Registrierung Mitgliederliste Administratoren und Moderatoren Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite  

Histogame-Forum » FRIEDRICH » Spielberichte » It's the supply, stupid » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Prinz Heinrich
Eroberer


Beiträge: 61

WM: It's the supply, stupid Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Und mein WM-Bericht als Preuße:

Friedrich: selbst (12)
Elisabeth: Mark (6, mit Reichsarmee)
Maria Theresia: Dennis (8,3)
Pompadour: Peter (9)

Die ersten Runden verlaufen einigermaßen ruhig, Preußen kann unbedrängt Karten sammeln. Bedauerlicherweise kommt wenig Karo und wenig Pik, was die Verteidigung gegen Österreich mit einem dicken Fragezeichen versieht. Da allerdings Österreichs Bewegungen ebenfalls Karomangel vermuten lassen und Hannover in dieser Farbe prächtig ausgestattet ist (nach vier Runden über 30 Punkte – mehr als Preußen!), soll Sachsen die Basis der preußischen Abwehrbemühungen werden. Zur Unterstützung wird der sowieso südöstlich ausbrechende Cumberland nach Sachsen entsandt. Ihm steigt Soubise hinterher, die beiden anderen Franzosen machen Druck auf den herzschwachen Ferdinand, Diepholz fällt rasch. Ferdinand bleibt aber am Leben und droht mit Rückeroberungen von Norden, weswegen ein Bewacher bei ihm bleiben muss.
Die Russen stellen in Runde vier Lehwaldt, der kampflos vom Brett geht, kommen aber mit Dohna auf Kreuz nicht zurecht. In Runde sechs attackiert Schweden Dohna, der kurz nachdenkt, ob er diese Impertinenz bestrafen soll, sich dann jedoch mit der ersten Karte um 1 zurückzieht. Offensichtlich eine weise Entscheidung, denn von so viel Friedfertigkeit überrascht, ersucht der schwedische König unmittelbar danach um Frieden. Russland tut sich weiter schwer gegen die preußische Kreuzübermacht. Zwar greifen die Dunkelgrünen regelmäßig an, müssen jedoch nach wenigen Karten mehr oder weniger weite Rückzüge antreten. Totalverluste kann die Zarin jedoch vermeiden.
Dafür ist die Lage im Süden unangenehm: Die schwach bewaffneten Schwerin und Keith haben keine Chance gegen die österreichische Hauptmacht in Schlesien. Aus einem geplanten langsam-zähen Rückzugsspiel, um den Ösis Zeit zu stehlen, bis sie mit dem Gros ihrer Kräfte nach Sachsen marschieren können, wird schnell ein verzweifeltes Decken von Oels als letzter schlesischer Zielstadt. Keith geht schließlich vom Brett, Schwerin flüchtet gen Norden, wo er die Kräfte Dohnas verstärken soll. Die Österreicher marschieren kolonnenartig die schlesische Hauptstraße Richtung Berlin hinauf, ein General rückt von Süden auf Westsachsen heran. Der neueingesetzte Lehwaldt begibt sich nach Sachsen, um sich dort mit Friedrich und Seydlitz zu einem ehrfurchtgebietenden Dreierturm zu vereinigen.
Frankreich wird nun unangenehm. Durch einen Zählfehler verliert Winterfeldt Halberstadt. Wenig später markiert Frankreich Magdeburg mit einem Fragezeichen. In dem folgenden Herzkampf stellt sich heraus, dass Frankreich wirklich gespickt mit Karten dieser Farbe ist. Obwohl es der erste Herzkampf Preußens ist und bisher max. zwei, drei Armeen in Herz gekauft wurden, müssen zwei der drei preußischen Reserven gespielt werden, um den Franzmännern ihre Grenzen aufzuzeigen.
In all dem Trubel an der Westfront denkt Friedrich wenig an seine Versorgung in Sachsen und vertraut darauf, dass sich der Tross mit dem inzwischen gewaltigen preußischen Karoblatt schon irgendwie schützen lasse. Sicher – aber nur, wenn man sich auch entsprechend geschickt postiert. Mit Hildi und einem Österreicher von Westen und einem oder zwei von Osten lässt sich nämlich gewaltiger Druck auf einen kleinen Tross ausüben – zumal der Rest der weißen Streitmacht von Norden her dichtzumachen droht.
Die folgenden Runden werden sowohl für Friedrich als auch für Maria Theresia unglaublich denkintensiv. Der blaue Tross rettet sich noch einige Runden durch raffinierte Manöver, die von den Österreichern aber geschickt beantwortet werden. Das Verhungern der Preußen in Sachsen rückt in immer greifbarere Nähe, sie bleiben jedoch weiterhin versorgt. Nachdem die weiter erfolglosen Russen nach Runde elf ihre Zarin betrauern, stoßen Schwerin und Dohna gen Süden, um die österreichische Kräfte zu binden, die deren Versorgung zu bedrohen und vielleicht sogar Rückeroberungen in Schlesien zu vollbringen. Der preußische Tross in Sachsen wird schließlich in der selben Runde geschlagen, in der ein neuer ins Spiel gebracht wurde, der die Verteidiger Radebergs weiter am Leben hält. Der geht postwendend verloren, und es wird wieder ein neuer ins Spiel gebracht. Jede Runde, die die Blauen nicht umgedreht werden müssen, gibt noch mindestens eine weitere Runde Zeit – denn das Karoblatt Preußens kann kaum geschlagen werden. An der Nordgrenze Sachsens und Schlesiens manövrieren nun Schwerin, Dohna und Heinrich mit den neuen preußischen Trossen um einen weißen Tross und drei österreichische Generale herum. In dieser Situation fällt auch das titelgebende abgewandelte Clinton-Zitat aus dem Munde des Preußenkönigs.
Friedrich setzt nun große Hoffnungen darauf, einen General nach Zentralschlesien durchbrechen zu lassen, dort eine Stadt zurückzuerobern und dort mit dem inzwischen wieder starken, aber zweifelhaften Pikblatt zu verteidigen. Die Weißen machen die Räume aber geschickt dicht. Schließlich hat sich Preußen weit genug freigeschwommen (ca. Runde 13/14), um einen Tross außerhalb der österreichischen Reichweite Richtung Sachsen zu schicken. Im direkten Gegenzug blasen die Österreicher zum Generalangriff: Alle fünf Armeeführer suchen sich einen Gegner und attackieren. In der Neumark (Herz) zieht sich Schwerin sofort zurück, Heinrich in Brandenburgisch-Pik spielt fast das gesamte preußische Pik herunter, bis er sich schließlich mit einer der letzten Karten zurückzieht. Es werden jeweils ca. 120 Punkte in Pik gespielt. Der Einsatz Heinrichs hat sich aber gelohnt, denn so kann Dohna mit Karo problemlos die ca. 20 Restpunkte Österreichs in Pik schlagen und damit in der nächsten Runde den österreichischen Tross fressen. Die beiden südlichen österreichischen Generäle, die Friedrich und Seydlitz in Lauchhammer eingekesselt haben, sind gegen das massive preußische Karoblatt chancenlos. Mit dem Verlust des Trosses müssen die Österreicher ein paar Schritte zurückweichen. Die Gegend um Berlin ist wieder sicher.
Die inzwischen durch Amerika geschwächten Franzosen bemühen sich weiterhin, Magdeburg einzunehmen, scheitern aber an den preußischen Herzvorräten. Das es für Pompadour-Spieler Peter um die Endspielteilnahme geht (es war das letzte Vorrundenspiel), will er nicht volles Risiko mit der Gefahr der Rückeroberung von Halberstadt gehen.
Lord Bute kürzt derweil die preußischen Subsidien.
Dohna und Schwerin drängen gen Schlesien, um weitere Entlastung für die inzwischen sichere Sachsenverteidigung zu schaffen. Maria Theresia begeht hierbei einen Schnitzer, indem sie Schwerin attackiert und ihm damit zu einer Zusatzbewegung um zwei Städte verhilft. Er kann dadurch Lublinitz zurückerobern und spurtet gen Karosektor, um dort noch eine Stadt einzusammeln und/oder sich zu verschanzen. Bevor es aber soweit kommt, fällt auch Indien und das Spiel ist vorbei.

