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Autor Beitrag
Thema: Wer ist bei der WM2013 dabei?
Prinz Heinrich

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16.01.2013 19:05 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Nach einem Jahr auslandsbedingter Pause bin ich natürlich auch wieder dabei :-)

Thema: Gratulation dem neuen Friedrich-Weltmeister
Prinz Heinrich

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04.10.2012 22:34 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Auch von mir: Gratulation an Steffen zum Weltmeistertitel und zu drei Siegen mit Angreifernationen in einer sonst sehr preußisch dominierten WM!
Bei soviel Spannung in der Vorrunde wie diesmal bedaure ich es natürlich doppelt, nicht dabeigewesen zu sein. Aber wenn es für nächstes Jahr zumindest die Voranmeldung gibt, bin ich zuversichtlich für weitere WMs :-)
Viele Grüße von jenseits des Atlantiks,
Prinz Heinrich

Thema: Wer ist bei der WM dabei?
Prinz Heinrich

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traurig 02.05.2012 17:22 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Nach zwei tollen Teilnahmen bin ich dieses Mal leider durch einen Auslandsaufenthalt verhindert. Aber nächstes Jahr wieder!

Thema: 4./5. November in Berlin
Prinz Heinrich

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19.10.2011 15:20 Forum: Spielersuche ---- Looking for players?

Sehr schön. Immer wieder ein zusätzlicher Anreiz, nach Berlin zu kommen :-)

Thema: Keith ganz cool in Österreich
Prinz Heinrich

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10.10.2011 12:13 Forum: Spielberichte

Zu Frankreichs Spiel möchte ich anmerken, dass meine ersten Karten eine 9, 10 und 11 in Herz sowie eine Reserve waren – ich musste also die Herz-9 abwerfen! Ähnlich zog ich auch in den nächste Runden Unmengen Herz, aber kaum etwas anderes. Daher war am Anfang nur wenig Offensive gegen Hannover drin, das glücklicherweise eher zurückhaltend-defensiv spielte (während der zwei, drei Runden, in denen ich ohne eine einzige Pikkarte angreifbar im Zentrum stand, hätte das böse enden können). Die Kehrseite dieser anfänglichen Schwäche auf drei Farben war natürlich eine überwältigende Herzhand. Eigentlich eine prima Sache für die Franzosen, aber Christian zog es ja vor, die roten Generäle mit sofortigen Rückzügen und ständigen Nachkäufen ohne eine einzige im Kampf gespielte Karte in den Wahnsinn zu treiben – sehr erfolgreich, insbesondere, weil Preußen zwei Generäle gegen Frankreich aufbot und somit immer mindestens einen auch nach den Rückzügen in Deckungsreichweite hatte und Frankreich auch nach einigen Runden wieder zwei Generäle gegen Hannover brauchte.
Für solche Fälle muss ich mir noch eine bessere Strategie einfallen lassen. Aber mit den Franzosen klappt es bei mir meistens sowieso nicht so. Vielleicht ja dann auf dem neuen Brett ;-)

Thema: 4./5. November in Berlin
Prinz Heinrich

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4./5. November in Berlin 09.10.2011 19:29 Forum: Spielersuche ---- Looking for players?

Werte Berliner Friderizianer,
wer auch nach der WM immer noch nicht genug hat: Ich werde Anfang November in der Hauptstadt sein und hätte am Abend des 4. (Freitag) oder am 5. (Samstag) tagsüber Zeit und Lust für eine Partie. Wer ist dabei?
Viele Grüße,
Prinz Heinrich

Thema: 6. WM, Vorrunde: Die zermürbende Abwehrschlacht
Prinz Heinrich

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6. WM, Vorrunde: Die zermürbende Abwehrschlacht 09.10.2011 18:33 Forum: Spielberichte

Eines vorweg: den Titel habe ich aus Richards Vorrundenbericht geklaut, er fasst die Partie aber so gut zusammen, dass ich ihn einfach übernommen habe.

Dritte Vorrundenpartie, Samstagnachmittag. Es versammeln sich Bernd als Elisabeth, Peter als Maria Theresia, Guy als Pompadour sowie der Berichterstatter als Friedrich.

Erste Phase: Friedfertige Alliierte

Die ersten Runden sehen kaum Angriffe. Preußen bezieht feste Positionen in Schlesien und Kammin, Lehwaldt zieht sich in die Königsberger Gegend zurück. Druckvolles Operieren in Westsachsen verhindert Hildis Vormarsch. Die Hannoveraner geben zwar die Zielstädte auf, Ferdinand bleibt aber eine lästige Schmeißfliege im Norden, Cumberland pendelt zwischen der Bedrohung Südhessens und Deckungsaufgaben gegen Hildi hin und her. Saltikov stößt in den Süden vor, zuerst gen Schlesien, dann nach Sachsen, besinnt sich aber schließlich auf seine eigentliche Aufgabe, wozu auch der subtile Druck, den Seydlitz und Dohna auf seine Versorgung ausüben, beiträgt. Schließlich wird Lehwaldt angegriffen und macht den geplanten sofortigen Abgang.

Zweite Phase: Das Schicksal schlägt erbarmungslos zu

Nach der sechsten Runde wird die erste Schicksalskarte gezogen – Indien. Preußens Zufriedenheit nimmt zu. Jedoch ist bereits die nächste Karte „Gedichte“. Österreich beginnt derweil, systematisch mit einem 24er-Turm die preußische Stellung in Breslau zu berennen. Ostsachsen ist bereits gefallen. Für Hildi gab es bisher nichts zu holen, er tastet sich aber über Böhmen langsam vor. Die Franzmänner rücken auf Magdeburg vor. Und auch die Russen schlagen wiederholt die Zähne in Dohnas Fleisch. Schließlich kürzen die Engländer in Runde 10 die letzten Subsidien. Unmittelbar danach scheidet zwar Schweden aus, aber mit nur vier TK (ebenso viel wie Österreich und Russland) wird die Lage für Friedrich unangenehm.

Dritte Phase: Preußen im Todeskampf

Frankreich vertreibt Ferdinand nach Süden in die Unversorgtheit, der Rückzug ist jedoch genau abgezählt, so dass Ferdi über den Tross wieder ernährt werden kann. Preußens Kreuz- und Pikvorräte schwinden jedoch mit beängstigender Schnelligkeit. Es fehlen gerade die kleinen Karten, um Russland und Österreich in der Nullmühle blank spielen zu können, daher gelingen den Alliierten regelmäßig kurze Rückzüge. Schließlich, ca. Runde 14, zieht sich Preußen mit der letzten Karte um -1 zurück und wird an die Sektorengrenze zu Kreuz geschoben. Über diese Grenze greift nun sofort Hildi unversorgt an und spielt mit einer Reserve auf null, um das preußische Pik zu ziehen – aber da ist keins mehr! Hildi muss vom Brett, aber Österreich ist um das Wissen reicher, dass Preußen auf Pik blank ist (ohne aber selbst noch besonders viel davon zu besitzen). In den nächsten Runden kommt es zu grausamen Gemetzeln auf niedrigem Kartenniveau mit Rückzüge auf beiden Seiten, bis Preußen schließlich einen +5-Sieg davonträgt und sogar Rückeroberungen in Schlesien machen kann (ca. Runde 18 ).
Die Russen sind währenddessen mit ihrer Aggressivität erfolgreich genug, um Dohna in die Gollnowstellung zu vertreiben (ebenfalls Runde 18 ). Russland greift trotzdem an – was bleibt auch anderes übrig? – und muss sich zurückziehen. In der nächsten Runde schlägt Dohna mit Kreuz gegen Kreuz zurück und schlägt den Iwan vernichtend. Jedoch wäre das nicht nötig gewesen, da unmittelbar danach die Leber der Zarin endgültig überfordert ist.
Schweden raus, Zarin tot, Schlesien wohl zu halten, Reichsarmee hat noch null (!) Zielstädte und kann daher rein zeitlich nicht mehr gewinnen – unter den Alliierten hat nur noch Frankreich Chancen auf den Sieg. Hildi düst gen Magdeburg, um sein Herz zu Gunsten der Franzmänner ins Gefecht zu werfen, Heinrich zieht sich sofort zurück, ebenfalls, als er danach von Frankreich attackiert wird. Preußen hält nur noch etwa zehn Karten auf der Hand, davon eine Reserve. Hannovers Generäle sind zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Heinrich deckt noch Magdeburg, und Winterfeldt steht in Leipzig, so dass auch er nächste Runde deckend eingreifen kann, aber ob Friedrich mehr als eine Runde durchhalten kann, wird wohl hauptsächlich von den zu ziehenden TK abhängen. Dazu kommt es jedoch nicht mehr: Nach 21 Runden haben die Engländer, die schon zuvor mit ihren Subsidienkürzungen nicht die allerbesten Verbündeten waren, spät, aber doch Amerika erobert. Der berichterstattende Preußenspieler ist mental völlig geplättet, aber auf dem Brett siegreich.

