|
Decken von Zielstätdten durch zurückweichende Generäle |
|
Auch wir vermeintlich "erfahrenen" Spieler entdecken doch tatsächlich noch Unschärfen in unserer Regelauslegung.
Deshalb hier mal eine Frage, die mir irgendwie schon mal im Forum begegnet sein könnte, aber auf die Schnelle nicht greifbar ist.
Folgende Spielsituation:
Angenommen Preußen steht mit einem General auf Breslau (deckt dadurch unter anderem Liegnitz) und einem General auf Brieg.
Es kommt zu einem österreichischen Angriff zeitgleich auf beide Städte:
1. auf Breslau von Wohlau aus, mit einer Kampfbewegun von Jauer über Liegnitz, also mit der Option auf nachträgliche Eroberung und
2. auf Brieg von Namslau aus.
Die erste Schlacht tobt in Breslau und Preußen muss sich um zwei Felder, z.B. auf Kepno zurückziehen.
Damit wäre ganz klar Liegnitz nachträglich erobert worden.
So weit, so klar, aber:
Der Österreicher auf Namsau schlägt im Anschluss den Preußen auf Brieg und dieser muss sich um ein Feld zurückziehen, aber nur nach Strehlen oder Ohlau, da Oppeln besetzt ist. Der Preuße rückt also zwangsweise in den "Deckungsbereich" von Liegnitz.
Jetzt endlich die Frage:
Ist Liegnitz trotzdem vorher erobert worden???
Oder sind die Schlachten simultan geführt worden, d.h. kann der in den Deckungsbreich von Liegnitz gezogene General die Stadt "nachträglich" decken?
Dann müsste Liegnitz noch preußisch sein.
Ich möchte hier etwas Klarheit für die Regel 5 erreichen, da wir in der Situation keine eindeutige Interpretation dieser Regel und der Regel 8 für unsere Spielsituation erreichen konnten.
Vom Bauchgefühl haben wir gesagt die Stadt ist erobert, und der General, der sie von Brieg vorher nicht gedeckt hat, kann sie dann nachträglich auch nicht mehr decken.
Vielleicht haben wir wieder zu kompliziert gedacht.
Grüße von Nettelbeck
__________________ „... nur zwei darunter waren befahrene Matrosen, während die Übrigen kaum wussten, was auf dem Schiffe hinten und vorne war ...“.
|
|
11.03.2007 15:10 |
|
-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
|
|
Wow, wie ich sehe habe ich in dem anderen Thread, den Bernd_P angegeben hat, sogar gepostet. Ich habe Richards Erkläuterung schon wieder vergessen gehabt. Daran kann man wohl ersehen, wie selten es zu der beschriebenen Situation kommt.
Nachträgliche Eroberungen werden also erst nach allen Kämpfen überprüft. Eigentlich sollte man sich das merken können .
Ich möchte einen Vorschlag fürs Regelwerk machen: der Satz
Wurden alle deckenden Generäle mittels Kämpfen zu einem Rückzug gezwungen (vgl. Regel 8 ), derart, daß die Stadt nun ungedeckt ist, so ist die Stadt nachträglich erobert.
suggeriert, dass nur Generäle, die vor den Kämpfen schon die Stadt gedeckt haben, auch im Nachhinein die einzigen sind die eine nachträgliche Eroberung verhindern können. Vielleicht wäre es gut diesen Satz umzuformulieren. Vorschläge:
Befinden sich nach allen Kämpfen keine verteidigenden Genräle im Umkreis von 3 Städten um die fragliche Zielstadt, so ist sie nachträglich erobert.
oder vielleicht:
Wurden alle Generäle mittels Kämpfen derart zu Rückzügen gezwungen, dass die Stadt nun ungedeckt ist, so ist die Stadt nachträglich erobert.
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 12.03.2007 12:04.
|
|
12.03.2007 11:52 |
|
|