rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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Deine fragen nerven nicht
1.) Die Reserve-karte ist eine ganz normale Spielkarte, auf der "Reserve" steht und "1 bis 10" und die Symbole "Pik, Kreuz, Karo, Herz". -- Ein Takt.Kartenstapel hat 50 Karten: 2-13 in den 4 Farben (macht 48 Karten) und 2 Reserven. --- Wenn du also die Reserve ziehst, dann hast du sie auf deiner Hand.
2.) Zu dritt ist die Länderverteilung fest vorgeschrieben (steht im ersten Regelparagraphen)
1. Preußen, Hannover
2. Rußland, Schweden, Frankreich
3. Österreich, Reichsarmee
Zu dritt spielt sich das Spiel genausogut wie zu viert, manche meinen sogar besser. Andere finden das Vierer-Spiel besser.
3.) Die Schachuhr ist notwendig um die Spiele "gleich z takten". Da bei der WM nach jeder Partie, die Spieler neu gemischt werden, wäre es nervig wenn 12 Leute warten müssen, nur weil 4 nicht fertig werden. --- Friedrich kann, insbesonder bei Langdenkern, ziemlich lang dauern. Durch die Schachuhr ist eine Maximal-dauer von 6.5 Stunden pro Partie gewährleistet. Man hat eigentlich genug Zeit, ist aber auch zu effektivem Zeitmanagement gezwungen, wenn die partie über die vollen 23 Runden geht (was ja vorkommen kann). Die Realzeiten der einzelnen partien der letztjährigen WM siehtst du hier:
http://www.histogame.de/weltmeister/vor_statistik.html
(weit urnterscrollen, die Tabelle ziemlich am Schluß).
In den tabellen der einzelnen Partien sind die Restzeiten der Schachuhr angegeben. Wie zu sehen, kam nur in Partie Nr. 5 Zeitnot für die Angreifer auf.
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16.07.2007 19:26 |
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wie haben in unseren 1 . leider abgebrochenen partie , bis zur runde 11 oder so??
etwa 10 schlachten gehabt , wobei es 3 große schlachten waren die sehr heftig wurden, keiner wollte nachgeben und es wurden fast immer 10- 15 karten gelegt, später immer mehr ^^.
jetzt wollte ich fragen wieviel schlachten habt ihr im durchschnitt ??
wie oft finden diese rückzug -1 statt ?
ist das wirklich eine option für preußen ?? damit wird doch nur auf zeit gespielt ??
dürfen wirklich keine absprachen zwischen den allierten statt finden ? oder könnte mann sich einigen alle 4 runde eine besprechung mit einer groben richtung der allierten statt zufinden ?
so haben wir es einfach gespielt, war das verkehrt ?
außerdem ließ unser friedrich ostpreußen fast ganz im stich ^^ und ließ die russen nach pommern kommen .
und unsere zarin brauchte fast die ganze zeit um nach westen zu kommen und neben bei ostpreußen zu erobern um dann in pommern gewaltig ein auf die hübschen füsse zubekommen .
wäre das eine option oder zu gefährlich , den russen so nahe zukommen lassen ??
sorry , für die fragen , aber da das nächste spiel erst nächste woche statt findet und das , dann ohne 3 kinder die dauernd fragen , was ist das ? was macht ihr , das sieht aber kompliziert aus ^^.
ach übrigens wir wollen morgen abend das 2 mannspiel preußen - österreich spielen . falls jemand tipps hat ? ich nehme sie gerne an
__________________ Merde, encore perdu . zitat des franz. Generals Montcalm nach der Schlacht von montreal .
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von von tottleben am 24.07.2007 00:27.
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24.07.2007 00:12 |
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-toni-
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 470
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Zitat: |
jetzt wollte ich fragen wieviel schlachten habt ihr im durchschnitt ?? |
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Das kann ich kaum beantworten. Es gibt viele kleine Kämpfe, in denen es nur um die Stellung geht. Dann gibt es kurze Kämpfe, die jede Runde stattfinden, und mit denen die Alliierten Preußen zu zermürben versuchen. Und dann gibt es entscheidende Schlachten, in denen die Alliierten versuchen in dem Sektor die Übermacht zu gewinnen, und Preußen versucht stand zu halten. Und dann gibt es noch die sektorenübergreifenden Kämpfe mit ganz anderen Regeln .
Zitat: |
wie oft finden diese rückzug -1 statt ?
ist das wirklich eine option für preußen ?? damit wird doch nur auf zeit gespielt ?? |
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Sofortige Rückzüge mit -1 ist eine passable Strategie für Preußen. Die klappt auch ganz gut. Es werden weniger TKs gespielt und es nervt die Alliierten kolossal.
Diese Startegie hat natürlich auch Nachteile, da Preußen seine Stellung verliert. Also wird Preußen zu Beginn vielleicht versuchen seine Stellung zu behaupten, und wenn die Karten ausgehen, auf diese -1 Rückzugsstrategie umzustellen. Ist auch eine Frage des persönlichen Geschmacks...
Zitat: |
dürfen wirklich keine absprachen zwischen den allierten statt finden ? oder könnte mann sich einigen alle 4 runde eine besprechung mit einer groben richtung der allierten statt zufinden ? |
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Nur bei der WM sind Absprachen nicht erlaubt. In unserern Runden wird schon mal ab und zu einem Alliierten gesagt, er solle doch mal angreifen. Ansonsten sprechen wir uns kaum ab, weil es aber auch kaum etwas abzusprechen gibt. Anfänger sollten aber öfter miteinander reden...
Zitat: |
außerdem ließ unser friedrich ostpreußen fast ganz im stich |
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Wird bei uns auch oft gespielt. Es gibt aber auch welche, die die Verteidigung mehr auf Lehwaldt schieben. Viele teilen die Verteidigung auf Dohna und Lehwaldt auf. Je nach eigener Strategie und eigenem Geschmack.