Thema: 6. WM Vorrunde: Hartes Schicksal für die Alliierten
Prinz Heinrich

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06.10.2011 22:17 Forum: Spielberichte

Jaja, auch eines meiner Déjà-vus bei dieser WM: Samstagmorgens gegen -toni- als Preußenkönig, dem der Schicksalskartenstapel hold ist (ich hatte abgehoben).
Meine Russen waren zu Beginn vielleicht etwas zaghaft in Kammin - ich erinnere mich, dass meine Karten nicht überragend gut waren, das preußische Positionsspiel dafür umso besser, das mir mit zahlreichen Drohungen von sektorenübergreifenden Angriffen die Aggressivität soweit wie möglich verleidete - normalerweise pflege ich als Russe Dohna in seinem und meinem Blut zu ersäufen. So ersäufte sich also nur die Zarin selbst mit Hochprozentigem in Runde 10.
Mit den Schweden war dann nicht mehr viel zu wollen, auch wenn sie mit präzisem Positionsspiel immerhin noch eine Zielstadt mehr erobern konnten und in der Runde des russischen Ausscheidens in einer größeren Schlacht Preußen ca. 30-40 Pik ziehen konnten. Danach geriet -toni- in Schlesien kurz unter Druck, stabilisierte die Lage aber routiniert wieder. Und ja, nächstes Jahr darf -toni- auch mal eine größere Herausforderung für seine Blauen kriegen :-)

Thema: Nachtrag zu Ostern
Prinz Heinrich

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26.04.2011 19:44 Forum: Spielberichte

Höchst dramatische Partie, höchst amüsanter Bericht, lieber Gurkengeneral! Sehr schade, dass ich diese Partie verpasst habe, aber mein Gesundheitszustand hat es leider nicht zugelassen. Zu dem Zeitpunkt, als eure Partie endete, lag mein fiebriger Körper bereits im Bett – deswegen auch der vergebliche Versuch, das Spiel zurückzubringen :-)

Ich habe es nicht im Bericht gefunden - wann kam denn "Indien"?

Auf jeden Fall Glückwunsch an den blutdürstigen (sowohl das eigene als auch das der anderen) Friedrich, der trotz ungünstiger Schicksalskarten [beide Subsidienkürzungen bis Runde 12/13, Ausscheiden der ersten großen Nation Runde 18] das Feld behaupten konnte.
Hübsch auch die Idee des Königs, die Erfolge seiner Kriegsanstrengungen im Stile der Amerikaner in Vietnam (diese mangels im Guerillakrieg aussagekräftiger klassischer Indikatoren wie "eingenommene Fläche" oder "Frontlinie") per Body Count zu bestimmen. Die Österreicher und Franzosen mussten ja ziemlich Federn lassen...

Schön wäre es, wenn du noch unter dem Bericht die jeweiligen Spieler der Rollen und die Punktzahlen nach WM-Modus vermerken könntest – wenn ich es bisher richtig interpretiere, hat Friedrich 12 Punkte, Elisabeth 9, Maria Theresia 8,3, Pompadour 8?
Und, wenn ich anhand des Berichts richtig lese, hat Steffen Maria Theresia gespielt und (vermutlich) Ösimarie Friedrich?
Zitat:
so oft es Friedrich auch durchspielt

Das klingt nach unserem Denker ;-) Jonny und dich könnte ich jetzt von der Spielweise nicht der jeweiligen Flügelmacht zuordnen.

Ansonsten: Wir sehen uns ja vermutlich in den nächsten Wochen mal wieder bei einer Partie.
In diesem Sinne weise ich noch mal die "Friedrichrunde Unterland" darauf hin, dass der Termin der diesjährigen Friedrich-WM feststeht: 30.9.-2.10. Wäre schön, wenn ihr mitkommt!

Thema: Meine ersten 100 Partien
Prinz Heinrich

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22.02.2011 00:26 Forum: Spielberichte

Glückwunsch, -toni-!

Wer mit derartiger Erfahrung und derartigem Erfolg Friedrich spielt, ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein illegitimer Nachfahr des großen Friedrichs höchstselbst. Deine beeindruckende Preußenstatistik bestätigt diese Vermutung (und schmälert im Nachhinein die Unzufriedenheit, die ich nach meiner bisher einzigen Partie gegen dich als Preußen ob der Undurchdringlichkeit deiner Verteidigung empfunden habe - offensichtlich geht es fast allen Alliierten so).

In diesem Sinne: Auf die nächsten 100 Partien!

Thema: Blitzsieg Frankreichs
Prinz Heinrich

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18.01.2011 23:49 Forum: Spielberichte

Ja - hätten sich Preußen und Österreich mal in Schlesien verständigt, statt dieses zähe "Ich-zermahle-dein-Kartenblatt-und-du-hetzt-mir-dafür-die-Husaren-auf-den-Hals"-Spiel zu spielen. Aber die Einflüsterungen des französischen Königs in Kombination mit preußischem Selbstbewusstsein haben dann die militärische Lösung als die sinnvollere scheinen lassen, um sich gloire zu erwerben... Die Waffenerfolge in Schlesien konnten sich ja prinzipiell auch sehen lassen, nur waren sie der diplomatischen Situation nicht angemessen.

Die Pragmaten brauchten dagegen etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen und waren etwas konfus ob ihres ungewöhnlichen Blattes: Nur niedrige Karten (keine über 6 bis zur 3. Runde), dafür aber zwei Reserven! Wie das in sinnvolle Strategie umgesetzt werden konnte, war den holländisch-englischen Truppen unbekannt. In der Fixierung auf eigene Eroberungen schenkten sie dann auch ohne viel Federlesen Tournai und Brügge her, was völlig unnötigerweise Frankreich half, ohne dass dadurch mehr Druck im Zentrum Flanderns entfaltet werden konnte. Alles in allem führte ich die Pragmaten ziemlich ineffektiv.

In jedem Falle war es (nach über einem Jahr Maria-Abstinenz) mal wieder eine hübsche Partie (und auf jeden Fall entspannter als meine letzte Friedrich-Partie, in der ich als Preuße mit mäßigem Spiel, Kartenpech und enormem alliiertem Druck heftig zusammengeschossen wurde). Glückwunsch an -toni-, der seine konzentrierte Leistung sehr früh in einen Sieg ummünzen konnte, und noch mal vielen Dank für die Gastgeberschaft!

Thema: Berlin 15./16. Januar
Prinz Heinrich

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08.01.2011 16:05 Forum: Spielersuche ---- Looking for players?

Hallo Anton,
kennst du vielleicht noch einen dritten (evtl. vierten) Spieler, der am Sonntag Zeit hätte?
Viele Grüße,
Prinz Heinrich

Thema: Berlin 15./16. Januar
Prinz Heinrich

Antworten: 3
Hits: 3317

Berlin 15./16. Januar 01.01.2011 19:04 Forum: Spielersuche ---- Looking for players?

Hallo, liebe Berliner,
ich werde am Wochenende 15./16. Januar mal wieder in der Hauptstadt sein. Hat jemand Zeit und Lust, eine Partie Friedrich zu spielen? Ideal wäre es am Samstag ab Nachmittag (15-16 Uhr), alternativ auch Sonntagnachmittag zu ähnlicher Uhrzeit.
Ein frohes neues Jahr,
Prinz Heinrich

Thema: Schicksal und Reserven auf einer Seite
Prinz Heinrich

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16.10.2010 17:14 Forum: Spielberichte

Ja, die Partie war durchaus einfach für Preußen. -toni- war heillos unterfordert Augenzwinkern
Zu meiner eigenen Rolle darin: Als Maria Theresia hatte ich tatsächlich zu Beginn kaum Karo. Ich habe in ca. Runde 4 zum ersten Mal angegriffen - mit zehn oder zwölf Karopunkten auf der Hand. In der Folge kam kaum Karo nach, so dass ich meine Kämpfe üblicherweise mit einer oder zwei Karten auf der Hand begonnen habe. Dementsprechend groß war natürlich auch das Risiko, nicht die richtigen Karten für Rückzüge parat zu haben - was zweimal zur anschließenden Einkesselung meines Turms in Sachsen geführt hat (was, wie erwähnt, in der Runde nach Spielende noch ein drittes Mal erfolgt wäre. Der "lange Karokampf" war zwar der längste, den Österreich je geführt hatte, da es in unmittelbar zuvor drei Karokarten erhalten hatte, dennoch konnte ich nur knapp 40 TK-Punkte ins Gefecht werfen).
Zu dieser ungemütlichen TK-Lage kam natürlich auch das Pech im Schicksalskartenstapel: Russland hatte in den ersten Runden Preußen noch kaum eine Karte gezogen und schied dann frühestmöglich aus.
Tja, und darüberhinaus war die österreichische Strategie auch nicht die beste: Ich verzettelte meine Truppen ein wenig, griff nie mit mehr als 20 Armeen in einem Turm an und hatte sicher immer einen General, der nicht sachgemäß eingesetzt wurde. Noch schlimmer erging es Hildi, der von Winterfeldt sehr aggressiv bedrängt wurde und sich, ohne vom großen Bruder viel Unterstützung zu erhalten, vorrangig in Böhmen herumtrieb (es gab sogar kurz den seltenen Anblick, Hildi unversorgt zu sehen). Als ich Hildi nach 9 Runden abgab, hatte er noch nicht eine einzige Zielstadt erobert.
Einziger Held, der den Ruhm Österreichs gemehrt hat, war Laudon, der in Schlesien als alleiniger, schwach bewaffneter Bewacher mit über Runden hinweg 15 feindliche Armeen gebunden hat. Das war aber auch schon alles...
Frankreich spielte, wenn ich mich recht erinnere, auch in manchen Situationen ungeschickt (z.B. der Kreuz-Herz-Tausch - der hannoveranische General griff unversorgt an und stand außerhalb seines Heimatgebiets. Er wäre also in jedem Fall vom Brett gegangen (ausgenommen, Frankreich hätte ihn zurück in die Versorgung gezogen). Dennoch spielte Frankreich etliche Herzkarten, bevor es sich zurückzog). Russland hatte kaum Gelegenheit, seine Fähigkeiten zu zeigen (mit Elisabeth in Runde 6 und einer zuvor gründlich versaubeutelten Reichsarmee ab Runde 9).

