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-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

Alex' kontroverser Zug Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Mal wieder eine MAAS-Partie bei mir in Berlin-Lichtenberg. Es sollte nicht der Tag von Langer81 werden. Er war wohl nicht ganz fit, und spielte eine seiner schlechteren Partien der letzten Zeit. Dabei ist er beileibe kein schlechter Spieler, schließlich war er bei den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils im Finale! Bei dieser Partie machte er jedoch viele Fehler.
Entscheidend sollte aber Österreichs Angriff bei Magdeburg werden.

Die Rollenverteilung:
Friedrich: Langer81
Elisabeth: -toni- (ich)
Maria Theresia: Alex (Gneisenau)
Pompadour: Yorck von Staaken


Lehwaldt schon in der ersten Runde in Berlin

Russland bekam in der ersten Runde zwei hohe Kreuz (11 und 12) und griff mit Tottleben gleich Lehwaldt in Osterode an. Letzterer konnte sich nicht halten und flog vom Brett. Wow, was für ein Beginn! Ich war natürlich hocherfreut, dass Ostpreußen so leicht in meine Hände fiel. Dohna zog sich sofort zurück und bezog dann mit Heinrich auf Greifenhagen Stellung.

Langer81 wollte aber Colberg nicht aufgeben und wagte sich danach gleich wieder nach Massow in den Kreuzsektor. Er übersah jedoch, dass ich ihn dort von Karo und Kreuz gleichzeitig angreifen konnte, was Russland auch tat. Eine Runde darauf, standen Heinrich und Dohna auf Belgard, wo Russland wieder mit zwei Farben angreifen konnte. Ich ging aber einen riskanteren Weg, und schickte Saltikov über Stargard und Pyritz nach Küstrin. Nur Fermor griff dir Preußen in Kreuz an, wurde aber im Rückkampf vernichtend geschlagen.

Schweden eroberte Malchin und die westlichen Zielstädte zweiter Ordnung um dann in den Karosektor bei Stettin einzudringen.


Schwerin und Keith leiden Hunger

Alex schickte seine Weißen alle nach Schlesien, wo er mit zuerst 16 und dann 24 Armeen den Preußen mit deren ca. 10 Armeen bei Breslau zu Leibe rückte. Keith und Schwerin zogen blieben zwar im Piksektor, gewannen jedoch keinen Kampf. Sie zogen sich in polnisches Gebiet zurück. Da Langer81 den östlichen preußischen Tross schlecht bewegt hatte, konnte Daun sich diesen schnappen. Die Preußen konnten danach nicht mehr nach Schlesien zurück - die Wege waren versperrt. Auch die Versorgungswege des neu eingesetzten Trosses in Berlin wurden durch russisch-österreichische Gemeinschaftsarbeit abgeschnitten. So verloren Keith und Schwerin in Polen ihre Armeen. Schlesien war in Österreichischer Hand.

Die Reichsarmee musste sich zunächst vor Cumberland in Acht nehmen, eroberte aber Zwickau und dann alle westlichen Zielstädte (Naumburg, Leipzig, Bitterfeld und Torgau). Seydlitz hätte Leipzig locker von Schönebeck verteidigen können, stand aber auf Magdeburg rum. Das konnte aber gewollte Strategie sein, da Preußen sowieso in Karo würde verteidigen müssen.


Frankreich verhindert Spagat

Langer81 schickte erwartungsgemäß Cumberland nach Sachsen. Er konnte dort aber kaum Gefahr verbreiten, hielt aber Hildi etwas auf. Dann marschierte er gen Südhannover, damit Magdeburg nicht zwei Franzosen auf ein Mal zu sehen bekäme. Yorck reagierte prompt und schickte Cumberland Soubise entgegen. Hintenrum verspeiste Hildi den hannoverschen Tross. Nach einigen Karokämpfen schickte Soubise Cumberland vom Brett.

Im Norden erging es Ferdinand nicht besser. Dieser versäumte es Diepholz zu verteidigen, und so Frankreich Herz zu ziehen. Danach ließ er sich in Pik von einem Tross und Richelieu umzingeln. In derselben Runde wie Cumberland verließ auch Ferdinand das Brett.

Yorck griff auch Seydlitz auf Magdeburg an, musste sich aber nach mittellangem Kampf mit einem Rückzug bescheiden.


