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Bernd_P
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 375

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Das Spiel von zwei "Erlangern" (Frank, Bernd) in Ansbach (Johannes, "Elvis") endet mit einem Auswärtssieg in Runde 15 - und einem Schlusskampf über drei (!) Sektorengrenzen.

Zu Beginn wurde eine Regelmodifikation vereinbart: Es wurden drei kleine Schicksalskarten oben auf den Kartenstapel gelegt, um zu gewährleisten, dass die großen Schicksalskartten frühestens ab Runde 10 kommen. Die Maßnahme wurde am Ende nicht mehr diskutiert, deshalb nur kurz meine Einschätzung: Das Frustpotential für die Zarin wg. frühem Ausscheiden der Russen wird natürlich reduziert, aber zusammen mit der neuen Ostpreußen-Regelung (kein russischer General muss in Ostpreußen bleiben) wird die Zarin einfach zu mächtig. Wenn man mit der alten Ostpreußenregel spielt, dann ist die Modifikation aus meiner Sicht allerdings durchaus eine Option für gelassene Spieleabende, an der schwächere Spieler/Anfänger als Alliierte teilnehmen.

Zum Verlauf: Friedrich (Elvis) marschiert klassisch auf: Heinrich gegen Schweden, je zwei Generäle nach Sachsen und Schlesien, ein Preuße gegen Hildi mit Option nach Westen. Sehr früh gelingt es, den unachtsamen Hildi vom Brett zu nehmen. Ein Reichssieg stand nie zur Debatte, weil ein Preuße bis zum Ende in Sachsen verbleiben konnte und Hildi mehr als einmal Niederlagen wegstecken musste.

Österreich (Frank) konzentriert seine Angriffsbemühungen gegen Schlesien, wo es tatsächlich früh gelingt, die Blauen aus dem Piksektor nach Süden zu treiben; Preußen muss zwei Reserven opfern, um sich aus der Affäre zu ziehen. In der Folge bis zum Spielende beharkten sich zwei Dreiertürme in Südschlesien auf Karo.

Der frühe österreichische Erfolg auf Pik war ein wenig richtungsweisend für das Spiel: Preußen zog sich für meinen Geschmack fast immer zu früh zurück, anstatt mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen und an einer Front für Ruhe zu sorgen. Nur gegen Hildi und Ehrensvärd zeigte er Kante. Die vielen kleinen Rückzüge ließen keine große Schlachten-Katastrophe zu, schwächten aber Preußen in Summe. Noch schlimmer: Friedrich sendete praktisch durchgängig Opfer-Signale aus, die den Alliierten stets das Gefühl gaben "da gehts was!" – und dies obwohl bis zum Spielende keine Subsidienkürzung kam!

Russland (Bernd) bekämpfte zu Beginn Lehwaldt mit zwei Generälen (dies kostete Preußen früh einige wichtige Herz- und Pik-Karten); der dritte beschäftigte Dohna, der vierte startete sofort einen Ausflug nach Sachsen, um Friedrich eine Karo-Verteidigung gegen Österreich zu verleiden und so Einfluss auf die Farbstrategie zu nehmen. Leider war Österreich derart auf Schlesien konzentriert, dass sich der preußische Sachsen-Bewacher folgenlos tief ins Reichsgebiet zurückziehen konnte, wohin der Russe nicht folgen wollte. Ein österreichischer General in Sachsen hätte Preußen in dieser Situation in allergrößte Verlegenheit gebracht. Das ist doch mal eine schöne Umkehrung der historischen Situation: Die Russen sind da, um Österreich zu helfen, allerdings haben alle österreichischen Generäle gerade andere Termine.

In der Folge kontrolliert Russland das Zentrum um Berlin, was der Gemütslage Friedrichs nicht gerade zugute kommt und das Opfer-Image verstärkt. Kleiner Schmunzler am Rande: Als Saltykow auf Berlin steht, kommt die Schicksalskarte "Saltykow stößt nicht auf das unverteidigte Berlin vor". Womit wir wieder beim Thema "Wer hat sich nur diese Schicksalkarten ausgedacht?" wären.

