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rsivel
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Beiträge: 501

Königsberg hält Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Bericht über die gestrige Partie.

Preußen/Hannover: Berichterstatter
Rußland/Schweden: -toni-
Österreich/Reichsarmee: alex
Frankreich: Langer81

PLAN
Ausgehend von einer "gefühlten" Analyse der üblichen Strategien, wollte ich mit Preußen diese gezielt kontern.

a) Verteidigungsschwerpunkt gg. Rußland sollte Ostpreußen sein. Also kein Hasen-Lehwaldt, sondern ein Lehwaldt mit 6 Armeen. Verteidigungsfarbe: Pik (um möglichst lange das Offenbaren der Armeestärke geheim zu halten. Hintergrund: Rußland sollte mit den erwarteten starken Generälen schon tief in der Neumark stehen).
b) Verteidigungsschwerpunkt gg. Österreich ist Sachsen, Karo. Nr. 1und Nr.2 erhalten 16 Armeen. Notnagel-Farbe gg. Österreich = Kreuz.
c) Ausweichmanöver in Schlesien. Nr. 4 und Nr. 5 erhalten in toto 2 Armeen! Dem erwarteten 24er-Turm Österreichs immer entfleuchen. Mit einem Troß in Polen "überwintern" und somit immer mit der Rückeroberung von Zielstädten drohen.
d) Sachsen-Karo wird gestärkt durch H-1 mit 4 Armeen. Dieser zieht von Anfang an auf dem schnellsten Weg nach Sachsen.
e) P-6 mit 5 Armeen hält Magdeburg-Herz.
f) H-2 mit 8 Armeen hält Diepholz Herz.
g) P-3 und P-7 mit 1 respektive 2 Armeen jagen Ehrensvärd und weichen den Russen aus.

Die Krönung des Plans sollte das Antäuschen einer OO sein. Also die üblichen Bewegungen mit 6 Generälen gen Süden plus 2 Trossen. Dies sollte Österreich verwirren und Zeitvorteil bringen.

WIRKLICHKEIT
Die OO wurde angetäuscht, aber Alex ließ sich nicht davon beirren. In der zweiten Runde hatte Preußen fast nur Herz, aber kein Pik. Somit fiel die Pik-Verteidigung Ostpreußens erstmal flach. P-8 hielt Herz.

Karo war auch nicht superstark, aber genug um von Hoyerswerda Zittau und Görlitz zu decken. Österreich griff dann auch an, sich bewußt daß ein -1 mit einer Katastrophe enden kann (Einkesselung auf Bischofswerda). Bei einem Stand von -3 überlegte Alex lange, ob er sich zurückziehen soll oder nicht. Er zog sich zurück. Uff!!! Glück gehabt. Preußen hatte noch ein Karo-2 und evtl. eine Reserve (weiß ich nicht mehr). Der Rückzug endete in Priebus (Kreuz) wo die Ösis im Gegenschlag mithilfe von P-4 eingekesselt wurden und vom Brett gingen. Guter Anfang im Süden: 16 weiße Armeen futsch!

Gegen Frankreich lief es aber nicht nach Plan. Denn ohne Hannover-Herz läßt sich Diepholz nicht halten!! Als die Franzosen vor Diepholz standen (16er-Turm, Runde 3) war noch kein einziges Herz da. Dafür gut Pik. Also wurde Ferdinand zurückgepfiffen und eine Pikverteidigung aufgebaut. Frankreich wurde dann gut Pik gezogen.

Ehrenswärd wurde ein wenig durch die Gegend gescheucht konnte aber nicht zum Kampf gestellt werden. Anklam und Malchin blieben preußisch, aber der Schwede zockelte die Zielstädte zweiter Ordnung ab und nahm schließlich Cammin [ca. Runde 8]. Es verblieben noch alle anderen Zielstädte erster Ordnung.

P-3 (1 Armee) hatte mittlerweile Position in der Neumark (Herz) bezogen, vermied es aber in einen Kampf mit den armeestarken russischen Generälen verwickelt zu werden.