Unter solchen Voraussetzungen hatte Preußen dann das größte Problem damit, eine Genehmigung für den eigenen Kartenstapel beim Hochbauamt zu bekommen. Nach der Partie maß er stolze 97 Karten.

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
Prinz Heinrich

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16.10.2010 16:48 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Sehr interessante Zahlen, spring!
Klarer kann man den Zusammenhang zwischen der Karte "Elisabeth" und den preußischen/russischen Chancen wohl kaum aufzeigen. Interessant finde ich auch, dass Österreich und Frankreich die besten Chancen haben, wenn Russland lange genug drinbleibt, um preußische Generäle zu beschäftigen und preußische Karten zu vernichten, aber früh genug ausscheidet, um nicht selber die Früchte dieser Arbeit zu ernten.
Hast du noch nähere Aufschlüsselungen der Runden 14 bis 23? Mich würde interessieren, ob eine mittlere bis späte "Elisabeth" (Runde 14,5 ist ja der Erwartungswert) im Vergleich zu einer sehr späten "Elisabeth" noch einen signifikanten Unterschied macht.
Übrigens ist es auch interessant, dass das Reich fast nur gewinnen kann, wenn Elisabeth in der zweiten Hälfte der Partie stirbt - d.h., die "Versicherung" eines Russlandspielers kommt erst dann richtig gut zur Geltung, wenn er ohnehin schon einigermaßen Glück hat.
Und noch eine kleine Frage zu den Zahlen: An manchen Stellen kann ich die Rechnung nicht ganz nachvollziehen - z.B. hat das Reich von 60 Partien mit spätem Tod der Zarin 6 gewonnen - 10% nach meiner Rechenweise. Prozentual sind aber 22% angegeben. Hast du irgendwie anders gerechnet?

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
Prinz Heinrich

Antworten: 26
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12.10.2010 22:41 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Zitat:
Hierzu wäre es interessant die durchschnittliche Rundenanzahl von Rußland und Frankreich heranzuziehen. So ist bestimmt eine Korrelation der russisch. Siegquote mit der Karte Elisabeth feststellbar. Und diese Quote korreliert dann wieder mit der Preußenqute, und und und Augenzwinkern


Wäre hiermit getan. Die Ergebnisse sind wie folgt:
(Anmerkung: Die Form ist WM-Jahr / durchschnittliches Ausscheiden Russlands / Siegquote Elisabeth / durchschnittliches Ausscheiden Frankreichs / Siegquote Pompadours)

2006 / 15,4 / 20,0% / 18,4 / 25,0%
2007 / 14,5 / 23,8% / 18,7 / 14,3%
2008 / 13,8 / 12,5% / 17,4 / 18,8%
2009 / 17,8 / 26,9% / 17,8 / 23,1%
2010 / 14,5 / 21,4% / 16,9 / 25,0%

(Doppelsiege als ganzer Sieg der jeweiligen Nation gewertet)

Die Korrelation zwischen der Karte "Elisabeth" und dem Erfolg der Rolle fällt ins Auge. Sowohl die beiden höchsten als auch die niedrigsten Werte korrelieren, bei den drei mittleren ist 2006 zwar ein Aussetzer, aber noch statistisch im Rahmen des Erlaubten.

Dagegen scheint Pompadours Siegchance völlig unabhängig vom Schicksalsglück zu sein: Die kriegerischsten Franzosen (2007) haben die geringste Siegquote, wohingegen 2010 bei der kürzesten Spielzeit Frankreichs die höchste Siegquote erreicht wird (gemeinsam mit 2006). Offensichtlich scheint der französische Erfolg mehr vom Geschehen auf den anderen Schauplätzen als von der eigenen Zeitvorgabe abzuhängen. Um es mit Björn Apelqvists Worten zu sagen: "If nobody wins, France wins."

Preußens Siegchancen sind immer dann besonders gut, wenn beide Flügelmächte früh ausscheiden (naheliegend, auch durch den TK-Koeffizienten schon angedeutet).
Dagegen haben diese Werte offensichtlich keinen signifikanten Einfluss auf Maria Theresia: Dieses Jahr schieden Russen und Franzosen überdurchschnittlich früh aus, die Siegquote war die schlechteste der WM-Geschichte (21,4%). 2008 waren ebenfalls beide Flügelmächte meist früh draußen - Maria gewann 43,8% der Partien.

Was sagen die geübten Statistiker (rsivel und -toni- beschäftigen sich ganz gerne mit solchen Fragen, glaube ich) zu diesen Zahlen?

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
Prinz Heinrich

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Statistik 10.10.2010 22:58 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Für eine Foto-Berichterstattung von den Vorrundenpartien bräuchte man eben pro Tisch eine Kamera – ob so viele Fotografen da sind, weiß man vorher nie (außer, man sammelt vorher Kameras und erklärt Pompadour auch noch zur Partiefotografin).
Die Idee, dass die Preußen im Rückblick ihre eigene Partie darlegen, gefällt mir. Ich habe also den zweiten Bericht hierzu im Forum eingestellt.

Und nun gibt es auch den klassischen Vorrundenbericht plus Endspiel und Statistik! Meine Gedanken hierzu:
- Die ersten Fünf der Vorrunde (Richard eingerechnet) haben alle ihre Partie als Preuße gewonnen. Nur drei weiteren Spielern ist dies gelungen, davon nur einem aus der zweiten Tabellenhälfte (Christian als 13., bzw. 15., wenn man die Springer mitzählt).
- Es gab keinerlei späte Siege mit Angreifernationen. Wenn der Spieler Friedrich Preußen bis in die 17. Runde gerettet hat, war er immer siegreich (ein Preuße musste nur bis Runde 14 durchhalten, die übrigen sieben Preußensieger in der Vorrunde gewannen von Runde 17 bis 23). Wie als Bestätigung der These endet das Finale nach 17 Runden mit dem Sieg Preußens.
- Zwar lässt sich keine Behauptung für den Spielausgang bei einem sehr schlechten TK-Koeffizienten für Preußen aufstellen, sehr gute TK-Koeffizienten haben jedoch immer zu preußischen Siegen geführt. Die Preußenspieler mit den drei besten Koeffizienten (Daniel im Finale, Anton und ich in der Vorrunde) haben alle ihre Spiele gewonnen.
- Obwohl das Finale den besten TK-Koeffizienten für Preußen aufwies, wäre hier bestimmt für die Angreifer mehr drin gewesen, wenn Österreich nicht im Lauf der Partie (laut Endspielbericht) mindestens 83 TK-Punkte für Angriffe mit Armeeunterlegenheit ausgegeben hätte.
- Es scheint eine Korrelation aus schlechten TK-Koeffizienten und preußischer Grüblerei zu geben. Sieben Spieler haben in der Vorrunde als Preußen so viel Zeit gebraucht, dass sie die 140 Minuten bei der statistisch durchschnittlich erwarteten Spieldauer von 20,2 Runden überschritten hätten. Wenn wir nun die sieben Spieler mit dem schlechtesten TK-Koeffizienten betrachten, stehen fünf Spieler auf beiden Listen. Genutzt hat das lange Nachdenken dennoch wenig: Nur einer der sieben konnte mit Preußen den Sieg davontragen (im Vergleich zu sieben der übrigen siebzehn Spieler).
- Die gerühmte „Swedish School of Quick Playing“ ist empirisch nachgewiesen. Sowohl Daniel als auch Sebastian haben klar unterdurchschnittlich viel Zeit als Preußen gebraucht, obwohl ihre TK-Koeffizienten leicht über bzw. unter dem Durchschnittswert waren. Auch in fünf der sechs Partien, an denen sie als Angreifer teilgenommen haben, haben diese unterdurchschnittlich viel Zeit für ihre Züge gebraucht.

Zu Yorcks Gedanken:
- Geknickte und gefrustete Preußenspieler habe ich auch eine Menge gesehen. Die nicht-siegreichen Preußen haben durchschnittlich auch nur 11,9 Runden durchgehalten, d.h., viele Verteidigungen sind unter frühem Druck zeitig zusammengebrochen. Interessant ist übrigens, dass die preußischen Waffenerfolge in der Vorrunde immer mehr abnahmen: Freitags siegten noch drei von sechs Preußen, samstags nur noch vier von zwölf, sonntags nur noch einer von sechs. Auch die unterlegenen Preußen mussten zunehmend schneller die Segel streichen. Freitags betrug deren durchschnittliche Partiedauer 13,0 Runden, samstags 12,1 und sonntags gar nur 10,8. Vielleicht wird die Aggressivität im Laufe eines Turniers ja höher Augenzwinkern
- Dass Österreich nicht mehr klarer Spitzenreiter in Sachen Siegquote ist, lässt sich vermutlich auf das steigende Spielniveau zurückführen. Ein guter Friedrich will ja gegen alle Gegner gleich langsam zurückweichen, um damit keinem eine zu gute Siegchance zu gewähren. Dieses Jahr scheint das statistisch gut geklappt zu haben – bei fast identischen Siegquoten für die drei Angreiferrollen. In meinem eigenen Österreichspiel, das quasi idealtypisch für die These des Niedergangs österreichischer Herrlichkeit mit nur fünf Punkten beendet wurde, trug allerdings eher die Mischung aus einem sehr guten Preußen (Anton), einem sehr gemeinen Schicksalskartenstapel (erste Karte Elisabeth, bis Runde 11 bereits drei Karten gegen die Alliierten – von mir persönlich gemischt, Schande über mich!) und einer sehr einfallslosen Strategie (Verzettelung der Kräfte) meinerseits zu dem schwachen Ergebnis der weißen Kriegsanstrengungen bei.

