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Bernd_P
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 375

Ferdinand in Ostsachsen Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Die Strategie, Ferdinand von Beginn an nach Ostsachsen zu schicken (siehe Königsberg hält ), finde ich sehr interessant. Ich habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Vorteile sind m.E. groß:

I. Vorteile
1) Ö/R muss plötzlich gegen zwei Nationen spielen, muss also auf einmal "französisch" denken, was die Komplexität für Ö sehr erhöht.
2) H1 dürfte immer gut ausgelastet sein, denn wenn Ö gerade keinen Druck macht, dann kann er auf Hildi-Jagd gehen oder so tun, als würde er die französische Südflanke bedrohen.
3) Um H1 zu entsorgen, muss Ö entweder in den sauren Apfel beißen und das tun, was H1 will, nämlich Karo verbrennen, oder in Nordsachsen Jagd auf den H-Tross machen, was lange dauern kann und riskant ist.
4) Gerade in der Anfangsphase, wenn die Karo-Vorräte auf beiden Seiten noch unberechenbar sind, kann die abschreckende Wirkung eines schnell herangeeilten H1 sehr wertvoll sein.
5) Friedrich kann es sich leisten, von Anfang an gegen Ö auf eine alleinige Karo-Strategie zu setzen, denn mit H1's Hilfe sollte diese aufgehen (ok, beim o.g. Spiel ging das nicht ganz reibungslos auf, ich bleibe dennoch dabei).
6) H1 hat nach getanem Karo-Dienst gegen Ö (sofern er es überlebt) beste Möglichkeiten, den Franzosen in die Südflanke zu fahren.
7) Die Partie wird lebendiger und interessanter
8) Der Karo-Einsatz Friedrichs wird optimiert, weil alle Karo-Karten gegen den strategischen Karo-Gegner gehen.

II. Friedrich muss für ein gutes H1-Spiel m.E. folgendes beachten:
1) Schnell nach Ostsachsen ziehen, um die abschreckenden Anfangseffekte mitzunehmen
2) H1 möglichst wenige Armeen mitgeben, denn H2 braucht die Hauptmacht gegen Frankreich. Außerdem ist H1 im Grunde nur ein Verschleißteil und überdies machen ein paar hannoveranische Armeen mehr das Kraut in Sachsen nicht fett.
3) Den Tross hüten wie den Augapfel, was durch preußische Unterstützung erleichtert wird.
4) Sich schon während des preußischen Zuges gut überlegen, was man danach mit den Hannoveranern macht, sonst stehen sich Hell- und Dunkelblaue womöglich gegenseitig im Weg.
5) Sich mit den Preußen so verhalten, dass Österreich vom Einsatz hoher Türme gegen H1 abgehalten wird (jedenfalls zu Beginn).
6) Karo-Kämpfe gegen Hildi vermeiden, denn mit etwas Pech ist H1 nach so einem Kampf derart auf Karo geschwächt, dass er gegen Ö längere Zeit nicht antreten kann; ich glaube, es ist rechnerisch und psychologisch besser, wenn H1 wirklich alles gegen Ö einsetzen kann.
7) Von Anfang an braucht der daheim gebliebene H2 die Unterstützung durch einen rauflustigen Preußen, um sich selbst zu schonen und um die Kontrolle gegen F zu behalten.
8) Niemals H2 nach Ostsachsen schicken, denn dieser scheidet aus, wenn F ausscheidet.
9) Gegen F keine Herz, sondern eine Pik-Strategie anwenden (ansonsten kann Ö den Franzosen zu leicht bei Magdeburg zu Hilfe kommen und Hildi den Herzsektor um Halle für H1 sperren; außerdem eignet sich eine Pik-Strategie gegen F besser für eine Hannover-schonende Spielweise, die man m.E. braucht, s.u.)

III. Was kann MT tun?
1) Möglichst früh und konsequent in den sauren Apfel beißen und H1 entsorgen, auch wenn sich die Preußen fürchterlich rächen.
2) In späteren Spielphasen, wenn Schlesien erobert ist und alle anderen Farben außer Karo für Ö sicher sind, kann Ö versuchen, Ostsachsen zu umfassen und von Osten oder gar Norden her an den H-Tross zu gelangen.
3) Nonverbale Hilfegesuche an Zarin und Pompadour schicken
4) Versuchen, H1 durch Hildi auf Karo zu schwächen.
5) Wenn Hildi auf einer anderen Farbe sehr stark ist, kann er versuchen, H1 dort in eine Falle zu locken.
6) Große Ö-Armeeüberlegenheit gegen H1 zum Einsatz bringen.

