Keith ganz cool in Österreich |
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Es gab ja noch etliche Leute, die nicht im Finale waren, aber noch im ACUD spielen wollten. Also kamen eine Maria-Runde und zwei Friedrich-Partien zustande. Eine dieser Friedrichpartien wird hier beschrieben.
Die Rollenverteilung:
Friedrich: Christian
Elisabeth: Piet
Maria Theresia: -toni- (ich)
Pompadour: Prinz Heinrich
Preußen lässt seine Truppen die Stellungen befestigen
Ich meinte noch vor dem Spiel, dass ich meist meine Strategie den preußischen Zügen anpasse. Daraufhin ließ Christian alle seine dunkelblauen Generäle einfach stehen. Die Nummern 1-4 blieben sogar die ersten drei Runden auf ihren Startstädten ziehen.
Im Nachhinein war das nicht klug, da Browne und Karl ohne Gegenwehr Radeberg und Kamenz erobern konnten. Und Preußen hatte massig mehr Karo als Österreich. De facto hat Preußen in den ersten Runden fast nur Karo und Pik bekommen.
Lehwaldt konnte dadurch recht einfach in Pik um Rastenburg Stellung beziehen und halten. Dohna musste aber nach Herz ausweichen und spielte dann an der Herz-Pik-Grenze bei Küstrin Hase und Fuchs mit Russland
Die Franzosen wurden lange allein durch die Hannoveraner beschäftigt. Ferdinand setzte sich nach einigen kleinen Gefechten in der Exklave Gardelegen fest, und wurde dort lange nicht angegriffen, konnte aber Wittingen halten.
Cumberland machte den Franzosen im Süden Probleme, und konnte gar Kassel zurückerobern und zwei Generäle binden.
Preußens Stapel schrumpft
Scheden konnte mehrfach Heinrich zu einem -1 Rückzug überreden, wurde dann aber doch vom Brett gefegt und schied in Runde 8 aus.
Dohna wechselte oft die Sektoren, wurde aber überall von Piet verjagt. Schließlich hatten Saltikov und Fermor alle Zielstädte im Kernland erobert.
Aber Lehwaldt hielt sich wacker. Er hatte massig Herz, jedoch brauchte Preußen das auch gegen Österreich (und Frankreich). Dazu aber später. Lehwaldt wurde von von Königsberg weg in die Unversorgtheit geschoben. Russland sah aus, als wäre es kurz vorm Sieg! Aber da starb die Zarin in Runde 13.
In Sachsen wurde Preußen auch in viele Kämpfe verwickelt. Ich versuchte natürlich so gut es ging, Radeberg zu decken. Leider war nicht ganz klar, wo Preußen in Schlesien decken würde - sowohl in Pik als auch in Karo schien Preußen überlegen zu sein.
Also wollte ich mit Hildis Herz (davon hatte er massig) Preußens Karo ziehen - das funktionierte aber nicht, da sich Winterfeldt immer gleich zurückzog, auch woanders konnte Hildi sein Herz nicht einsetzen. Zu schade.
Letztlich kam es dann doch zu einem großen Karokampf bei Dresden, in dem sich Österreich dann doch zurückzog, nun aber komfortabel aus Kreuz raus Radeberg decken konnte. Gegen Hildi zog sich Friedrich danach in Karo natürlich sofort zurück.
Mittlerweile griff Österreich mit 24 Armeen die armen 8 Armeen von Schwerin und Keith in Breslau an. Die mussten ganz schön bluten, und flüchteten nach Karo. Aber sie stockten auf und kamen wieder. Es entwickelten sich einige verzwickte Kämpfe an der Sektorengrenze.
Das alle führte dazu, dass Christian kaum noch TKs auf der Hand hielt.
Preußen verteidigt von Österreich aus
Nun wurde es immer kurioser: Friedrich wanderte mit seinem Tross durch Österreich nach Osten. Dort stellte sich Keith auf Hohenelbe in Herz. Schwerin versuchte noch in Pik Breslau zu decken. Er hatte sich an den an Armeen gleich starken Österreicher angeschlichen um sich mit einem Unentschieden (kein Pik) nah an Breslau zu bringen.