Thema: It's the supply, stupid
Prinz Heinrich

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WM: It's the supply, stupid 10.10.2010 18:33 Forum: Spielberichte

Und mein WM-Bericht als Preuße:

Friedrich: selbst (12)
Elisabeth: Mark (6, mit Reichsarmee)
Maria Theresia: Dennis (8,3)
Pompadour: Peter (9)

Die ersten Runden verlaufen einigermaßen ruhig, Preußen kann unbedrängt Karten sammeln. Bedauerlicherweise kommt wenig Karo und wenig Pik, was die Verteidigung gegen Österreich mit einem dicken Fragezeichen versieht. Da allerdings Österreichs Bewegungen ebenfalls Karomangel vermuten lassen und Hannover in dieser Farbe prächtig ausgestattet ist (nach vier Runden über 30 Punkte – mehr als Preußen!), soll Sachsen die Basis der preußischen Abwehrbemühungen werden. Zur Unterstützung wird der sowieso südöstlich ausbrechende Cumberland nach Sachsen entsandt. Ihm steigt Soubise hinterher, die beiden anderen Franzosen machen Druck auf den herzschwachen Ferdinand, Diepholz fällt rasch. Ferdinand bleibt aber am Leben und droht mit Rückeroberungen von Norden, weswegen ein Bewacher bei ihm bleiben muss.
Die Russen stellen in Runde vier Lehwaldt, der kampflos vom Brett geht, kommen aber mit Dohna auf Kreuz nicht zurecht. In Runde sechs attackiert Schweden Dohna, der kurz nachdenkt, ob er diese Impertinenz bestrafen soll, sich dann jedoch mit der ersten Karte um 1 zurückzieht. Offensichtlich eine weise Entscheidung, denn von so viel Friedfertigkeit überrascht, ersucht der schwedische König unmittelbar danach um Frieden. Russland tut sich weiter schwer gegen die preußische Kreuzübermacht. Zwar greifen die Dunkelgrünen regelmäßig an, müssen jedoch nach wenigen Karten mehr oder weniger weite Rückzüge antreten. Totalverluste kann die Zarin jedoch vermeiden.
Dafür ist die Lage im Süden unangenehm: Die schwach bewaffneten Schwerin und Keith haben keine Chance gegen die österreichische Hauptmacht in Schlesien. Aus einem geplanten langsam-zähen Rückzugsspiel, um den Ösis Zeit zu stehlen, bis sie mit dem Gros ihrer Kräfte nach Sachsen marschieren können, wird schnell ein verzweifeltes Decken von Oels als letzter schlesischer Zielstadt. Keith geht schließlich vom Brett, Schwerin flüchtet gen Norden, wo er die Kräfte Dohnas verstärken soll. Die Österreicher marschieren kolonnenartig die schlesische Hauptstraße Richtung Berlin hinauf, ein General rückt von Süden auf Westsachsen heran. Der neueingesetzte Lehwaldt begibt sich nach Sachsen, um sich dort mit Friedrich und Seydlitz zu einem ehrfurchtgebietenden Dreierturm zu vereinigen.
Frankreich wird nun unangenehm. Durch einen Zählfehler verliert Winterfeldt Halberstadt. Wenig später markiert Frankreich Magdeburg mit einem Fragezeichen. In dem folgenden Herzkampf stellt sich heraus, dass Frankreich wirklich gespickt mit Karten dieser Farbe ist. Obwohl es der erste Herzkampf Preußens ist und bisher max. zwei, drei Armeen in Herz gekauft wurden, müssen zwei der drei preußischen Reserven gespielt werden, um den Franzmännern ihre Grenzen aufzuzeigen.
In all dem Trubel an der Westfront denkt Friedrich wenig an seine Versorgung in Sachsen und vertraut darauf, dass sich der Tross mit dem inzwischen gewaltigen preußischen Karoblatt schon irgendwie schützen lasse. Sicher – aber nur, wenn man sich auch entsprechend geschickt postiert. Mit Hildi und einem Österreicher von Westen und einem oder zwei von Osten lässt sich nämlich gewaltiger Druck auf einen kleinen Tross ausüben – zumal der Rest der weißen Streitmacht von Norden her dichtzumachen droht.
Die folgenden Runden werden sowohl für Friedrich als auch für Maria Theresia unglaublich denkintensiv. Der blaue Tross rettet sich noch einige Runden durch raffinierte Manöver, die von den Österreichern aber geschickt beantwortet werden. Das Verhungern der Preußen in Sachsen rückt in immer greifbarere Nähe, sie bleiben jedoch weiterhin versorgt. Nachdem die weiter erfolglosen Russen nach Runde elf ihre Zarin betrauern, stoßen Schwerin und Dohna gen Süden, um die österreichische Kräfte zu binden, die deren Versorgung zu bedrohen und vielleicht sogar Rückeroberungen in Schlesien zu vollbringen. Der preußische Tross in Sachsen wird schließlich in der selben Runde geschlagen, in der ein neuer ins Spiel gebracht wurde, der die Verteidiger Radebergs weiter am Leben hält. Der geht postwendend verloren, und es wird wieder ein neuer ins Spiel gebracht. Jede Runde, die die Blauen nicht umgedreht werden müssen, gibt noch mindestens eine weitere Runde Zeit – denn das Karoblatt Preußens kann kaum geschlagen werden. An der Nordgrenze Sachsens und Schlesiens manövrieren nun Schwerin, Dohna und Heinrich mit den neuen preußischen Trossen um einen weißen Tross und drei österreichische Generale herum. In dieser Situation fällt auch das titelgebende abgewandelte Clinton-Zitat aus dem Munde des Preußenkönigs.
Friedrich setzt nun große Hoffnungen darauf, einen General nach Zentralschlesien durchbrechen zu lassen, dort eine Stadt zurückzuerobern und dort mit dem inzwischen wieder starken, aber zweifelhaften Pikblatt zu verteidigen. Die Weißen machen die Räume aber geschickt dicht. Schließlich hat sich Preußen weit genug freigeschwommen (ca. Runde 13/14), um einen Tross außerhalb der österreichischen Reichweite Richtung Sachsen zu schicken. Im direkten Gegenzug blasen die Österreicher zum Generalangriff: Alle fünf Armeeführer suchen sich einen Gegner und attackieren. In der Neumark (Herz) zieht sich Schwerin sofort zurück, Heinrich in Brandenburgisch-Pik spielt fast das gesamte preußische Pik herunter, bis er sich schließlich mit einer der letzten Karten zurückzieht. Es werden jeweils ca. 120 Punkte in Pik gespielt. Der Einsatz Heinrichs hat sich aber gelohnt, denn so kann Dohna mit Karo problemlos die ca. 20 Restpunkte Österreichs in Pik schlagen und damit in der nächsten Runde den österreichischen Tross fressen. Die beiden südlichen österreichischen Generäle, die Friedrich und Seydlitz in Lauchhammer eingekesselt haben, sind gegen das massive preußische Karoblatt chancenlos. Mit dem Verlust des Trosses müssen die Österreicher ein paar Schritte zurückweichen. Die Gegend um Berlin ist wieder sicher.
Die inzwischen durch Amerika geschwächten Franzosen bemühen sich weiterhin, Magdeburg einzunehmen, scheitern aber an den preußischen Herzvorräten. Das es für Pompadour-Spieler Peter um die Endspielteilnahme geht (es war das letzte Vorrundenspiel), will er nicht volles Risiko mit der Gefahr der Rückeroberung von Halberstadt gehen.
Lord Bute kürzt derweil die preußischen Subsidien.
Dohna und Schwerin drängen gen Schlesien, um weitere Entlastung für die inzwischen sichere Sachsenverteidigung zu schaffen. Maria Theresia begeht hierbei einen Schnitzer, indem sie Schwerin attackiert und ihm damit zu einer Zusatzbewegung um zwei Städte verhilft. Er kann dadurch Lublinitz zurückerobern und spurtet gen Karosektor, um dort noch eine Stadt einzusammeln und/oder sich zu verschanzen. Bevor es aber soweit kommt, fällt auch Indien und das Spiel ist vorbei.

