Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Das gibt es ziemlich oft: Man würde als Preuße gerne auf Kreuz gegen Russland verteidigen, hat Lehwaldt auch ein paar Armeen mitgegeben, aber leider sind die Karten in der ersten Runde nicht gut genug, um den General in den ostpreußischen Kreuzsektor vorrücken zu lassen. In diesem Fall wird oft folgendes gemacht:
1) Lehwaldt macht den Hau-Ab-Lehwaldt Richtung Norden hin. Schade, wenn er mehr als ein oder zwei Armeen hat (und davon gehen wir ja aus).
2) Lehwaldt nach Riesenburg. Problem: Wenn Russland seinen Tross nach Deutsch-Exlau zieht und einen General nach Pelplin (westlich von Riesenburg), außerdem Soldau besetzt, dann war's das realistischerweise mit Lehwaldts Kreuz-Amitionen: Nimmt er den Tross weg, bekommt er es von zwei Seiten (Kreuz und Herz).
3) Lehwaldt nach Lidzbark Warninski. Das Problem dabei: Ein entschlossener Russe zieht R4 nach Soldau und blockiert damit die Stadt. Greif Lehwaldt in Runde zwei über Osterode an, kann er anschließend in einen Gegenangriff durch R3 über die Sektorengrenze hinweg geraten.
Die Lösung des Problems: Lehwaldt zieht nach Pelplin. Sieht befremdlich aus, hat aber interessante Effekte: Damit unterbindet er den Zug von R1 oder R2 dorthin (ein russischer Angriff via Nowe ist extrem unwahrscheinlich). Selbst wenn Russland den Kreuzzugang bei Deutsch-Exlau mit einem Tross blockieren würde (was bei dieser Konstellation sowieso sinnlos wäre), könnte Lehwaldt diesen in Runde 2 vernichten und beruhigt in den Kreuzsektor einfahren, denn die Russen haben keine Chance, ihn über Herz im Rücken zu fassen. Soldau könnte dann in Runde 3 gefahrlos eingenommen werden (mit Kampf oder ohne).
Noch ein zusätzliches Schmankerl: Bewegt man außerdem gleich zu Beginn den östlichen preußischen Tross über die Schnellstraße nach Norden (erst nach Drossen, dann nach Friedeberg), so könnte Lehwaldt, wenn er von Pelplin aus in Runde 2 einfach nach Süden zöge, sogar versorgt werden! Das wird Lehwaldt wohl nicht tun (er will ja zurück in den ostpreußischen Kreuzsektor), aber dieser Aufmarsch sollte der Zarin doch gewaltig zu denken geben!
Fazit: Falls eine Zarin vorhatte, Lehwaldt gleich ab der ersten Runde durch offensives Manövrieren vom ostpreußischen Kreuzsektor fernzuhalten, so kann sie das nunmehr getrost vergessen. Oder gibt es ein russisches Gegenmittel?
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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09.01.2008 15:48 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
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Ich hätte da vielleicht eine Gegenmaßnahme Russlands:
Ausgangslage: Lehwaldt steht unversorgt in Pelpin und hat derzeit wenig Kreuz. Russland ist darauf aus gleich zu Beginn Druck auf Lehwaldt auszuüben, insbesondere, wenn dieser in Kreuz steht. Die Zarin wird sich wohl denken, dass Lehwaldt kaum Kreuz hat, oder er war nicht darauf aus in ostpreußischem Kreuz Stellung zu beziehen.
Erster russischer Zug: R1 nach Swiecle (wenige Armeen), R2 und R4 vereinen sich auf Dobrzyn (fast alle Armeen, vielleicht 12-14), R3 nach Ortelsburg (wenige Armeen). Bei genug russischem Kreuz kann die Zarin sogar den Tross auf Deutsch Eylau positionieren.
