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DuJard
Eroberer


Beiträge: 57

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Ich muss zweierlei zu unserer letzten Partie sagen. Erstens waren zwei der Spieler das erste Mal dabei. Aber nach 1-2 Runden war man in den Regeln ausreichend firm. Zweitens wir spielten am Stück und dieser Bericht ist eher summarisch. Da ich die Züge Preußens und Frankreichs aber sehr aufschlussreich bzw. lehrreich empfand, will ich euch die Partie nicht vorenthalten.

Das Spiel begann mit einem klassischen Vordringen der Preußen auf Breslau. Die Franzosen und Bayern allerdings bewegten sich ganz ungewohnt, so dass sich Maria Theresia darauf garkeinen Reim machen konnte. Ende 1741 wurde aber der Plan schon offensichtlich: sämtliche Armeen Frankreichs wurden auf die Flandernkarte verschickt. So war vielleicht die eine Subsidie, die einmal Österreich an die Pragmaten zahlte, doch ganz gerechtfertigt, auch wenn die Pragmaten vorerst nicht viel mehr unternahmen als Lille zu erobern.

1742 wurde Prag von den sächsischen Truppen eingenommen. Die Lage für Österreich spitzte sich zu. Oftmals saß Österreich mit sage und schreibe einer TK da, weil alles (erfolgreich) in Politische Karten (und Angriffe auf Preußens) investiert wurde, welche dazu führten, dass man immerhin bis zum Spielende den Alten Dessauer in Ost-Preußen festhalten konnte(!). Der Fall Prags war das sogenannte "i"-Tüpfelchen. Die Kaiserwahl ging zugunsten Karl Albrechts aus. Törring feierte dies, indem er zwischen Linz und Tabor beständig auf und ab ging, ohne wohlgemerkt eine Stadt zu erobern, während er versuchte zusammen mit den Sachsen die Österreicher zu vernichten, die auch in der Folge dank bayerisch-sächsisch-preußischer Kartenübermacht immer wieder 2 Generäle verloren. Arenberg, dessen einziger Auftrag es war die Kurfestungen immer wieder zu erobern, hatte keine Chance gegen 2-3 franz. Heerführer und musste dreimal (41, 42 und 43) vom Feld.

1743 sollte aber die Wende bringen: Die Quadrupelallianz! Die Sachsen standen weit in Böhmen und die Preußen unter Schwerin beschlossen den Sachsen den Tross abzuschneiden. Schließlich wurde der sächs. Tross sogar vernichtet. Was man aber nicht bedacht hatte, war, dass nun Österreich fast sämtliche Armeen auf die Preußen lenken konnte. Außerdem hatte Österreich 7 Armeen kaufen dürfen, was die Verluste von 1742 wettmachte. Zwei Generäle (Neipperg und Prinz Karl Alexander) verteidigten erfolgreich Schlesien, wo Friedrich die drei Eroberungen decken musste. Törring hatte sich zu weit exponiert in seiner Verfolgung des österr. Trosses, so dass Traun den bayerischen Tross vernichten konnte, worauf Törring zurück nach Bayern eilte, wo er bis zum Ende des Spiels mit der Verteidigung der Städte beschäftigt war. Praktisch durchweg hatten die Husaren stark den Preußen zugesetzt. Das Hauptproblem der Preußen war aber eine Überdehnung. Friedrich stand bei Breslau, Erbprinz Leopold bei Nimburg und Schwerin westlich Prag. Da Preußen weiterhin nur einen Tross (keine Annektion Schlesiens) besaß, konnten die Preußen kaum weiter in Böhmen vorrücken, wenn sie damit nicht Friedrich von der Versorgung abschneiden wollten. Die Sachsen setzten rasch wieder einen Tross ein (mächtige TK-Hand, da max. 1 Schlacht geschlagen) und dann wurde Preußen angegriffen bis der preußische Tross vernichtet war(!). Die sächsisch-österreichische Übermacht an Generälen war einfach zu groß. Damit begann ein zäher preußischer Rückzug. Bis Schwerin und Leopold in Reichweite des Trosses waren, hatten sie jeweils drei Armeen verloren. Zu erobern war mit den unterversorgten Armeen eh nix.

In Flandern wurde das Spiel von einem hin und her im Jahr 1743 geprägt. Maurice de Saxe blieb bei Amiens stehen und die vereinigten Truppen von George II. und dem Earl of Stair wagten wiederholt keine Angriffe, weil Frankreich scheinbar unendlich viel Kreuz besaß. Immerhin ging es für Frankreich in den österr. Niederlanden besser. Rochefort und Luxemburg wurden eingenommen. Cumberland hatte sich zu weit vorgewagt, schlug sich wiederholt mit Maillebois, so dass Frankreich zeitweilig 2 Generäle fehlten, die bis 44 nicht wieder eingesetzt wurden. Arenberg wurde wiederholt in Groningen wieder eingesetzt, um an die niederländische Grenze zu eile, wo er bei Venlo wiederholt geschlagen wurde, aber damit den franz. Vormarsch aufhielt. Zeit war alles, was die Österreicher und Pragmaten hier benötigten. 1744 kam noch der fatale Schicksalsschlag, der George II. nach England zurück rief. Viel geändert hat das nicht mehr, weil Cumberland und Stair rund um Tournai und Brüssel weiterhin 3 franz. Generäle binden konnten, während 2 andere von Arenberg bei Groningen aufgehalten wurden.