Obwohl Preußen sich farblich nie vor Österreich verstecken musste und auch immer (da die Angriffe der Alliierten insbesondere in den ersten Runden selten und eher schwach waren) einen anständigen Kartenstapel aufwies, ging die Partie fast aus Versorgungsmangel verloren. Letztendlich zeigte sich dann aber der Preußenkönig geschickt genug, um in einer sicher fünf, sechs Runden währenden Phase der prekären Versorgung letztendlich wieder einen Tross zu sichern (die Verteidiger Sachsens wurden übrigens nie umgedreht, es hat immer irgendwie gereicht). Das prinzipiell eher preußenfreundliche Schicksal half natürlich auch.
Eine frühzeitigere Analyse der eigenen Versorgungsunsicherheit und daraus resultierendes geschicktes Stellungsspiel (z.B. schützendes In-die-Mitte-Nehmen des Trosses) hätte aber einen weniger dramatischen Drahtseilakt gegen eine strategisch einfallsreiche österreichische Erzherzogin bedeutet.
Nun, wie dem auch sei, für den Erinnerungswert der Partie war es mit Sicherheit besser so. Und es hat den Beteiligten (mich eingeschlossen) auch mehr Spaß gemacht, diese verzwickten Versorgungsfragen mit etwa einem Dutzend beteiligter Spielfiguren auf hohem Niveau auszuspielen, als wenn es einen konventionellen Angriff auf Sachsen gegeben hätte smile

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
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5. WM - Nachbetrachtung 05.10.2010 00:16 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Die fünfte Friedrich-WM ist vorbei und es gibt den fünften Weltmeister: Nochmal herzliche Glückwünsche an Daniel, den zweiten Schweden auf dem Friedrich-Thron!
Vor allem aber herzlichen Dank an Richard für die Organisation - es war ein tolles Wochenende voll intensiver Kämpfe.
Für mich persönlich als Debütant war es eine großartige Erfahrung, drei Tage lang wirklich intensiv Friedrich zu spielen (zu leben?), die Forenmitglieder auch mal persönlich kennenzulernen und darüberhinaus noch etliche andere Friedrichspieler von überall her - am Brett und daneben. Und natürlich war es auch schön zu sehen, dass ein starker Spieler der Friedrichrunde Unterland auch auf WM-Niveau in der oberen Hälfte landet smile
Letztendlich bleiben nur zwei Wermutstropfen: Einerseits, dass das Endspiel nicht die Dramatik der letzten Jahre hatte - dafür waren die Schicksalskarten doch allzusehr propreußisch gemischt (erste Karte Elisabeth, zweite Indien, vierte Schweden - man korrigiere mich, wenn das nicht ganz korrekt ist), andererseits, dass wir jetzt wieder ein Jahr auf die nächste WM warten müssen...
Ich bin schon sehr gespannt auf den WM-Bericht, die statistische Betrachtung der einzelnen Partien (man bekommt als Spieler die anderen Partien doch eben nur am Rande mit) und den Zug-um-Zug-Bericht des Endspiels!

Thema: Wie ein Spiel von Profi gegen Anfänger ausbalancieren?
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05.04.2010 20:22 Forum: Strategie und Taktik

Das Benachteiligen des Erfahrenen ist nicht zwangsläufig nötig (dafür gibt es genug Unwägbarkeiten in Friedrich, die auch Anfängern Erfolge ermöglichen), gibt aber m.E. den Unerfahrenen einen psychologischen Vorteil. Gerade, wenn drei Erstspieler gegen einen alten Hasen als Friedrich kämpfen und sich mit ihren ersten Angriffen blutige Nasen holen, kommt es leicht zu einer "Wir-sind-eh-chancenlos"-Mentalität, in der jeder darauf hofft, dass sich ein anderer gegen Preußen verausgabt - die erwartete Niederlage tritt dann als selbsterfüllende Prophezeiung meist ein. Mit der Einschränkung des Könners wirkt er dagegen angreif- und bezwingbar, was die Neulinge dann auch zu objektiv besserem (d.h. aggressiverem) Spiel ermutigt.

Die Besetzung einer der Flügelmächte mit dem Veteranen finde ich sehr interessant. Die Balance zwischen der Koalition und Preußen ist gewährleistet und die Anfänger können weitestgehend ohne Damoklesschwert den zentralen Spielverlauf ausprobieren und bestimmen. Problematisch finde ich dabei nur die voraussichtlich ausgedehnte Spieldauer, wenn ein Erstspieler mangels Erfahrung über jeden General in jeder Runde schwer grübeln muss. Liegt vermutlich an den jeweiligen Spielern, welches der zwei Modelle (Erfahrener als Flügelmacht oder Erfahrener als Preuße) besser funktioniert.

Aber unabhängig wie man jetzt für das erste Spiel genau vorgeht, werden alle Beteiligten (wenn sie sich für ein über Mensch-ärgere-dich-nicht hinausgehendes Brettspiel begeistern können) ihren Spaß haben - auch ganz ohne viel Theorie vorher.

Mal andersherum gefragt: Wenn man drei Veteranen und einen Neuling hat (was ja häufig vorkommt), wie ist dann bei euch die Rollenverteilung? Preußen scheidet wohl von vorneherein aus - da hat ein Neuling ein sehr kurzes Leben. Eignet sich Österreich oder eine der Flügelmächte besser für einen einzelnen Anfänger? Aus deinem Posting, Bernd, interpretiere ich, dass du Österreich bevorzugst, oder?

Thema: Wie ein Spiel von Profi gegen Anfänger ausbalancieren?
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31.03.2010 18:04 Forum: Strategie und Taktik

Hallo spring,

es ist auf jeden Fall zu empfehlen, dem erfahrenen Spieler Preußen zu geben. Einerseits beugt man damit durch typische Anfängerfehler (falsche Armeeverteilung, inkonsequentes Farbspiel) verursachten plötzlichen Zusammenbruch einer Front vor (zu dem der dort angreifende Spieler oft nicht viel beigetragen hat), so dass Zufallssiege eher vermieden werden*, andererseits ist man als Neuling mit dem riesigen Operationsgebiet Preußens ziemlich überfordert, wenn man sowieso in den Regeln noch nicht sehr sicher ist. Unerfahrene Preußen brauchen daher sehr lange für ihre Züge.

Beim eigentlichen Balancing, um derartige Unterschiede auszugleichen, kann ich nur Mutmaßungen anstellen: Wir hatten - abgesehen vom ersten Spiel unserer Runde - immer maximal einen Neuling dabei. Ich vermute jedoch, dass man eine zu klare Überlegenheit Preußens dadurch eindämmen kann, dass man dem Preußen nur sechs statt sieben TK gibt (obwohl das gegen aggressive Anfänger schon sehr eng für Friedrich wird, schätze ich) und/oder für Preußen ein Zeitlimit (->Schachuhr) einführen, die Alliierten aber ohne spielen lassen.

Viel Spaß beim Spielen!

* Und es macht weder dem Preußen Spaß, so zu verlieren, noch dem leer ausgehenden Angreifer, der die eigentliche Arbeit in der Koalition gemacht hat (in dieser Konstellation meist der Erfahrene), noch dem glücklichen Sieger, der zu seinem Triumph kommt wie die Jungfrau zum Kinde.

Thema: Königsberg hält
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14.02.2010 11:37 Forum: Spielberichte

Sehr interessante Partie! Ich habe früher auch gerne mit einem starken Lehwaldt gespielt (5-6 Armeen), schon mal, um mit einer gewissen strategischen Varianz die Russen im Unklaren zu lassen (hat teilweise auch so hervorragend funktioniert, dass Lehwaldt zwischenzeitig bei uns nur "The Wall" hieß) - allerdings habe ich, durch heftig auf Schwedensieg spielende Russen und durch unverschämtes russisches Glück bedingte Lehwaldt-Ausfälle (Runde 1 auf Osterode - und Russland hat gleich über 20 Kreuz) gezeichnet, wieder auf einen konservativeren Hasen-Lehwaldt umgeschwenkt.
Ostpreußen in Kreuz zu verteidigen, gibt kaum Manövrierspielraum, in Herz kann man größte Probleme mit den Schweden kriegen und Pik plane ich ungern im Voraus ein, da Pik die flexibelste Farbe (auch in Zentralschlesien und fürs hannoversche Pikzentrum geeignet) und daher prädestiniert dazu ist, die Unwägbarkeiten des TK-Stapels auszugleichen. Daran hat es ja auch teilweise gehapert (kein Herz für Hannover, anfangs kein Pik).
Aber man tut natürlich immer gut daran, sich einige Varianten in der Strategie offenzuhalten. Nichts ist gefährlicher als ein Preuße, von dem man nicht weiß, was er vor hat Augenzwinkern

Thema: WM-Bericht
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03.02.2010 23:26 Forum: Spielberichte

Wie jedes Jahr: Höchst interessant! Auch wenn ich die preußische Strategie in Schlesien nicht nachvollziehen kann: Wenn man den Österreichern am Anfang nicht deutlich ihre Grenzen aufzeigt, lädt man sie meiner Meinung nach nur zu weiteren Angriffen ein. Und jede Runde 10 TK-Punkte nur für den Armeenrückstand zu opfern, ohne die österreichischen Pik erheblich zu schwächen, so dass Maria Theresia überlegen muss, ob sie sich einen weiteren Angriff leisten kann, ist schon bei wenigen Runden verdammt teuer.
Aber ansonsten spielt Preußen recht souverän.

Noch eine kleine Anmerkung: In der Analyse zu Frankreichs Zug in der 5. Runde heißt es "so that he [gemeint ist Soubise] can attack F-2" - das müsste wohl H-2 heißen.

Thema: Böhmen in Nöten
Prinz Heinrich

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19.11.2009 07:50 Forum: Spielberichte

Antworten:
a) Preußen.
b) Ja, Sachsen hat Karten bekommen. Die sächsische Glückssträhne hielt jedoch unter österreichischer Verwaltung nicht an.
c) Natürlich hätte Rutowski sich in Deckungsreichweite stellen können. Der hatte jedoch ganz andere Pläne und lauerte am Westrand seines Reiches, um seinerseits in Preußen einfallen zu können.

