Es war ein intensives Finale über 5 Stunden, am Anfang sah es schlecht aus für Preußen, viel taktische Karten wurden gespielt, Russland zog seine Kreuzfahne und Dohna musste sich in Runde 4 oder 5 schon nach Gollnow retten. Frankreich rückte beherzt vor, vernichete Ferdinand mit 8 Armeen durch geschicktes Stellungsspiel (praktisch ohne Karten zu spielen) und jagte Cumberland rund um Apolda. Österreich bedrohte mit einem 24-Turm Schlesien, während Sachsen früh aufgegeben werden musste von Preußen, da das Karo schon für Gollnow benötigt wurde. Es sah nach einem schnellen Ende von Preußen in Runde 7 oder 8 aus.
Doch das Schicksal meinte es gut mit Friedrich. Es kamen sehr früh Indien und Schweden, und dann bot das Endspiel alles, was das Spiel so toll macht: Kesselschlachten mit Dreier-Turm, Gollnow-Verteidigung, Strategiewechsel auf Reichsarmee-Sieg, Positionsspiel um Diepholz und Kassel, Bedrohung und Doppeldeckung von Magdeburg, Trossjagd und Trossfallen, -10-Rückzüge weg vom Tross, ein Preußengeneral im Hinterland von Böhmen etc. etc. Viel Druck wurde ausgeübt durch die ständig angriffslustigen Russen, die immer wieder mit Armeenübermacht angriffen, durch drei österreichische Generäle, die Hildis Eroberungszug in Sachsen abdeckten und taktisch perfekte Franzosen, die mehrfach Ferdinand im nördlichen Niemandsland verhungern ließen.
Da Preußen aber lange Zeit sieben Karten bekam, bevor dann die erste Subsidienkürzung kam, hielten Friedrichs Generäle stand, schafften gegen Frankreich eine effektive Dreiecksverteidigung, gegen Russland wurde die Gollnowstellung mit kurzzeitigem Ausritt gehalten und gegen die vereinte Reichsarmee/Österreich halfen wohlorganisierte -1-Rückzüge im Herzsektor mit sofortigem Nachkauf, ein über Jungbunzlau schleichender Seydlitz sowie die Schicksalskarte "Händels Tod", die genau im richtigen Moment kam, so dass sich P-1 "Friedrich" auf Halle positionieren konnte und damit faktisch zwei Runden gegen Frankreich und die Reichsarmee erkaufen konnte.
Dann schied Russland aus, als Dohna mittlerweile Gollnow geräumt hatte und mit ausreichend Kreuz auf der Hand auf der letzten Zielstadt Colberg stand. Österreich setzte nun noch einmal alles daran, mit Türmen und Generälen Schlesien zu knacken und die verbliebenen fünf Zielstädte rund um Breslau zu erobern, aber ein preußischer General schlüpfte durch, gelangte nun hintenrum nach Cosel und verschaffte dem Turm auf Breslau viel Luft. Es folgte die zweite Subsidienkürzung. Nun hatte Frankreich genug vom elenden Dreieck (obwohl Hannover zu keinem Zeitpunkt mehr als fünf Karten auf der Hand hatte, reichte es die ganze Zeit zum Erhalt des Goldenen Dreiecks) und marschierte Richtung Sachsen unter Aufgabe von Kassel, aber gerade als die Roten doch noch einen alliierten Sieg zugunsten der Reichsarmee erzwingen wollten, kam in Runde 18 Indien und damit der Sieg für Preußen.
Vielen Dank an die Großmeister, das war ein wunderbar intensives und spannendes Finale!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Yorck von Staaken am 05.10.2011 00:38.
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