IV. Was können die anderen Alliierten tun?
1) Helfen, indem sie weit vordringen und den H-Tross bedrohen - insbesondere Ehrensvärd könnte mit so einem Manöver Kriegsgeschichte schreiben.
2) F muss H2 stellen und schlagen, um die Rückkehr von H1 zu forcieren - allerdings ist es fraglich, ob sich F zu diesem altruistischen Schritt durchringt.

Die Nachteile gegen Frankreich schätze ich gering ein (natürlich nicht null), sofern ein preußischer General von Beginn an dafür sorgt, dass H2 und der H-Kartenstapel geschont werden; das sollte viele Runden hindurch die Kontrolle gegen F sicherstellen. Gelingt dies nicht, wird es allerdings unangenehm, weil Hannover dann das Karo fehlt, um z.B. aus Stade auszubrechen.
Alles in allem braucht Friedrich also eine Hannover-schonende Strategie gegen Frankreich, die allerdings, soweit ich sehe, gerade in Berlin eher selten gespielt wird; dort wird nach meiner Erfahrung Hannover meist verheizt, um die Farbenüberlegenheit der Preußen (meist auf Herz) zu zementieren.

__________________
Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 23.02.2010 16:22.

23.02.2010 16:00 Bernd_P ist offline Email an Bernd_P senden Homepage von Bernd_P Beiträge von Bernd_P suchen Nehmen Sie Bernd_P in Ihre Freundesliste auf
Yorck von Staaken
Haudegen


Beiträge: 113

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Bernd, Du alter Taktikfuchs, das hört sich sehr gut an!

Deinen Pro und Contra würde ich so zustimmen, und mit dieser Deutlichkeit die Hannoveraner in das Gesamtspiel einzubeziehen hört sich sehr gut an. Ich würde das gern mal antesten, aber ehrlich, hättest Du diese Überlegungen nicht mal vor der WM kundtun können unglücklich

Das wichtigste Argument für einen Einsatz von H-1 gegen die Ösis in Sachsen ist die Tatsache, dass man zweimal gegen Österreich aktiv werden kann und das wird Maria Theresia ordentlich mehr Gehirnschmalz (und Zeit) abverlangen. Das ganze Manövrieren in Sachsen (und im zentralen Spielfeld) wird komplizierter, vor allem für die Alliierten. Sollten sie ihre Generäle auf (preußische) Trossjagd schicken, so wäre außerdem H-1 ein idealer Beschützer, während die preußischen Generäle allesamt weiter decken können.
Das Gegenargument gegen die Strategie H-1 in Sachsen ist meines Erachtens eher allgemeiner ökonimischer Art: Es braucht eine gewisse Anzahl von Runden, in denen H-1 nur auf der Reise ist und sonst keine Bedrohung darstellt. Wenn er schnell geschlagen wird, ist der Effekt einer hannoveranischen Armee in Sachsen eventuell zu schnell verpufft, das Ganze wird ineffektiv. Als Österreicher würde ich jedenfalls alles daran setzen, die Hannover dahin zu bringen wo sie aus Wiener Sicht hingehören.

Was die Berliner Spielweise angeht, so stimmt Deine Sichtweise im Allgemeinen, allerdings haben toni und auch Alex immer wieder mal einen H-General nach Osten abkommandiert, toni sogar mal über einen längeren Zeitraum. Die können sicher noch ein paar Erfahrungen beisteuern (und ich irgendwann hoffentlich auch noch mal, werde es gerne so konsequent wie von Dir beschrieben mal durchspielen).

Yorck von Staaken

08.03.2010 21:49 Yorck von Staaken ist offline Email an Yorck von Staaken senden Beiträge von Yorck von Staaken suchen Nehmen Sie Yorck von Staaken in Ihre Freundesliste auf
-toni-
Ein Großer Friedrich




Beiträge: 470

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Bereite mich gerade auf die 8. WM vor. Jeden Tag 4 Stunden Taktik, Strategiestudium Augenzwinkern. Bald kann ich das Straßennetz auswendig Augenzwinkern. Ist natürlich alles unwahr. Aber ich habe ein wenig im Strategiebereich des Forums gestöbert.