Zur selben Zeit wurde es in Sachsen ungemütlich: Es kam sehr lange kein Karo nach. Also wurde Position an der Karo-Kreuz Grenze bezogen. (Aufgrund der starken Armeeverluste konnte Österreich seine Armeeüberlegenheit im ganzen Spiel nie ausspielen!)

Als die Hannover kein Pik mehr hatten, zog H-2 an die Herz-Pik Grenze (mittlerweile war Herz da) und blockten die Franzosen ab. In dem Pik-Herz-Kampf wurden Frankreich ca. 30 Punkte Pik gezogen.

Und H-1 war auf seinem Weg nach Sachsen. Durch einen doppelten Spielfehler von Alex, gelang es zuerst mit Karo und eine Runde später mit den nun wieder angesammelten Pik, Österreich 50 Karo-Punkte zu ziehen (H-1 ging jedoch vom Brett). Dringend notwendig, denn mittlerweile wurde der Kreuzsektor zu einem heißen Pflaster. Der preußische 16er Turm wechselte somit nach Sachsen (ca. 40 Karopunkte auf der Hand.) Ich glaube, es war in dieser Phase als nocheinmal ein Österreicher mit 8 Armeen vom Brett geschickt wurde.

In Ostpreußen war Stellungskrieg. R-3 belauerte P-7. Anton spielte jedoch exzellent auf einen schwedischen Sieg. Ich kam ins Schwitzen: P-7, der Hüter von Malchin, wurde gen Westen getrieben. (Er schlug sich dann gen Halle durch und vermöbelte Hildi ein paar Runden später.)
Stettin und Greifenhagen wurden von P-3 zwar gedeckt, aber der hatte nur 1 Armee und es gibt dummerweise keine Position in Neumark-Herz, die diese Städte deckt und NICHT an einer Sektoren-Grenze liegt. Es bahnte sich somit ein großer Kampf gg. russische Herz UND Pik und gg. schwedische Herz an. Meine Herzhand war enorm. Aber ob sie reichen würde??

Ich konnte mangels Verlusten auch keine Armeen rekrutieren, um P-3 ein bißchen Rückzugs-Variabilität zu geben. Oje!! Noch nie habe ich so geflucht noch keine Armee verloren zu haben!!

ABER: die Verteidigung hielt! Rußland wurde in Pik und Herz besiegt, anschließend wurde Ehrenswärd vom Feld geblasen. Aber meine Herzhand war danach nur noch ein Herzhändchen (ca. 15 Punkte).

Dieser große Showdown war in Runde 10. Es war der erste Kampf Rußlands !!

In Runde 8 gab es "Gedichte", in Runde 9 "Amerika".

Nach dem großen Herzkampf wechselte P-5 nach Pik und verteidgte Magdeburg und Halberstadt. Es gab 2 oder 3 Attacken des französischen Turms (F-2 und F-3), aber Frankreich war nach den Kämpfen gg. Hannover-Herz und Pik zu ausgeblutet, um hier einen schnellen Erfolg zu erzielen. Aber wie lange konnte ich so einem Verschleißkrieg standhalten?

In Runde 12 tauchte Ö-4 bei Angermünde auf und blies einen preußischen 1er-Turm vom Brett. Zum Glück schied in derselben Runde Schweden aus, und somit konnte ich den nördlichen Kriegsschauplatz außer Acht lassen. Gegen Rußland mußten nun Königsberg und Rastenburg gehalten werden.

In Runde 14 schied Frankreich aus. Ich hatte (aufgrund eines selten dummen Zählfehlers) gerade Magdeburg verloren. Im Nachhinein war der Zählfehler jedoch ein genialer Schachzug, denn ich konnte einen neuerlichen Pik-Kampf mit Frankreich in Runde 14 vermeiden. Diese Pik sollten in der Endphase nocheinmal von Bedeutung sein.

Anton verlegte dann aber nicht wie erwartet den Großteil seiner Russen nach Ostpreußen, sondern begann Schlesien und die Mark Brandenburg unsicher zu machen. Die Troßsitutation in Sachsen begann heikel zu werden. Es folgten endlose Hin und Her. Taktische Manöver vom feinsten, in denen ich einerseits versuchte, irgendeine Zielstadt in Schlesien (Cosel, Glatz, Waldenburg) zurückzuerobern, da der einzige Ösi in Schlesien Ö-2 war. Andererseits mußten Radeberg und Zittau gehalten und der Troß geschützt werden. Mit marodierenden Österreichern und Russen im Hinterland nicht einfach!