Thema: Infelix Austria
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17.11.2009 21:11 Forum: Spielberichte

Gerade gegen Preußen spielt die Zeit eindeutig für Österreich. Drei Karten gegen fünf Karten, das kann auf Dauer nicht gutgehen. In unserer ersten Partie hatten wir dann auch den Fall, dass es Preußen nicht gelungen ist, Schlesien ganz zu erobern und dann Österreich den Spieß umgedreht hat und selbst mit großem Erfolg offensiv wurde.
Außerdem kann man sich, je weiter das Spiel fortschreitet, als Preuße immer weniger auf die Sachsen verlassen. Von daher: Nur nicht überrollen lassen!
Auf deinen Spielbericht bin ich sehr gespannt - damit wir mal einen Vergleich mit anderen Spielerunden haben.

Thema: Preußens Ruhe
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13.11.2009 15:47 Forum: Spielberichte

Die Karo-Verteidigung in Schlesien sollte gar nicht sein. Da ich mich auf meine Hauptmacht in Sachsen mit 14 Armeen verlassen konnte, wollte ich nicht "asymmetrisch" mit meiner kleinen schlesischen Truppe gegen das Gros der Österreicher antreten - immer Armeeüberlegenheiten von mindestens -9 (neben Daun und Laudon machten sich auch andere Weiße auf den Weg nach Schlesien) wollte ich nicht in Kauf nehmen, um meine Überlegenheit in Karo nicht leichtfertig Schritt für Schritt abzugeben. Daneben schien mir die Lage geeignet, mal wieder die bei uns seltene Sachsenverteidigung zu erproben. Hätte ich gewusst, dass Österreich sich zuerst auf Schlesien stürzen würde, wäre Seydlitz nicht nach Sachsen, sondern nach dort gegangen.

Die Eroberung Schlesiens ließ sich nur aus dieser Passage erahnen:
Zitat:
Schwerin wurde schließlich geopfert, um in Böhmen einen österreichischen Tross zu fressen, Keith zog sich nach Polen zurück, wo er an der Nabelschnur eines preußischen Trosses hing und mit Rückeroberungen drohte.

Zugegebenermaßen etwas verschleiert formuliert. Ich werde ein paar Sätze weiter vorne einfügen, dass die Österreicher schon mit dem Einsammeln der Zielstädte anfingen.

Friedrichs Kampf gegen Hildi gehört zweifelsohne auch in die Reihe der Fehler - ich hatte bei der Postierung nur nach den Österreichern geschaut. Jedoch war das Risiko in Anbetracht einer durch den Sektorengrenzkampf Österreichs geschwächten feindlichen Karohand, großen eigenen Vorräten daran (die mangels österreichischer Angriffe auch noch nicht geschmolzen waren) und vor allem des Umstandes, dass Hildi nur vier Karten auf der Hand hielt, recht gering. Natürlich war der Kampf trotzdem unnötig und für Preußen nachteilig.

Thema: Preußens Ruhe
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Preußens Ruhe 12.11.2009 16:47 Forum: Spielberichte

Wenn einer eine Reise tut, so kann er etwas spielen. Gemäß diesem Leitspruch fand die gestrige Friedrichpartie in Karlsruhe während eines Dienstlehrgangs des Berichterstatters statt.

Teilnehmer:
JackD1866: Elisabeth/Pompadour
Jonny (nicht im Forum): Maria Theresia
Prinz Heinrich: Friedrich

Das Spiel begann ruhig. Preußen erhielt am Anfang fast ausschließlich Kreuz und Karo, also gute Voraussetzungen für die Verteidigung gegen Russland und Österreich. Dementsprechend postierten sich auch die Generäle. Russland zog mit Saltikov und Fermor gen Westen, die beiden anderen umschwärmten Lehwaldt, trauten sich aber nicht, ihn zu attackieren – da Kreuz offensichtlich zu Beginn nicht die Stärke Russlands war, zog dieser nach Soldau, obwohl der ursprüngliche Plan eher einen langsamen Rückzug in Ostpreußen vorgesehen hatte. Königsberg und Rastenburg fielen entsprechend schnell.
Die Österreicher bastelten sich aus Browne, Karl und Lacy einen Dreierturm zusammen und schickten ihn nach Sachsen, wo sich Friedrich und Seydlitz zur Verteidigung vereinigten. Daun und Laudon krochen in Schlesien vorwärts. Befriedigt stellte der preußische König fest, dass die Weißen sich in Karo nicht besonders wohlzufühlen schienen. Eine sich bietende Gelegenheit, mit Pik Karo zu ziehen, nutzte der Zweierturm Schwerin/Keith und musste feststellen, dass sich den sieben preußischen Armeen satte 16 österreichische entgegenstellten. Die Hauptmacht Österreichs war also mitnichten in Sachsen.
In Kammin griffen die beiden Russen jetzt Dohna an. Mit ihren zwölf Armeen hatten sie eine hundertprozentige Übermacht. Zwar war das preußische Kreuzblatt beträchtlich, doch lag das vor allem an der Höhe der Karten – die Konterfeis der russischen Kommandanten tummelten sich nur so auf der preußischen Hand, keine Kreuzkarte hatte einen geringeren Wert als 8. Daher konnten sich die Russen in drei aufeinanderfolgenden Runden durch ihre eigenen kleinen Karten, zuletzt mit einer Reserve, um 1 zurückziehen – 21 preußische Kreuz durch Armeenüberlegenheit vermahlen. Das zehrte an der Kartenhand, zumal der in Thüringen herummäandernde Hildburghausen Hannover bedrohte und daher von Winterfeldt in Kreuz entsorgt werden musste. Jedoch hatten auch die Russen langsam kein Kreuz mehr.
Damit zur Lage im Westen. Cumberland brach nach Südosten aus, um später die französischen Eroberungen in Südhannover zu bedrohen, Ferdinand verblieb im Norden. In Ermangelung einer einzigen Herzkarte war es ihm nicht möglich, Diepholz zu verteidigen, durch eine gewaltige Karohand (in der dritten Runde waren fünf von sechs Hanni-Karten Karo) sah er sich in der Lage, von Soltau aus zu verteidigen. Jedoch blieb danach der Karozufluss aus, als die Franzosen kurz danach angriffen, musste sich Ferdinand um 2 zurückziehen, den zweiten Kampf überlebte er nicht. In der Folge sammelten Richelieu und Chevert die nördlichen Zielstädte ein, Soubise gelang es, durch einen Zählfehler Winterfeldts Wernigerode einzunehmen. Damit hing schon früh die Verteidigung gegen Frankreich nur noch an Magdeburg. Jetzt kam Ferdinand jedoch wieder ins Spiel, Cumberland hatte sein Umgehungsmanöver beendet und das preußische Herz sollte gegen Frankreich eigentlich in genügendem Maße vorhanden sein.
Die Lage in Schlesien war da prekärer. 16 Armeen unter Daun machten Jagd auf die schwächlichen Schwerin und Keith. Diese retteten sich nur mit sofortigen Rückzügen, wodurch jedoch die „Reservefarbe“ Pik abgenutzt und die Blauen nach Karo abgedrängt wurden. Eine Trennung des Turms spaltete auch die österreichischen Kräfte und sorgte so für weiteren Zeitgewinn. Der Dreierturm in Sachsen teilte sich ebenfalls auf und strömte teilweise nach Schlesien. Die Österreicher begannen, die nun ungedeckten Zielstädte in Schlesien einzusammeln wie reife Früchte. Schwerin wurde schließlich geopfert, um in Böhmen einen österreichischen Tross zu fressen, Keith zog sich nach Polen zurück, wo er an der Nabelschnur eines preußischen Trosses hing und mit Rückeroberungen drohte. Der Verlust des österreichischen Trosses hinderte die Weißen ebenfalls in ihren Offensivbemühungen. Hildi stieß neu eingesetzt wieder vor, erwischte den ungünstig in Dresden an der Sektorengrenze erwischten Friedrich und zog ihm ca. 20 Karo, bevor er seinen zweiten Abgang machte.
Im Norden wurden die bisher von Heinrich mit minimalen Bewegungen völlig neutralisierten Schweden keck und rannten gen Osten, um ihren großen Brüdern, die in der achten Runde die Verschleißangriffe auf Dohna wieder aufgenommen hatten, zu Hilfe zu eilen. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen, da unmittelbar nach dieser Runde die Zarin verschied.
Frankreich befand sich nun im klassischen Dreiecksspagat: Richelieu hielt Ferdinand unter Kontrolle, Soubise passte auf Cumberland auf und Chevert rannte gegen Winterfeldt an, wobei ihm drei kurze Rückzüge gelangen. Zumindest verloren die Franzosen nach der neunten Runde Amerika an die Rotröcke.
Die Eroberung Schlesiens war jetzt vollständig abgeschlossen, so dass Österreich umdisponierte. Daun deckte die Nordflanke gegen den nach Süden stoßenden Dohna und den wieder eingesetzten Schwerin ab, Laudon bewachte Keith an der Grenze zu Oberschlesien – Keith hatte zwischenzeitig mit 2 Armeen 16 österreichische gebunden. Die übrigen marschierten nach Sachsen. Nun wurde es rasant im Schicksalskartenstapel: Am Ende der elften Runde fühlte sich ein französischer Freigeist berufen, publizistisch tätig zu werden, so dass die Alliierten noch einmal Hoffnung schöpften, bis diese eine Runde später durch die Niederlage der Grande Nation in Indien begraben werden musste. Wiederum eine Runde später wurden mittels Lord Bute die Subsidien an Preußen völlig eingestellt.
In Sachsen rannten jetzt drei Österreicher – jedoch auf zwei Korps verteilt – gegen Preußen an. Der einzelne General musste dabei eine schwere Niederlage hinnehmen (-4 bei 5 Armeen), der Turm wurde mittels Rückzugsfalle umzingelt und vernichtet. Preußen hatte inzwischen 18 Armeen in Sachsen massiert. Nun hatte Hildi noch seinen letzten großen Auftritt: Eine Attacke auf das preußische Hochhaus büßte er mit dem Leben. Derart bombensicher stehend, musste in der 15. Runde
auch der schwedische König die Sinnlosigkeit weiterer Kriegsanstrengungen einsehen und ersuchte um Frieden. Der Spott Friedrichs gegenüber dem Gesandten war berechtigt: Schweden hatte keinen einzigen Kampf bestritten.