Dieser drei Jahre alte Thread scheint mir sehr aktuell zu sein. Richard hat diese Taktik im spanischen Finale siegreich angewendet: In dem Spiel wurde Frankreich meiner Meinung nach aber schwach geführt. Kennt jemand Spielberichte oder kann aus Erfahrung sprechen, in der diese Strategie gegen eine gute Pompadour funktioniert hat? Ich habe nämlich das Gefühl, dass ein guter Franzose die Westfront sehr schnell unter großen Druck bringen kann, wenn er/sie nur gegen einen Hannoveraner und einen Preußen kämpfen muss (hat rsivel selbst neulich gegen usomiel gezeigt, der diese Hannover in Sachsen Strategie gespielt hat).

Ich sehe all die Vorteile, die Bernd_P aufgelistet hat. Ich will ein paar Dinge zu den Nachteilen schreiben, z.T. theoretisch, z.T. aus den wenigen Partien, in denen ich eine solche Strategie miterlebt habe:
II.6) Ich würde hannoversches Karo auch gegen Hildi einsetzen. Sonst setzt Hildi das Karo ja meist doch gegen die Preußen ein. Und Hannover muss dann nicht gegen eine große Armeenübermacht Österreichs kämpfen.
II.7) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass rauflustige Preußen öfter auf die Schnauze fallen, als defensiv abwartende Preußen. Je weniger TKs Preußen spielen kann ohne seine Stellung zu gefährden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Preußen gewinnt. Wenn man als Preußen frühzeitig viele Karten verbraucht, so raubt man sich möglicher Optionen in der Zukunft. Je länger man abwarten kann, desto besser kann man abschätzen, in welcher Farbe der Gegner am besten zu packen wäre. Wenn Frankreich frühzeitig ausscheidet, spart man sich als Preuße auch viele TKs.
II.8 ) Ich denke es ist nicht so schlimm, Cumberland statt Ferdinand nach Sachsen zu schicken. Wenn Frankreich ausscheidet, dann hat Preußen sowieso einen weiteren freien General der von Magdeburg nach Zentralsachsen marschieren kann. Und Cumberland ist schneller vor Ort. Aber natürlich wäre Ferdinand besser.
II.9) Diese frühe Festlegung einer preußischen Pik-Verteidigung gegen Frankreich beeinträchtigt die Handlungsfreiheit gegen die anderen Nationen. Wenn man mit beiden hannoverschen Generälen Frankreich aufhält, so kann man später mit Preußen entscheiden, ob man in Herz oder Pik verteidigt.

Andere Nachteile, die ich sehe:
II.10) Frankreich kann mit erheblicher Armeenübermacht angreifen. Das wird für Preußen sehr TK-aufwendig.
II.11) Frankreich hat sehr viel Platz, und ist dadurch viel schneller beim Einsammeln seiner Zielstädte. Dadurch kommt es auch schneller und häufiger zu Kämpfen an der Westfront, was der Kartenhand Hannovers und Preußens nicht gut tun wird.
II.12) Die preußische Verteidung (also der General) muss früh vor Ort sein. Er kann also nicht vorher z.B. Hildi im Süden aufhalten oder ähnliches.
II.13) Was macht man eigentlich, wenn Österreich sich zunächst um Schlesien kümmert, also keine Österreicher zum Kämpfen für H1 da sind? Erst gegen Frankreich kämpfen und später nach Sachsen - ist ein langer Weg von Hannover bis Dresden? Gegen Hildi gehen?

Für mich überwiegen die Nachteile. Aber vielleicht probiere ich die Strategie mal aus, um Erfahrungen aus erster Hand zu machen. (Wie ich gerade gelesen habe, habe ich diese Strategie schon früher mal angewendet, bin aber davon abgekommen. Aber die Spielweisen ändern sich ja.) Ich kann gut verstehen, warum diese Strategie ihre Reize hat. Und, wie bereits erwähnt, stimme ich den Vorteilen samt und sonders zu.

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 15.09.2013 18:49.

15.09.2013 18:30 -toni- ist offline Email an -toni- senden Beiträge von -toni- suchen Nehmen Sie -toni- in Ihre Freundesliste auf
 
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