Obwohl Preußen sich farblich nie vor Österreich verstecken musste und auch immer (da die Angriffe der Alliierten insbesondere in den ersten Runden selten und eher schwach waren) einen anständigen Kartenstapel aufwies, ging die Partie fast aus Versorgungsmangel verloren. Letztendlich zeigte sich dann aber der Preußenkönig geschickt genug, um in einer sicher fünf, sechs Runden währenden Phase der prekären Versorgung letztendlich wieder einen Tross zu sichern (die Verteidiger Sachsens wurden übrigens nie umgedreht, es hat immer irgendwie gereicht). Das prinzipiell eher preußenfreundliche Schicksal half natürlich auch.
Eine frühzeitigere Analyse der eigenen Versorgungsunsicherheit und daraus resultierendes geschicktes Stellungsspiel (z.B. schützendes In-die-Mitte-Nehmen des Trosses) hätte aber einen weniger dramatischen Drahtseilakt gegen eine strategisch einfallsreiche österreichische Erzherzogin bedeutet.
Nun, wie dem auch sei, für den Erinnerungswert der Partie war es mit Sicherheit besser so. Und es hat den Beteiligten (mich eingeschlossen) auch mehr Spaß gemacht, diese verzwickten Versorgungsfragen mit etwa einem Dutzend beteiligter Spielfiguren auf hohem Niveau auszuspielen, als wenn es einen konventionellen Angriff auf Sachsen gegeben hätte smile

__________________
"Wer Unglück nicht ertragen kann, verdient kein Glück." (Friedrich II. von Preußen)

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Prinz Heinrich am 10.10.2010 18:41.

10.10.2010 18:33 Prinz Heinrich ist offline Email an Prinz Heinrich senden Beiträge von Prinz Heinrich suchen Nehmen Sie Prinz Heinrich in Ihre Freundesliste auf
 
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gehe zu:

Powered by Burning Board Lite 1.0.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH