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-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

WM Finale 2011 - Gesamtbetrachtungen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ich habe mir nun das gesamte Finale angeschaut. Ich will hier meine Gedanken dazu schreiben. Richards Bemerkungen und die der Spieler sind ganz gut. Ich würde mir wünschen, dass alle Spieler sie schreiben würden - das würde vieles erhellen.

(Bitte beachtet, dass ich die Zug-um-Zug-Diskussionen nicht gelesen habe, und auch nicht durchlesen werde. Sie sind doch sehr lang und detailliert. Da hatte ich keine Lust mich in all die betrachteten Optionen reinzudenken.)

Preußens Verteidigungsstrategie gegen Frankreich:

Die von Manni angedeutete Gabelstrategie mit Preußen um Magdeburg herum finde ich fürs Endspiel (letzten Runden) gut. Aber von vornherein darauf zu spielen, zwei Generäle bei Magdeburg zu binden, halte ich für Overcommitment. P1 nach Magdeburg und P2 alleine für den Rest Sachsens? Aus meiner Sicht schlecht - die Reichsarmee ist ja auch in die Nähe eines Sieges gekommen. Zudem ist P6 ja auch nach Osten vorgedrungen, konnte also nicht helfen, als Frankreich das erste Mal auf Magdeburg gestanden hätte.

Preußens Verteidigungsstrategie gegen Österreich:

Die Zentralsachsenverteidigung war ja praktisch nicht exitent. Bei erster Gelegenheit Radeberg aufzugeben? Keine gute Idee, glaube ich. Lass doch erst mal schauen, ob und wie Österreich angreift. Vielleicht kann man daraus Schlussfolgerungen ziehen, wie stark die Österreicher in Karo sind. Und man hält deren Vormarsch auf. Sachsen eignet sich hervorragend zum Rückzug-Wiederkommen-Spiel. Das hätte Österreich für ein paar Runden entnervt. Auch wenn man in Gollnow steht.

Sonst fand ich Mannis Bewegungen unter dem österreichisch-französischem Druck im Sektor um Magdeburg ganz gut. Ich gebe aber Richard Recht bei der Bemerkung, dass das eine Mal der General von Berlin besser in den Karosektor reingestoßen werden. Es ist wichtig die Nahtstelle der Österreicher anzugreifen, und sie dadurch zu strecken. Der Druchbruch von P6 nach Süden war super.

Österreichs Passivität:

Die ersten Runden war ja kaum Druck dar. Dann der unnötige Fehler auf Ohlau. Er hatte eine schöne Übermacht von +8, die er weitere Runden ausnutzen könnte. Preußen wollte scheinbar nicht von Karo Pik ziehen. Also auch kaum eine Gefahr von dieser Seite.

Der Aufbruch nach Sachsen hätte auch schneller von statten gehen können. Als dann Radeberg gewonnen war, hätte Österreich das dortige Vakuum besser ausnutzen können (wie Richard in seinen Kommentaren auch darlegt). Ein Reichsarmeesieg wäre für Österreich drin gewesen. Auch mit dem verhältnismäßig wenigen Herz.

Die Runden 7-15 hat Österreich zu sehr auf zwei Optionen gespielt. Entweder alles auf Reichsarmee - dann aber auch noch einen vierten General nach Sachsen. Oder alles auf Schlesen, dann aber einen 24er Turm bauen, und immer wieder auf Breslau hauen.

Frankreichs Strategie:

Darüber wurde ja auch schon viel in den Spielkommentaren geschrieben. Ich schließe mich dem an. Frankreich hatte eine gute Chance, beide hannoverschen Generäle nach Norden zu schicken.
Mich erstaunt, dass Bernd einige Male nicht genau wusste, was er machen sollte (Hin- und Herbewegungen von F2). Er hätte öfter bei Magdeburg angreifen sollen.

