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Bernd_P
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 375

Österreich als Reichs-Steigbügelhalter? Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

In einem früheren Beitrag wurde bereits dargelegt, dass die erwartete Runde, in der die Reichsarmee den Spieler wechselt, 15,13 ist. Man könnte auch sagen (wenn ich es recht verstanden habe), dass die Chancen, dass es bis zur 16. Runde passiert, 50/50 stehen.
Was mich jetzt interessiert ist folgendes: wie sinnvoll ist es, die österreichischen Generale und Trosse ALLEINE dazu zu nutzen, Hildburghausen die Eroberung der Reichs-Zielstädte zu ermöglichen? (Ich weiß, das Thema wurde irgendwo schon mal angesprochen, ich habe es jetzt aber nicht gefunden.)
Meine Überlegung: Jeder Spieler hat ca. eine 25%ige Chance das Spiel zu gewinnen. Wenn die Chance, dass die Reichsarmee - sagen wir - in der 19. Runde den Spieler wechselt, bei 25% liegt, und sich Maria Theresia sicher ist, Hildi bis zu dieser Runde zum Sieg zu verhelfen, dann wäre dieses für Österreich eine "normal gute" Gewinnchance (das heißt, die Rechnung geht einmal in vier Spielen auf).

Wie seht Ihr das? Stimmt die Runde 19 (Mittel zwischen 15 und 23)? Oder trügt da meine Pi-Mal-Daumen-Methode? Und wie seht Ihr das taktisch? Ist Maria Thersias Annahme vom sicheren Sieg bis Runde 19 einigermaßen plausibel (100%ige Sicherheit gibt es natürlich nicht, schon klar). Wie ist euer Bauchgefühl bei der Sache? Habt Ihr das schon mal praktiziert? Wie sinnvoll ist ein Kompromiss - also einen oder zwei österreichische Generale in Schlesien herumtouren zu lassen?

Aus meiner Sicht Pro-Argumente für eine radikale Hildi-Strategie (also alle Ösis nach Sachsen):
Sechs Generale und drei Trosse auf engstem Raum in Sachsen üben einen enormen Druck auf die preußischen Verteidiger aus.
Preußen ist auf so eine extreme West-Verlagerung des Spiels nicht eingerichtet und muss erst seine arbeitslosen schlesischen Kräfte herankarren - womöglich durch bereits schwer passierbare Kreuz- oder Karo-Sektoren.
Preußen braucht Trosse zur Verteidigung (Halle alleine reicht wohl nicht)
Enger Schulterschluss mit Frankreich

Aus meiner Sicht kontra:
Desatröse österreichische Punkte-Bilanz, wenn das Reich den Spieler wechselt.
Kaum/keine Synergien mit Russland

__________________
Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)

02.06.2006 11:40 Bernd_P ist offline Email an Bernd_P senden Homepage von Bernd_P Beiträge von Bernd_P suchen Nehmen Sie Bernd_P in Ihre Freundesliste auf
-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

Die Fakten: Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Runde den Spielerwechsel für die Reichsarmee bedeutet
also: Wann wechselt die Reichsarmee den Spieler? (d.h. wann sind entweder Frankreich oder Schweden UND Russland ausgeschieden?)

Runde - *1 ------ *2 ------ *3
7 ----- 0,0131 - 0,0131 - 0,9869
8 ----- 0,0261 - 0,0392 - 0,9608
9 ----- 0,0389 - 0,0781 - 0,9219
10 ---- 0,0510 - 0,1291 - 0,8709
11 ---- 0,0621 - 0,1912 - 0,8088
12 ---- 0,0719 - 0,2631 - 0,7369
13 ---- 0,0801 - 0,3431 - 0,6569
14 ---- 0,0863 - 0,4294 - 0,5706
15 ---- 0,0902 - 0,5196 - 0,4804
16 ---- 0,0915 - 0,6111 - 0,3889
17 ---- 0,0899 - 0,7010 - 0,2990
18 ---- 0,0850 - 0,7859 - 0,2141
19 ---- 0,0765 - 0,8624 - 0,1376
20 ---- 0,0641 - 0,9265 - 0,0735
21 ---- 0,0474 - 0,9739 - 0,0261
22 ---- 0,0261 - 1,0000 - 0,0000
23 ---- 0,0000 - 1,0000 - 0,0000

15,1333 = erwartete Runde des Spielerwechsels für die Reichsarmee

*1 Wahrscheinlichkeit, dass die Reichsarmee am Ende dieser Runde den Spieler wechselt.
*2 Wahrscheinlichkeit, dass die Reichsarmee spätestens Ende dieser Runde den Spieler gewechselt hat.
*3 Wahrscheinlichkeit, dass die Reichsarmee bis einschließlich Ende dieser Runde noch nicht den Spieler gewechselt hat.

***************************************

Meinen Zahlen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Reichsarmee bis einschließlich Ende der 15 Runde wechselt, gut 50%. Also kann Maria Theresia mit fast 50% damit rechnen, dass sie die Reichsarmee in Runde 16 noch führt. Mit 30% kann Maria Theresia noch rechnen die Reichsarmee auch in der 18. Runde zu führen (mit 21% in der 19. Runde und mit 14% gar in der 20. Runde).

Soweit die Zahlen. Über die Analyse muss ich mir noch Gedanken machen. Ich gehe erst mal in die Mensa essen, mein Magen knurrt. smile

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 02.06.2006 14:01.

02.06.2006 12:53 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
rsivel
Administrator




Beiträge: 501

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Die Gegenkonzeption zu der von bernd geschilderten strategie wäre, hildi überhaupt nicht zu unterstützen, und ihn sogar regelmäßig zu verheizen, um Preußen ab und an eine karte zu ziehen.