Diese Armeenverteilung ist nicht ungewöhnlich, wenn man gleich zu Beginn hohen Druck auf Lehwaldt ausüben möchte - Tottleben hätte dann zu Beginn 8, um bei viel Erstrundenkreuz einen Lehwaldt von Soldau nach Osterode anzugreifen. Apraxin hätte eher wenig, da er eher von Osten oder von Norden kommend mit sektorübergreifenden Angriffen drohen soll. Also kann man annehmen, dass einige Armeen zwischen Saltikov und Fermor verteilt sind.
Preußische Optionen in der zweiten Runde: selbst wenn der östliche preußische Tross nach Norden gezogen wurde, besteht nun nicht mehr die Option nach Süden (blockiert durch R1). Lehwaldt will zurück nach Ostpreußen, da er sonst aufgrund von mangelnder Versorgung nach Kammin müsste - damit hätte Russland Ostpreußen so gut wie sicher.
Bleiben also nur die Städte Mohrungen, Riesenburg und Deutsch Eylau.
Mohrungen: Umzingelung durch R2+R4 auf der einen und R3 auf der anderen Seite möglich, also ungünstig.
Riesenburg: Angriff von zwei Farben möglich: R1 von Gniew und R2+R4 von Deutsch Eylau, also auch ungünstig.
Deutsch Eylau: Preußen muss sich in seiner eigenen Runde in einen ungünstigen Kampf (erheblicher Armeennachteil) begeben. Falls Lehwaldt diesen Kampf verliert, zieht ihn Russland in polnisches Gebiet zurück (außer er hatte 8 Armeen). Eine Niederlage würde also Lehwaldts Tod bedeuten. Zwar hat Preußen einen TK-Vorteil von 14 zu 4, hat aber in der ersten Runde kaum Kreuz bekommen. Könnte also aufgrund des Armeennachteils vielleicht knapp werden.
Falls Lehwaldt den Kampf gewinnt, könnte es möglich sein, dass Russland (falls es sich davor um maximal 3 zurückziehen musste)in seinem Zug gleich wieder mit erheblicher Armeenübermacht von Dobrzyn angreift (vielleicht sogar mit drei Generälen R1+R2+R4). Außerdem könnte sogar noch R3 angreifen, falls dieser mehr Armeen als Lehwaldt hat (Preußen muss dann ja eine TK spielen - eine von dir mal vorgeschlagene Strategie, die ich in dieser Situation für überaus sinnvoll halte).
Klar, falls Preußen mit der zweiten Fuhre genug Kreuz bekommt, kann Lehwaldt selbst bei einer solchen Russischen Verteidigung die Stellung in Soldau einnehmen. Bei wenig Kreuz geht er ein Risiko ein, dass er mit dem Leben seiner Armeen bezahlen könnte, und einem zusätzlichen Rüffel in Berlin .
Sollte Russland Lehwaldt nicht gleich vernichten können, so kann es sofort mit Zermürbungsangriffen starten. Da in der zweiten Runde zwei solcher Angriffe stattfinden könnten, hat Russland damit sogar im Durchschnitt einen erheblichen Angriff gewonnen, da sich Lehwaldt (bei normalem Einmarsch in den Kreuzsektor) in der ersten Runde maximal den 8 Armeen von Tottleben gegenüber sehen würde.
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10.01.2008 00:36 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Zitat: |
"Hasen-Lehwaldt" ist terminologisch, glaube ich, so zu verstehen, daß Lehwaldt niemals ernsthaft kämpfen wird, d.h. beim ersten Kampf ohne eine TK gespielt zu haben vom Brett geht. Insofern ist fall 1) nicht der Hasen-Lehwaldt sondern der Hau-Ab-Lehwaldt, oder? |
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Ich habe "Hasen-" und "Hau-Ab-Lehwaldt" eigentlich immer als das Gleiche betrachtet, denn ein "Hasenfuß" fällt ja nicht tot um, wenn man ihn erschreckt, sondern er ergreift das "Hasenpanier". Aber ok, "Hau-Ab" ist unmissverständlicher, ich bessere es aus.