Jonny stellte sich für seine erste Friedrich-Partie nicht ungeschickt an und eroberte schnell Schlesien. Die armen Reichstruppen wurden unter seiner Führung jedoch regelmäßig verheizt.
Mit JackD1866 hatten wir einen druckvollen Spieler der Flügelmächte, der mit aggressivem Russlandspiel Pech hatte, dass die Zarin so früh im Suff die Treppe hinunterstürzte, und auf der anderen Seite dynamische Franzosen zu neun Zielstädten und einem nervösen Winterfeldt brachte. In unserer Spielanalyse direkt danach waren wir uns jedoch einig, dass das „Dreieck“ der Generäle eine unnötige Aufsplitterung der Kräfte darstellte.
Der berichterstattende Preuße spielte, wie er unbescheiden anmerken muss, ebenfalls solide, mit den unnötigen Fehlern, sich in Schlesien zu schnell abdrängen zu lassen sowie der „Ohne-Sicherheitsnetz-Verteidigung“ gegen Frankreich durch den vielleicht vermeidbaren Totalverlust Ferdinands und dem Zählfehler bei Wernigerode, war jedoch, auch dank günstiger Schicksalskarten nie ernsthaft gefährdet.

Dauer: 15 Runden, 4h brutto

Punkte nach WM-Regeln:
Friedrich: 12
Elisabeth: 6 (mit Schweden, 3 mit Russland)
Maria Theresia: 9,17
Pompadour: 9

Fragen, Anregungen und Kommentare sind wie immer willkommen smile

Thema: Infelix Austria
Prinz Heinrich

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Infelix Austria 09.11.2009 23:30 Forum: Spielberichte

Am Sonntag hatte unsere Mariarunde ihre dritte Partie. Teilnehmer waren Andi als Österreich, Philipp als Preußen/Pragmaten und der Berichterstatter als Frankreich. Die Partie war von einem dynamischen Verlauf und einem frühen Ende geprägt.

Runde 1-2: Ein ruhiger Auftakt

Als überzeugter Verfechter der Offensivoption übernahm Philipp seine Friedrichstrategie auch bei Maria: Immer auf die Österreicher drauf! Schlesien fiel hierdurch schnell in großen Teilen an die blauen Truppen, Neipperg und Karl deckten nur aus größerer Entfernung die südlichen Festungen.
Franzosen und Bayern rückten in Westböhmen vor, die letzteren überfielen in der zweiten Runde Traun in Karo – bei ca. 30 Punkten auf der bayerischen Hand plus einer Reserve standen die Chancen gut. Traun zog sich mit vier gegen fünf Armeen sofort zurück.
In Flandern waren die Franzosen etwas gehemmt. Der Vormarsch durch den Herzsektor um Luxemburg gestaltete sich langsamer als geplant, weil keine einzige Herzkarte zu Verfügung stand (Frankreich sollte im gesamten Spiel nicht mehr als sieben Punkte in Herz bekommen). Der fehlende Druck auf die österreichischen Niederlande führte dazu, dass die grau-weißen Truppen übermütig wurden und ein Expeditionskorps, bestehend aus dem Earl of Stair und Arenberg, nach Frankreich entsandten.

Runde 3-4: Kessel in Ost und West

Bayern war sich seines Karos weiterhin sicher und attackierte Traun zum zweiten Male. Diesmal stellte er sich, musste jedoch angesichts der bayerischen Macht weichen – ihm gelang jedoch ein -1-Rückzug.
Die österreichischen Generäle im Norden wichen immer weiter zurück. Die Deckung sämtlicher Festungen in Schlesien war bereits aufgegeben worden, Neipperg und Karl standen in Hlinsko – von drei Farben aus angreifbar. Diesen strategischen Fehler wollte Preußen sich zunutze machen und machte mit seinen Generälen und Rutowski alle drei Eingänge dicht. Dass Österreich den Kampf gegen drei Farben mit einer nicht gewinnen konnte, verstand sich von selbst, die Frage war nur, ob es Preußen gelänge, bereits den ersten Kampf zu gewinnen und damit die eingeschlossenen Weißen zu vernichten. Das österreichische Kreuzblatt erwies sich als enorm. Mehr als die Hälfte der österreichischen Hand war Kreuz, darunter auch zwei Zehner. Jedoch setzte sich Preußen dank beträchtlicher Herzstärke und zweier Reserven (Österreich hatte keine) knapp durch – beide Nationen waren in den jeweiligen Farben danach völlig blank. Damit war die österreichische Verteidigung im Norden völlig zusammengebrochen.
Die Lage für Frankreich hatte sich wegen des Geschehens in Italien verschlechtert, der Duc de Broglie musste dort den Verbündeten aushelfen. Doch nun sollte das österreichisch-pragmatische Expeditionskorps in Kernfrankreich für seine Frechheit und Gier büßen: Mit zehn Armeen einen kleinen, unschuldigen Tross zu fressen, gehört sich einfach nicht. Das französische Oberkommando hatte jedoch die Feldküche durchaus mit Bedacht dort stehen lassen und machte, inspiriert vom Geschehen im Osten, ebenfalls von drei Seiten den Sack zu. Die Schlacht um Valmy hatte mit der exakt 50 Jahre später stattfindenden Kanonade nur den Ort gemein: Statt des moralischen Sieges in einem eigentlich unentschiedenen Gefecht, in dem keine Seite den Angriff wagte, errangen die Franzosen einen Vernichtungssieg über die vereinigten Feindkräfte.

Runde 4-5: Der Untergang Österreichs

Auf der Karte Böhmen versuchte Maria Theresia zu retten, was zu retten war. Einen sächsischen Angriff auf den Herzsektor um Wien konnten Traun und Khevenhüller noch zurückschlagen, doch rückten die Feinde unerbittlich aus Nord und West Richtung Hauptstadt vor.
Frankreichs Westheer rückte nun in Richtung Luxemburgs, um hier noch zusätzliche Marker im sich abzeichnenden Wettlauf zwischen Frankreich und Preußen loszuwerden. Das erlaubte den Pragmaten, weitere Städte in Nordfrankreich zu erobern.
Schließlich attackierte das preußische Hauptheer im Sommer 1742 die letzten Verteidiger des Wiener Herzsektors. Geplant war eigentlich – man erinnere sich an die Herzausgaben der Preußen bei der Kesselschlacht um Hlinsko – Österreich ein leichtes Fortkommen zu ermöglichen und sie per Rückzug ungünstig für die französische Einnahme Iglaus zu postieren. Jedoch hatte Österreich mit nur zwei Herzkarten – zwei Vieren – nicht die Möglichkeit, sich geordnet zum Rückzug zu begeben, womit der preußische Sieg überraschend früh eintrat (bei prinzipiell ähnlichem Verlauf – vernichtende österreichische Niederlage in Böhmen, daraus resultierender Zusammenbruch jeder geordneten Verteidigung hier, hatte Österreich in der letzten Partie bis zur zehnten Runde – fünf nach seiner Feldniederlage - durchgehalten). Frankreich hätte nur noch ein Marker gefehlt.

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Österreich sich keine großen Niederlagen erlauben kann. Zwar gab es in der entsprechenden Schlacht keine Rückzugsmöglichkeit, die exponierte Stellung des Turms – aus drei Farben angreif- und einschließbar – ließ aber ungeachtet der Kartenhand Böses für die Verteidigung vermuten.
Quasarmans Bemerkung, eine der Großmächte ginge immer zu Grunde, trifft auf dieses Spiel wieder zu. Zum zweiten Mal in Folge waren das die Österreicher.
Übrigens hat in unseren drei Partien jetzt drei Mal der schizophrene Spieler (Philipp besteht auf der Bezeichnung „Spieler mit MPS“) gewonnen – ein Mal mit den Pragmaten, zwei Mal mit Preußen. Was das für unseren geistigen Gesundheitszustand aussagt, vermag ich nicht zu beurteilen.

Partiedauer: 2h (Ösimarie musste wegen Zeitmangels als Spieler absagen, wollte jedoch irgendwann als Beobachter dazustoßen. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel jedoch schon vorbei.)

Fragen, Anmerkungen und Kommentare sind wie immer willkommen.

