Schlacht bei Austerlitz Teil 2 |
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Runde 5/ Russland: Russland schlägt bei den Sokolnitzer Teichen zu! Erster Angriff eines detachierten Regiments des Korps Prebyschewsky auf die Artillerie zwischen den Teichen. Frankreich macht sich keine Sorgen – steht die Artillerie doch in unangreifbarer Stellung! Russland deckt auf – eine dreier Infanterie! Aber das reicht doch trotzdem, denn die Artillerie steht in Blockadeposition und da ist noch ein Infanteriemalus… denkt Frankreich… bis es feststellt – die Artillerie eine Position zu weit vorn positioniert! Aus irgendeinem Grund hat das Korps St.Hillaire in der ersten Runde die Artillerie in der falschen Stellung zurückgelassen! Die russische Infanterie bleibt Sieger und die Artillerie ist vernichtet. Der Weg zwischen den Teichen ist frei! Der nächste Angriff Russlands rollt an! Diesmal greift das gesamte Korps Prebyschewsky die Infanterie neben den Teichen an. Die, die gerade zurückgeschlagen wurde und Verluste erlitten hat. Sie verliert noch einen Stärkepunkt und zieht sich als Einser Infanterie zurück in die Stellung des Korps Vandamme. In zwei Runden das stärkste Regiment in diesem Abschnitt verloren, dazu eine Artillerie und die taktische Lage gravieren verschlechert – droht doch jetzt ein Angriff aus mehreren Richtungen auf das französische Zentrum. Und die Rochade des Korps St- Hillaire völlig verpufft – den das Korps Prebyschewsky verläßt diese prekäre Stellung vor den Teichen und nährt sich dem französischen Zentrum. Und St. Hillaire kann nicht auf diese Feld folgen – droht doch dann ein Angriff aus mehreren Seiten. Ansonsten am linken russischen Flügel Stillstand – Abwehrstellung gegen Legrand und St. Hillaire. Russland nutzt die Runde, um die zwei weit zurückhängende Korps Kollowrath und Constantine vom rechten Flügel nachzuziehen, der außer durch die Operation Bagration bisher nicht in Erscheinung getreten ist. Wohin? Frontaler Vormarsch in Richtung französisches Zentrum. Ansonsten bringen sich Bagration und die schwere UKv im französischen Rücken in bessere Positionen für einen Angriff.
Runde 5/ Frankreich: Die Situation ist ernst! Napoleon legt eine Raucherpause ein und versucht eine Entscheidung zu treffen: Jetzt die Reserven ins Spiel bringen? Aber wo? Gibt es einen Weg, die Reserven so ins Spiel zu bringen, dass sie es bis zu den russischen Stellungen schaffen? Aussichtslos! Und Frankreich müßte dann angreifen! Mit DEM Moralstand! Und die russischen Hauptkräfte haben noch nicht einmal gekämpft! 2 fehlgeschlagene Angriffe und Frankreich verliert aufgrund der Moral. Nein! Die Entscheidung steht – versuchen die Stellung zu bereinigen, verteidigen und durchhalten. Aber die drohende Niederlage ist kaum mehr abzuwenden! Als erstes muß die Situation gegen Prebyschewsky gesichert werden. Vandamme geht komplett in Blockade gegenüber Prebyschewsky. Das müßte reichen. Bessiers rückt im Eilmarsch heran und zieht in das Feld daneben, um im Ernstfall in das selbe Feld wie Vandamme ziehen zu können. Das russische Korps Miloradowitsch könnte im Folgezug in das Nachbarfeld von Vandamme ziehen und es von Norden angreifen – und Vandamme könnte nicht verteidigen, da er bereits gegen Prebyschewsky in Blockade steht. Dann alle UKv zusammenkratzen und in den Rücken der französischen Stellung zurück eilen, um Bagration und die schwere russische UKv aufzuhalten. St. Hillaire bleibt in seiner nun nutzlosen Stellung – wo soll er auch hin? Der Rest – abwarten.
