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DuJard
Eroberer


Beiträge: 57

1. Bericht aus dem Hause Du Jard Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Vorab mal ne Frage: Wie schafft ihr das, dass ihr euch den Verlauf gut merken könnt? Ich finde nämlich den Ablauf einer vergangenen Partie nochmal zu betrachten mit als das Spannendste, weil ich auch aus meinen Fehlern lernen will. Dummerweise kommen wir mit Aufbauen etc. immer erst ab 21 Uhr zum Spielen und haben dann wegen Müdigkeit etc. nur etwa 2 Stunden bis 23 Uhr rum Zeit. Wobei wir da auch schonmal nen Sieg Frankreichs in der Zeitspanne schafften.
Nebenher aufschreiben kriege ich einfach zeitlich nicht gewuppt. Meistens muss ich eh primär mit nachschlagen etc..

Hier mal der 1. Versuch eines Berichts.

1741
Österreich war (wie irgendwie immer in unserer Runde großes Grinsen ) höchst agressiv, teilte ab Runde 2 massig Schläge aus und hatte schon Ende 41 daher kaum mehr Karten auf der Hand. Auf der anderen Seite führte das dazu, dass Neipperg alleine, anfangs auch komfortabel mit 8 Armeen ausgestattet, gegen alle preußischen Generäle zumindest den größten Teil Schlesiens verteidigen konnte.

Preußen manöverierte bedächtig und wusste sich stets nur mit 1-2 Armeen Verlust zurückzuziehen. Die einzige gravierende Niederlage fand für Preußen auf politischem Feld statt, da es selten erfolgreich in Bestechungsgelder investierte und so Sachsen rasch in die Neutralität wechselte. Dafür aber wuchs der preußische TK-Vorrat bedrohlich an.

Die Pragmatische Armee profitierte von einem zwar weniger agressiven Arenberg, der aber immerhin 3 der 4 wichtigen Kurfürstensitze in seine Gewalt bringen konnte. Außerdem war es für George II. günstig, dass Österreichs Angriffslust in Böhmen, den Franzosen wichtige TK zog. Somit kam die Pragm. Armee rasch auf die Gewinnerstraße, da sie den Franzosen eine gravierende Niederlage zufügen konnte (6 Armeen vernichtet).

Die Franzosen und Bayern opperierten eigentlich bedächtig, bekamen aber auch Österreichs Angriffslust zu spüren. Außerdem ging Österreich gleichfalls in Italien vor und zwang eine franz. Armee auf diesen Kriegsschauplatz und reduzierte nebenbei Frankreichs TK-Einkommen.

1742
Lange konnte das nicht gutgehen für Österreich. Anfang 42 muss es schon einen Gang zurückschalten, weil schlichtweg am Ende der Runden nur noch 1-2 TK auf der Hand bleiben. Die Verluste an Armeen in dem Schlachtenrausch von Anno 1741 konnte man nicht ausgleichen. Ein Trostpflaster ist die im Frühjahr 1742 stattgefundene, puh gerade rechtzeitig!, Kaiserwahl, die sogar glückte, obwohl sich die Franzosen indes Prags bemächtigt hatten und überall in Böhmen vorstürmten. Das neutrale Sachsen stimmt für Franz Stephan und damit ist ein Siegpunkt schonmal sicher. Dafür ist der ehemals gloriöse Neipperg nur noch ein Schatten seiner selbst. Durch die Hektik der Vorbereitungen der Kaiserwahl wurden dann auch einmal die wichtigen Husaren vergessen, was dem Feind doch sehr zustatten kam.

Preußen hat nun bis auf eine Festung Schlesien besetzt. Alle drei Generäle (Österreich unterbindet politisch immerhin noch massiv das Eintreffen des Alten Dessauers) gehen nun praktisch auf einer Linie gegen Neipperg vor, der nach einer letzten Niederlage nach Mähren ausweichen muss. Karl von Lothringen tut das, was er wohl auch historischgesehen am Besten konnte, ein bisschen rummanövrieren, schauen, dass er Städte decken kann, ohne sich von den Preußen erwischen zu lassen. Die Annektion Schlesiens scheint nur noch eine Frage der Zeit. Aber wird sich Österreich darauf einlassen, weil Preußen nur noch 5 Marken im Pool hat? Oder wird der TK-Mangel den Ausschlag geben und M.T. einsichtig machen?

Die Pragmatische Armee nutzt weiterhin die extreme Schwächung Frankreichs durch Österreich und stößt nach Nordostfrankreich vor. Das Einzige Problem scheint die Versorgung der 2 Heersäulen zu sein. Also nicht, dass die Franzosen den Tross wegschnappen könnten!

