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Prinz Heinrich
Eroberer


Beiträge: 61

Friedrich wird von Fortuna und den Engländern errettet Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Letzten Samstag musste sich mal wieder in einer Dreierpartie ein Preußenkönig der Angriffe seiner Nachbarn erwehren. Obwohl er dabei nicht sehr geschickt agierte, behauptete letztendlich Friedrich (gespielt von mir) das Feld.

Da ich in der ersten Runde ordentlich Kreuz zog, schickte ich Lehwaldt – trotz des herben Schocks in der letzten Partie – wieder nach Osterode. Winterfeldt stieg Hildi hinterher. Der ließ sich jedoch nicht ins Bockshorn jagen, sondern attackierte die preußische Nr. 2 bei der ersten Gelegenheit in Kreuz. Angenehm überrascht, dass Hildi mir die lästige Arbeit, ihn zu jagen abnahm, aber auch etwas erschreckt über seine Kühnheit, die unter Umständen gegen Russland nach hinten hätte losgehen können, stürzte ich mich in den Kampf, stellte fest, dass der kleine Gelbe zwei Kreuzkarten gezogen hatte, deren zweite ihm einen lockeren -2-Rückzug ermöglichte.
Russland konnte jedoch aus der Situation (die es durch eifrige diplomatische Tätigkeit in Wien teilweise selbst herbeigeführt hatte), kein Kapital schlagen. Saltikov und Fermor setzten sich in den Süden ab, um Küstrin zu erobern, während Apraxin und Tottleben um den in Soldau verschanzten Lehwaldt herumscharwenzelten. Kreuz war ganz offensichtlich nicht die Stärke Russlands. Wie sich nach dem Spiel herausstellte, kam erst in der dritten Runde die erste Kreuzkarte für die Russen (natürlich, schließlich hatte Hildi ja alles an sich genommen großes Grinsen). Der Norden war also fürs erste ruhig.
Frankreich vermied den Dreiecksspagat auf originelle Weise: Anstelle den Hannoveranern eins überzubraten, wurde Cumberland im Süden einfach übergangen und seine Zielstädte für später aufgespart. Dadurch wurden die Städte im Norden schnell eingenommen, Ferdinand konnte den Rest des Spiels nur noch mit Rückeroberungen drohen. Soubise stieß derweil schnell über Westsachsen vor, weswegen Winterfeldt aus dem Süden zurückgepfiffen wurde, anstatt Hildi endgültig vom Brett zu schubsen. Einerseits mussten nun Halberstadt und Magdeburg gedeckt werden, andererseits hätte eine Kreuzschlacht gegen Frankreich (das von unserem russland-vernarrten Spieler der Flügelmächte, den es sehr schmerzt, dass er mit Russland als Nation noch nie einen Sieg errungen hat) das preußische Kreuzblatt schwer überfordert. In Herz, das als Verteidigungsfarbe gegen Frankreich vorgesehen war, musste sich Soubise dann auch mit einer Reserve zurückziehen. Im Gegenangriff zog er sich dann um vier Städte zurück.
Die Österreicher kamen inzwischen auch in die Gänge und eroberten Südschlesien und die Lausitz. So wohl, wie sie sich in den Karosektoren zu fühlen schienen, entschloss ich mich dazu, meine Hauptverteidigung im zentralen schlesischen Piksektor aufzubauen. Friedrich wurde deshalb alleine mit der Verteidigung Sachsens betraut, wo er mit geeigneten Rückzügen die Weißen möglichst lange aufhalten sollte. In der fünften Runde machte er hiervon zum ersten Mal Gebrauch, doch schon in der sechsten fiel Radeberg als letztes preußisches Widerstandsnest auf sächsischem Gebiet.
Dafür war diese Runde ansonsten recht erfolgreich: Russland unternahm seinen ersten (!) Angriff (und das bei einem Russland-Spieler, der ansonsten wie Dschinghis Khan agiert): In Ostpreußen stürzte sich der Zweierturm Apraxin/Tottleben mit acht Armeen auf Lehwaldts drei und wurde mit -7 zurückgeworfen. Auch Hildi wurde wieder auf Los geschickt.
Eine Runde später schwelgte ich bereits im Vorgefühl weiterer Schlachtensiege, als sich Laudon einzeln in Pik erwischen ließ und die Armeeüberlegenheit meines schlesischen Dreierturms den Österreichern Pik ziehen sollte. Heinrich beschäftigte sich im Norden mit Ehrensvärd und den ihm zu Hilfe eilenden Fermor, den er – welch Schnitzer! – aus Versehen attackierte. Ich hatte die Verbindung zwischen Pasewalk und Prenzlau schlichtweg übersehen. Heinrich ging sofort vom Brett.
Da war es beruhigend, dass zumindest nach der siebten Runde Amerika gezogen wurde.
Doch schon in der nächsten Runde zog sich die Schlinge enger: Frankreich rückte mit Richelieu und Soubise auf Magdeburg und Halberstadt vor. Preußens Herzvorräte schienen jedoch gut auszureichen, zumal auch Cumberland im Süden von Herz aus decken konnte.
Schlechter sah es mit Preußens Pik aus: Von der Generalität ignoriert, war in den letzten Runden kaum noch Pik in die preußische Hand geflossen. Der österreichische Generalangriff auf Breslau endete also in einem +3-Sieg für Österreich, dessen Pik unendlich zu sein schien, weswegen Oberbefehlshaber Schwerin die drei preußischen Reserven nicht einsetzen wollte. Tatsächlich hatte Österreich aber, als Preußen sich mit seiner letzten Pikkarte um drei Städte zurückzog, ebenfalls sein gesamtes Pikpulver verschossen und mit nur einer Reserve in einem Kampf bis aufs Messer den Kürzeren gezogen.
Sachsen war verloren, in Schlesien konnte Preußen nur noch von Leszno aus Oels decken, ohne sich einem Pik-Pik-Angriff auszusetzen – die Südfront schien fast sicher nur noch einen Schritt vom totalen Zusammenbruch entfernt zu sein. Doch, o Wunder, das Haus Romanow hatte einen schweren Verlust zu beklagen: Die Zarin segnete das Zeitliche.

