Tudeh
Jungspund
Beiträge: 22
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Bei meinem letzten Spiel, über das ich im Strategie-Forum zur Vorgehensweise gegen Frankreich berichtet habe, sind mir einige Dinge zur Stärke der historischen Simulation von FRIEDRICH bewusst geworden, die ich hier kurz rekapitulieren möchte. Vielleicht finden sie ja auch Euer Interesse.
Den Preis "Beste historische Simulation" hat das Spiel tatsächlich mehr als verdient!
Frankreich/Hannover:
Im Spiel sind die beiden Hannoveraner gegen Frankreich gewöhnlich unterlegen, sie brauchen also dringend Hilfe von Preussen. 1757 haben die Franzosen relativ leicht Cumberland und seine britisch-hannoveranische Armee besiegen können, erst als Friedrich Ferdinand von Braunschweig (plus einige Kavallerieeinheiten, wenn ich mich recht erinnere) nach Westdeutschland geschickt hat (ab 1758 ), war die Westflanke gegen Frankreich gesichert. Genauso läuft es gewöhnlich wie gesagt im Spiel, sobald die preussische Verstärkung eintrifft (meist dürfte das die Nr. 6 Seydlitz sein, der natürlich in Wirklichkeit nicht in Westdeutschland gekämpft hat - aber so genau wollen wir es ja auch nicht nehmen).
Reichsarmee/Schweden:
Die beiden "kleinen" Armeen waren historisch gesehen völlig ungefährlich, ihre Rolle und ihre Siegchancen sind also im Spiel aufgrund bestimmter Mechanismen grösser. Anders wäre aber auch ein ausgeglichenes Spiel mit gleichen Siegchancen für alle wohl nicht machbar. Der Spielerwechsel bei der RA halte ich übrigens für eine ganz raffinierte Idee!
Russland:
Ist neben Österreich der gefährlichste Gegner Friedrichs, nicht nur im Spiel, sondern auch im Siebenjährigen Krieg. Die Schicksalskarten können hier im Spiel Preussen stark entlasten, solange aber Russland noch nicht ausgeschieden ist und auch Österreich Druck macht, sieht es für Preussen meist nicht gut aus, insbesondere nach TK-Kürzungen (in meinen Spielen als Preussen blieb Russland bisher immer bis zum Schluss drin!). Das deckt sich auch mit der Geschichte: 1757 waren die Russen relativ weit entfernt und waren mit der Eroberung Ostpreussens beschäftigt (= erste Spielphase). Sobald sie aber von 1758 - 1761 im Kerngebiet Preussens waren und sich auch mit den Österreichern vereinigen konnten (= beide üben im Spiel Druck auf Preussen aus), sah es für Friedrich düster aus (Kunersdorf!). Preussens Lage besserte sich erst wieder 1762 mit dem Friedensschluss (= Schicksalskarte Tod Elisabeths).
Österreich:
Ist der Hauptgegner Preussens, nicht nur in der Geschichte, sondern auch im Spiel (bleibt bis zum Schluss drin). Solange Preussen im Krieg allein mit Österreich zu tun hatte, war Preussen eigentlich immer überlegen (1741/42, 1745, 1762; 1757 nur bedingt), ebenso ist es im Spiel nach dem Ausscheiden Russlands; auch das TK-Einkommen ist dann selbst nach den Subsidienkürzungen einigermassen ausgeglichen. Russland und Österreich zusammen waren in der Realität und sind im Spiel brandgefährlich (s. oben).
Diese historischen Parallelen machen für mich einen Grossteil der Fasizination von FRIEDRICH aus, vielleicht ist es ja bei Euch ähnlich.
Grüsse, Tudeh
__________________ "Sie wollen meine Ideen nicht teilen? Sie können gern bei den Ihren bleiben." Friedrich zu de Catt
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tudeh am 14.11.2006 11:14.
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14.11.2006 11:14 |
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rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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Tauentzien war Preuße (nicht umsonst heißt eine straße in berlin nach den tauentziens)
Ja, zieten kann man vermissen. Wenn dann hätte ich dohna rausgeworfen. Aber eine überlegung war, daß die generäle ungefähr so postiert sind, daß sie ihren historischen "part" einnehmen können. Dohna bzw. Wedell haben 1758 bzw. 1759 die russen in der neumark empfangen. -- Zieten wäre da depalziert gewesen.
Zieten hat zudem erst sehr spät (1760) ein eigenständiges armee-komando geführt. War bis dahin immer nur husarenführer...
Gut, seydlitz hat ja noch viel später ein eigenständiges kommando übernommen (1762), aber gg. seydlitz zog zieten leider den kürzeren.
Am schwersten fiel mir die Entscheidung welche Namen ich nehme übrigens bei frankreich (broglie, clermont, contades standen noch zur auswahl) und bei schweden (hamilton, von rosen, lantinghausen, ungern-sternberg; Ehrensvärd war eigentlich der unwichtigste .. (unwichtig waren sie eigentlich alle!) ... aber Ehrensvärd klingt sehr schwedisch (nicht englisch wie hamilton), ist nicht so lang wie Ungern-Sternberg, und weckt keine Hildburghausen-Assoziationen wie Lantinghausen...
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17.11.2006 20:10 |
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