen und Kommentare sind wie immer willkommen.

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"Wer Unglück nicht ertragen kann, verdient kein Glück." (Friedrich II. von Preußen)

10.11.2009 00:30 Prinz Heinrich ist offline Email an Prinz Heinrich senden Beiträge von Prinz Heinrich suchen Nehmen Sie Prinz Heinrich in Ihre Freundesliste auf
Ösimarie
Jäger


Beiträge: 27

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darf ich sagen: "Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube!"? großes Grinsen

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Vita satis longa et in consummationem maximarum rerum large data est. - Seneca, De Brevitate Vitae

11.11.2009 14:54 Ösimarie ist offline Email an Ösimarie senden Beiträge von Ösimarie suchen Nehmen Sie Ösimarie in Ihre Freundesliste auf
Quasarman
Jungspund


Beiträge: 15

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Da lag ich mit meiner ersten Einschätzung scheinbar gar nicht so falsch. Das es aber jetzt zweimal den Österreicher getroffen hat und dann auch noch so hart find ich schon bemerkenswert.
Vor allem das frühe Ende find ich erschreckend. Wahrscheinlich sollte sich der Österreicher bei Farbschwäche und drohender Einkesselung durch Frankreich und Preussen zurückziehen und ein wenig warten.
Ich bin auf jeden Fall gespannt und werd unsere nächste Partie auch mal online stellen und dann analysieren lassen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

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Aurea prima sata est aetas,
quae vindicae nullo

17.11.2009 13:57 Quasarman ist offline Email an Quasarman senden Beiträge von Quasarman suchen Nehmen Sie Quasarman in Ihre Freundesliste auf
Prinz Heinrich
Eroberer


Beiträge: 61

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Gerade gegen Preußen spielt die Zeit eindeutig für Österreich. Drei Karten gegen fünf Karten, das kann auf Dauer nicht gutgehen. In unserer ersten Partie hatten wir dann auch den Fall, dass es Preußen nicht gelungen ist, Schlesien ganz zu erobern und dann Österreich den Spieß umgedreht hat und selbst mit großem Erfolg offensiv wurde.
Außerdem kann man sich, je weiter das Spiel fortschreitet, als Preuße immer weniger auf die Sachsen verlassen. Von daher: Nur nicht überrollen lassen!
Auf deinen Spielbericht bin ich sehr gespannt - damit wir mal einen Vergleich mit anderen Spielerunden haben.

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"Wer Unglück nicht ertragen kann, verdient kein Glück." (Friedrich II. von Preußen)

17.11.2009 22:11 Prinz Heinrich ist offline Email an Prinz Heinrich senden Beiträge von Prinz Heinrich suchen Nehmen Sie Prinz Heinrich in Ihre Freundesliste auf
Denilzon
neu -- new


Beiträge: 1

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@Prinz Heirich: Das mag ja stimmen, daß Österreich mit der Zeit stärker wird, so habe auch ich das in einer Partie erfahren, trotzdem hatte Österreich schon vorher von den Punkten her verloren und konnte diese späte Stärke nicht mehr zu seinem Gunsten nutzen. Vor allem wenn Preußen mit Sachsen und Frankreich mit Bayern aggresiv vorgehen, kriegt Österreich meistens so einen auf den Deckel, daß es nach dem ersten Jahr oft schon aus dem Spiel ist, da es seine wenigen TK am Anfang in Kämpfen gegen Bayern und Preußen ausgibt, während diese nur an einem Gegner Karten verbrauchen und die Husaren kaum effektiv eingesetzt werden können, da die Generäle ständig auf dem Rückzug sind.

Wenn jemand gute Österreich Strategien hat, möge er sie doch bitte mitteilen, ich sehe sie noch nicht.

12.11.2010 13:08 Denilzon ist offline Email an Denilzon senden Beiträge von Denilzon suchen Nehmen Sie Denilzon in Ihre Freundesliste auf
 
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