Gollnow:

Ja, zum Glück ist das in der neuen Version entschärft. Bei einem nächsten solchen Spiel wird Manni im Norden wieder ins Schwitzen kommen. Ich finde Steffen hat von allen am besten gespielt. Mit Schweden hätte ich persönlich ein, zwei Mal etwas anderes gemacht (Angriff auf Berlin, Angriff auf P8 in der letzten Schwedenrunde).
Ja, Russland hätte Gollnow bei der einen Gelegenheit blockieren sollen. Aber sonst sehr gut gespielt!

Ich hätte erwartet, dass Preußen ab Runde 10 dauerhaft einen zweiten General gegen Russland abstellt, da sie nur noch eine Stadt brauchten. Zur Sicherheit, um einen General im Süden zu binden.

Insgesamt:

Ich vertrete die Meinung, dass Preußen (bei ähnlicher Strategie) vielleicht verloren hätte, hätte Sebastian die Österreicher aggressiver geführt. (Ich kann aber nicht sagen, welche Nation gewonnen hätte.)

Begründung: Manni hätte noch mehr Zeit für seine Züge gebraucht, wäre noch eher in Zeitnot geraten. Bei kontrollierter Aggression (keine Umzingelung erlauben) wäre Schlesien gefallen. Da Radeberg aufgrund von Gollnow abgeschenkt wurde, wäre es sehr kritisch in Schlesien geworden.
Falls Sebastian alternativ entweder von Beginn an, oder nach Einsicht mangelnder Pik, konsequent auf Hildi gespielt hätte, wäre dieser zumindest extrem nahe an einen Sieg gekommen. Die Karte Halle hätte vielleicht keine Rolle gespielt, da zu dem Zeitpunkt ein Österreicher auf der Stadt gestanden hätte.

Klar auch Russland oder Frankreich hätten profitieren können. Was auch immer das Resultat gewesen wäre. Preußen hätte noch mehr TKs an den verschiedenen Schauplätzen verloren, und hätte unsicherer gestanden.

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 27.12.2011 20:13.

27.12.2011 20:07 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
Steini1971
Jäger


Beiträge: 43

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Hallo zusammen,

ich kann mich Toni's Beitrag nur anschließen. Der fehlende Druck von Österreich und Frankreich hat Manni gut zugespielt!

__________________
...das ist schon so lange her, da war das tote Meer noch krank...

02.01.2012 15:38 Steini1971 ist offline Email an Steini1971 senden Beiträge von Steini1971 suchen Nehmen Sie Steini1971 in Ihre Freundesliste auf
Quasarman
Jungspund


Beiträge: 15

großes Grinsen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Gewinnt man Spiele nicht durch Fehler der Anderen? großes Grinsen Aber grundsätzlich gebe ich Toni auch Recht. Mit mehr Druck von AUT wäre sicher für die Alliierten mehr zu gewinnen gewesen.

Man kann es auch anders formulieren. Gerade durch seine Strategiewahl und die Ausnutzung der wenigen Fehler der Alliierten hat Mani es geschafft sich den Sieg zu sichern.

Und so war es ja auch im wirklichen Leben. Preußen hatte keine Chance und hat sie genutzt. Von daher: Mani, alles richtig gemacht.

stephan

__________________
Aurea prima sata est aetas,
quae vindicae nullo

03.01.2012 15:57 Quasarman ist offline Email an Quasarman senden Beiträge von Quasarman suchen Nehmen Sie Quasarman in Ihre Freundesliste auf
Yorck von Staaken
Haudegen


Beiträge: 113

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Ein paar Antworten auf tonis Gesamtbetrachtung:

1. Frankreich/Gabelstrategie Magdeburg:
Ich finde es insofern kein Overcommitment, als die zwei P-Generäle ja nicht dauerhaft und nur die Doppeldeckung übernehmen, sondern gleichzeitig auch nördlich gegen Schweden agieren und dort decken oder mit Rückeroberungen drohen bzw. vollziehen, im Süden aber wie hier geschehen gegen Hildis Zielstädte decken. Diese drei Aufgaben mit zwei Generälen zu erledigen war mein Ziel und hat letztlich funktioniert (dass es gegen alles bei einem anderen Spiel ein Gegenmittel gibt, ist auch klar, aber dann werden wo anders wieder Kräfte frei).