Was kann Friedrich tun? Auf seiner Hand befindet sich ein wenig Kreuz, mittelmäßig Herz, das er gegen Frankreich braucht, kein Pik mehr – aber große Mengen Karo! Also wird die Rückeroberung Radebergs zum wichtigsten Ziel erklärt. Der wiedereingesetzte Heinrich marschiert südwärts, Friedrich verlässt sein Exil in Westsachsen. Weil allerdings die Karostärke der Österreicher unbekannt ist, attackiert er zuerst Karl, den Bewacher Sachsens über die Herz-Karo-Sektorengrenze und zieht etwa 20-25 Punkte Karo.
Nun wittern aber die Franzosen Morgenluft: Der Zweierturm Richelieu/Soubise attackiert Winterfeldt, der sein Heil im -1-Rückzug sucht. Frankreich soll nur Zeit verlieren, Zeit verlieren, Zeit verlieren, so dass die Briten schneller Indien an sich gerissen haben als Frankreich braucht, um von dem irgendwann eroberten Magdeburg nach Kassel zu marschieren und dort Cumberland zu vertreiben. Das kann noch einige Runden gut gehen, ist aber keine Lösung für ein zähes, langwieriges Spiel.
Schwerin, Keith und Seydlitz trennen sich derweil: Seydlitz hält einen österreichischen General in Südschlesien gebunden, die beiden anderen decken Oels als letzte Zielstadt. Österreich ist etwas zögerlich, was ihnen eine kurze Atempause verschafft.
Und, Wunder über Wunder, nun verliert Frankreich nach der zehnten Runde auch noch seine fernen asiatischen Besitzungen! Friedrich spielt „Rule, Britannia“ auf seiner Flöte.
Jetzt wird auch Winterfeldt frei, nach Sachsen zu stoßen. Vorher vermöbelt er noch einmal kurz Hildi, der das ganze Spiel über nie östlich von Torgau agiert hat. Karl gerät bereits in schwere Bedrängnis und rettet sich nur mit wiederholten -1-Rückzügen gegen Friedrich und Heinrich.
Doch die Rückeroberung Radebergs ist noch nicht bewerkstelligt, und in Schlesien brennt es: Schwerin und Keith können sich nur noch nach Neumarkt sinnvoll stellen, um Oels zu decken, Seydlitz deckt von Kreuzburg (in Kreuz, an der Grenze zum Piksektor). Wenn Österreich beide umzingelt, muss bis zum Letzten gekämpft werden. Aber die Weißen trauen ihrem Blatt nicht, und nehmen erstmal mit Seydlitz vorlieb, der vom Brett geht. Nun haben sich Schwerin und Keith weit genug freigeschwommen, dass man annehmen kann, dass sie Oels noch mindestens drei oder vier Runden mit Rückzügen decken können, was hoffentlich in Sachsen reicht.
Doch dazu kommt es nicht mehr: Ende der Runde zwölf schließt Schweden Frieden (ohne einmal gekämpft zu haben) und ein blutbefleckter Friedrich reitet einsam vom Schlachtfeld – gezeichnet, aber siegreich.