Du hast schon richtig geschrieben, falls Ostpreußen aufgegeben wird, so kommt dann Russland mit aller Macht und Preußen hat weniger Raumalternativen zur Verteidigung
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von -toni- am 28.07.2007 12:22.
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24.07.2007 15:48 |
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Bernd_P
Ein Großer Friedrich
Beiträge: 375
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Zitat: |
wie oft finden diese rückzug -1 statt ? |
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Ich finde: Optimalerweise gar nicht (ist allerdings reine Theorie ;-). Preußen muss versuchen, sich klug aufzustellen und dann seine Stellung zu behaupten. Die -1 Rückzüge sind vonnöten, wenn
1) der Preuße seine Farbstrategie umdisponieren muss und den Farbsektor möglichst verlustarm räumen will,
2) Preußen die Alliierten anfänglich bewusst über seine Farbstrategie getäuscht hat, von der Täuschungs- in die Behauptungs-Phase übergeht und dazu wie in 1) beschrieben einen Farbsektor räumt,
3) in der Schlussphase der Spiels, wenn von einer Farbstrategie keine Rede mehr sein kann und man nur noch "irgendwie" die letzte Zielstadt decken muss.
Eine preußische Verteidigung, die von Anfang an auf dem -1-Konzept beruht, ist meiner Meinung gegen druckvolle und erfahrene Alliierte zum Scheitern verurteilt, die Rechnung "Ich bekomme pro Runde 35 bis 50 TK-Punkte, gebe aber nur 20 oder 30 für Armeenachkauf aus" ist nur auf den ersten Blick schlüssig. Richard hat mal gesagt, er versuche Armeenachkäufe bis zur 15. Runde zu vermeiden.
Zitat: |
außerdem ließ unser friedrich ostpreußen fast ganz im stich und ließ die russen nach pommern kommen |
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Vermutlich wird diese Frage noch in 20 Jahren kontrovers diskutiert. Und vermutlich trifft das Spiel den historischen Nagel damit mal wieder genau auf den Kopf (Lehwaldt hat ja im echten Krieg auch versucht, Ostpreußen zu halten, ist aber gescheitert).
Meine Meinung: Ein armeeschwacher Lehwaldt, der auf Kreuz verteidigen will, ist Opfer, nicht Täter. Um einen armeestarken (6+) Lehwaldt auf Kreuz ist es schade, wenn er beim Tod der Zarin ausscheidet. Ein Lehwaldt (fast egal wie stark) auf Herz oder Pik ist fies, allerdings hat eine Herz- oder Pikstrategie in Kammin erhebliche Schwächen (Stichwort Schweden). Wie mans dreht und wendet...
Lehwaldt kann natürlich taktisch verheizt werden, z.B. ihn auf Kreuz berserkern lassen bis er ausscheidet und sich dann auf Gollnow (Karo) gegen die kreuzleeren Russen aufstellen (siehe entsprechende Diskussion im Forum).
Meine persönliche Meinung: Ich hatte mal eine Phase, da habe ich auf Lehwaldt mehr oder weniger gepfiffen. Mittlerweile versuche ich Ostpreußen zu halten, ein früher Verlust ist einfach zu viel der Freude für den zaristischen Mitspieler. Und es ist als Preuße einfach nicht dein Job, den Alliierten Freude zu bereiten...
__________________ Man soll nie zu früh verzweifeln. (Friedrich II. von Preußen)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bernd_P am 27.07.2007 13:52.
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27.07.2007 13:44 |
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rsivel
Administrator
Beiträge: 501
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Zitat: |
Richard hat mal gesagt, er versuche Armeenachkäufe bis zur 15. Runde zu vermeiden. |
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Ja, stimmt. Wobei es natürlcih nur eine Richtlinie ist. Bevor ein Totalausfall hingenommen wird, lege ich natürlich einen -1 Rückzug hin. Aber, dies ist etwas anderes als mich auf die minus-1-Rückzugs-Strategie von vornherein festzulegen.
Zitat: |
ist das wirklich eine option für preußen ?? damit wird doch nur auf zeit gespielt ?? |
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Die gesamte Strategie Preußens zielt darauf ab, auf Zeit zu spielen. Dies muß man sich so richtig verinnerlichen. Vor diesem Hintergrund ist dann durchzukalkulieren mit welchem Manöver man länger über die Runden kommt (Kosten-Nutzen-Analyse). In einigen Situationen kann dies der Kampf bis zur letzten TK sein (wenn man ihn denn gewinnt), denn dann hat man erstmal ziemlich lange Luft. In anderen Situationen (in denen man TK-mäßig hoffnungslos unterlegen ist), ist das Festkrallen an der letzten Zielstadt notwendig, um noch 1 oder 2 Runden länger durchzuhalten; oder ein und billiger Rückzug ist notwendig, um wenigstens die Truppen zu retten und den General in guter Position zu belassen (bist du z.b. erstmal aus Schlesien oder Ostpreußen herausgeflogen, dauert es sehr lange bis du wieder dort bist. In der Zwischenzeit haben deine Gegner viel Spaß beim mühelosen Erobern). --- Und in wieder anderen Situationen ist es das beste einen General einfach vom Brett zu nehmen, weil jede TK reine Verschwendung wäre (z.B. Lehwaldt in Ostpreußen, wenn er Pik spielen muß, Pik aber in Schlesien dringend gebraucht wird und gegen Rußland noch eine Verteidigung in derNeumark besteht...)
Fazit: Es gibt keine goldene Regel, sondern deren 3, die flexibel auf die jeweilige Situation angewendet werden müssen.
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27.07.2007 16:05 |
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