Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Hochinteressante Konstellation im Onlinespiel 72152 gegen Spielende (Zarin führt das Reich):
Hildi (ich) mit 6 Armeen auf Dresden. Dresden und Pirna sind nicht erobert, der Rest schon.
Preußen (Klaus Blum) zieht mit 24 Armeen nach Hoyerswerda und schlägt Österreich (einige Städte weit nach Osten zurückgezogen).
Der Vorrat an Karokarten ist bei allen Parteien stark strapaziert. Hildi hat 26 TK + 1 Reserve.
Hildi ist am Zug.
Option 1: Zug nach Kamenz und Angriff. Problem: Pirna könnte (bei Sieg Hildi) im besten Fall erst 2 Runden später erobert werden. -> keine Option.
Option 2: Eroberung von Pirna und Stehenbleiben auf Dresden: Problem: Preußen kann sich auf 2 Städte Dresen annähern, d.h. er kann sich bei einem Angriff Hildis zurückziehen.
Option 3: Eroberung von Pirna und Stehenbleiben auf Radeberg. Vorteil: Preußen kann sich nur auf 3 Städte Dresden annähern, es sei denn, es greift Hildi an.
Option 3 wird gewählt.
Zug Preußen (= Rd. 23, wie sich später zeigen sollte):
Die 24 Armeen ziehen nach Großenhain und geifen Hildi an.
Kampf: Hildi spielt 20 TK-Punkte, also +2; Bei einem Rückzug Preußens bliebe Dresden ungedeckt (= Sieg Hildi, sobald er drankommt). Preußen spielt Reserve 1 und zieht sich 1 zurück.
Zug Hildi
Er erhält die Karo 8 und hat somit 14 TK + 1 Reserve. Angriff bei 17 Armeenunterlegenheit = +7; Preußen spielt die Karo 8 = Rückzug Hildi um 1.
Es folgt das Spielende (Rd. 23)
Es stellt sich heraus, dass Preußen noch die Karo 7 hat.
Also Kartenverteilung zu Beginn der letzten Runde insgesamt: Hildi 44 Karo (incl. Reserve), Preußen 25 Karo (incl. Reserve) bei 18 Armeeüberlegenheit.
Wenn Preußen nicht angegriffen und seine Reserve für -1 geopfert hätte, dann hätte Hildi das Spiel mit TK-Überlegenheit gewonnen ( um 1 Punkt!). -> Perfektes und völlig abgeklärtes Spiel von Preußen
Frage: Perfektes Spiel auch von Hildi? Oder hätte er etwas anderes tun können? Der Tross war in der Nähe, aber nicht so, dass er Preußen hätte stören können.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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12.10.2023 17:06 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
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Wow. Krasse Kampfsequenz in der letzten Runde!
Hildi wäre natürlich meist der Sieg zu gönnen - aber Preußen hatte es wahrscheinlich auch schwer in dem Spiel.
In Anbetracht dessen, dass niemand wusste, dass es die letzte Runde war, hat Hildi wahrscheinlich nicht besser spielen können. Es gab ja die Chance, dass Preußen nicht angreift / oder sich nicht gut zurückziehen kann.
Andere Optionen sind wohl abhängig von Österreich und der Psyche Preußens. Hier ein paar Gedanken:
A: Pirna erobern und auf Pirna stehen bleiben.
Vorteile: Dem Preußen suggerieren, dass Hildi nicht stark auf Karo ist. Schwäche vortäuschen. Pik-Stärke vortäuschen. Vielleicht nimmt Preußen dann Hildi als nicht so große Gefahr in Karo war und: greift Hildi nicht von Karo nach Pik an, und kümmert sich auch um die Absicherung gegen Österreich.
Nachteile: Preußen kann sich aufteilen, wenn er denkt, es sind nur noch wenige Runden. Preußen würde sich wahrscheinlich auf Radeberg stellen.
B: Pirna erobern und auf Dresden stehen bleiben.
Vorteile: Preußen kann (z. B. von Großenhain) von 2 Städten entfernt decken ohne anzugreifen. Man vermeidet ein Mal die Armeenüberlegenheit. Und vielleicht hat Preußen keine Reserve und man hat Glück beim Angriff.
Nachteile: Hätte in dieser Situation nichts gebracht, da Preußen sich beim Angriff Hildis um -1 zurückgezogen hätte. Auch hätte Preußen sich aufteilen können.
Gedanke zu Preußens letztem Zug: Scheinbar war Österreich ja nicht in Schlagdistanz und hätte in der Runde nicht gewinnen können. Wenn Hildi etwas mehr Karo gehabt hätte, hätte Hildi gewonnen. Dies hätte Preußen sicher vermeiden können, indem z. B. 2 Generäle auf Hoyerswerda stehen lässt und einen nach Lauchhammer abkommandiert.
Wahrscheinlich kauft sich Preußen damit auch weitere Zeit, da in der Runde darauf nach Hildis Angriff mindestens 1 P-General auf Dresden stehen kann.
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18.10.2023 23:03 |
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