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Gneisenau (Alex)
Eroberer


Beiträge: 88

Schlacht bei Austerlitz Teil 1 Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Am vergangenen Freitag trafen Gerrit und meine Person sich zu einem erneuten Napoleon-Duell. Gerrit als Zar Alexander führt die vereinigten kaiserlich-russisch-österreichischen Truppen. Ich durfte als Emporkömmling Napoleon, die grandiose und ruhmreiche Grande Armee Frankreichs kommandieren. Es war unser 4. Aufeinandertreffen, und wir hofften diesmal endlich die vertrackten Regeln intus zu haben, und die Partie ohne größere Regelverletzungen zum Ende zu bringen.
Napoleon plante in dieser Partie etwas Unerhörtes: eine französische Verteidigung zu organisieren, ohne das die französischen Verstärkungen außerhalb des Schlachtfelds zur Notrettung herbei eilen mußten. Problem: ohne Verstärkungen war Frankreich recht schwach gegen das vereinte kaiserliche Heer – mit Verstärkungen mußte Frankreich gegnerische Stellungen erobern – eine Wahl zwischen Scylla und Charybdis! Auf jeden Fall war das der PLAN und Frankreich organisierte seine Truppen… sehr SCHLECHT! In dem Bestreben möglichst viel schwere Infanterie zur Verteidigung zur Verfügung zu haben, verschob Frankreich die Masse der Kavallerie in die Verstärkung – eine strategische Fehlentscheidung, die bereits in Runde 2 der Partie Frankreich auf die Füße fallen sollte. Nun, die Grande Armee war zu Beginn der Schlacht voller Optimismus, folgen wir der chronologischen Folge der Züge…

Runde 1/ Russland: Russland marschierte auf! 4 Korps erschienen im Zentrum auf den Starovy dicht nebeneinander. Ein Schwerpunkt nach rechts oder links war für Frankreich nicht auszumachen. Diverse russische unabhängige Kavallerieregimenter (UKv) fühlten vor. Das größte russische Korps Miloradowitsch mit 8 (!) Regimentern hing rechts hinter den 4 Korps zurück. Interessant: am rechten russischen Flügel verschob das russische Korps Bagration noch weiter nach rechts – weg von der Hauptstr. quasi in die Wildnis. Kienmeyer am entgegensetzten linken Flügel begann den (quasi) übliche Umgehungsmarsch um die Satschaner Teiche.

Runde 1/ Frankreich: Das Korps St.Hillaire räumte im Zentrum seine nicht zu verteidigende Stellung vor den Teichen um Schloß Sokolnitz und ging zurück hinter die Teiche um entweder an den rechten oder linken Flügel zur Verstärkung zu eilen. Der Schwerpunkt der Russen war ja noch nicht klar. Den Zugang zwischen den Teichen sicherte eine Artillerie in unangreifbarer Stellung. Eine UKv - übrigens die einzige Kavallerie am rechten Flügel – attackierte russische Korps Dochturow. Dieses Korps war eines der 4 Korps im russischen Zentrum. Es sicherte die Stellung und detachierte 2 Regimenter zur Abwehr. Eine zweite UKv sicherte im Zentrum das Vorfeld und rückt in die Tiefe der russischen Stellung im Zentrum vor. Zwei UKv gehen an linken Flügel vor um das Feld neben dem Santon zu sichern. Darunter die einzige schwere Kavallerie, die Frankreich noch auf dem Brett hatte. Übrigens: hier merkte F zum ersten mal aufgrund des Kavalleriemangels, dass es bei der Verschiebung der Kavallerie in die Verstärkung Sch… gebaut hatte. Ansonsten: Abwarten!

Runde 2/ Russland: Russland zögert nicht! Eine UKv umgeht die einsame französische Kavallerie im Zentrum und taucht auf dem Rückzugsfeld im Rücken wieder auf. Frankreich hatte nicht bis 2 gezählt! Eine andere führte einen Scheinangriff rechts und Frankreich mußte verteidigen, da der Rückzug abgeschnitten war. Und dann verschoben 2 der 4 Korps auf dem Starovy nach rechts und griffen an – und schon war die Kavallerie in einer klassischen Kesselschlacht vernichtet. Minus 2 Moralpunkte für Frankreich! Autsch! Und was noch schwerer wog – die einzige Kavallerie im Zentrum futsch. Und der nächste Schlag folgte sofort. Eine russische UKv griff die beiden französische UKv neben dem Santon an. Planmäßiger Rückzug, denn es sollte ja nur aufgeklärt werden. Die Schwächere nach links auf den Santon. Die Schwere nach rechts ins Zentrum. Aber wieder nicht aufgepaßt: denn der erstmalige Einsatz der schweren Kavallerie im Spiel (gilt auch für einen Rückzug) bedeutet: Verlust zweier Moralpunkte. Insgesamt minus 4 Moralpunkte: Die Runde ging an Russland! Das Korps Bagration marschiert am äußersten rechten Flügel vor und steht rechts vom Santon auf Höhe von Bosenitz.

Runde 2/ Frankreich: Immerhin hatte der Rückzug der beiden UKv etwas Gutes gebracht. Die eine hatte sich auf den Santon zurückgezogen und kann das russische Korps Bagration attackieren Und dieses ist gezwungen ein Regiment zur Verteidigung der Stellung zu detachieren. Außerdem rückt links das Korps Lannes dem Korps Bagration entgegen, um den Weg zu sperren. Das österreichische Korps Kienmeyer hatte seinen Umgehungsmarsch am anderen Ende des Schlachtfeldes um die Teiche fortgesetzt und es war absehbar, dass es in 2 Runden der französischen Verteidigungslinie am rechten Flügel bei Sokolnitz und Tellnitz in die Flanke fallen würde. Das stärkste Regiment wurde aus der Verteidigungslinie herausgelöst und machte sich auf den Weg, den einzigen Zugang zwischen den Teichen zu sperren. Aber damit war die Verteidigungslinie aufgerissen und nicht mehr haltbar. Eine Grundsatzentscheidung stand an. Sollten sich die russischen Korps dorthin wenden, war eine Niederlage ohne die Reserven besiegelt. Also verschob das zurückgenommene Korps St. Hillaire nach rechts um die Stellung zu unterstützen. Außerdem war hier vielleicht ein aufrollen der russischen Korps von rechts möglich.

Runde 3/ Russland: Im Zentrum kommt die russische Dampfwalze ins Rollen! 2 der russischen Korps auf dem Starovy rücken vor und besetzen die großen Felder zwischen den Sokolnitzern Teichen und dem Starovy. Zum Glück sind die Befehlsmöglichkeiten Russlands limitiert, so daß er die anderen Korps (noch) nicht nachschicken kann. Er braucht ja auch noch Befehle für den linken und rechten Flügel. Eine einsame UKv besetzt das große Feld neben dem Santon und droht einen Angriff auf das Korps Murat an, das quasi die Kerntruppe des französischen Zentrums ist. Napoleon spekuliert, dass es nur ein Scheinangriff einer schwachen russischen UKv ist und Murat detachiert nur ein schwaches Regiment und verteidigt und richtig: die Russen brechen den Angriff ab. Am rechten Flügel der Russen rückt Bagration frech weiter vor – am Santon vorbei, am Korps Lannes vorbei. Wo will er hin? Am linken Flügel rückt Kienmeyer weiter vor. Noch ein Zug, dann hat er die Umgehung um die Satschaner Teiche vollendet und steht in der Flanke des rechten französischen Flügels.

Runde 3 / Frankreich: Bleiben wir zunächst am rechten Flügel. Das detachierte tapfere Infanterieregiment marschiert Kienmeyer entgegen und bezieht Stellung zwischen den Teichen und sperrt den Weg – Kienmeyer wird kämpfen müssen! St.-Hillaire marschiert planmäßig durch Sokolnitz vor und steht nun kampfbereit am rechten Flügel vor der eigenen Verteidigungslinie. Ein Regiment der Verteidigungslinie marschiert St. Hillaire nach um sich im nächsten Zug an das Korps angliedern zu können und dieses zu verstärken. Die einsame UKv, die auf dem Feld unmittelbar vor St. Haillaire aushält, attackiert eines der russischen Korps, das vom Starovy herunter gestiegen ist und die Russen verteidigen selbstverständlich und bauen eine Verteidigungslinie aus 2 Regimentern auf. Die sind erst einmal gestoppt. Im Zentrum rückt ein detachiertes Regiment des Korps Vandamme vor und sperrt die Stellung links neben den Sokolnitzern Teichen. Noch sind die Russen nicht da, aber dieses Feld ist ein Schwachpunkt und muß gesichert werden. Diese vielen detachierten Regimentern zehren ganz schön an den wenigen Unanbhängigen Befehlen, die gegeben werden können. Die Anzahl der möglichen Unabhängigen Befehle reicht vorne und hinten nicht! Ansonsten im Zentrum noch Ruhe – die Russen rücken recht langsam vor und das ist schlecht. Je mehr Runden verstreichen, umso ungünstiger wird für Frankreich der Einsatz der Reserven, denn sie werden es dann nicht mehr schaffen, die russischen Stellungen im Gegenangriff zu erobern. Am äußersten linken Flügel muß Napoleon lange nachdenken (da war er wieder: der „Denker“ großes Grinsen ). Wohin sich mit Lannes wenden? Gegen den frechen Bagration in der eigenen Flanke oder gegen das festgenagelte russische detachierte Regiment beim Dorf Bosenitz, das wegen der Kavallerie auf dem Santon, einen anderen Zugang der Stellung nicht verteidigen kann. Lannes entscheidet sich für die schlechteste aller Möglichkeiten: er detachiert 2 Regimenter zum Schutz gegen Bagration und marschiert mit dem Rest gegen Bosenitz. Insgesamt: Frankreich schöpft Hoffnung, zumal Zar Alexander äußert, er hätte keinen Plan.