Hildi wurde in Rudne 15 oder 16 nochmal vom Brett geschickt, aber das kostete unglaublich viel Kreuz. Damit hatte das ständige Kreuz-Karo-Hin-und-Her-Gespringe in der Lausitz sein Ende. Es wurde eng in Sachsen, sehr eng. Die Trosse gingen wiederholt vom Brett, wurden in Berlin wieder eingesetzt, aber da trieben sich Ö3 und R2 rum. Die Trosse lebten nie sehr lange. Aber die Versorgung hielt bis Spielende (mit der Ausnahme von P-5 der sich mal zu frech vorgewagt hatte und vom Brett gehen mußte.). Und ich behielt -- Ferdinand sei Dank! -- bis Spielende auch die Karo-Oberhand gg. Österreich.

Ostpreußen!! Ja, Ostpreußen. Eigentlich hatte ich nach dem Ausscheiden Frankreichs genug Pik, um es zu halten. Aber!! Ich wollte irgendwie besonders trickreich spielen und hatte die glorreiche Knoten-im-Hirn-Idee, den russischen Troß zu jagen. Ich verließ das Heimatgebiet, war umgedreht. Ich dachte: Trosse laufen vor Generälen doch immer davon. -- Aber, natürlich tun sie das nur, wenn es notwendig ist!

Anton nutzte meinen Fehler eiskalt: Der Troß blockierte einen Weg nach Hause. Auf dem Alternativ-Weg wartete R-3. Ich mußte also zurück und R-3 in Herz besiegen. Ich betete um reichlich Herz, sie kamen, und ich gewann den Kampf knapp, sehr knapp. (Hatte nur noch eine Reserve danach.)

In Runde 19 kam Lord Bute.

Es ging dann in Ostpreußen noch stetig hin und her, mit zahlreichen Pik-Kämpfen. Mein Pik hielt immer nur knapp, aber es hielt, dem Zählfehler bei Magdeburg sei Dank!

Es kam die letzte Runde, die zwanzigste: Anton hätte Lehwaldt (8 Armeen) einkesseln können; ein russischer Sieg wäre der Spielsieg gewesen. Anton spielte jedoch lieber konservativ und griff mit einem Turm an (+3). Ich zog mich mit einer Pik-2 flugs zurück und hielt Königsberg (die mittlerweile letzte Zielstadt, die es für Rußland zu erobern galt.)

Dann starb die Zarin, der Sieg ging an Preußen.

Ironie des Ganzen: Bei dem nachträglichen Pik-Vergleich stellte sich heraus, daß Rußland knapp mehr Pik hatte (ca. 5 Punkte mehr) und bei einer Einkesselung somit hätten gewinnen können!!! -- Anton hat sich danach sehr geärgert.

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Ablauf:
Gedichte: 8
Amerika: 9
Schweden: 12
Indien: 14
Lord Bute: 19
Elisabeth: 20

Spielzeit: Ohne Schachuhr; 7 Stunden brutto.

Frankreich: 9/10 Zielstädten
Rußland: 9/10
Österreich: 11/12
Schweden: 6/10
Reichsarmee: 4/5

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FAZIT:
Schöne Pläne sind gut, aber wenn die TK nicht wollen, muß improvisiert werden. Das gelang mir ganz gut, auch wenn ich einige wirkliche Böcke schoß (sind nicht alle erwähnt). Beim großen Verteidigungskampf in der Neumark kam ich sehr ins Schwitzen. Da dachte ich schon, alles ist verloren. Glücklicherweise schied dann Schweden zum rechten Zeitpunkt aus. Mit Österreichern in Mecklenburg wird es echt eklig.

Nicht weniger eklig sind Russen bei Breslau.