Die preußische Leistung war ab der Runde vier, in der ich mich entschieden hatte, in Schlesisch-Pik zu verteidigen, recht mäßig. Die Strategie, Sachsen schnell zu räumen, ging nach hinten los und destabilisierte später mit dem (vielleicht auch nicht nötigen) Herz-Karo-Tausch die Westfront. Dann verließ ich mich zu lange auf die österreichische Pikschwäche (der entscheidende Kampf in Runde acht war erst der zweite Pikkampf Österreichs!), ohne die eigene festzustellen und gegenzusteuern. Der ungewollte Angriff Heinrichs auf Fermor bildete da nur die Spitze des Eisbergs und spiegelte mit subtiler Ironie die gesamte strategische Zerstreutheit des „Prinzen Heinrich“ an diesem Abend wieder, hatte jedoch im Gegensatz zum Rest der preußischen Fehlerkette keine weitreichenden Folgen.
Also von wegen „Glück des Tüchtigen“ – hier schenkte Fortuna einem durch eigene Fehler kurz vor dem Knockout stehenden Friedrich ihr schönstes Lächeln smile (nein, der Smiley soll nicht das Lächeln der Göttin darstellen).

Punkte nach WM-Modus:
Friedrich: 12
Elisabeth: 4 (mit Schweden, 3 mit Russland)
Maria Theresia: 9,17
Pompadour: 7 (2 mit Reichsarmee)

Es wurde ohne Schachuhr gespielt.

Fragen und Anmerkungen? Nur her damit smile

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"Wer Unglück nicht ertragen kann, verdient kein Glück." (Friedrich II. von Preußen)

22.11.2008 18:55 Prinz Heinrich ist offline Email an Prinz Heinrich senden Beiträge von Prinz Heinrich suchen Nehmen Sie Prinz Heinrich in Ihre Freundesliste auf
rsivel
Administrator




Beiträge: 501

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Toller Bericht! Hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen!

Dir waren die Schicksalskarten wirklich hold! Subsidienkürzungen gab es auch keine, stimmts?

22.11.2008 19:16 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
Ösimarie
Jäger


Beiträge: 27

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Das ist in der Tat korrekt. Ich war heilfroh, dass meine Karokarten immer so zum -1 noch gereicht haben, auch wenn es hätte besser laufen können (oft spielte Preußen zufällig gerade so, dass ich nicht auf -1 gehen konnte mit meinen Karten, was die Kämpfe in die Länge zog). Bei mir machte sich schon Verzweiflung breit, wenn ich mir den hohen Preußenstapel anschaute, der ja mittlerweile fast doppelt so schnell wie meiner wuchs.

Was unseren Pikkampf angeht hat meine psychologische Kriegsführung offensichtlich ihr Werk getan großes Grinsen

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Vita satis longa et in consummationem maximarum rerum large data est. - Seneca, De Brevitate Vitae

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Ösimarie am 24.11.2008 15:48.

24.11.2008 15:46 Ösimarie ist offline Email an Ösimarie senden Beiträge von Ösimarie suchen Nehmen Sie Ösimarie in Ihre Freundesliste auf
 
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