Ein Rookie siegt mit Russland |
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Winterfeldt verhindert mit letzter Kraft einen russisch-österreichischen Doppelsieg.
In der „Festung Nettelbeck“ traf man sich am 20.08.2005 mal wieder um einen gemütlichen Abend im Kreise der Lieben, ohne Alkohol und Tabak, aber dafür mit „Friedrich“ zu verbringen.
Besonderer Dank gilt den zwei hierbei neugewonnenen „Rekruten“. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, das Friedrich ohne Schwierigkeiten auch von „Rookies“ gemeistert werden kann.
Moltke erwies mir die Ehre die Rolle der Maria Theresia (he,he) zu übernehmen, während ich wieder einmal Friedrich selbst über die Schlachtfelder hetzte.
Das Spiel endete mit einem klassischen (Eroberung aller Zielstädte) Sieg für den Russen, den Österreich zu einem Runden-Doppelsieg machen wollte.
Es dauerte ca. sechs Stunden bis zum Ende der vierzehnten Runde. Auch Frankreich war dem Sieg nahe gekommen, scheiterte aber an einem verzweifelten Rettungsversuch seitens Schwerin, der dem bedrängten Seydlitz (zu Pferde) in Frankreich ordentlich unter die Arme greifen musste. Nur unsere Kleinsten fanden nicht so richtig ins Spiel, selbst „Hildi“ blieb etwas farblos.
Die ersten Runden verliefen relativ klassisch, Lehwaldt versuchte dem Russen in Ostpreußen zu entweichen, der sich sehr lange, etwa sieben Runden mit allen Generälen um ihn herum postierte, ihm alle Siegstädte (in Ostpreußen) abnahm, aber nie richtig zur Schlacht stellen konnte.
Österreich konzentrierte sich massiv auf Schlesien, isolierte Keith im Süden (der nie wieder richtig ins Spiel zurückkam) und formierte seine Kräfte zum Richtungsschwenk gen Sachsen.
Frankreich eröffnete vorsichtig, aber trieb Cumberland mit seinem Tross ziemlich weit ins Reichsgebiet hinein, woraufhin Seydlitz die Last der Verantwortung für Magdeburg und Braunschweig, später für Minden ziemlich alleine übernehmen musste. Ferdinand von Braunschweig blieb ebenfalls eine der farblosesten Generäle des ganzen Spiels, er deckte lediglich im Wechsel Hannover und Wittingen, später nur noch Diepholz, wo er einige taktische Rückzüge gegen den Franzosen erspielen konnte der immer stärker wurde.
Preußen selbst führte keine wirklich große entscheidende Schlacht infolge zeitweiliger „Planlosigkeit“. Dohna wurde mal zur Unterstützung für Lewaldt durch Polen geschickt, dann wieder Richtung Schlesien, von da aus (weil er dort auch nicht richtig von nutzen war) wieder Richtung Neumark, da der Russe nun doch stärker ins Spiel kam und Heinrich mit dem Schweden ein „eigenes Spiel“ spielte.
Österreich spielte taktisch ausgezeichnet, konnte mit Armeenüberlegenheit (durch Turmbauten) dem Preußen wertvolle Ressourcen an taktischen Karten aus dem „Ärmel“ leiern und somit fast kampflos eine Überlegenheit herstellen. Hildi flog mehrfach aus dem Spiel, Winterfeldt verabschiedete sich auch ganz Leise mit Herrn von Schwerin und so geriet Preußen an allen Fronten unter Druck.
Die größte Schlacht und die eigentlich Entscheidende wurde im Piksektor von Braunschweig zwischen Seydlitz (immer noch zu Pferde) und dem Franzosen ausgefochten. Zwar konnte Preußen hier einen Sieg durch Rückzug von –1 durch Frankreich verbuchen, aber es kostete alle und das waren ca. 20 Pik-Karten. Nun hatte es auch der letzte Mitspieler mitbekommen, Preußen war am Ende, denn außer Pik war da nicht viel im Kartenstapel gewesen.
Die Schicksalskarten hatten diesmal auch keinen großen Einfluss auf das Spiel, bis auf die zwei hintereinander folgenden Subsidien Kürzungen für Preußen (Natürlich!!! Wenn schon, dann richtig dreckig). In den letzten drei verbleibenden Runden kam dann nur noch der Wiedereinsatz von Winterfeldt und Schwerin, Schwerin um zügig Magdeburg zu decken, da der Franzose knapp vorm Sieg stand.
Ferdinand stand zu diesem Zeitpunkt fast bis zum Hals in der Nordsee und Cumberland (immerhin), nachdem er Hildi zum zweiten mal aus dem Spiel nehmen konnte, marschierte über Jena und Erfurt wieder Richtung Kassel, natürlich dicht gefolgt von seinem Tross. Heinrich musste sich bei Schwedt den Russen ergeben, da Preußen ja gar kein Pik mehr hatte und diesem fehlte nur noch Küstrin zum Sieg. Dohna konnte Küstrin auf Herz auch nicht mehr decken und verabschiedete sich Richtung Posen, sodass Russland das Spiel gewonnen hatte. Da wir aber (Regelgerecht) die Runde zum Ende gebracht haben und Winterfeldt zuvor in einem schweren Waffengang noch Muskau, die letzte Siegstadt des Österreichers, decken konnte, nachdem Friedrich in einem verzweifelten Endkampf bei Cottbus ebenfalls vernichtend geschlagen worden war, war es schließlich jener Winterfeldt der dem Russen den alleinigen Sieg bescheren konnte.
Am Ende steht einem sehr guten taktischem Spiel von Moltke und einem mit „Hilfestellungen“ gutem Spiel der anderen Alliierten ein etwas plan- aber auch glückloser Preuße und Hannoveraner gegenüber. Spannung war drin im Spiel aber die großen Schlachen, die wir schon oftmals „ausgepokert“ haben, die fehlten etwas.
Entscheidend ist aber wieder einmal die Feststellung: „Es kann bei diesem Spiel jeder gewinnen“. Es wird keinesfalls das letzte Spiel gewesen sein.
__________________ „... nur zwei darunter waren befahrene Matrosen, während die Übrigen kaum wussten, was auf dem Schiffe hinten und vorne war ...“.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Nettelbeck am 22.08.2005 22:51.
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