rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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13.11.2011 23:07 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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Das mit der französischen Alternative in Runde 3 sehe ich noch immer etwas anders. Was habe ich davon, bereits in Runde 3 in den Nahkampf mit den Preußen zu gehen? Das geht böse aus!
Nehmen wir an, ich ziehe so, wie Richard vorgeschlagen hat. Soubise steht auf Halberstadt, Friedrich deckt diese Stadt, der Hannoversche Tross verhindert ein Vordringen auf Magdeburg - was soll Soubise jetzt machen? Er kann nicht einmal den Tross schlagen, ohne von Friedrich über Pik angegriffen zu werden - die Situation in Schlesien war in der dritten Runde so klar nicht! Nachdem ich gegen Hannover auf Herz gekämpft habe, hätte womöglich eine einzige hohe preußische Pik-Karte genügt, um Soubise heimreiten zu lassen! Sorry, aber dieses Risiko darf ich unmöglich eingehen! Ein direkter Angriff von Soubise auf Friedrich in Herz kommt ebenfalls wegen des Herz-Riskos nicht in Frage.
Im Übrigen droht im Süden auch noch ein Konflikt auf Karo - das alles mit gerade mal neun erhaltenen Karten. Was weiß ich, wie stark Hannover auf Karo ist?
Fazit: Soubise steht im Nordosten, Aug in Aug mit seiner Majestät und kann gar nichts machen, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das frühe Aufscheuchen der Dunkelblauen nichts bringt (allenfalls den anderen Alliierten) und es deshalb unterlassen.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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14.11.2011 16:38 |
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rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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Ja und Nein.
Zuerst einmal kann ich keinen Nachteil gegenüber der real gespielten Version erkennen. H-2 kommt allenfalls etwas früher ins Süd-Hannoversche.
Der Vorteil hingegen ist, daß der H-Troß zurück nach Magdeburg ziehen muß.
Ob du dann in die Kämpfe gehst oder nicht, kannst du dann immer noch operativ taktisch entscheiden. Aber, allein das Androhen kostet Preußen Nerven und Denkzeit, und kann zu Fehlern führen. Vielleicht zieht der Troß ja auch gar nicht wie in meiner Analyse? Dann bekommst du Magedburg!!
Meiner Meinung nach besteht die hohe Kunst bei Friedrich im Androhen. Ob man die Drohung dann wahr macht, steht auf einem anderen Blatt.
Zu dem möglichen Pik-Herz-Kampf von P-1 gg. F-2: Ich hatte das ja mit analysiert und darauf hingewiesen, daß dann F-3 mit Pik-Pik zurückschlagen kann. -- Würde Preußen so ein Risiko eingehen? Ich bin mir da nicht so sicher.
Letztendlich aber kommt es dann doch auf die TK in der Hand an. Und da ich diese nicht kenne, ist jede Analyse auch immer ein wenig Kaffeesatzleserei.
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Übrigens: In der Alternative könnte F-3 sogar genauso ziehen wie im realen Spiel. Nach Süden hat er dann dieselbe Optionen. Alternativ könnte er aber auch bis ein Feld vor Magdeburg vorstoßen. Wenn dort der Troß steht, könnte F-3 ihn fressen und F-2 deckt das Pik-Nachbarfeld, so daß der fiese Pik-Herz-Angriff für P-1 nicht möglich ist. ---- Nachteil wäre natürlich, daß Kassel und Göttingen nun ungedeckt sind...
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Für den entscheidenderen Fehler im Spiel halte ich aber das unentschlossene Hin- und Herziehen von F-3 zwischen Wittingen und Magdeburg von Runde 4 an...
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14.11.2011 16:46 |
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Okay, Bernd, da hast Du natürlich überwiegend recht in Deiner Beurteilung. Ich war schon davon ausgegangen, dass Preußen gegen Österreich in Pik verteidigt und Sach-sen schnell aufgegeben wird, womit klar ist, dass Preußen nirgendwo anders Pik ein-setzen darf.
