Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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04.10.2006 12:07 |
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rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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Und: dürfen alle mitreden, wenn es um die Legitimität des Rückzuges geht oder nur der vom Rückzug betroffene Spieler?
Da eine nicht-korrekte Rückzugsroute ein Regelverstoß ist, dürfen selbstverständlich alle mitreden.
Aber: Auf wen läuft die Zeit, wenn ein Disput darüber entsteht, ob der Rückzug regelkonform ist, sprich: möglichst weit vom Sieger wegführt?
Das zu beantworten ist schon schwieriger (da es ja eine Turnierregel ist).
Eigentlich laufen Regelfragen nicht auf das Zeitkonto. Aber im vorliegenden Fall geht es ja schnell:
Rückzug ist 5 Felder.
Der Sieger zieht den General auf eine bestimmte Stadt, die den General 4 Felder weit entfernt postiert. Ein Mitspieler deutet auf eine andere Stadt, und sagt: Diese ist weiter weg, nämlich 5.
Es dauert 0.5 sekunden, um festzustellen, daß 5 > 4 ist.
Dann darf sich der Sieger überlegen, ob er noch eine andere Stadt findet, die 5 entfernt ist.
Ich würde also (aus praktischen Erwägungen heraus) kein Anhalten der Uhr einführen (außer es kommt zu anderen Regeldisputen, die über das bloße Feststellen 5 > 4 hinausgehen).
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04.10.2006 12:48 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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Es dauert 0.5 sekunden, um festzustellen, daß 5 > 4 ist.
Na, da habe ich aber auch schon anderes erlebt... ;-)
Spaß beiseite: bei 4 oder 5 Städten sollte es in der Tat einigermaßen flott gehen. Aber wenn man zum Beispiel als Preuße gegen Spielende den "schmutzigen Trick" auspackt, per langem Rückzug die Eroberung einer ansonsten ungedeckten letzten Zielstadt zu vereiteln, kann das auch zur Wissenschaft ausarten. Dabei geht es ja nicht nur darum, z.B. bis sieben zu zählen, sondern darum, herauszufinden, ob es eine "Abkürzung" zur gewählten Route gibt - und das ist oft durchaus nicht trivial!
Aber natürlich könnte man sagen: Der Sieger zieht zurück und drückt dann aufs Knöpfchen der Schachuhr - basta. Wer sich danach noch Gedanken über die Rückzugsroute machen möchte, der darf dies gerne tun, unabhängig davon, für oder gegen wen die Zeit gerade läuft. Entdeckt der Nachdenkdende dann einen Regelverstoß, kann er ihn ja melden - und dann wird man die Uhr sowieso anhalten.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 04.10.2006 13:09.
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04.10.2006 13:07 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
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So würde ich das auch handhaben.
Manchmal denkt der Sieger zwar noch weiter nach, ob er nicht vielleicht noch einen besseren Rückzugsort findet. Wenn es während der Zeit schon zu einer Unstimmigkeit kommt, kann man ja kurz die Uhr anhalten.
Insgesamt nehmen wir das mit der Uhr meist eh nicht so genau, da während eines gesamten Spiels schon mal vergessen wird die Uhr nach einem Kampf wieder zum laufen zu bringen, bzw. sie vor einem Kampf anzuhalten. Sie ist bei uns nur ein Richtwert, den es möglichst einzuhalten gilt.
Etwas anderes:
Falls ich Alliierter bin, und ich sehe, dass Preussen einen meiner Mitstreiter (oder gar mich selbst) nicht weit genug zurückzieht, aber der regelkonforme Rückzug meinem Alliierten (oder mir) mehr schaden würde, sollte ich dann fairerweise Bescheid geben? Oder sollte ich stillschweigend den Vorteil annehmen (bzw. meinem Alliierten gewähren)?
Bei Alliierten käme es natürlich auch immer darauf an, wie nah/weit sie vom Sieg entfernt wären...
Aber ich denke, dass man grundsätzlich auf Regelverstösse hinweisen sollte - Friedrich sollte fair gegenüber allen Mitspielern gespielt werden. Nur kann man durch solch eine Korrektur leichte Animositäten auf sich ziehen , falls es sich um einen Kampf zwischen zwei Mitspielern handelt. Na ja, damit muss man leben...
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 04.10.2006 16:41.
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04.10.2006 16:40 |
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