Runde 6/ Russland: Kollowrath und Constantine erreichen die Höhe des Santon. Zum Glück kann aufgrund der Straßenmarschregeln nur eines der Korps in das Feld nördlich von Murat ziehen. Gleichzeitig führt eine UKv einen Scheinangriff von der anderen Seite, den Vormarsch Miloradowitschs vorbereitend. Murat muß verteidigen, detachiert 2 Regimenter gegen den Angriff und bleibt mit nur einem Regiment in Reserve zurück. In 2 Runden wird er aus zwei Richtungen zerquetscht – soviel ist klar! Um es noch mal zu verdeutlichen: Das Feld auf dem Murat steht, gleicht einem riesigen Dreieck mit breiten Zugängen. An der nördlichen Kante auf Höhe des Santon steht nur die schwache Infanterie, die in Runde 3 gegen eine angreifende UKv dort in Stellung gegangen ist. Von dort her kommen Kollowrath und Constantine – 8 Regimenter gegen 1. An der westlichen Kante stehen nun 2 Regimenter in Verteidigung gegen den Scheinangriff der UKv aus Runde 6. Das 8 Regimenter starke Korps Miloradowitsch wird im nächsten Zug in das Nachbarfeld ziehen und dann angreifen. Sonstige Truppen Frankreichs in diesem Feld: 1 Regiment mit Murat im Reservegebiet des Feldes. Zu allem Überfluss zieht die schwere UKv im Rücken der französischen Stellung bis auf 2 Felder an das Feld Murat heran und kann im folgenden Zug einen Straßenangriff von der dritten Seite führen, der auch noch abgewehrt werden muß. Ansonsten: Prebyschewsky geht ebenfalls in Blockade gegenüber Vandamme. Russland nährt sich einem triumphalen Sieg!
Runde 6/ Frankreich: Am rechten Flügel marschieren Legrand und St. Hillaire aus Ihren nutzlosen Stellungen nach rechts ab und versuchen die 3 russischen Korps rings um den Starovy zu umgehen. Wenn es noch eine Chance gibt, russische Stellungen zu erobern, dann da. Auf der rechten Seite des Zentrums zieht Bessiers in das Feld Vandammes um sich auf den erwarteten Vormarsch Miloradowitschs im Folgezug vorzubereiten. Eine UKv sichert den rückwärtigen Zugang gegen Bagration und die schwere russische UKv. Eine andere treibtmit einem Scheinangriff die russische schwere UKv zu Bagration zurück. Das Korps Lannes hat inzwischen das rückwärtige Nachbarfeld von Murat erreicht und geht in Stellung gegen Bagration. Das russische Korps Miloradowitsch muß im nächsten Zug erst auf das westliche Nachbarfeld von Murat ziehen, kann also erst im übernächsten Zug angreifen, Kollowrath und Constantine können aber sofort in der nächsten Runde angreifen – also muß dieser Zugang der Stellung als erstes gesichert werden. Murat zieht aus der Reserve in Blockade nach Norden um die Front mit dem mickrigen einen Regiment zu verstärken. Dafür geht eines der Regimenter am Westzugang der Stellung zurück aus der Blockade in Reserve. Die letzte UKv, die die ursprünglich vom Santon aus Bagration attackiert hatte, zieht ebenfalls in die Stellung Murat – und das wars. Alle Truppen zusammengezogen, alle Einheiten zusammengekratzt. Immerhin: Auf dem Santon steht noch die stationäre französische Artillerie und feuert auf die russischen Korps. Wenigsten 1 Moralpunkt weniger für Russland.