Außerdem finde ich die Aussicht, den hannoverschen Tross zu schlagen und gleichzeitig H-2 unten zu blocken, nun doch sehr verlockend, so dass ich denke, dafür könnte Soubise das Risiko eingehen (er kann sich ja evtl. auch mit einem schnellen Rückzug vor Friedrich retten). Um das Dreieck zu vermeiden und H-2 den Weg nach Süden so schwer wie möglich zu machen, finde ich das Opfern eines roten Generals nicht unbedingt übertrieben.
Aber so oder so, der Aufgaben-Switch zwischen F-2 und F-3 ist sehr schön in der Variante, oder?
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14.11.2011 16:55 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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@ Richard:
Zitat: |
Meiner Meinung nach besteht die hohe Kunst bei Friedrich im Androhen. Ob man die Drohung dann wahr macht, steht auf einem anderen Blatt. |
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Da kann man natürlich nur zustimmen.
Zitat: |
Ich hatte das ja mit analysiert und darauf hingewiesen, daß dann F-3 mit Pik-Pik zurückschlagen kann |
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Was dann aber möglicherweise im Verlauf Kassel kostet.
@ Manni:
Zitat: |
Außerdem finde ich die Aussicht, den hannoverschen Tross zu schlagen und gleichzeitig H-2 unten zu blocken, nun doch sehr verlockend |
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Wie man es nimmt. Ich habe ja tatsächlich im weiteren Spielverlauf genau das gemacht, nämlich den Tross mit Soubise geschlagen und Cumberland mit Richelieu bewacht. Was hats gebracht? Ich hab mich dadurch sauber in die Triangel-Nessel gesetzt!
Zitat: |
Um das Dreieck zu vermeiden und H-2 den Weg nach Süden so schwer wie möglich zu machen, finde ich das Opfern eines roten Generals nicht unbedingt übertrieben. |
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Völlig einverstanden, hätte ich im Nachinein gerne so gemacht.
Zitat: |
Aber so oder so, der Aufgaben-Switch zwischen F-2 und F-3 ist sehr schön in der Variante, oder? |
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Sieht elegant aus, schon klar, und ich habe es ja später auch mit Richelieu so gespielt. Aber zu dem Zeitpunkt in Runde 3 habe ich eben keinen Sinn darin gesehen.
Das französische Worst-Case-Szenario hätte so aussehen können (wenn ich es nicht beim Drohen vor Magdeburg belasse): Soubise von Friedrich vernichtet, Chevert beim Revanche-Angriff auf Friedrich oder sonstwie von Cumberland vernascht. Kassel und anderes zurückerobert. Wenn man nur sechs oder sieben Karten auf der Hand hat (nach dem Herzkampf), gehen einem solche Gedanken schon durch den Kopf...
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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14.11.2011 18:05 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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Es hätte noch eine Variante gegeben, nämlich die extrem defensive: Chevert UND Soubise nach Süden zur Cumberlandjagd. Damit wäre die Triangel sicherlich recht bald Geschichte gewesen.
Im Nachhinein, mit Wissen des Spielausgangs, könnte man vielleicht postulieren, dass ein offensives Vorgehen in Runde 3 die beste Variante gewesen wäre. Dies hätte die Denk- und Nerverleistung Friedrichs, die ja in den nächsten Runden arg strapaziert werden sollte, noch weiter belastet, was vielleicht zu taktischen und strategischen Fehlern und zum Zerbrechen des Abwehrkonzepts an der einen oder anderen Front geführt hätte. Allerdings bezweifle ich, dass die Front ausgerechnet im Westen zerbrochen wäre...
Ich glaube im Nachhinein, dass meine gespielte "mittlere" Variante die schlechteste war: Weder offensiv genug, um Friedrichs Nervenstränge zum Bersten zu bringen, noch defensiv genug, um Cumberland zu verjagen.
Wenn man die Situation ohne das Wissen des Spielausgangs betrachtet, dann wäre m.E. die extrem defensive Variante die naheliegendste gewesen.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 15.11.2011 13:23.
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15.11.2011 13:22 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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Was wäre gewesen, wenn ich F1 und F3 zusammengelassen hätte? H1 hätte sich vermutlich nicht zum Kampf auf Herz gestellt, sondern wäre ausgewichen, wohl Richtung Osten oder Südosten. Vermutlich wäre ich ihm nicht mit dem Turm hinterher (was bringt eine Hetzjagd in preußischer Schlagdistanz mit weit entferntem Tross?), sondern hätte die Generäle getrennt und Städte eingesammelt. Wahrscheinlich hätte ich einen General nach Osten hin orientiert, um H1 im Auge zu behalten. Offensiver gegenüber Preußen wäre das nicht gewesen, allerdings wäre zunächst auch keine Triangel zustande gekommen. Vielleicht wäre H1 sogar zu irgendwelchen Ausflügen Richtung Halle oder gar Sachsen verleteitet worden (der Tross stand ja günstig), besonders wahrscheinlich ist das aber wohl nicht.
Auch wäre es womöglich leichter gewesen, aus dieser Situation heraus einen zweiten General gegen Cumberland zu stellen.
Ich muss Dir recht geben, die Aufteilung des Turms (die ich normalerweise NIE vornehme!), hat wohl die Anfangsphase und damit womöglich das Spiel verändert. Aber mei, man hat ja keine Glaskugel einstecken (und wenn man sie hätte, wäre sie vermutlich verboten!)
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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15.11.2011 13:53 |
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Zitat: |
Original von Bernd_P
Was wäre gewesen, wenn ich F1 und F3 zusammengelassen hätte? H1 hätte sich vermutlich nicht zum Kampf auf Herz gestellt, sondern wäre ausgewichen, wohl Richtung Osten oder Südosten. ... Vielleicht wäre H1 sogar zu irgendwelchen Ausflügen Richtung Halle oder gar Sachsen verleteitet worden (der Tross stand ja günstig), besonders wahrscheinlich ist das aber wohl nicht.
h verboten!) |
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Richtig, gegenüber einem Turm F-1/F-3 hätte sich H-1 sicherlich zurückgezogen, erst in den Karo-Sektor und dann allerdings nach Norden. Ich will ja das Dreieck etablieren, und deshalb gehe ich nach Norden: Wenn ich rund um Stade vernichtet werde, dann bin ich gleich im nächsten Zug wieder da. Und wenn ich nicht verfolgt werde, geht es wieder zurück in den Karo-Sektor und dann nach Diepholz. Außerdem sollen die Wege für die roten Generäle und die Versorgungslinien möglichst weit gedehnt werden! Einen Ausflug nach Sachsen oder Halle wäre so früh sicher keine Option gewesen, das würde ich erst ab Runde 10 in Erwägung ziehen, wenn ich als Preuße die Hand voll Herz habe und es gegen die Reichsarmee oder Österreich in Sachsen eng wird.
Dass die Entscheidung, den Turm zu teilen, aber spielprägend war, glaube ich nicht. Immerhin habe ich mir H-1 durch eigene Dummheit ja selber zerschossen. Eigentlich sollte man bei einer Vernichtung von H-1 mindestens zwei(!) Generäle ein paar Runden binden. Meine Konzentration war aber ganz klar darauf ausgerichtet, H-2 nach Süden zu bringen. H-1 ist halt viel schneller nach seiner Vernichtung wieder am Platz (jedenfalls schnell genug, um ein Dreieck zwar nicht durchgehend, aber punktuell aufzubauen und so Magdeburg vor einem Turmangriff zu bewahren).
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15.11.2011 17:56 |
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