Russland umzingelt die Preußen

Fermor kam zurück ins Spiel. Seine Rolle an der Front übernahm aber Tottleben. Saltikov hatte mittlerweile Küstrin ohne Gegenwehr erobert. Dohna und Heinrich standen wieder in Massow. Sie hatten wohl Angst, dass Ehrensvärd durchschlüpfen könnte. Jedoch konnte Russland wieder mit einem General von Gollnow aus angreifen. Selber Fehler - zum zweiten Mal - Langer81 war echt nicht sonderlich gut drauf. Nach dem Kampf sah es für Russland recht gut aus: Tottleben auf Gollnow, Saltikov auf Stargard und Fermor auf Neu Stettin. Die Preußen waren zwischen ihnen in Greifenberg. Leider starb danach die Zarin in Runde 9. Russland fehlten noch Stargard und Colberg. In den nächsten Runden wäre mit Armeenübermacht in Kreuz wohl einiges drin gewesen. Es war der richtige Zeitpunkt für Preußen, dass Elisabeth starb.

Schweden wagte kurz darauf einen Kampf in Kreuz, verlor ihn aber deutlich, und wurde zurück auf Los geschickt. Nun hatte ich viel Zeit, mir auch die anderen Geschehnisse auf dem Feld zu betrachten, und meine besserwisserischen und nervigen Augenzwinkern Kommentare zu den Spielzügen der anderen zu machen. Nach dem Motto "Ich hätte an dort so und so gezogen..." smile.


Sachsen wird von der Versorgung abgeschnitten

Alex schob nun seine Generäle auf die verbliebenen Zielstädte zu: Radeberg, Kamenz, Zittau und Muskau. Winterfeldt hatte inzwischen Zittau zurückerobert. Österreich stellte ihn auf Löbau (nördlich von Zittau) und gewann den Kampf. Nun musste sich Alex entscheiden, ob er es mit zwei Preußen in Zentralsachsen aufnehmen möchte (Umzingelungsgefahr bei Gegenangriffen), oder Winterfeldt möglicherweise in Österreich verhungern lässt. Er entschied sich für letzteres, und Langer81 spielte mit. Winterfeldt versuchte nach Schlesien durchzubrechen, was aber misslang. Jedoch schaffte es Preußen dadurch, den weißen Vormarsch aufzuhalten und sogar einige Österreicher für kurze Zeit weiter weg von Radeberg zu beschäftigen.

Der Preis für dieses Manöver war aber hoch: Preußen verlor zeitgleich beide Trosse! Der nun auf sich gestellte Friedrich kam in Versorgungsnöte. Mit etwas mehr Bedacht hätte es Alex schaffen können, Berlin und sämtliche Versorgungswege nach Zentralsachsen abzuschneiden. Österreich hatte drei Generäle und einen Tross in dem Bereich. Das geschah aber nicht und so konnte Friedrich immer wieder versorgt werden.

Hildi benötigte mittlerweile nur noch Dresden und Meißen zum Sieg.


Frankreich belagert Magdeburg

Yorck zieht nun zwei Generäle vor Magdeburg zusammen. Zwischenzeitlich hatte er mit einem General nicht weiter angegriffen, da Frankreich kaum Herz hatte. Richelieu musste sich mit den beiden neu eingesetzten Hannoveranern balgen. Da diese sich aber nicht trennten, reichte ein Franzose für die beiden aus. In Runde 11 verliert Frankreich große Landstriche in Amerika.


Österreich zieht Frankreich Herz

Österreich hatte den Piksektor um Berlin im Prinzip im Griff, auch wenn immer wieder neue Trosse aus der Erde sprangen. Schwerin und Keith versuchten krampfhaft in den Süden vorzudringen. Das hätte Österreich wohl verhindern können. Friedrich stand auch immer noch unangetastet bei Radeberg. Aber die Situation spitzte sich deutlich zu: Frankreich hatte seinen ersten Kampf bei Magdeburg gewonnen. Österreich würde gleich mit ordentlicher Armeenübermacht Friedrich zu Leibe rücken. Und da war ja auch noch Hildi.