Runde 7 Russland: Die Runde beginnt mit dem erwarteten Angriff von Kollowrath auf die Nordflanke von Murats Stellung. Russland sucht sich das schwächere französische Regiment der Blockade aus und würde gewinnen, aber Murat mit dem zweiten Regiment in Blockade kann den Gegenangriff führen. Abwehrsieg für Frankreich. 2 Punkte Moralverlust für Russland Aber auch eigene Truppenverluste! Beim Angriff des zweiten Korps Constantine in der Folgerunde würde es eng werden. Miloradowitsch geht vor auf das Riesenfeld westlich von Murat, das auch an Vandammes Feld südlich davon angrenzt. Danach führt Prebyschewsky einen Artillerieangriff gegen Vandamme – DESHALB war Prebyschewsky in Blockade gegangen. Noch so eine Kanonade und anschließender Angriff von Prebyschewsky und Vandamme ist platt. Auf dem linken Flügel folgt das russische Korps Langeron, das vor dem Starovy steht den abmarschierenden Korps St. Hillaire und Legrand und läßt dabei die beiden detachierten Regimenter (siehe Runde3) in Blockade zurück. Die immer noch in Nachbarschaft stehende einzige französische UKv auf dem rechten französischen Flügel muß das Feld räumen und zieht sich Richtung Zentrum der Schlacht zurück. Auch das russische Korps Dochturow auf dem Starovy marschiert nach links ab.
Runde 7/ Frankreich: Die Artillerie auf dem Santon feuert auf Kollowrath und Constantine. Inzwischen ist eine russische UKv in Blockade zum Santon gegangen und fängt die Verluste ab. Napoleon analysiert die Lage im Zentrum. Die Stellung ist unhaltbar. Im nächsten Zug ist Murat erledigt, im darauf folgenden Vandamme und Bessiers. Zentrum vernichtet! Voraussichtlicher Sieg Russlands in Runde 9. Napoleon beschließt alles auf eine Karte zu setzen und zu pokern. Das einzelne Regiment gegenüber Miloradowitsch sagt einen Angriff an. Miloradowitsch verteidigt selbstverständlich und benennt 2 Regimenter zur Abwehr – das sollte gegen eine vermutete Dreier Infanterie reichen. Eines für die erste Reihe, eines für den Gegenangriff. Russland deckt die erste Reihe auf: eine zweier Infanterie. Und Frankreich weiß, dass es siegen wird, denn nun folgt die Stunde der französischen Garde. Frankreich hatte ein einzelnes Garderegiment in Blockade stehen – und dieses sagt jetzt einen Gardeangriff an. Und damit ist die erste russische Reihe einen Stärkepunkt weniger wert. Russland führt mit dem zweiten Regiment den Gegenangriff – auch eine zweier Infanterie – und das reicht nicht. Die französische Garde erobert die Stellung und das gesamte Korps Miloradowitsch mit 8 Regimentern muß sich geschlagen zurückziehen. 2 Artillerie total vernichtet, dazu 2 weitere Verluste infolge des Rückzugs. Das Korps enthielt 2 russische Garderegimenter, die sich zurückziehen müssen – und beim ersten Einsatz der Garde (auch bei Rückzug) werden noch einmal 4 Moralpunkte fällig. Dass Korps zerschlagen und alle Regimenter detachiert – insgesamt 11 Moralpunkte Verlust für Russland! Am rechten Flügel ergibt sich die nächste Chance. Die einsame UKv, die sich eben noch vor Langeron zurückziehen mußte, steht durch den Rückzug in einer Stellung, in der Sie einen Angriff über einen unverteidigten Zugang gegen das Feld vor dem Starovy ansagen kann. In dem Feld stehen noch die beiden Regimenter in Blockade – aber in einen anderen Zugang. Keine weiteren Truppen, denn das Korps Langeron war gerade aus dem Feld heraus gezogen. Eine Verteidigung ist nicht möglich und die russischen Regimenter müssen das Feld räumen – die nächsten 2 Moralpunkte Verlust. Der nächste Schlag: Das russische Korps Dochturow, das den Korps St. Hillaire und Legrand bei ihrem Rechtsabmarsch