Zitat: |
hier meinst du sicherlich "Rußland" und nicht "Preußen"? |
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Logisch, ich bessere es aus.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
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10.01.2008 11:35 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Zitat: |
Ich hätte da vielleicht eine Gegenmaßnahme Russlands (...) R1 nach Swiecle, R2 und R4 vereinen sich auf Dobrzyn (fast alle Armeen), R3 nach Ortelsburg |
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Jau, das isses! Danke für den Retour-Tipp, ich hatte schon befürchtet, Preußen hätte ein sicheres Gegenmittel gegen offensives russisches Vorgehen in frühen Runden.
Kleine Anmerkung:
Zitat: |
selbst wenn der östliche preußische Tross nach Norden gezogen wurde, besteht nun nicht mehr die Option nach Süden (blockiert durch R1). |
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Nach Süden nicht, aber immerhin nach Czersk; und Dohna könnte, wenn er es darauf anlegt, in der zweiten Runde immerhin versorgt Naklo stehen. Insofern würde das Damokles-Schwert einer preußischen Vorneverteidigung auf Pik auf jeden Fall bestehen bleiben. Allerdings: Der Verteidigung von Ostpreußen - und um diese geht es ja - tut das zunächst einmal nicht gut, das ist natürlich richtig.
Andererseits: Vielleicht wäre folgendes unter den o.g. TK-Rahmenbedingungen gar keine schlechte preußische Option: Lehwaldt und Dohna vertauschen ihre Plätze! Die Verteidigung des ostpreußischen Kreuzsektors mit Tross-Unterstützung stellt dem Preußen ganz neue Möglichkeiten bereit, weil das Eingraben auf Soldau entfiele. Müsste man mal testen.
Oder: Lehwalt stellt sich in der zweiten Runde auf Riesenburg. Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen den von Dir beschriebenen Zwei-Fronten-Angriff so eiskalt durchziehen, wenn Dohna in Naklo steht! Und wenn doch und selbst wenn Lehwaldt fällt: In der dritten Runde könnte Dohna Riesenburg decken! Möglichkeiten über Möglichkeiten.
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 10.01.2008 12:39.
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10.01.2008 12:12 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
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Nun ja - aus deinen Ausführungen ergeben sich einige Möglichkeiten, aber auch einige Fallstricke.
Eine Pikvorneverteidigung halte ich persönlich für schlecht. Zum einen dehnt sich Preußen aus (gegen Schweden muss es ja auch verteidigen). Zum anderen braucht es dafür einen Tross, der angreifbar werden könnte, falls Russland einen General um den Piksektor herumschickt. Ausserdem hast du bei den anderen Kriegsschauplätzen einen Tross weniger, also weniger Freiheiten in Sachsen und Schlesien. Des weiteren ist Preußen weit von den Zielstädten entfernt, die es decken möchte - ein russischer General kann im Rücken in Ruhe fast alle Zielstädte abgrasen. Außerdem ist diese Pikfront näher an der Depotstadt Sierpc, wodurch der russische Nachschub schneller eintreffen kann.
Falls du mit Dohna rechtzeitig in den Kreuzsektor Ostpreußens vorstoßen willst, aber in der ersten Runde wenig Kreuz hast, so ziehst du also Dohna auf Neu Stettin und Lehwaldt auf Pelpin (auf dass sie später die Rollen tauschen). Beide stehen nun in Pik, wobei Lehwaldt auch noch von Kreuz aus angegriffen werden kann: erster Russischer Zug: Saltikov auf Czluchow, Fermor auf Nowe! Falls drei von Russlands vier ersten TKs Pik oder Kreuz sind, so hat es gute Chancen zumindest einen General zu vernichten.
Wenn Russland diese Angriffe nicht durchzieht, und sich wie in meinem ersten Post (s.o.) verhält, so würdest du danach Dohna auf Nakla ziehen. Nun wäre es für Russland ein leichtes den Tross vorher so zu stellen, dass er in Russlands zweitem Zug auf das Nadelöhr Bydgoszcz stellen. Riesenburg könnte dann von Dohna nicht in der dritten Runde gedeckt werden, während Russland in der zweiten Runde den von dir auf Riesenburg gestellten Lehwaldt unter Beschuss nimmt.