Nun kam es zu dem Zug, der für viel Diskussionsstoff sorgen sollte: Alex griff mit Daun Seydlitz in Burg (Herz) an. Er spielte sogar eine Reserve als 1 um nach dem Start mit -1 auf Gleichstand spielen zu können. Das gelang auch, und so musste Preußen viel Herz abgeben, bevor es sich zurückziehen konnte. Yorck war wahrscheinlich selbst etwas verblüfft und versäumte es so mit seinen Generälen zu laufen, dass auf Magdeburg und Halbestadt Fragezeichen lagen. Preußen hatte nämlich kein Herz mehr und Seydlitz ging vom Brett.

Österreich hatte zumindest erreicht, dass Schwerin und Keith nun in Richtung Magdeburg marschierten, aber es war klar, dass Preußen nichts mehr zuzusetzen hatte. Es hätte schon sieben Herzkarten bekommen müssen, um das Schicksal noch mal abzuwenden.

Friedrich spielte in dieser, wahrscheinlich letzten Runde, viel Karo gegen Österreich, zog sich letztlich mit -1 zurück und konnte Radeberg und Kamenz halten. Was Langer81 aber nicht bedacht hatte, war, dass nun auch noch Hildi um den Sieg angriff: Dresden und Meißen waren mit Fragezeichen bedeckt. Preußen hatte keine passenden Karo mehr, um sich auf -1 zurückzuziehen und Hildi siegte mit seiner letzten Karokarte.

Frankreich eroberte gleich danach auch noch Magdeburg, da Preußen noch nicht mal die Armeendifferenz mit seinem Herz ausgleichen konnte, und sowieso keinen Schritt zurückweichen durfte.

Also ein Doppelsieg durch die Reichsarmee und Frankreich in Runde 14!
Schweden hatte es sogar geschafft in der letzten Runde Dohna zu eliminieren und hätte in zwei Runden gewonnen. Preußen hatte Kreuz für Armeen verwendet.


Fazit/Analyse/Manöverkritik:

Mal von Österreichs Ausflug in Richtung Magdeburg mal abgesehen, hätte Preußen bestimmt etwas länger durchhalten können. Die Schicksalskartenlage war recht günstig für Preußen.

Der wohl größte Fehler Langer81s war, seine Türme nicht zu teilen. In Kammin hätte sich einer der Generäle zum Beispiel nach Gollnow stellen können, während der andere in Kreuz davor steht. Russland hätte sich sehr schwer getan, selbst wenn die Zarin länger gelebt hätte.
Auch Schwerin und Keith hätten sich kurz deren Ende trennen, und so die Österreich mehr aufhalten können. Ferdinand und Cumberland erwähnte ich bereits. Auch die neu eingesetzten Schwerin und Keith hätten wohl besser getrennte Wege beschreiten sollen.
Es gab noch weitere Kleinigkeiten, an denen man sehen konnte, dass Langer81 irgendwie nicht fit war. Sorry, Langer81, für die ganze Kritik.

Bei der Schicksalskartenlage und einem nachträglichen Blick in die TKs der einzelnen Nationen war für mich ersichtlich, dass Österreich (und Reichsarmee), als auch Frankreich jeweils aus eigener Kraft hätten gewinnen können. Und das innerhalb der nächsten Runden. Österreich war selbst schon in Karo (inkl. Reserven) überlegen. Hinzu kommen noch die Karos der Reichsarmee.
Selbst wenn Preußen kein Herz gegen Österreich verloren hätte, so hätte es nur noch wenige armeenüberlegene Angriffe seitens der Roten bedurft, um Seydlitz zu knacken. Klar, sind das nur Einschätzungen. Preußen hätte immerhin noch weitere drei Runden auf je sieben TKs Einkommen vertrauen können...

Tja, nun zu dem österreichischen Angriff in Herz auf Seydlitz. Für mich ist er nicht so rational zu erklären, dass ich ihn auch machen würde. Klar, jeder spielt anders, und das ist auch gut so! Ich würde gerne von euch wissen: Würdet ihr den Angriff auch durchziehen? Alex' Gedanken waren (er kann sie ja noch mal selbst beschreiben): Bloß nicht, dass Preußen noch durchhangelt und noch gewinnt (zwei Schicksalskarten waren dazu noch notwendig). Und bloß nicht, dass Preußen weitere Generäle nach Zentralsachsen schickt. Besser sie ziehen in Richtung Magdeburg. Alex meinte, er sei in Karo schwächer als Preußen. Jedoch hatte er vor dem Herzkampf keinen Karokampf gewagt, konnte die Situation also kaum einschätzen.
Für mich kam der Angriff überraschend. Ich hatte erwartet, dass Österreich seine Generäle schnellstmöglich gegen Friedrich zusammenzieht und diesen durch Armeenüberlegenheit zermürbt. Mit dem Herzangriff hätte beinahe nur Frankreich gewonnen. Ich finde, der Herzkampf hat kaum die Siegchancen von Österreich erhöht. Die Situation für Österreich war ja auch bei weitem nicht aussichtslos. Was denkt ihr? Vielleicht bin ich auch nur durch das Finale geschädigt, in dem dasselbe mit mir als Preußen passierte. Vielleicht halte ich es deshalb für überflüssig, Preußen derart in den Rücken zu fallen smile.

Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare, Fragen sind immer willkommen.


Statistisches:
Schicksalskarten (Runde:Ereignis): 9:Elisabeth, 11:Amerika, 14:ENDE, 17:Lord Bute, 19:Indien, 22:Gedichte, 23:Schweden
Dauer: 14 Runden, ca. 4 Stunden brutto
Preußen: 7 Punkte
Russland: 8 Zielstädte = 8 Punkte
Schweden: 4 von 5 Zielstädten = 8 Punkte
Österreich: 14 von 16 Zielstädten = 8,75 Punkte
Hildi: 10 von 10 Zielstädten = 10 Punkte
Frankreich: 10 Zielstädte = 10 Punkte
Preußen hatte noch 56 Minuten, die Alliierten hatten noch 44 Minuten übrig (Anfangszeit = 140 Minuten).

Noch ein Jahr bis zur 4. Friedrich WM! Augenzwinkern

22.10.2008 01:14 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
rsivel
Administrator




Beiträge: 501

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tja, diese Gretchenfrage ist schwer zu beantworten, wenn man nicht live dabei war. (Obwohl die Schilderung der Sachlage sehr gut ist, fehlen doch die genauen Details: Welcher Generals stand wo? Wie ist das österreichische Blatt, etc.)

Wahrscheinlich wäre ein gemischtes Vorgehen am besten: Seydlitz auf Herz antesten, aber nicht komplett runterspielen. Das versetzt Preußen unter Druck und evtl. gar in Panik. Ergo, beste Voraussetzungen um Fehler zu machen.

Zeitgleich aber die Karo-Verteilung antesten: Mit Armeenübermacht angreifen und sehen was passiert. Stellt sich dann eine österreichische Karoüberlegenheit heraus, kann man den Druck auf Seydlitz wieder reduzieren (in der Hoffnung, dass die geschwächte preußische Herzhand immer noch ausreicht, um Frankreich in Schach zu halten.)

22.10.2008 10:53 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
Gneisenau (Alex)
Eroberer


Beiträge: 88

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Und genau das war das Plan, den Richard da beschreibt.

