4. Friedrich-WM 2009

Das Endspiel



A: Die Spieler nehmen ihre Plätze ein


Anton Telle, der Vorrundenerste, wählt die Rolle Maria Theresia.

Mannfred Wichmann, punktgleicher Vorrundenzweiter, setzt sich auf den heißen Stuhl des Preußenkönigs.

Josef Gundel wird Pompadour und Björn Apelqvist die Zarin Elisabeth.
Möge der Beste gewinnen!

Dann senkt sich Konzentration über die Finalisten. Richard Sivél, der Friedrich-Designer schreibt das Endspiel mit.


B: Der Partieverlauf

Die Partie begann sehr aggressiv. Österreich machte von Anfang stark Druck in Schlesien unter Vernachlässigung Sachsens. Preußen verteidigte in seiner starken Farbe Pik. Aber schon in Runde legte Schwerin den ersten −3 Rückzug hin. Und dies sollte auch charakteristisch für den weiteren Spielverlauf in Schlesien bleiben: Preußen zog sich wiederholt zurück, ohne seine starke Farbe wirklich auszuspielen.

Rußland trieb zuerst Lehwaldt in Ostpreußen mit allen 4 Generälen in die Enge – aber derart geschickt operierend, daß bereits in Runde 4 sowohl Saltikow und Fermor im Kammin auftauchten als auch Lehwaldt den Abgang machte. Nach der Eroberung Ostpreußens machte Rußland starken Druck. In Runde 7 kam es zum ersten Kräftemessen in Kreuz. Rußland spielte eine nicht enden-wollende Kreuzfahne. Dies brachte die preußische Verteidigung ins Wanken, und Dohna bezog Stellung in Gollnow (Karo).

Frankreich hatte zunächst freie Bahn, da Cumberland ins sächsische abmarschierte und Hildburghausen durch die Gegend scheuchte. Manfred spielte jedoch eine geschickte flexible Raumverteidigung. Ihm gelang es die gefürchtete Dreiecks-Verteidigung aufzubauen. Trotz großen Raumgewinns, sah es nicht nach einem schnellen Sieg für Frankreich aus.

Beginnend mit Runde 8, nach der Kreuz-Niederlage gegen Rußland, geriet die preußische Verteidigung zunehmend ins Schwimmen. Es mußte mehr und mehr improvisiert werden. Es folgten stete Kämpfe in Schlesien-Pik und ein Verharren in der Gollnow-Stellung. Rußland hatte jedoch genug Kreuz, um Preußen genug Karo zu ziehen, auf daß es die Gollnow-Stellung verlassen mußte (Runde 10).

In Runde 9 verlor Frankreich Indien. Eine Runde später veröffentlichte Voltaire Friedrichs Gedichte, gefolgt von Lord Butes Amtsübernahme in Runde 12.

Zeitgleich zum Einbruch in der Gollnow-Stellung, kam es auch in Schlesien zum großen Showdown. Die letzten preußischen Verteidiger wurden hinausgeworfen, jedoch nur unter massivem Karo-Einsatz Österreichs. Offenbar sattelte Preußen auf eine strategische Karo-Verteidigung in Sachsen um.

Jedoch, Manfred sollte nicht mehr die Zeit haben, die Früchte seiner Mühen zu schmecken, denn Björn kesselte Dohna in Cammin ein und vernichtete ihn. Zugleich wurde Seydlitz bei Stettin besiegt, und damit die letzte Zielstadt Stargard erobert. Ein schneller und schmerzloser Sieg der Zarin in Runde 13!


C: Bilder


Manfred Wichmann, der "Preußenkönig" hat offensichtlich zu knabbern.

Björn Apelqvist, die "Zarin".

Anton Telle als "Maria Theresia" und Josef Gundel als "Pompadour" mit Brille.

Runde 7: Stellung in Schlesien. Antons Dreier-Turm treibt die Preußen vor sich her.

Runde 8: Dohna hat nach der Kreuz-Niederlage gegen Rußland die Gollnow-Stellung bezogen.

Zwei Runden später, die Gollnow-Stellung in Großaufnahme.

Runde 11: Anton Telle (Österreich) kesselt Keith ein. Manfred Wichmann entsorgt ihn ohne eine Karte zu spielen.
Hinweis: Ein preußischer Sieg hätte für Österreich den Verlust des Troßes bewirkt!

Runde 12: Frankreich benötigt auch nur noch Magdeburg.

Runde 12: Ein neuer Kessel in Schlesien. Diesmal ist es Schwerin. Anton kämpft mit Karo gegen die preußischen Pik und gewinnt.

Runde 13: Der russische Sieg! Dohna ist eingekesselt und verliert; nahe Stettin muß sich auch Seydlitz geschlagen geben. Und damit erobert Björn Apelqvist Stargard, seine letzte fehlende Zielstadt.

Und damit ist Björn Apelqvist Weltmeister !!

Der Friedrich-Designer, Richard Sivél, vor der Übergabe des Weltmeister-Pokals: Die Kombattanten müssen erst einer Rede lauschen...

... das allgemeine Gelächter setzt sich auch ...

... in der Weltmeister-Ansprache von Björn fort.

Björn, der Weltmeister, und die drei Großmeister: Josef Gundel, Anton Telle, Manfred Wichmann.

Es gab natürlich auch lebhafte Diskussionen über den Spielverlauf.

Manfred schildert seine Verteidigungs-Strategie.

Björn erzählt wie er Ostpreußen niederwalzte...

... während Anton sein methodisches Vorrücken in Schlesien analysiert.

Es gibt viel zu besprechen...

... und auch die Großmeister-Abzeichen sind noch zu verleihen: Hier der Großmeister Anton Telle mit Richard Sivél

Am Nebentisch spielen Steffen Schröder, Dennis Kelsey und Arnold de Wijs die Histogame-Neuheit "Maria", beobachtet von Michel Lepetit.

Und dieselben Spieler spielen parallel auch noch Friedrich!!
Hier Arnold de Wijs: Er kann einfach nicht genug bekommen ...