Ok, du könntest mit Dohna auch die nördliche Route nehmen, und dann Riesenburg von Pik aus (Starograd) decken. Aber du willst ja eigentlich in Kreuz verteidigen, und müsstest ausserdem schon in zwei verschiedenen Farben kämpfen (Lehwaldt in Herz, Dohna in Pik). Also auch eher ungünstig.
Selbst wenn du mit Dohna bis in den Kreuzsektor durchkommst, brauchst du zunächst den Tross, bis du dich nach Soldau vorgearbeitet hast. Ok, das wäre kein Problem. Ein Problem kommt erst dann auf, wenn Russland ausscheidet. Dann verlässt Lehwaldt das Brett und Dohna steht in Ostpreußen ganz weit ab vom Schuss. Falls die Stellung unglücklich ist, so könnte Schweden Nutznießer werden.
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Mal ein ganz anderer Gedanke zu der eigentlichen Lage:
Preußen bekommt in der ersten Runde wenig Kreuz, will aber in Ostpreußen in Kreuz verteidigen. Ich würde Lehwaldt auf Riesenburg ziehen. Dort ist er in der ersten Runde nicht angreifbar. Falls nun Tottleben nicht auf Soldau zieht, kann Lehwaldt dorthin. Falls Tottleben auf Soldau steht, so greift Lehwaldt von Nowy Miasto an (unversorgt, aber nicht aus anderen Sektoren angreifbar). Tottleben hat maximal acht Armeen und erst vier TKs. Russland kann zwar noch in der selben Runde zurückschlagen (auch von zwei Seiten). Schließlich kann Lehwaldt aber in Runde drei auf Soldau stehen.
Diese Strategie geht natürlich nur, wenn Preußen in der zweiten Runde Kreuz bekommt. Jedoch gehen ja alle Strategien in diesem Thread von solch einem Szenario aus. Wenn Preußen in den ersten zwei Runden kaum Kreuz bekommt, wirds mit einer Verteidigung sowieso kniffelig, denn Russland hat sicherlich Kreuz bekommen. Was man dann tun sollte, sieht man im letzten WM-Finale , da erging es mir so.
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10.01.2008 16:38 |
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rsivel
Administrator
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zur Pik-Vorne-Verteidigung:
Ich habe sie mehrmals praktiziert, und halte sie für gar nicht so schlecht.
(Zweimal hatte ich durchschlagenden Erfolg, einmal ging ich schwer baden (gg. Österreich in Sachsen, aufgrund TK-Mangel). Witzigerweise erfolgte mein Desaster gg. einen Friedrich-Neuling als R, der alle TK gegen mich einsetzte und komplett vom Brett gefegt wurde....
Hintergrund: Dohna mit Troß rückt nach Pik vor, Lehwaldt deckt entweder ostpreußen oder wildert nach Polen.
Ziel: Die Russen sollen am Erreichen der Neumark gehindert werden, der russische Troß soll geschlagen werden.
Weitergehend: Besetzung von Sierpc, so daß die Russen in Warschau ins Spiel kommen.
Praktiziert man dies 6 bis 7 Runden, so hat man einen enormen Zeitvorteil gg. R herausgearbeitet und kann dann die Runden 8 bis ca. 12 mit ruhigem Zurückweichen an der ostfront zubringen.
Schweden wird von Heinrich in Schach gehalten. Dies sollte kein Problem sein, da Swe ja keine Unterstützung von R bekommt.
Problem bei der Sache, wie oben schon angedeutet: Hat man einen unerfahrenen R-Spieler (oder einen erzürnten R-Spieler), so geht dieser in jeden Kampf und begeht Doppel-Harakiri: Den eigenen und den preußischen
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10.01.2008 17:04 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
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Ich denke, die Pik-Vorne-Verteidigung ist nicht nur gegen unerfahrene oder erzürnte Russen problematisch, sondern auch gegen sehr gute Russen.