Meiner ansicht nach ist dies ein schwerer fehler, da die reichsarmee mit dieser strategie nicht optimal druck auf preußen ausübt. Und alles was nicht optimal druck auf preußen ausübt, hilft preußen und schadet einem selbst.

Dies erstmal als vorbemerkung.

Bernd wirft nund die spannende frage auf, ob es sinn macht, schlesien zu ignorieren ...

Auch hierzu eine vorbemerkung: Das Punktesystem gilt nur für die WM, nciht aber für *normale* friedrich-partien. Es ist somit kein argument, außer für die WM.

Die Kernfrage lautet meiner meinung nach: Wird durch das Ignorieren Schlesiens mindestens gleich viel druck auf preußen ausgeübt, wie durch eine halbe/halbe Strategie (soll heißen 2 bis 3 österr. generäle nach Schlesien, die anderen nach sachsen.

Ich denke, daß dies allenfalls der fall ist, wenn Ö auf Karo sehr stark ist, auf Pik aber hingegen eher schwach. Sonst bewirken 5 generäle in sachsen auch nicht mehr als 3.

Desweiteren hat Preußen seine beiden schlesien generäle auch sehr schnell in sachsen (brauchen nur unwesentlich länger als daun, laudon und lacy). Ich sehe da kaum einen zeitvorteil.

Ein wichtiger aspekt ist meiner ansicht nach die flexiblität: Da sich die kartenverteilung im laufe des spiels sehr schnell auch mal ändern kann, verliert man optionen, wenn man sich nur auf sachsen festlegt.

Ein letzter aspekt der mir einfällt ist: Armeenüberlegenheit.
Nehmen wir an, preußen hat von beginn an in sachsen und schlesien jeweils 10 armeen. Österreich baut einen 3 er turm mit 20, und einen 2er mit 10 armeen. In einem schauplatz kämpft österreich somit mit +10, im anderen mit 0.

Vereint österreich seine generäle, so kann er maximal einen 24er turm bauen. Preußen hingegen führt seine 10 armeen aus schlesien heran, und kann dann einen 19er turm bauen (weil der vierte general ja noch 1 armee braucht). Österreich kämpft somit mit +5. ==> Nachteil.

Vorteil des ganzen ist natürlich, daß preußen in sachsen besonders anfällig ist, da dies das einzige verteidigungsgebiet ist, in dem er sich versorgen muß.

===========================

Zu den rundenabschätzungen: Wenn ich es recht im kopf habe, braucht hildi 10 runden um alle 10 zielstädte abzulaufen -- aber nur, wenn er keinerlei zeitverlust erleidet. Muß er kämpfen, ab und an einen schlenker machen, abwarten auf günstige gelegenheiten, etc. dauert es entsprechend länger.

Und außerdem muß man höllisch aufpassen: Ein schnitzer mit hildi, und er fliegt vom brett, und darf seine sysiphosarbeit erneut beginnen...

================

alles in allem erscheint mir die strategie als gut, wenn österreich sehr stark in karo ist ... ansonsten würde ich zur halbe/halbe strategie tendieren ...

02.06.2006 13:57 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
Bernd_P
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 375

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> alles in allem erscheint mir die strategie als gut, wenn österreich sehr stark in karo ist ... ansonsten würde ich zur halbe/halbe strategie tendieren ...

Ok, ich bin überzeugt, das macht wohl in dieser Form am meisten Sinn.

__________________
Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)

06.06.2006 12:09 Bernd_P ist offline Email an Bernd_P senden Homepage von Bernd_P Beiträge von Bernd_P suchen Nehmen Sie Bernd_P in Ihre Freundesliste auf
-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

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Meine bisherige Strategie als Österreicher (ich habe Maria Theresia bisher erst zwei Mal gespielt):
Mit den österreichischen Armeen zuerst Schlesien zurückerobern und dann nach Südostsachsen zu marschieren. "Nebenbei" mit Hildi versuchen die Zielstädte in Westsachsen abzugrasen und dann von Westen Druck auf den Raum um Dresden zu machen.
Diese Strategie hat sich ein Mal für Österreich und ein Mal für Hildi ausgezahlt. Aber ich sollte allerdings anfügen, dass in beiden Partien der Spieler, der Preußen führte, dies zum ersten Mal tat.

Rsivel hat schon gute Argumente gegen ein reines Sachsenunterfangen dargelegt.
Allerdings halte ich die Westverlagerung der preußischen Truppen für schwierig. Ich habe es im letzten Spiel am eigenen Leibe erfahren müssen. Man kommt wohl kaum ungeschoren aus Schlesien durch den Kreuzsektor bzw. den Herzsektor. Im Norden kommt man womöglich unbehelligt durch - verliert aber auch wertvolle Zeit. Und jeder Kampf gegen Österreich in Farben, in denen Preußen auch gegen Russland und Frankreich kämpft ist ein verlorener Kampf.

Im Endeffekt kann Preußen aber seine Generäle zusammenziehen, und das sollte man meiner Meinung nach als Alliierter verhindern, da dies Preußen stärkt. Es kann schneller umdisponieren bzw. seine Trosse besser verteidigen. Ich denke, der Druck ist auf Preußen größer, wenn es auf breiter Front angegriffen wird.

Außerdem: Falls Schlesien in österreichischer Hand ist, ist der Druck auf Sachsen größer.

(Und ja, bei der WM wird der Österreicher wohl auch ein wenig auf seine Punkte schauen müssen.)

Dies wären meine Gedanken dazu...

06.06.2006 15:26 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
 
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