gefolgt war, war in ein Feld gezogen, das sowohl von der Stellung Legrand als auch von der Stellung St. Hillaire angreifbar war. Nach kurzem Zögern ob des Risikos griff erst das kleine Korps Legrand mit 2 Zweier Regimentern über einen breiten Zugang von Westen an – und wurde abgeschlagen, da Dochturow ebenfalls 2 zweier Regimenter zur Verteidigung detachierte. Dann folgte der letzte Angriff des Tages. Das gesamte Korps St. Hillaire, von zahlreichen Märschen aus dem Zentrum zum rechten Flügel, zurück Richtung Zentrum und wieder zurück an den rechten Flügel, erschöpft, führte den Angriff von Süden über einen schmalen Zugang. Die erste Reihe bildete eine Dreier Infanterie. Dochturow warf seine beiden letzten Regimenter in die Bresche – 2 zweier Infanterie. Es reichte nicht. Es gab zwar ein Unentschieden, aber dann siegte die Anzahl der am Kampf beteiligten Regimenter und das waren 3 französische gegen 2 russische. (Russland gab hier sehr fair einen Hinweis zu den Regeln, was Frankreich erst dazu bewog sein gesamtes Korps einzusetzen und den Sieg davon zu tragen – das sollte erwähnt werden!) Das Korps Dochturow wurde unter hohen Verlusten zerschlagen, mußte sich zurückziehen und verteilte sich in 4 Einser Regimenter. Russland verlor nochmals 4 Moralpunkte. Insgesamt verlor Russland in dieser Runde 17 Moralpunkte und behielt nur noch 5 Moralpunkte übrig!
Runde 8/ Russland: Zar Alexander analysiert die Situation. Immer noch standen zahlreiche russische Regimenter auf dem Schlachtfeld. Noch immer war die Lage von Murat gegen Kollworath und Constantine prekär. Das Korps Miloradowitsch konnte sich wieder sammeln und 2 Dreier Infanterie vereinen um noch einmal anzugreifen. Aber der niedrige Moralstand gab den Ausschlag. Russland mußte ja immer noch angreifen und die französischen Zielstellungen erobern um zu gewinnen, da Frankreich seine Reserven noch nicht ins Spiel gebrachte hatte. Aber angreifen hieß auch, vielleicht eine Niederlage zu erleiden und das konnte sich Russland mit dem Moralstand nicht mehr erlauben. Und dazu die vielen Einser Regimenter am linken Flügel, die nicht mehr verteidigen konnten und bei einem Angriff vernichtet werden würden. Dazu das Artilleriefeuer vom Santon, dass auf jeden Fall alleine noch 2 Moralpunkte kosten würde. Und dann hatte Frankreich immer noch die Option jetzt die Reserven ins Spiel zu bringen – aber nicht um die russischen Stellungen zu erobern, sondern um mit Angriffen die russischen Truppen zu dezimieren. Russland gab auf und erklärt sich geschlagen. Es war auch schon gegen 2.30 Uhr nachts und Zar Alexander mußte in 4 Stunden wieder aufstehen.
Fazit: Ein wahnsinnig interessantes Spiel! Frankreich von Anfang an auf der Verliererstraße und eigentlich schon geschlagen aufgrund der konzentrierten ruhigen Spielweise Russlands. Dazu noch dieses geniale Unternehmen Bagration! Russland kurz vor einem triumphalen Sieg. Und alles ohne große Kämpfe! Nur durch überlegtes Vorrücken der Russen, Einschnüren der Franzosen in ihren Stellungen, Verlagerung der Schwerpunkte, nachziehen aller Korps auf den Brennpunkt der Schlacht – das Korps Murat. Und dann der überraschende Gardeangriff, der in einer Runde das Spiel komplett drehte. Mit mehr Glück als Verstand für Frankreich! Psychologie und Glück siegen am Ende über Plan und Strategie! Und natürlich die fortgeschrittene Zeit, sonst hätte es noch einmal spannen werden können. Ich bin der Meinung, Russland hätte noch etwas reißen können. Ich freue mich auf die Revanche!
__________________ Wer überall stark sein will ist nirgends stark!
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