Zwei Partien, die eine kurz, die andere interessant:
Die Kurze:
Preußen (gespielt von einem Preußen-Anfänger) macht es überkonsequent: Von Beginn an Einigeln auf den geplanten Verteidigungsfarben, sonst nichts. Unnötige Aufgabe vieler Zielstädte. Das Ende in Runde 11 mit Sieg Hildburghausen war dann aber doch bemerkenswert: Preußen verteidigt gegen Österreich auf Kreuz in Nordschlesien. Hildi hat viel Kreuz und will dorthin durchbrechen. Er wird jedoch von einem Preußen in Sachsen gestellt und geschlagen. Der Rückzug führt Hildi allerdings genau zu seinen noch nicht eroberten nördlichen Zielstädten. Seydlitz eilt von der französischen Front heran und kann die letzte Zielstadt auf Herz gerade noch so decken.
Nun passierts: Österreich kann ganz im Norden Schlesiens einen Kampf Kreuz gegen Herz anzetteln. Preußen fällt darauf herein und spielt im wahrsten Sinne des Wortes mit Herzenslust die österreichischen Kreuzvorräte leer. Dadurch fehlt Seydlitz aber das Herz gegen Hildi. Der greift an und gewinnt.
Die Interessante:
Russland ackert sich zu Tode, hat viele Verluste, muss oft Generäle neu einstellen. Lehwaldt foppt die Hälfte der russischen Streitmacht bis ca. Runde 12 in Ostpreußen. Schließlich Ausscheiden Russlands mit wenig Städten, aber immerhin dünnem Stapel.
Frankreich hat sich über das ganze westliche Spielfeld verstreut und hat mehrfach Glück nicht zu verhungern. Hannover ärgert die Roten durch weiträumige Operationen (super interessante Rückzugsgefechte in den südlichen Enklaven Hannovers).
Österreich: Es gelingt dem leicht bewaffneten Schwerin 15(!) Runden lang, Daun mit acht Armeen im längst eroberten Schlesien zu binden. Diese acht Armeen fehlen in Sachsen, wo 16 Österreicher nicht gegen eine preußische Überzahl ankommen.
Laudon vs. Hildi: Es kommt ein typischer Hildi-Tarnkappen-Auftritt. Das Reich wechselt den Spieler. Hildi schleicht sich mal wieder an und kann wirklich das Gekabbel zwischen Preußen und Österreich nutzen, um zu seinen beiden letzten Zielstädten bei Dresden vorzurücken. Die Preußen stehen zu weit nördlich, um in Deckungsreichweite heran zu ziehen. In diesem Moment schlägt das Schicksal unbarmherzig zu: Laudon darf sofort um eine Stadt verschoben werden! Eben dieser Laudon ist es jedoch, der den Weg der Preußen Richtung Hildi verbaut. Hildis Triumph ist vereitelt. Wir hatten Glück, das der Hildi-Spieler von Beruf Pfarrer war, deshalb blieben uns allerschimmste Unflätigkeiten erspart.
Wir konnten das Spiel leider aus zeitlichen Gründen nicht zu Ende spielen (Ende wäre Rude 23 gewesen). Es wäre sicherlich noch einmal superinteressant geworden. Also vier Sieger. Mit eineinviertel Siegen am Abend wird Hildi aber wohl zufrieden gewesen sein.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
|