Ehrensvärd wird von Heinrich in Manndeckung genommen, kann aber dennoch einige schöne Manöver ausführen. Der Schwede kostet die eine oder andere preußische TK, beschäftigt erkennbar die Synapsen Friedrichs und nimmt so Zeit von der fritzischen Schachuhr, die am Ende ein völlig desolates Bild abgeben sollte. Als Schweden ca. in Runde 11/12 mit zwei TKs auf der Hand ausscheidet (leider kurz vor einem interessanten Zusammenspiel mit Saltykow im nördlichen Zentrum), hat der kleine Hellgrüne seinen Job erfüllt, auch wenn er wegen Heinrich nur 2 Zielstädte eroberen konnte. Heinrich wird danach an die Westfront abgezogen, anstatt Dohna zu helfen - fatal, wie sich zeigen sollte.

Den Westen hatte ich nicht so gut im Blick. Frankreich (Johannes) marschierte nach Norden, konnte dabei jedoch nicht die südlichen Zielstädte erobern, die vom dorthin geeilten Cumberland bravurös verteidigt und bis zum Spielende gehalten wurden. Dafür gelang es Frankreich allerdings zum Entsetzen der Mitspieler relativ früh, Preußen auf Herz zu schlagen und Magdeburg einzunehmen. Auch der Rest des Nordens war irgendwann in französischer Hand, obwohl Ferdinand, einige Male neu in Stade eingesetzt, durchaus Nadelstiche setzen konnte.

Das Finale aus russischer Sicht: Erstaunlicherweise verteidigt Preußen nur mit Dohna (auf Kreuz) gegen vier Russen und zieht sich überdies bei jedem Kampf um eins zurück, was ihn nach Norden abdrängt. Saltykow, der im Zentrum patroulliert, um das Heranführen preußischer Unterstützung zu unterbinden (zwei preußische Generäle versuchen, Magdeburg zurückzuerobern, einer davon hätte nach Osten abkommandiert werden müssen), kann abgezogen werden und sich am Ende ebenfalls auf Dohna stürzen.

Schließlich fehlt nur noch Neu-Stettin zum zaristischen Glück. Ein Durchbruchsversuch Dohnas nach Süden endet in Polen. Er steht (durch Tross versorgt) drei Städte von Neu-Stettin entfernt in Pila (Pik) und ist so eingekeilt, dass er sich nicht mehr bewegen kann, ohne Neu-Stettin aufzugeben. So kann er über drei Sektorengrenzen hinweg angegriffen werden. Da der russische TK-Stapel mit den drei Angriffsfarben höher ist als der preußische Gesamtstapel, streicht Friedrich in Runde 15 aus humanitären Gründen beim ersten Schuss die Flagge. Der einfache Landser dankt's. (Natürlich ging es nicht nur um humanitäre Gründe, sondern auch noch um die anderen Fronten, aber so klingt's romantischer).

Österreich und Frankreich versuchen den Mitsieg, scheitern jedoch knapp.

Fazit Ostfront: Preußen hatte wohl ordentlich Kreuz (die Russen auch, aber darum geht es nicht) und hätte sich keinesfalls das ganze Spiel über mit 1 zurückziehen dürfen. Dadurch wurde er zu weit abgedrängt. Lieber mal eine ordentliche Klatsche riskieren, als am Ende sieglos in Pila überm Zaun zu hängen.

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Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)

01.09.2018 18:32 Bernd_P ist offline Email an Bernd_P senden Homepage von Bernd_P Beiträge von Bernd_P suchen Nehmen Sie Bernd_P in Ihre Freundesliste auf
DuJard
Eroberer


Beiträge: 57

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Toll, dass mal wieder jemand hier was schreibt. Wir haben auch schon zu lange MARIA nicht mehr gezockt. unglücklich

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Alegro frisch so schlaget an ...

11.10.2018 09:59 DuJard ist offline Email an DuJard senden Beiträge von DuJard suchen Nehmen Sie DuJard in Ihre Freundesliste auf
 
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