Ich nehme mal an, dass Dohna bei solch einer Verteidigung in der ersten Runde auf Neu Stettin Position bezieht. Lehwaldt wird dann wohl am ehesten nach Ostpreußen-Pik gehen. Es gibt einige Spieler (ich habe so auch schon oft gespielt), die den Großteil der russischen Armeen Saltikov und Fermor geben. Damit kann Russland schon in der ersten Runde angreifen!
Selbst wenn die Pikverteidigung steht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein oder zwei russische Generäle samt Tross auf einer südlichen Route in Richtung Neumark vorstoßen, um von dort nach Norden zu ziehen. Dann wird es zum einen gegen Schweden kniffelig (da nur Heinrich in Hinterland positioniert ist). Zum anderen könnte der Tross, welcher Dohna versorgt, in Gefahr geraten. Dohna kann dem russischen Tross nicht beliebig hinterjagen, da er sonst andere Kriegsschauplätze gefährdet, wenn er in anderen Farben kämpft. Allein das besetzen Sierpcs heißt ja schon, dass Preußen Pik und Kreuz gegen Russland einsetzt, wodurch andere Schauplätze beeinträchtigt werden.
Auch geht Preußen bei dieser Taktik auf Russland zu - es kommt also eher zu Kämpfen. Meist noch bevor Preußen in etwa ermessen kann, wie die eigene Lage der TKs ist. Je später Preußen kämpfen muss, desto besser können die Kampfentscheidungen getroffen werden.
Weiterhin werden in der Pik-Vorne-Verteidigung drei Generäle gegen Russland/Schweden gebraucht. Das ist ja auch nicht unüblich. Es mindert jedoch Preußens Optionen einen General (meist Heinrich) in andere Regionen zu schicken, wo es womöglich brenzliger ist (gegen Frankreich oder nach Sachsen). Oft kann man, wenn man sich gegen Russland sicher fühlt Dohna in Kammin auf sich allein gestellt lassen, was bei einer Pik-Vorne-Verteidigung schlecht möglicht ist. Außerdem fehlt der Tross vielleicht in Sachsen oder für die Schlesienverteidigung aus Polen heraus. Österreich kann somit die Versorgung in Sachsen einfacher kappen.
Von daher würde ich mich nicht für eine solche Verteidigung entscheiden (es sei denn, dies wird durch die TK-Lage nötig). Klar, kann Preußen dadurch einen Vorteil gegen Russland erarbeiten, insbesondere einen zeitlichen. Jedoch ist der Reiz Friedrichs ja gerade gegen alle bestehen zu müssen. Eine Pik-Vorne-Verteidigung nützt meiner Meinung nach insbesondere Österreich (Zentralschlesien ist frei) und Frankreich (kann sich sicher sein, eine Herzverteidigung anzutreffen).
Ein kleiner Vorteil der Pik-Vorne-Verteidigung ist, dass, falls sie zeitweilig einbricht, sie als reine Pikverteidigung auf Königsberg (Neumark) wieder aufgenommen werden kann.
Nachtrag: Ich kann mir aber gut vorstellen, dass du rsivel, mit dieser Strategie Erfolg hast. Du spielst sehr ausgewogen und verstehst es exzellent zu manövrieren. Ausserdem kompensierst du sehr gut falls etwas nicht nach Plan läuft und analysierst die Spielweise deiner Gegner sehr gut. Nun ja, immerhin hast du ja auch die längste Erfahrung mit diesem Spiel .
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 10.01.2008 19:11.