Frankreich steht unter schwerem Druck. Die strategische Lage ist in Böhmen und Flandern so gegensätzlich wie noch nie. In Böhmen geht es erstaunlich gut vorran, weil die Österreicher keine Munition mehr haben und alles scheinbar auf die Preußen verschossen haben. Einzig die Bayern bummeln herum, weil sie mehrfach Opfer der verflixten Husaren wurden. Gegen die Pragmatische Armee wird es aber zusehends eng. Es wird spannend, ob sich Frankreich evtl. dazu entscheiden wird, einen General in Eilmärschen von Böhmen nach Flandern zu beordern, damit nicht der Earl of Stair mal in Versailles anklopft. Immerhin wurden alle Versuche der Österreicher mal in Bayern einzufallen bisher verhindert. Einzig die Kaiserwahl ist eine insgesamt gravierende Schmach.

Wir haben mal Mitte 1742 abgebrochen und einen Ausgang vertagt.
Österreich hatte noch 5, Preußen auch 5, die Pragm. Armee noch 4 und die Franzosen noch sehr viele (habe ich jetzt nicht im Kopf) Marken im Pool. Leider haben wir die Winterbilanz vergessen. Aber wie es momentan ausschaut, wird der Konflikt eh spätestens Anfang 1743 zu Gunsten der Pragmatischen Armee oder Preußens entschieden, wenn nicht noch ein Mirakel des Hauses Habsburg eintritt, woran M.T. (gespielt von mir) aber selber scheinbar nicht glaubt (und das bei der Frömmigkeit!).
Man muss dazu sagen, dass in unserer Spielerrunde, egal welche Freunde wir gerade dabei haben, F. II. einfach enorm unbeliebt ist. Vielleicht kommt daher immer das unbesonnene, hitzige, agressive Verhalten von Neipperg am Anfang der Spiele, welches Österreich massig TK kostet und nur kaum Vorteile bei der Defension Böhmens verschafft.

Bin dennoch auf den Ausgang gespannt. Einmal hatte bei uns schon fast Ö. gewonnen und F. überraschend dann zugeschlagen.

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Alegro frisch so schlaget an ...

15.05.2014 11:17 DuJard ist offline Email an DuJard senden Beiträge von DuJard suchen Nehmen Sie DuJard in Ihre Freundesliste auf
-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

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Schöner Bericht.

Zum Merken des Geschehenen: Ich habe ja auch mal viele Spielberichte geschrieben. Ich kann mich aber glücklich schätzen, dass ich ein gutes räumliches Sehvermögen habe. Damit kann ich meist gut rekonstruieren, wo die Kämpfe stattfanden.

Zudem bin ich jemand, der die Züge anderer sehr genau verfolgt und deren Strategie "mitdenkt". Dadurch kann ich oft die entscheidenden Züge ausm Gedächtnis holen.

25.05.2014 21:12 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
DuJard
Eroberer


Beiträge: 57

Entscheidung in Böhmen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ende 1742 sah der Ausgang des Feldzuges recht eindeutig die Preußen vorne:
Siegpunkte - Preußen (-3), Frankreich (-7), Pragm. Armee (-5), Österreich (-5).

Die Pläne Österreichs für 1743 waren recht einfach. Da Frankreich keine große Bedrohung schien, wollte Österreich alle Mittel aufbieten, Preußen zurückzuwerfen. Leider sollte nur alles ganz anders kommen. Österreich kaufte 4 Armeen.
Frankreich hatte damit zu kämpfen, dass die Pragmatische Armee bis weit ins Landesinnere vorgedrungen war und eigentlich fast keine Armee mehr stark genug war, den britschen Horden die Stirn zu bieten. So war die neue Ausrichtung auf Minimierung der Kriegsziele.
Für die Preußen waren die Ziele einfach. Prinz Karl und Neipperg pfiffen offensichtlich auf dem letzten Loch und ein Widerstand war weder in Böhmen noch in Mähren ernsthaft zu erwarten.

