Leichtes Spiel für Maria T. |
|
Moritz übernahm im zweiten Spiel des Tages erstmalig Friedrich – er hatte zuvor als Anfänger in vier Spielen 45 Punkte geholt (drei Siege und einmal 9 Punkte)! Respekt! Aber um es vorweg zu nehmen: Seine Erfolgsserie ging an diesem Abend zu Ende.
Ich spielte die Zarin, ging mit einer 2+2 Taktik sehr aggressiv vor (mal was Neues ;-) und führte gleich zu Beginn 14 Armeen gegen Lehwaldt (4 Armeen). Es gab einige Schlachten, in denen sich die Russen jeweils mit moderaten Verlusten zurückziehen konnten. Das ständige Anrennen des Turms belastete Friedrichs Kreuz-Etat derart, dass er früh die Kreuzverteidigung aufgab und auf Herz umstellte. Auch Ehrensvärd hatte seinen Anteil an diesem Erfolg, indem er von Greifenhagen aus preußisches Kreuz zog.
Friedrich begann in dieser Spielphase einige Fehler zu machen: Er kämpfte mit Pik gegen Österreich (ohne allerdings Mittelschlesien halten zu können) und musste gegen die sehr druckvollen Franzosen (sie standen plötzlich nördlich von Magdeburg) auf Herz umstellen, was natürlich mit seinen geänderten Russland-Plänen kollidierte. Die Chance, den Franzosen in die offene Südflanke zu fahren, ließen sich die Hannoveraner durch die Lappen gehen. Friedrich verlor in dieser Spielphase zwei oder drei Generäle. Zu allem Unglück kam gleich mit der ersten Schicksalskarte eine preußische Subsidienkürzung – es sah wirklich nicht gut aus für Preußen!
Etwa in der 10. Runde war die russische Lage hingegen glänzend: Abgedrängt in den hintersten Winkel Ostpreußens wartete Lehwaldt nur noch auf seine Ausreisepapiere. Im Küstriner Herzsektor war aufgrund der Kämpfe gegen Frankreich nicht mehr allzu viel preußischer Widerstand zu erwarten. Die Zielstädte ganz im Norden waren bereits besetzt. Gerade als Ehrensvärd unter russischer Deckung zum Sprint nach Cammin ansetzte und die russischen Generäle die restlichen Zielstädte wie reife Früchte einsammeln wollten, erlag die Zarin ihrem bekannten Leberleiden. In den drei Runden, die noch verbleiben sollten, war an die Eroberung Cammins nicht mehr zu denken (Ehrensvärd hatte nicht eine einzige Kreuzkarte). Hätte ich eher losschlagen können? Ich muss gestehen, dass ich zwischenzeitlich meine beiden westlichen Generäle durch Unversorgtheit verloren hatte. Sie fehlten in der wichtigen Phase um Runde 7/8.
Unterdessen profitierte Österreich von der allgemeinen Kriegslage und von weiteren preußischen Spielfehlern (Preußen lässt sich südlich von Berlin Karo über Pik herausziehen). Nur noch ein einziger preußischer General stand in Sachsen einem österreichischen Turm gegenüber, der schließlich mit seiner letzten (!) Karo-Karte den Sieg in Runde 13 davontrug.
Friedrich: Moritz (6,5)
Zarin: Bernd (6 mit Schweden)
Maria Theresia: Frank (12)
Pompadour: Jürgen (9)
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
|