Runde 4/ Russland: Bagration geht auf dem rechten russischen Flügel stur weiter vor - mitten durch den Wald, Lannes und die beiden detachierten Franzosen ignorierend und detachiert auch noch ein eigenes Regiment, welches in prekärer Stellung von mehreren Seiten angreifbar, alleine zurück bleibt. (Frankreich jubelt innerlich – leichte Beute!) In der Mitte rückt das Riesenkorps Miloradowitsch weiter Richtung Zentrum vor und das Korps Prebyschewsky besetzt links davon die Anfangsstellung des Korps St. Hillaire vor den Sokolnitzer Teichen – die Stellung, die St- Hillaire bereits in der ersten Runde geräumt hatte. Am äußersten linken Flügel bleibt das Korps Kienmeyer stehen und verzichtet auf einen Angriff auf das französische Regiment, das den Ausgang zwischen den Teichen sperrt. Das letzte verbliebene russische Korps auf dem Starovy, das Korps Liechtenstein, verschiebt nach links – offensichtlich um bei einem erwarteten Angriff von St.-Hillaire einzugreifen. St. Hillaire steht damit im Brennpunkt eines großen Winkels aus 3 russischen Korps, die offensichtlich die russische linke Flanke des Hauptangriffs im Zentrum sichern.

Runde 4/ Frankreich: Am linken Flügel soll ein Schützenfest stattfinden! Der Plan: Ein detachiertes Regiment des Korps Lannes führt einen Scheinangriff auf das eben zurückgelassene Regiment des Korps Bagration und zwingt es zur Verteidigung. Dann dreht das Korps Lannes um und führt einen richtigen Angriff über einen anderen Zugang der Stellung und das russische Regiment kann nicht mehr verteidigen und erleidet schwere Verluste! Der Angriff beginnt – und das russische Regiment deckt auf, entpuppt sich als schwere russische Kavallerie und kann sich (weil Kavallerie) sofort verlustfrei zurückziehen – und der Rückzugsweg führt mitten in den Rücken des französischen Zentrums. Was für ein genialer Coup von Gerrit! Napoleon in meiner Person ist geschockt und schwerst angeschlagen! Im Zentrum führt die zurückgelassene französische Artillerie des Korps St. Hillaire eine Kanonade auf das Korps Prebyschewsky in der Stellung vor den Sokolnitzer Teichen. Erster Moralverlust für Russland. Das detachierte Regiment des Korps Vandamme führt sofort den nächsten Angriff auf die Stellung und pokert. Das Regiment ist eine dreier Infanterie und wenn Russland nicht stark genug verteidigt, kann die Stellung erobert werden. Aber Russland paßt auf und setzt auch eine dreier Infanterie ein. Der Angriff wird zurück geschlagen – ein Moralpunkt weniger für Frankreich. Am rechten Flügel ist ein Angriff des Korps St. Hillaire auf die drei dort versammelten russischen Korps aussichtslos. Das Korps nutzt eine Lücke und verschiebt nördlich der Sokolnitzer Teiche Richtung Korps Prebyschewsky um in den Kampf dort einzugreifen. Damit steht es wieder nur eine Stellung von seiner ursprünglichen Ausgangsstellung entfernt – es hat einen Kreis um die Sokolnitzer Teiche geschlagen. Am äußersten rechten Flügel gegen Kienmeyer bleibt es beim Patt. Nur das kleine französische Korps Legrand, das ursprünglich die Verteidigungslinie am rechten Flügel bildete, geht nach vorn in die Stellung, in der eben noch das Korps St. Hillaire stand. Insgesamt die zweite Runde, die deutlich an Russland ging – es wurde eng für Frankreich.

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Wer überall stark sein will ist nirgends stark!

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Gneisenau (Alex) am 16.05.2011 23:26.

16.05.2011 23:21 Gneisenau (Alex) ist offline Email an Gneisenau (Alex) senden Beiträge von Gneisenau (Alex) suchen Nehmen Sie Gneisenau (Alex) in Ihre Freundesliste auf
 
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