Gut war, daß Österreich von Anfang an und dann weiterhin stetig hohe Armeeverluste erlitt. Oftmals hatte Östereich nicht mal die Hälfte der Armee auf dem Brett, und das stetige Rekrutieren verinderte, daß der österreichische TK-Stapel jemals wirklich beängstigende Dicke erreichen konnte. In Sachsen hatte ich eigentlich immer Armee-Überlegenheit!

Anmerkungen, Berichtigungen, Kommentare? -- Nur her damit! Freude Freude

editiert, 13.2.21:50 auf Rechtschreibfehler und einige stilistische Verbesserungen.

13.02.2010 19:44 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
Prinz Heinrich
Eroberer


Beiträge: 61

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Sehr interessante Partie! Ich habe früher auch gerne mit einem starken Lehwaldt gespielt (5-6 Armeen), schon mal, um mit einer gewissen strategischen Varianz die Russen im Unklaren zu lassen (hat teilweise auch so hervorragend funktioniert, dass Lehwaldt zwischenzeitig bei uns nur "The Wall" hieß) - allerdings habe ich, durch heftig auf Schwedensieg spielende Russen und durch unverschämtes russisches Glück bedingte Lehwaldt-Ausfälle (Runde 1 auf Osterode - und Russland hat gleich über 20 Kreuz) gezeichnet, wieder auf einen konservativeren Hasen-Lehwaldt umgeschwenkt.
Ostpreußen in Kreuz zu verteidigen, gibt kaum Manövrierspielraum, in Herz kann man größte Probleme mit den Schweden kriegen und Pik plane ich ungern im Voraus ein, da Pik die flexibelste Farbe (auch in Zentralschlesien und fürs hannoversche Pikzentrum geeignet) und daher prädestiniert dazu ist, die Unwägbarkeiten des TK-Stapels auszugleichen. Daran hat es ja auch teilweise gehapert (kein Herz für Hannover, anfangs kein Pik).
Aber man tut natürlich immer gut daran, sich einige Varianten in der Strategie offenzuhalten. Nichts ist gefährlicher als ein Preuße, von dem man nicht weiß, was er vor hat Augenzwinkern

__________________
"Wer Unglück nicht ertragen kann, verdient kein Glück." (Friedrich II. von Preußen)

14.02.2010 11:37 Prinz Heinrich ist offline Email an Prinz Heinrich senden Beiträge von Prinz Heinrich suchen Nehmen Sie Prinz Heinrich in Ihre Freundesliste auf
rsivel
Administrator




Beiträge: 501

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Das mit Pik als flexibelste Farbe stimmt schon. --- Andererseits kann man mit Pik von Königsberg (südl. von Schwedt!!) auch sehr gut gg. Schweden und Rußland verteidigen. So war auch der ursprüngliche Plan, wenn Schweden zu gefährlich werden sollte.

Mit Pik ist der Vorteil in Ostpreußen:
a) Größtmöglicher Manövrierraum
b) Man kann die Stärke von Lehwaldt länger geheim halten und den Hasenfuß-Lehwaldt antäuschen. Die Hoffnung ist, daß Rußland mit den starken Generälen in die Neumark zieht und da erst mal ins Leere läuft.

Soweit zu den taktischen Überlegungen.

Im konkreten Spiel selbst haperte es anfangs massiv an preußischen Pik. Insofern konnte der Plan nicht ausgeführt werden.

Pik wurde dann erst interessant als:
a) Rußland durch den Einsatz der preuß. Herz auf Pik ausgeblutet war; und
b) Frankreich ausgeschieden war. -- Bis dahin war Pik die preuß. Farbe gg. Frankreich, nachdem Hannover all sein Herz und Pik gg. franz. Pik eingesetzt hatte.

Zitat:
Nichts ist gefährlicher als ein Preuße, von dem man nicht weiß, was er vor hat


Wie wahr!!

Ich wollte auch mal eine taktische Variante testen. Das ist gut gegen eine Monotonie der Abläufe.

In der Partie zuvor (über die leider kein Bericht geschrieben wurde) hat Preußen eine ebenfalls sehr interessante Variante gespielt: Mit Karo gg. Rußland und Kreuz gg. Österreich.

15.02.2010 10:01 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
rsivel
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Ja, Cammin ist gemeint. Hab ich soeben korrigiert

23.02.2010 10:14 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
 
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