Die Zwischenstände habe ich irgendwie verbaselt. Am Ende des Spiels hatte Österreich noch 2 Marker im Pool, die Pragmaten 5, die Preußen 6 und die Franzosen 7.
Mit Winterabrechnungen hätte es aber auch nicht viel am österreichischen Sieg geändert, weil Österreich ja beständig 4 Städte in Schlesien hielt, also nie mehr als 4 Marker im Pool hatte.

Schlussbetrachtung:
Frankreichs Zug nach Flandern erkannte ich erst in der 3. Runde. Und 1742 schien das auch voll aufzugehen. Er scheiterte primär daran, dass Österreich im Laufe der Zeit ans Sparen von Karten ging und lieber Rückzüge in Böhmen in Kauf nahm, dass man für den Fall der Quadrupelallianz ausreichend Karten hatte. Dies führte dazu, dass Arenberg immer wieder auftauchen durfte.
Preußens Plan einmal nichts in Schlesien zu unternehmen, funktioniert offenbar nicht. Der eine Tross führt dazu, dass die Preußen Schlesien komplett aufgeben müssten, damit man in Böhmen Eroberungen machen könnte. Die Allianz Sachsens mit Österreich gab den Preußen den Rest. Möglicherweise wurde auch von Preußen die eigene Kartenhand unterschätzt und damit wäre das zurückhaltende Vorgehen in Schlesien erklärbar. Beeindruckend war sicher auch, dass Neipperg stets 8 Armeen aufweisen konnte (allein zum Imponieren wurde er immer gut versorgt). Selbst wenn der sächs. Tross sehr exponiert stand, musste Preußen damit einen von nur drei Generälen dafür einsetzen, um diesen zu schlagen. Zuviel in Angesicht einer zunehmenden österr. Übermacht.
Österreich hat trotz eines anfänglich heraufziehenden Debakels, früher Verlust Prags, keine brauchbare Verteidigung der Kurhüte am Rhein, verlorene Kaiserwahl, zuwenig Karten, durch Beharrlichkeit und die Ausnutzung des eigenen Territoriums (Stichwort:Versorgung) vielleicht auch ein bisschen Preußens Husaren-Furcht gesiegt. Ich habe Österreich gespielt. fröhlich

Was haltet ihr von dem Verlauf? V.a. alle Franzosen nach Flandern?

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Alegro frisch so schlaget an ...

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von DuJard am 20.06.2014 15:17.

20.06.2014 10:02 DuJard ist offline Email an DuJard senden Beiträge von DuJard suchen Nehmen Sie DuJard in Ihre Freundesliste auf
rsivel
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Beiträge: 501

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Alle Franzosen nach Flandern halte ich für keine so gute Idee, zumindest nicht von Anfang an. In Österreich liegen einige leicht zu erobernde Zielstädte. Man sollte diese wenigstens mitnehmen und dann Kriegsziele reduzieren.

Zu Preußen: Preußen braucht unbedingt den Alten Dessauer, wenn Sachsen das Bündnis wechselt. Sonst ist einfach die Front zu lang. Und wenn, wie hier, nicht einmal Schlesien annektiert wurde, dann ist es natürlich noch schlimmer: Schlesien kein Heimatland, ständig Husaren in Schlesien, kein zweiter Troß und nur 3 Generäle. Und wenn dann nicht einmal die Franzosen in Böhmen stehen, um für Entlastung zu sorgen, dann gute Nacht Herr Friedrich. (Steht auch so ähnlich in den Design-Notes ;-)

Auf jeden Fall eine spannende Partie mit viel Hin und Her.

22.06.2014 10:43 rsivel ist offline Email an rsivel senden Beiträge von rsivel suchen Nehmen Sie rsivel in Ihre Freundesliste auf
DuJard
Eroberer


Beiträge: 57

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Zu alle Franzosen nach Flandern:
Ja, ich dachte auch gleich: das wird nix. Am meisten hat mich erstaunt, dass die Bayern nicht wenigstens Klattau einnahmen. Das ist ja am Anfang überhauptnicht gedeckt und kostet keine Patrone. Das zu befreien macht ja den kartenschwachen Ösies dann schonmal einen Aufwand. Der Frankreich-Spieler ist Historiker und meinte, er habe darstellen wollen, dass Frankreich die Bayern im Stich lässt. Augenzwinkern

Auch wenn das Spiel am Ende festlief, scheint es mir auch darin irgendwie lehrreich.

Zum Alten Dessauer muss ich noch anmerken, dass manchmal Österreich und Preußen bei den Politischen Karten Gleichstand hatten und dann Österreich von der Regel des Vorzuges von dem, der weiter rechts auf der Leiste steht, profitiert hat. Aber meistens war einfach auch Österreich eher bereit in Politische Karten zu investieren.

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Freue mich schon auf das nächste Spiel. Wahrscheinlich wieder in einer anderen Zusammensetzung. Ich habe noch nie Frankreich gespielt.

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Alegro frisch so schlaget an ...

23.06.2014 11:27 DuJard ist offline Email an DuJard senden Beiträge von DuJard suchen Nehmen Sie DuJard in Ihre Freundesliste auf
 
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