Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Die Pompadour siegt mit Hildi |
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Es ist erstaunlich: Moritz’ bisher einziges Spiel in der Rolle Friedrich war seinerzeit ein Desaster, aber seine Siegquote mit den Alliierten liegt auch nach unserem letzten Spiel am Dienstag noch immer bei 100 Prozent! Er führte als Pompadour Hildi zum Sieg in Runde 14. Beni spielte Friedrich, Marcus Maria Th., ich die Zarin.
Anfangsphase
Im Süden verteidigt Beni klassisch: Je etwa 10 Armeen in Sachsen und Südschlesien. Doch er bekommt wenig Karo und muss deshalb früh gegen druckvolle Österreicher Kreuz zu Hilfe nehmen. Doch auch mit diesen ist Friedrich nicht gesegnet. In Runde 5 steht die Partie auf des Messers Schneide, es kommt zu preußischen Verlusten. Danach stabilisiert sich die Situation allerdings wieder.
Norden: Beni ist gestopft mit Pik-Karten und weiß nichts Besseres damit anzufangen, als sie gegen die Russen einzusetzen. Die Russen vertreiben immerhin nach hefitgen Kämpfen Lehwaldt. Doch danach ist mein Pik-Vorrat nicht mehr der Rede wert. Doch wozu gibt es den Schweden? Beni übersieht, dass Schweden-Bewacher Heinrich bei Stettin (= Karo) in russische Schlagdistanz gerät. Saltikow greift an und Heinrich entlässt seine Truppen. Danach ist Ehrensvärds Weg nach Cammin frei (Dohna verteidigt von Pik aus und kann diese Stadt nicht decken). Etwa in Runde 6 sind alle fünf schwedischen Zielstädte erster Ordnung erobert – und bestens geschützt, denn Saltikow steht mit Tross südlich von Stralsund und hilft Ehrensvärd beim Bewachen. Nur ein Himmelfahrtskommando Dohnas könnte an der preußischen Zwickmühle etwas ändern. Der Preuße gibt seine sichere Stellung nördlich Neu-Stettin auf und versucht einen Coup: 1) Vordringen bis Colberg, 2) bei russischem Angriff Rückzug um eins und 3) danach Rückeroberung von Cammin. Doch das Unternehmen scheitert an der fehlenden Reserve (der notwendige 1er-Rückzug kommt nicht zustande). Dohna wird in der Folge aufgerieben.
Im Westen gibt es große Ähnlichkeiten zum WM-Finale: Friedrich setzt auf die Herzverteidigung Magdeburgs; der in Sachsen eingedrungene Cumberland bekommt von allen Anrainern sein Fett weg; Ferdinand steht bei Diepholz und wird vom französischen Tross gehindert, nach Süden durchzubrechen; er wird schließlich in die Zange genommen und geschlagen. Doch damit sind die Ähnlichkeiten zu Ende, denn Frankreich scheidet bereits in Runde 10 aus!
Endphase
Die Zarin will sich eigentlich darauf beschränken, ihre bestehenden 50%-Siegchance zu pflegen und sich keine Blöße mit den Schweden zu geben. Doch die Lage im Süden spitzt sich zu (siehe unten). Außerdem gehen parapsychologische Signale vom Schicksalskartenstapel aus, die schwedische Aktionen nahe legen. Da Preußens Kartenstapel ausgezehrt ist, die Russen vier Reserven haben und Schweden ein reichhaltiges Angebot an Pik-Karten auf den Markt werfen kann, startet in Runde 12 eine russisch-schwedische Großoffensive. Leider schließen die Schweden Frieden unmittelbar bevor der hellgrüne Angriff beginnt! Zu einem derartig ungünstigen Zeitpunkt haben die Schweden noch nie schlapp gemacht! Es bleibt bei 7 Punkten für Schweden und 8 für Russland, um es vorweg zu nehmen.
Im Süden spitzt sich die Lage wieder zu: Die österreichischen Armeen sind an allen Schauplätzen in der Überzahl und erkämpfen sich ein Übergewicht auf Karo und Kreuz. Auch häufen sich konzentrationsbedingte Mängel im preußischen Spiel. So wird nach dem Wegfall Frankreichs zwar Leipzig zurückerobert, Torgau jedoch vergessen. Hildi erobert daraufhin auf leisen Sohlen Dresden, Pirna und Chemnitz. Urplötzlich steht er in Borna vor den Toren Leipzigs – und nur noch ein Katapult kann helfen.
Dieses wird kurios: Österreich greift Lehwaldt in Finsterwalde an und zieht ihn nach Falkenberg – Leipzig ist gedeckt. So weit so gut. Was Österreich übersieht: Damit ist auch Radeberg wieder gedeckt! Böse Sache, denn alle anderen Verteidiger Radebergs werden im selben Zug vertrieben – das wäre der österreichische (Mit-)Sieg gewesen! Und noch einen Fehler begehen Österreich und Preußen gemeinsam: Die Vertreibung der anderen Verteidiger kostet Preußen die letzten Karo-Karten. Dieses Karo wird nun jedoch gegen Hildi gebraucht, der über Leipzig gezogen ist und nun in Torgau zum Angriff bläst. Er gewinnt aufgrund seiner Armee-Überlegenheit in Runde 14. Wie sich herausstellte, hatte Hildi keine einzige Herz-Karte!
Fazit: Eine Fehler-geprägte Schlussphase und ein Moritz, der den Alliierten-Sieg mal wieder gepachtet hatte. Preußen hat konsequent und diszipliniert gespielt: Eine Umstellung auf Pik gegen Österreich wäre der sichere russische Sieg gewesen (der Tod der Zarin wäre übrigens mit der letzten Karte gekommen), und auf Herz kann man gegen Österreich bekanntlich wenig ausrichten. Im Rahmen seiner begrenzten Karo- und Kreuz-Möglichkeiten hat Beni konsequent gespielt. Runde 16 oder 17 wäre aber drin gewesen.
Preußen: 7
Zarin : 8 (Schweden 7)
MT: 9,x
Pompadour: 12 (Frankreich: 7)
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 06.10.2008 10:17.
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02.10.2008 16:20 |
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