Für mich sah die Situation so aus: Friedrich alleine in Sachsen - Vorzeil für mich das er mich nach einem fehlgeschlagenen Angriff nicht umzingeln kann. Aber dafür mußte ich verhindern das noch ein preussischer General nach Sachsen durchbricht. In Karo war er mir vermutlich überlegen - er hatte noch nicht einmal Karo gespielt, auch nicht damit gekauft. In Pik war er durch die Kämpfe bei Berlin platt. Kreuz hatte er zum kaufen benutzt. Also mußte nach meiner Einschätzung sein Stapel im wesentlichen aus Karo und Herz bestehen. Daher war ich der Meinung das (bei 7 Karten jede Runde) er mindestens noch 5 Runden durchhalten würde und vor allem das von den Karten her Gleichstand herrschte (7 für P, 4+3 für F und Ö). Bei einem Ausscheiden Frankreichs hätte ich ihm defakto alleine gegenüber gestanden - und das hätte ja jederzeit mit der Indienkarte passieren können. Ich war daher der Meinung, dass ich keine 5 Runden Zeit mehr habe, sondern das ich die Entscheidung schneller herbeiführen müsse.
Daher der Plan: Preussen gegen Frankreich schwächen (Ziel war ihm 25 Punkt in herz abzunehmen), ihn dadurch zu veranlassen seine restlichen Generäle gegen Magdeburg zu ziehen und gleichzeitig durch einen Angriff in Sachsen alles auf eine Karte zu setzen und bei einem minus eins Rückzug in der nächsten Runde mit Überlegenheit nachstoßen und möglichst in 2, maximal 3 Runden Sachsen erobern.
Hat ja auch funktioniert! Das einzige was schief ging, war die Tatsache das ich nicht bedacht hatte, dass er aus dem Herzgefecht gegen Ö nicht so ohne weiteres aussteigen konnte. Dadurch zog ich ihm statt 25 an die 40 Punkte, was ihn gegen F natürlich viel mehr schwächte, als ich beabsichtigt hatte. Er sollte ja noch 2, 3 Runden gegen F durchhalten können und das hätte mir ja in Sachsen voll auf gereicht.
Aber das Gefecht in Sachsen zeigt ja auch das er gut Karo hatte und das er mit minus 1 Rückzügen sich sicher noch eine ganze weile länger gehalten hätte als 2 oder 3 Runden... vermutlich hätte er sich durchgehangelt bis Frankreich ausgeschieden wäre und ob ich ihn dann noch alleine gepackt hätte, das ist die Frage... Dadurch das Langer aber gesehen hatte, dass er gegen F in der nächsten Runde sowieso verlieren würde, weil ich ihn in Herz platt gemacht hatte, verpulverte er wütend sein ganzes Karo gegen Ö und erst dieser Fehler gab Hildi überhaupt die Chance nachzustoßen und die Entscheidung herbeizuführen. Ich vermute wenn ich ihn gegen F nicht geschwächt hätte, hätte er das nicht getan und mich mit minus 1 Rückzügen noch ewig hingehalten... und hätte so vermutlich gewonnen... :-)
Von daher war es eher ein Sieg durch Psychologie und nicht durch Strategie und Taktik...
Es gab im Anschluß an das Spiel Riesendiskussionen über meine Aktion! Ob es ein Fehler war oder nicht, ob ich es gegen P alleine hätte versuchen sollen, dass es falsch ist einen anderen Alliierten zu unterstützen wenn man selber noch alle Chancen hat...
Würde mich auch interessieren, wie ihr darüber denkt...

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Wer überall stark sein will ist nirgends stark!

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Gneisenau (Alex) am 22.10.2008 12:36.

22.10.2008 12:01 Gneisenau (Alex) ist offline Email an Gneisenau (Alex) senden Beiträge von Gneisenau (Alex) suchen Nehmen Sie Gneisenau (Alex) in Ihre Freundesliste auf
rsivel
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Zitat:
Das einzige was schief ging, war die Tatsache das ich nicht bedacht hatte, dass er aus dem Herzgefecht gegen Ö nicht so ohne weiteres aussteigen konnte.


So wie ich den Bericht verstanden habe, hast du doch ständig auf Null gespielt? -- Du hättest halt etwas früher damit aufhören müssen, dann hätte er auch früher aussteigen können. -- Oder habe ich da was falsch verstanden?

22.10.2008 13:07 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

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Alex spielte zunächst mit einer Reserve auf Null. Dann folgten von beiden Seiten je 22 Punkte. Danach spielte Alex nicht mehr auf Null sondern eine 13. Jedoch war Preußens Hand nun schon fast ausgeblutet, und Langer81 hatte wohl keine Möglichkeit sich zunächst geeignet zurückzuziehen. Also wurde musste Alex noch eine weiter Herzkarte spielen, auf die dann Preußen einen -2 Rückzug parat hatte.

Ich persönlich würde aber wohl nie eine Reserve an einem für mich unbedeutenden Schauplatz spielen, wenn sie vielleicht die entscheidenden 10 Punkte in Karo bringen, wo noch nicht klar war, wie die Lage war.

22.10.2008 14:16 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
rsivel
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na, wie wärs denn mit einem österreichischen Rückzug! Sinn des ganzen sollte doch sein, preußen ein paar herz zu ziehen, um die allgemeinen Panik zu erhöhen. danach kann man sich doch gleich zurückziehen, oder etwa nicht?

22.10.2008 14:26 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
Gneisenau (Alex)
Eroberer


Beiträge: 88

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ja Richard, hast Du recht... Langer bot mir nach der 13 einen Rückzug mit minus 2 an... den habe ich nicht angenommen, was ein Fehler war... hätte ich machen sollen... ich hatte aber auch nicht gedacht das er bereits so sehr in Herz ausgeblutet war... habe ihn (warum auch immer) noch als vieler stärker eingeschätzt...