Insgesamt wähnte sich Christian aber schon geschlagen, da er keine Reserve hatte. Und es kam auch echt bitter: Schwerin konnte mit all seinen 8 Armeen vom Brett geschickt werden. Auch Friedrich erlitt das selbe Schicksal in Kreuz. Blieb noch Keith der auf eine Entfernung von drei Städten die verbleibende Zielstadt Schweidnitz deckte. Gegen ihn schickte ich 20 Armeen. Das sollte doch reichen, oder? Nein! Ich spielte all mein Herz und meine drei Reserven, unterlag aber. Ich dachte mir schon, dass Preußen mehr Herz haben würde.
Aber ich dachte mir auch, dass mit der Armeenüberlegenheit die Angelegenheit bald erledigt sein würde. Weit gefehlt! Zwar bekam Preußen ab Runde 15 nur noch 5 TKs (Lord Bute), aber Österreich bekam die nächsten drei Runden gar kein Herz! Und Preußen konnte alle Armeenüberlegenheit abprallen lassen - so viel Herz hatten die. Keith versuchte gar nicht in preußisches Gebiet zu gelangen - wohl um seine geringe Chance dort wissend. Nein, lieber verhöhnte er die Weißen indem er aus drei Städten Entfernung weiterhin Schweidnitz hielt.
Frankreich hatte mittlerweile Ferdinand besiegt und marschierte auf Magdeburg zu - wohl wissend, dass Preußen sein Herz gegen Österreich brauchte. Christian verhielt sich aber sehr geschickt und entnervte Prinz Heinrich. Zwar konnte Frankreich zwei Generäle aufbieten, aber das tat auch Preußen. Beide blauen zogen sich immer gleich zurück und konnten so mit Geschick die letzte Zielstadt Magdeburg verteidigen. Christian musste hier kein Herz spielen.
In dieser Phase wurde von den Alliierten "Garde" dem Preußen gesagt. Aber Christian blieb ganz cool - und ließ alle abprallen.
Keith merkt, dass er nicht in Heimatgebiet ist
Nachdem drei Generäle alleine die Gegner aufhielten, entschließ sich Christian doch noch einen vierten zu bringen, der auf Dresden zumarschierte und nichts gutes im Schilde führte. Hildi war schon in Torgau, der letzten Zielstadt angekommen. Aber Dohna hatte genau eine Armee weniger, und konnte sich so kampflos zurückziehen.
Frankreich verlor gegen den Sack Flöhe Wittingen, und konnte so kaum noch gewinnen.
Daun erwischte den Tross, mit dem sich Keith über Wasser hielt, und konnte ihn so aushungern (Blockade durch österreichischen Trosses auf Trautenau). Damit war das Spiel für die Weißen letztlich in Runde 18 doch gewonnen.
Fazit/Analyse/Manöverkritik:
Wahrscheinlich die unterhaltsamste Partie, die ich an dem Wochenende gespielt habe! (Aber vielleicht auch, weil wir quatschen durften.)
Piet musste sich mit einem störrischen Lehwaldt rumschlagen. Frankreich hatte mit zwei Generälen um Magdeburg zu tun. Und ich wurde zunächst nicht schlau, was Preußen vorhatte. Ich konnte aber dadurch das Geschehen im Süden diktieren, und Preußen musste reagieren.
Christian ist wohl der Meister der -1 Rückzüge. An vielen Orten stockte er seine Generäle genau auf einen weniger als der Gegner auf, und kaufte immer nach. Wie ich gesehen habe, kann man das an einige Fronten gut anwenden. So wurde ja auch Frankreich im Finale entnervt.
Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare, Fragen sind immer willkommen.
Statistisches:
Schicksalskarten (Runde:Ereignis): 8:Schweden 13:Elisabeth 15:LordBute 17:Indien 18:Gedichte 23:Amerika
Dauer: 18 Runden, ca. 4,5 Stunden brutto
Preußen: 9 Punkte
Russland: 8 Zielstädte = 8 Punkte
Schweden: 0 von 10 Zielstädten = 0 Punkte
Österreich: 12 von 12 Zielstädten = 12 Punkte
Hildi (geführt von Elisabeth): 4 von 5 Zielstädten = 8 Punkte
Frankreich: 8 Zielstädte = 8 Punkte
Preußen hatte noch 71 Minuten, die Alliierten hatten noch 30 Minuten übrig (Anfangszeit = 140 Minuten).
Noch 1 Jahr bis zur 7. Friedrich WM!
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