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10.01.2008 18:29 |
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rsivel
Administrator
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Zitat: |
Nachtrag: Ich kann mir aber gut vorstellen, dass du rsivel, mit dieser Strategie Erfolg hast. Du spielst sehr ausgewogen und verstehst es exzellent zu manövrieren. Ausserdem kompensierst du sehr gut falls etwas nicht nach Plan läuft und analysierst die Spielweise deiner Gegner sehr gut. Nun ja, immerhin hast du ja auch die längste Erfahrung mit diesem Spiel smile. |
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Ohhh ... Das sind aber enorme Lorbeeren, die du da verteilst! -- Bin richtig beschämt.
Ich habe neben Josef zwar die längste Erfahrung, aber längst nicht so komprimiert wie du. Insofern reiche ich die Krone des erfahrensten Spielers sofort an Dich weiter
Aber, zurück zu den strategischen Themen!
Nein, Dohna würde ich nicht nach Neu-Stettin ziehen, sondern nach Wronki! Den Troß nach Wolsztyn und Lehwaldt (wenn man sehr wagemutig ist) nach Dobrzyn (wo er beinahe versorgt ist).
R1 und R2 sollen ruhig Richtung Kammin vorpreschen. Ziel der Preußen ist der russische Troß!
Deine Einwände bzgl. früher Kämpfe und all ihrer Unwägbarkeiten stimmen natürlich. Schiffbruch wird man mit dieser Strategie gg. aggressive Russen erleiden (sei es aus fehlender Spielerfahrung oder aus Überzeugung (gelle, Bernd ), die in jeden Kampf hineingehen und damit sowohl die eigene als auch die preußische TK-Hand verschleißen. Wenn Rußland aber auch nicht in jeden Kampf geht, so kann sich ein spannendes und für Preußen durchaus erfolgreiches Spielchen im Korridor entwickeln.
Zitat: |
Außerdem fehlt der Tross vielleicht in Sachsen oder für die Schlesienverteidigung aus Polen heraus. |
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Der Troß kann im Spagat sowohl Lehwaldt als auch Ostsachsen versorgen, insofern fehlt er in Sachsen zu 50%. Für die Schlesien-aus-Polen-Verteidigung steht aber eigentlich zur Verfügung (zumindest ist er schnell in Position gebracht).
Mir kommt gerade, daß der Name Pik-Vorne-Verteidigung etwas irreführend ist. Sollte wohl besser einfach nur "Vorne-Verteidigung" heißen.
Das Schöne an dieser Variante ist natürlich auch der Überraschungseffekt. Wenn Rußland sowas nicht gewohnt ist, wird es ganz schön ins Schwitzen geraten und den einen oder anderen Schnitzer machen...
Insgesamt betrachte ich die Variante jedoch nicht als die beste Strategie, jedoch als eine interessante Variante. --
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11.01.2008 10:47 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
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Zitat: |
Beide stehen nun in Pik, wobei Lehwaldt auch noch von Kreuz aus angegriffen werden kann: erster Russischer Zug: Saltikov auf Czluchow, Fermor auf Nowe! |
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Das wird Russland nicht wagen, es steht ja durchaus noch nicht fest, dass Preußen auf Pik verteidigen will, außerdem muss die Zarin davon ausgehen, dass Preußen beachtliche Pikvorräte hat. Und selbst wenn sie angreift: Prima, ich will ja gar nicht auf Pik verteidigen, sondern auf Kreuz!
Zitat: |
Ein Problem kommt erst dann auf, wenn Russland ausscheidet. Dann verlässt Lehwaldt das Brett und Dohna steht in Ostpreußen |
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Stimmt natürlich. Ich wollte auch nicht grundsätzlich diesem Bäumchen-Wechsle-Dich-Spiel das Wort reden, sondern nur darauf hinweisen, das es unter bestimmten TK-Konstellationen (preußische Kreuzschwäche in ganz frühen Runden, gleichzeitige Pik-Stärke) Mittel und Wege geben könnte, auch einer offensiven Zarin das Wasser in Ostpreußen abzugraben.
