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Feste Strategie - Sinn oder Unsinn? |
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Ich habe den Eindruck in den letzten Spielen gewonnen, dass es ganz unterschiedlich ist, welche Partei man spielt, ob eine feste Strategie sich vorzunehmen sinnig ist.
Wenn ich die Preußen bisher gespielt habe, waren m.E. die Variationsmöglichkeiten eines strategischen Konzepts nicht so besonders. Während des Spielens habe ich eben mein Hauptaugenmerk einfach auf die Pragmatische Armee gelenkt, wenn ich bemerkt habe, dass Maria primär auf mir eindängelt und ich in Mähren nicht voran komme.
Als Frankreich kann man schon eher einen Plan ins Auge fassen. Natürlich muss man auch diesen den politischen Ereignissen (weniger TK, evtl. General in Italien) anpassen, aber man hat zumindest bspw. die Gewähr, dass Bayern dauerhaft auf der eigenen Seite bleibt. Dadurch hat man einen eigentlich ganz brauchbaren Degen in Böhmen, den man nicht sinnlos rumirren lassen sollte.
Bei Österreich habe ich die Erfahrung gemacht, dass man im Grunde kaum etwas planen kann. Wenn es sich anbot, weil ich bspw. Trumpf auf der Hand hatte, dann habe ich es bspw. im Sinne Pragmatische Armee eingesetzt. Arenberg ist für mich nie viel mehr als ein Eroberer von Kurfürstenstimmen gewesen, dass zumindest dieser Siegpunkt dauerhaft gerettet war - was ist sonst schon auf dem Schleudersitz Österreichs von Gewissheit?
Wenn ich es recht überlege, gefällt mir genau das an "Maria". Eine langfristige Planung taugt oftmals wenig. Natürlich kann ich davon ausgehen, dass ein Neipperg mit 8 Armeen länger Schlesien verteidigt und damit setze ich einen bestimmten Schwerpunkt. Aber damit endet das auch schon. Das macht "Maria" an sich sehr reizvoll. Politik und Militär greifen ineinander, stehen auch in einer gewissen Konkurrenz zueinander. Wem möchte ich meine wertvollen TK anvertrauen? Dem ungewissen Schlachtenglück oder doch lieber einer insgeheimen Vereinbarung mit meinem Feind?
__________________ Alegro frisch so schlaget an ...
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23.05.2014 13:22 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
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Da stimme ich dir voll zu: Feste Strategien sind bei Maria kaum möglich. Die Kartenhand ändert sich oft schnell, und man muss umdisponieren, weil man plötzlich in einer Farbe nicht mehr stark genug ist.
Aber man kann sich für alle Nationen verschiedene Pläne überlegen.
Preußen: Wie verbinde ich Sachsen mit den preußischen Generälen? Turm? Was tue ich, wenn Österreich in einem uneinnehmbaren Sektor agiert? Versuche ich Prag vor Frankreich zu erobern?
Österreich: Spiele ich gegen einen Gegner aggressiv, gegen den anderen passiv? Oder gegen beide passiv? Es ist für Österreich immer gut, sich auch zu überlegen, wie man zu Eroberungen kommt. Zu Beginn ist man ja nur im Verteidigungsmodus. Aber man sollte frühzeitig einen Tross in der Nähe von Bayern und einen in der Nähe von Sachsen/Schlesien haben, um vorstoßen zu können.
Frankreich: An welcher Front greife ich richtig an: gegen die Pragmaten oder gegen die Österreicher? Versuche ich nach genügend Eroberungen in Österreich diese nur zu halten (Österreich kann dann mehr gegen Preußen tun, und Frankreich kann seine Karten gegen die Pragmaten spielen)?
Pragmaten: Die haben nicht so viele Optionen. Meist nur hoffen, dass Frankreich gegen Österreich Federn lässt, und dass man sie in Sektoren erwischt, wo man selbst gute Karten hat. Aber auch das Zusammenspiel mit Arenberg hat seine Reize: Kann man sich mit Österreich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen?
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25.05.2014 22:23 |
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Vielen Dank für die Einschätzung. Stimmt, das Zusammenspiel zwischen Arenberg und Pragmatischer Armee finde ich eigentlich an Österreich einen der spannendsten Aspekte. Ich bin eigentlich als Österreich-Spieler zumeist geneigt, dass ich wenn dann doch lieber meinen Verbündeten gewinnen lasse, auch wenn er in Realität ja mein Gegenspieler ist.
Wahrscheinlich ist die Spielweise Österreichs, passiv/aktiv immer doch sehr mit der Erfahrung verbunden, die man mit den gegenüber sitzenden Spielern macht. Deswegen ist es sehr gewinnbringend eine Spielergemeinschaft zu etablieren, wo man langsam seine George II. kennt.
Nebenbei: Ich habe mir überlegt, dass ich George II. lieber in Waldeck umbenenne. Was hat George II. schon im Österr. Erbf.krieg geleistet? Die einzige Schlacht (Dettingen), wo er dabei gewesen sein soll, hat er angeblich doch sehr passiv verbracht. Die Niederländer scheinen mir da, egal ob bei Fleurus oder anderen Gelegenheiten wichtiger. Auch wenn das Spiel nur die Zeit bis 1744 wiedergeben soll. Effektiv balgt man sich doch viel in Flandern wie es eben Ligonier und Co. in der 2. Kriegshälfte taten.
__________________ Alegro frisch so schlaget an ...
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28.05.2014 15:25 |
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