2. Österreich/Sachsenverteidigung:
Nach Gollnow war mir nicht recht klar, wie ich in Sachsen hätte antesten sollen oder ein paar Runden hätte halten sollen, ohne ein großes Risiko zu gehen, auf Karo leer gespielt oder vernichtet zu werden. Theoretisch sicher möglich, aber war mir ehrlich gesagt in der Phase des Spiels zu risikoreich und nervenaufreibend, eine geignete Strategie zu entwickeln, nur um möglicherweise einen Ösi-General 2-3 Runden zu binden. Hinzu kommt Alex Prinzip der strategischen Wüste, nämlich den Alliierten möglichst wenig Raum für gegenseitige Hilfe zu geben, wozu Sachsen immer einlädt.
Der Vorstoß in Karo von Berlin aus wäre sicher sinnvoller gewesen, das sehe ich mittlerweile genauso. Im Nachhinein weiß ich nicht, wieso ich das übersehen habe. Hat aber ja auch so gereicht ;-)

3. Österreich/Schlesien:
Ja, Sebsatians (teilweise!) Passivität oder eher Unentschlossenheit war für mich natürlich gut, deshalb habe ich auch möglichst wenig an der Situation zu ändern versucht. Eine automatische Eroberung von Schlesien ohne die Einkesselung sehe ich nicht, dazu hatte ich das ganze Spiel über in Pik ein zu starkes Übergewicht (und hätte/habe es dieses Mal ja auch durchgespielt). Ohne diese Pik-Hand hätte ich Sachsen ja auch nicht so aufgegeben.
Tonis Urteil, dass Österreich entweder auf das eine oder andere Pferd voll hätte setzen müssen, ist richtig. Aber vielleicht war die Aufgabe von Sachsen ja gerade das Mittel, das Sebastian eben doch immer auf beide Möglichkeiten setzte. Insofern fand ich meine (auch psychologisch gesehen) gewählte Strategie richtig.

4. Russland/Gollnow:
Man muss halt die Gelegenheiten nutzen, die sich bieten, und das war hier Gollnow. Ein zweiter General gegen Russland war geplant, und kam ja auch immer mal in die Nähe (von Westen und Süden), aber ich wollte mich nie so festlegen lassen, welcher General an welcher Front steht. So musste Russland ein paar Mal wegen drohender Rückeroberungsmöglichkeiten auf Angriffe verzichten oder zog weg, damit erfüllten die temporären zweiten Generäle ihre Aufgabe. Russland hatte es auf alle Fälle wegen Gollnow und dann fehlendem Kreuz sehr schwer zu gewinnen, deshalb blieb Dohna in meinen Augen relativ sicher.

5. Frankreich: Siehe dazu die Anmerkungen in dem Thread WM-Endspiel Zug-um-Zug

Die Gesamtbetrachtung von toni stimmt natürlich, aber es war ja gerade die Festlegung der Alliierten auf ihre Strategien, die mich dazu gebracht haben, so weiter zu agieren und meine Position nicht wesentlich zu ändern, sondern dann auf Änderungen der Alliierten zu warten, die Zeit spielte ja mir zu.

Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Yorck von Staaken am 05.01.2012 16:59.

05.01.2012 13:28 Yorck von Staaken ist offline Email an Yorck von Staaken senden Beiträge von Yorck von Staaken suchen Nehmen Sie Yorck von Staaken in Ihre Freundesliste auf
Yorck von Staaken
Haudegen


Beiträge: 113

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Gerade stephans Anmerkung gelesen und ja, das sehe ich ähnlich und dazu passt mein Kommentar zur Gesamtbetrachtung von toni: Ich könnte es nicht besser sagen!

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Yorck von Staaken am 07.01.2012 01:01.

05.01.2012 13:29 Yorck von Staaken ist offline Email an Yorck von Staaken senden Beiträge von Yorck von Staaken suchen Nehmen Sie Yorck von Staaken in Ihre Freundesliste auf
 
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