Zitat: |
Ich würde Lehwaldt auf Riesenburg ziehen. Dort ist er in der ersten Runde nicht angreifbar. Falls nun Tottleben nicht auf Soldau zieht, kann Lehwaldt dorthin. |
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Schon klar, aber in meinem Szenario gehe ich ja von einer forschen Zarin aus, die Soldau besetzt und Deutsch-Eylau mit Tross blockiert.
Zur Pik-Verteidigung gegen Russland: Ich glaube, das wäre aus den von Richard beschriebenen Gründen eine superspannende Sache. Ich persönlich setze aber Pik derart gerne gegen Frankreich ein, dass ich mich schwer dafür begeistern kann.
Zitat: |
Aber du willst ja eigentlich in Kreuz verteidigen, und müsstest ausserdem schon in zwei verschiedenen Farben kämpfen (Lehwaldt in Herz, Dohna in Pik). Also auch eher ungünstig. |
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Haut mich, aber ich glaube, dass die Verteidigung auf zwei Farben (oder zumindest auf "eineinhalb" Farben) sowieso das einzige Mittel ist, gegen eine entschlossene Zarin zu bestehen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass die Zarin einen Preußen, der stur auf der Verteidigung auf einer Farbe beharrt, innerhalb der ersten fünf bis sechs Runden mit ihrer Armeeüberlegenheit und mit Ehrensvärds Unterstützung auf eben dieser Farbe schlagen kann (es sei denn die TKs stehen extrem ungünstig für die Zarin oder Dohna und Lehwaldt verfügen über unverhältnismäßig viele Armeen).
Zitat: |
sei es aus fehlender Spielerfahrung oder aus Überzeugung (gelle, Bernd) |
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Heißt das, meine Überzeugung kommt fehlender Spielerfahrung sehr nahe? ;-)))) (Nein, Toni, die Frage geht nicht an Dich!)
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 11.01.2008 12:26.
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11.01.2008 12:14 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
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Zur Vorne-Verteidigung noch ein, zwei kleine Bemerkungen:
Gegen änstliche oder zögernde Russen könnte das eine Alternative zum "normalen" Spiel sein. Vor allem wird Russland Angst um seinen Tross haben und wohl kaum gleich nach Kammin vorpreschen.
Jedoch muss sich Preußen darauf einstellen, dass es wahrscheinlich mit verschiedenen Farben gegen Russland kämpfen muss, und somit auch an den anderen Fronten flexibel sein sollte.
Ich dachte zunächst, dass der östliche preußische Tross weit nach Norden gezogen wird, um Dohna in Pik zu versorgen und somit für andere Schauplätze nicht zur verfügung steht. Wie von rsivel zuletzt beschrieben könnte er natürlich Ostsachen und leicht auch die polnischen Gebiete nördlich von Schlesien versorgen. Falls er jedoch wirklich für Ostsachsen längere Zeit benötigt wird, so hat der Tross nur geringen Spielraum, und könnte vor einem hungrigen Österreicher kaum fliehen. (Aber das ist nur ein sehr geringer Nachteil.)
Falls Lehwaldt sich tatsächlich mal gegen mich in der ersten Runde auf Dobrzyn vorwagt, so würde ich ihn mit Saltikov und Fermor von Grudziadz attackieren, und den Tross auf Torun stehen lassen. Falls ich mich günstig zurückziehen kann (-1 oder -2, bei -3 würde Preußen mich nach Nowe schicken und von Swiecie - Pik - nachsetzen), so hat Lehwadlt danach kaum gute Optionen: nach Pik gehen und dort kämpfen. Oder er schlägt den Tross, kann dann aber von Karo aus angegriffen werden. Am besten wäre wohl, er geht wieder zurück nach Ostpreußen.
Aber man sieht, dass Russland durch diese Manöver und die Angst um den Tross Zeit "geklaut" wird. Und man weiß nie wie trinkfest die Zarin gerade in diesem Spiel ist .
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11.01.2008 14:43 |
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rsivel
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11.01.2008 15:39 |
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Ein Großer Friedrich
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11.01.2008 16:19 |
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