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22.10.2008 15:03 Gneisenau (Alex) ist offline Email an Gneisenau (Alex) senden Beiträge von Gneisenau (Alex) suchen Nehmen Sie Gneisenau (Alex) in Ihre Freundesliste auf
Yorck von Staaken
Haudegen


Beiträge: 113

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Als Beteiligter meine Meinung nur zu der Gretchenfrage: Ich bin voll auf Alex’ Seite, und zwar gleich aus mehreren Gründen:
1. Normative Kraft des Faktischen: Er hat mit der Reichsarmee gewonnen. Also hat er mit seinem Manöver (ob rational oder objektiv richtig oder nicht) Erfolg gehabt. Der Sieger hat immer Recht Augenzwinkern
2. Psychologie: Alex hat sein Manöver nicht auf den besten objektiven Zügen bzw. auf einer Berechnung der Wahrscheinlichkeiten begründet (so wie _toni das weltmeisterlich kann und macht), sondern hat eher eine begründete Bauchentscheidung getroffen. Man könnte auch sagen, er hat gepokert. Ob man das macht oder nicht, ob das sinnvoll ist oder nicht, muss jeder Spieler und je nach Erfahrung für sich entscheiden. Objektiv falsch ist das nicht. Es kommt im Krieg viel häufiger vor als man denkt und spricht für den Simulationscharakter von Friedrich! (Das ist ein Lob, rsivel).
3. Alliierte Gefühle: Der kleinste Erfolg als Alliierter ist, wenn Preußen nicht gewinnt. Die Thematik, anderen Alliierten in aussichtslosen, festgefahrenen Stellungen zu helfen, hatten wir ja schon ein paar Mal. Meine Meinung dazu ist bekannt, ich halte das für legitim und nachvollziehbar. Die Kunst als Friedrich ist mit zunehmender Spielstärke der Gegner halt auch, diesen Solidarisierungseffekt zu vermeiden und die Gegner nicht hoffnungslos zu stimmen. Im Spiel war so eine defätistische Aussicht der Alliierten entstanden. Nachdem Seydlitz Magdeburg verlassen hatte und ich mit Frankreichs Generälen nach Sachsen hätte durchschlüpfen können, habe ich auch die Option erwogen, mit einem General Österreich in Karo zu unterstützen, um einen preußischen Sieg zu verhindern. Mein Herz schien so aussichtslos gegen Preußen, dass ich auch eine Rückeroberung von anderen Städten in Kauf genommen hätte. Es kam dann anders, weil Alex zuerst Richtung Magdeburg zog. Aber im Prinzip hatte ich eine ähnliche Idee (und Stimmung).
4. Mit seiner Aktion gegen Seydlitz hat Alex den Langen81 in Ärger gebracht und hat ihn damit zu dem Fehler gebracht, gegen Österreich sein gesamtes Kreuz zu verschwenden, so das Hildi noch gewinnen konnte. Bei anderen Spielern wäre das vielleicht nicht passiert (geglückt?), aber deswegen ist es ja nicht falsch. Langer81 hat wie kein anderer die Fähigkeit, die Stärke seiner Farben zu verheimlichen (als Alliierter wie als Preuße), deswegen konnte Alex einfach nicht wissen, was seine wenigen Karo-Karten wert waren. Auch ein Angriff hätte keine Klarheit gebracht, jedenfalls nicht bei Langer81. Man könnte sagen: Eine Stärke von Langer81 hat zu einer unkonventionellen Aktion von Alex geführt, die sich durch Ärger darüber in einen Fehler von Langer81 (gegen Österreich) auswirkte, was dann zum Sieg Hildis führte. Es kommt also auf den Spielertypen auf beiden Seiten an, was sich als richtig oder falsch erweist.

Ich fand es sehr interessant, weil bei dieser Partie wegen der guten Schicksalskarten für Preußen das psychologische Moment sehr wichtig wurde... und damit die Alliierten Erfolg hatten (ich rechne _toni da mit hinzu).
Allerdings war Langer81 offensichtlich auch alles andere als fit und vorbereitet für die Partie, das muss hinzugefügt werden.

Yorck „Freud“ von Staaken

22.10.2008 17:20 Yorck von Staaken ist offline Email an Yorck von Staaken senden Beiträge von Yorck von Staaken suchen Nehmen Sie Yorck von Staaken in Ihre Freundesliste auf
 
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