Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Bereits in der achten Runde war alles gelaufen: Fermor erobert mit Pyritz die letzte Zielstadt. Großen Anteil am Erfolg hatte Ehrensvärd, der die preußische Generalität fast im Zwei-Runden-Takt vernaschte: Heinrich in Runde zwei, Dohna in Runde sechs und den Großen König höchstpersönlich in Runde sieben. Der "Hottentotte" verlor keine Armee und spielte während der gesamten Partie nur eine einzige TK aus!
Der Ablauf: Die Russen machen gleich in der zweiten Runde Druck an allen Kreuz-Fronten und ermöglichen so den anschließenden Sieg Ehrensvärds über den vorgepreschten Heinrich. Die Preußen ziehen sich daraufhin nach Herz zurück. Als sich jedoch Dohna in der sechsten Runde in der Neumark an die Grenze zu Kreuz stellt, von Fermor angegriffen wird und sein wertvolles Herz verpulvert, ist es um die Preußen geschehen. Zwar überlebt Dohna den Kampf noch knapp (Fermor zieht sich zurück), doch Lehwaldt und Heinrich fallen im selben Zug der entstandenen russischen Herz-Übermacht zum Opfer. Dohna selbst wird unmittelbar danach von Ehrensvärd angegriffen und lässt sich widerstandslos vom Schlachtfeld nehmen.
Die russischen Zielstädte sowie die schwedischen Ziele erster Ordnung stehen nun sperrangelweit offen und sind zugtechnisch jeweils in zwei Runden besetzbar. Friedrich bleiben nur noch zwei Dinge: Erstens die Hoffnung, dass Russland und Schweden mit den beiden ersten Schicksalskarten ausscheiden (Chance ca. 0,66%, oder?), und zweitens ein letzter fieser Trick: Friedrich greift Hildburghausen in Nordsachsen an und lässt sich weit zurückziehen – Richtung Norden, versteht sich. Da die erste Schicksalskarte nicht das ersehnte Ereignis bringt, sondern im Gegenteil von einem griesgrämigen englischen Lord berichtet, liegen nun die letzten Hoffnungsfunken auf der preußischen Nummer 1.
Saltikow rennt gegen Friedrich auf Pik an. Der König behauptet zwar das Schlachtfeld, ist jedoch sturmreif geschossen. Nun kommt der letzte und größte Auftritt Ehrensvärds: Er greift an und nimmt Friedrich ohne TK-Einsatz vom Brett. "Ja habe ich denn Krieg mit Preußen?" hätte Ehrensvärd spätestens jetzt mit allem Recht der Welt zu fragen die Berechtigung gehabt.
Die Zarin scheidet mir zur Abwechslung mal nicht im einstelligen Rundenbereich dahin (dann wäre es noch mal eng geworden, denn Ehrensvärd hatte wegen Friedrichs verzweifeltem Ausflug nicht wie geplant Richtung Cammin ziehen können) und Fermor besetzt die letzte Zielstadt in der achten Runde.
Das Spiel der Alliierten war unerhört druckvoll. In der siebten Runde hatte Preußen kein Dutzend Karten mehr vor sich liegen. Friedrich verteidigte sehr hartnäckig möglichst viele Städte, was erstens farbstrategisch zu Inkonsequenzen führte (Karo, Kreuz und Pik gegen Österreich) und zweitens unheimlich am preußischen Nervenkostüm rüttelte, was wiederum schwere Fehler heraufbeschwor. Österreich hat zuviel Druck ausgeübt und sich verschlissen, was sich beim Punktekonto (ca. 4) rächte. Frankreich wäre einige Runden später der sichere Sieger gewesen, denn auf Pik und Herz hatte sich Preußen verausgabt. Aufgrund des russischen Durchmarschs reichte es aber nur zu 6 Punkten für die Pompadour.
Friedrich (Armin): 4
Zarin (Ich): 12
Maria Theresia (Andre): ca. 4
Pompadour (Beni): 6
(Ohne Schachuhr gespielt)
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 18.03.2007 18:59.
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18.03.2007 18:56 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Die preußischen Fehler haben natürlich geholfen, bzw. das Ganze erst möglich gemacht - aber ich kann mir zugute halten, mein Scherflein dazu beigetragen zu haben, Friedrich in die Fehler regelrecht hinein zu hetzen. Hat Spaß gemacht. (Hoffentlich muss nie ein Kriminalpsychologe meine Beiträge hier auswerten ;-)
Zitat: |
Man müßte das Spiel echt rekonstruieren um zu verstehen wie Friedrich gegen Russland nund vor allem Schweden (SCHWEDEN!!!) so abkacken kann... das geht doch normalerweise gar nicht... also ich kanns mir nicht vorstellen |
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Und es geht noch weiter: In den Runden vier und fünf hat Russland sieben (!) komplett nutzlose Karokarten bekommen (allerdings auch eine Reserve). Ich begann meinen Generalangriff auf Herz in der fünften Runde mit null Herz (Friedrich hatte wohl so sieben oder acht dagegen). Auch wenn ich für dieses Manöver im WM-Finale noch böse auf die Mütze bekommen habe (es war ja auch ein anderer Gegner): Ich finde, ein grotesk schlechtes Kartenblatt ist noch lange kein Grund, eine Offensive aufzuschieben. Und eine Runde später war Preußen durch Dohnas Sturheit ja auch weggefegt. Ok, so schön läufts nie wieder, aber man muss sich ja an Idealen orientieren...
Zitat: |
es sei denn Friedrich hat sich an allen andere Fronten so verausgabt, das er gar nix mehr gegen R auf der Hand hat |
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Klar, wie gesagt, in Schlesien und Sachsen war die Kartenfräse derart am Werk, dass selbst Österreich völlig platt war. Und die Pompadour war auch nicht faul (allerdings gänzlich mit den Hellblauen beschäftigt).
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 19.03.2007 19:33.
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19.03.2007 19:23 |
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rsivel
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17.04.2007 22:50 |
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