Nachdem Sachsen eben im Winter noch die letzte Armee gekauft hatte, kam es zur Quadrupelallianz, was die rausgeworfenen TK letztlich unnütz machte.
Frankreich biss sich nun an Österreich fest, statt gegen die Pragmatische Armee vorzugehen. Zwar konnten 2 SP mit der Verringerung der Kriegsziele zur Seite gelegt werden, dafür aber wurden nun laufend die französischen Trosse in Bayern vernichtet. Letztlich musste Törring vom Feld. Gegen den Turm Khevenhüller-Batthány hatte er nie eine reale Chance (der Turm hat das volle Spiel keine Armee verloren!). Gegen die 3 pragmatischen Generäle war nur ein einziger französischer im Einsatz. Moritz von Sachsen rannte im Elsass Arenberg hinterher, der nach Bayern ging, die beiden Armeen aus Böhmen standen sich auf ihrem Marsch nach Frankreich gegenseitig im Weg. Eine franz. Armee war in Italien festgenagelt. (Und für Österreich ging es um einen SP, konnte also in der antifranz. Politik nicht nachlassen.)
Die Pragmatische Armee schlug die Franzosen rund um Reims, wo sie dieselben antraf und eroberte Stadt um Stadt. Auch das Übergehen Mannheims auf die franz. Seite, schien die Pragmaten nicht mehr aufhalten zu können. Doch da geschah der einzige Lapsus, der pragmatische Tross stand einmal ungesichert und wurde von einer franz. Armee vernichtet. Damit brach der pragmatische Vormarsch in sich zusammen.
Österreich sah sich zur Abtretung Schlesiens an Preußen gezwungen, da man ohnehin keine Armeen hatte, die Preußen aufzuhalten. Dummerweise wurde der Waffenstillstand dazu genutzt Arenberg vom Elsass, wo sich mal wieder Moritz von Sachsen auf ihn gestürzt hatte, nach Bayern zu beordern. Die Chance in Bayern das Ruder herumzureißen war auch zu verlockend, v.a. da keine Verteidigung Bayerns mehr übrig blieb. Arenberg musste zwar gegen die vereinigten Truppen unter Broglie vom Feld, aber Batthány-Khevenhüller eroberten Stadt um Stadt in Bayern.
Nun hätte Österreich nur noch zählen können müssen. Aber lest selbst!
Alles kam darauf an, dass Preußen nicht im Herbst 1743 den letzten SP ablegen konnte. Also wurden sämtliche Grenzstädte zu Schlesien gedeckt. Es war klar, dass weder Neipperg noch Prinz Karl mit ihren 2 bzw. 3 Armeen und fast keinen Karten (man erinnere sich an die massigen Schlachten gegen Franzosen und Bayern im Elsass und in Bayern) etwas verteidigen konnten. Manövrieren war angesagt. Eine Weile hatte Österreich sogar mit einer Offensive Ruttowskis (noch keine TK im ganzen Spiel gespielt und 8 Armeen!) auf Glogau geliebäugelt. Aber das wurde von 2 preußischen Generälen gedeckt und nur einer war mit dem nächsten Zug schlagbar. Der Hauptfehler war aber, dass Neipperg (3 Armeen, 0 Pik) nicht bei Brod stehen blieb, von wo Königgrätz gedeckt gewesen wäre, sondern den einen fatalen Schritt weiter ging. Von Kolin aus wurde er durch Schwerin vom Feld geschlagen und damit mit Königgrätz der letzte preußische SP abgelegt. Anmerkung: Brod hätte nur von Hlinsko aus angegriffen werden können und dafür hätte Schwerin einen Schritt zuviel (nämlich 4, er kam von Glatz) gebraucht.
Nach dem preußischen Zug wären Pragmaten und Österreicher dran gewesen. Die Pragmaten hätten nichts mehr erobert, weil alle Armeen unversorgt waren. Sie hätten sogar aus der Schlachtenbox wahrscheinlich abgeben müssen, wegen Vernichtung der Armeen aus Unversorgtheit.
Batthány und Khevenhüller brauchten nur noch München und Landshut, was beides nicht gedeckt war.

Ein extrem brenzliger, spannender Ausgang. Dass Österreich mal eine Marke in der Schlachtenbox hatte, haben wir noch nie in dem Stadium des Spiels gehabt. Dass Österreich kurz vor dem Sieg steht (siehe auch Endstand), nachdem es Ende 1742 ganz anders ausschaute, war auch komplett unerwartet. Tja, man muss halt bis 3 bzw. 4 zählen können! Dann hätte es ganz anders aussehen können. Frankreich hatte schlichtweg, weil dauernd eine Armee in Italien gebunden war, nur die Option sich auf Flandern zu konzentrieren (sonst hätten statt Preußen die Pragmaten gewonnen). Preußen hat im ganzen Spiel nur 7 Armeen verloren und nie ein ernsthaftes Problem gehabt, seit Neipperg die Munition ausgegangen war.

Endstand Pools:
Preußen: 0
Pragmatische Armee: 2
Österreich: 2
Frankreich: 9

PS: Ich habe die Ösies gespielt. Daher das etwas einseitige Gejammer wegen dem dummen Fehler. Augenzwinkern
Zusatz PS: Eigentlich völlig historisch: Preußen siegt und gewinnt Schlesien, während Österreicher durch Bayern stürmen und die Bayern vom Feld fegen, vor München stehen.

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Alegro frisch so schlaget an ...

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von DuJard am 04.06.2014 08:53.

04.06.2014 08:39 DuJard ist offline Email an DuJard senden Beiträge von DuJard suchen Nehmen Sie DuJard in Ihre Freundesliste auf
 
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