Thema: Friedrich+Maria WM ??
Prinz Heinrich

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07.11.2009 16:05 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Dito.
Friedrich ist Friedrich und Maria ist Maria. Außerdem halten getrennte WMs die Dauer einer Veranstaltung kürzer.
Bei Maria könnte aber tatsächlich die Teilnehmerzahl ein Problem sein. Man kann ja mal rumfragen, wer mitmachen würde - sollte die Maria-WM spätestens im September 2010 stattfinden, kann ich mein Kommen schon mal anmelden :-)

Thema: Eintragen der Armeen
Prinz Heinrich

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05.11.2009 20:56 Forum: Regelfragen

Du trägst vor dem eigentlichen Spielbeginn deine Armeenverteilung ein. Immer wenn sich etwas daran ändert (durch Schlachtenniederlage, Armeennachkauf oder Umverteilung in einem Turm) trägst du in das Feld rechts neben der aktuellen Zahl den neuen Wert ein.
Beispiel:
- Friedrich und Winterfeldt (starten als Turm) erhalten zu Beginn je 4 Armeen. Du trägst bei beiden ins erste Feld eine 4 ein.
- Der Turm wird aufgeteilt, wobei Friedrich 6 und Winterfeldt 2 Armeen bekommt. Ins Feld rechts neben der 4 trägst du dann den jeweils neuen Wert ein (also 6 bei Friedrich und 2 bei Winterfeldt).
- Friedrich verliert eine Schlacht und muss sich mit -1 zurückziehen, wobei er eine Armee verliert. Du trägst in das jetzt freie Feld rechts von der 6 die neue Zahl (5) ein.
- Der Preußenspieler kauft für Friedrich 2 Armeen nach. Du trägst ins Feld rechts von der 5 die neue Zahl (7) ein.

Alles klar?

Thema: Husaren
Prinz Heinrich

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01.11.2009 21:02 Forum: Strategie und Taktik

So, Erfahrung der zweiten Partie: Preußen musste nicht eine läppische TK wegen der Husaren abgeben. Grund: Kurze preußische Versorgungslinien unter Beibehaltung des Trossschutzes, vor allem aber das frühzeitige und energische Zurückdrängen der österreichischen Generäle - braucht natürlich die entsprechende anfängliche Kartenhand, ist aber die vielversprechendste Methode.
Dagegen hatte Frankreich schwer mit den Husaren zu kämpfen, weil infolge des Zusammenbruchs der österreichischen Verteidigung alle Generäle zum Festungen einsammeln ausschwärmten. Nähere Beschreibungen der Feldzüge finden sich im eben geposteten Spielbericht.

Thema: Böhmen in Nöten
Prinz Heinrich

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Böhmen in Nöten 01.11.2009 20:55 Forum: Spielberichte

Heute fand unsere zweite Partie Maria statt. Dabei entwickelte sich insbesondere im Osten ein interessantes Spiel, bei dem Österreich in schwere Bedrängnis geriet.

Die Rollenverteilung ergab dabei folgendes Bild: Ösimarie in ihrer Paraderolle, Steffen als Louis XV., und meine Wenigkeit als Friedrich.


Erste Phase: Blitzkrieg in Schlesien

Preußen drang dynamisch in Schlesien ein. Auch Rutowski, der mit einer Starthand von drei Mal Herz ausgestattet worden war, machte sich auf den Weg dorthin. Dafür war das preußische Herz umso knapper – nur eine Sieben, die beim ersten Angriff in Runde zwei schon verbraucht wurde. Ich hatte den Angriff nur gewagt, weil ich bereits eine Reserve hatte, Neipperg war aber so nett, sich flott zurückzuziehen. Eine Runde später warf dann Sachsen seine geballte Herzmacht ins Gefecht, unterstützt von den Truppen des Erbprinzen Leopold. Österreich staunte nicht schlecht, als das kleine Land Herzkarte um Herzkarte aus dem Hut zauberte. Nach fünf Herzkarten mussten sich die Weißen dann auch zurückziehen, Schlesien war im Herbst 1741 damit schon in preußischer Hand und der König offerierte großzügig einen Friedensschluss, auf den Maria einging. Die Verwunderung auf Seiten der Österreicher stieg noch einmal, als Sachsen regelgemäß an Maria überging und sie feststellen musste, dass auch die letzte Karte der Sachsen Herz gewesen war.

Parallel zu diesen Ereignissen drang die frankobayerische Armee langsam in Nordwestböhmen vor, ging aber keine unnötigen Risiken ein.
In Flandern mussten die Franzosen Rückschläge gegen gut kooperierende grau-weiße Truppen hinnehmen. Köln fiel an George II. und die pragmatischen Truppen bedrohten Nordfrankreich.


Zweite Phase: La Grande Nation

Nach diesem bereits eher mäßigen Start für Frankreich schien sich die Lage noch mehr einzutrüben – in Italien errangen die Österreicher, unterstützt von Preußen, das dafür seine Beziehungen zu Russland verbessern konnte, die Vorherrschaft und Khevenhüller stieß über die unbewachte Südroute gen Bayern vor, entschied sich aber gegen Eroberungen hier, sondern versuchte, in den Rücken der Frankobayern zu kommen. Gleichzeitig machten Batthyany und Traun von vorn dicht und kesselten den Turm Törring und de Broglie auf Tabor ein – die beiden Trosse und Belle-Isle verstopften die drei anderen Ausgänge (eine ähnliche Situation hatten wir schon bei der ersten Partie vor einer Woche). Jedoch hielt das bayerische Pik den österreichischen Angriffen stand, und Österreich musste sich per Reserve zurückziehen – ein Fehler, da der zweite General damit verloren ging und der zurückgezogene in Frankreichs Zug in der nächsten Runde auch vom Brett musste. Gleichzeitig mit diesem Befreiungsschlag wurde auch Khevenhüller in Herz vernichtet. Damit lag Westböhmen völlig frei vor Louis’ Generälen und die Bourbonen hatten sich binnen einer Runde von der stagnierendsten Nation zum heißen Favoriten auf den Sieg entwickelt. Die wieder in den Krieg eingreifenden Preußen, die sich nun in Nordböhmen tummelten, erleichterten Österreich die Lage auch nicht. Da konnte die erfolgreiche Kaiserwahl Franz Stephans nur wenig Trost bringen. Binnen kürzester Zeit hatte Frankreich alle Siegmarker bis auf drei oder vier verbraucht, Preußen hatte aber auch nur noch zwei übrig.

Dritte Phase: Die preußisch-französische Erbfeindschaft

Dementsprechend wurde Marias verzweifelte Lage wenigstens durch den Umstand gerettet, dass die beiden eifersüchtigen Könige mehr an einer Schwächung des jeweiligen Rivalen als an der Niederlage Österreichs interessiert waren. Frankreich schnappte den Preußen die nordböhmischen Festungen vor der Nase weg, Bayern blockierte selbstlos den Angriffsweg Preußens und verschaffte damit den Verteidigern Mährens eine weitere Runde. Im Gegenzug versuchte die Pragmatische Armee mit wütenden Angriffen auf französische Generäle diesen per Schlachtenniederlage wieder Siegmarken in den Pool zu legen. Letzteres beanspruchte zwar die französische Kartenhand stark, ebenso wie die Husaren, die über die durch das Ausschwärmen der Generäle langen und exponierten Versorgungslinien der Frankobayern hermachten (die Lage in Italien machte inzwischen sogar einen französischen General dort notwendig), überforderte jedoch auch die Pragmaten, bei denen der Earl of Stair einen ruhmlosen Abgang hinlegte.
Österreichs Verteidigung ruhte jetzt noch auf zwei frisch in Wien eingesetzten Generälen mit insgesamt vier Armeen sowie Karl und Neipperg in Mährisch-Kreuz. Die beiden letzteren zogen sich geschickt gegenüber Preußen und Bayern zurück, um nicht ihr Kreuz zu verpulvern (und damit den absehbaren Kampf gegen die zweite Angreifermacht in jedem Fall zu verlieren), die ersteren zogen mit Karo und Herz das französische Karo und jagten in der Folge den Marschall de Belle-Isle zuerst nach Oberösterreich und dann vom Brett. Schließlich, im Herbst 1743, kam das Ereignis, auf das Preußen so lange gewartet hatte: Die Quadrupelallianz! Endlich Krieg mit Sachsen, einem schwachen Kleinstaat, wo es kaum etwas zu verlieren und alles zu gewinnen gab! Sofort wurde Dresden vom bereits wartenden Alten Dessauer eingenommen, Schwerin riss noch Zwittau an sich – Sieg. Der Schlachtensieg in Mähren und die daraus folgende Einnahme Olmütz’ waren nur noch kosmetische Poolübererfüllung.

Nachteilig für Österreich war auf jeden Fall der frühe Verlust Schlesiens, bevor die höheren österreichischen Einnahmen den anfänglichen preußischen Vorteil ausgleichen konnten, ermöglicht durch Sachsens Glück mit sechs Herz in sechs Handkarten.
Die Niederlage in der Stabilisierungsphase unmittelbar danach beim Versuch, den frankobayerischen Turm einzukesseln war nicht nur ein schwerer Schlag für Maria, sondern darüber hinaus noch besonders bitter, weil unnötig – ein früherer Rückzug der Generäle hätte zumindest einen erhalten, ein „Reinholzen“ mit der Reserve (statt sie für den Rückzug zu verwenden) hätte den Turm vernichtet und damit dem Spiel eine ganz andere Wendung gegeben.
Insgesamt waren auf allen Seiten (Maria-Vorerfahrung der drei Spieler: zwei mit einer Partie, einer ganz ohne) noch diverse Fehleinschätzungen und strategische Irrtümer vorhanden, aber wir arbeiten daran, sie zu minimieren smile

Partiedauer: 10 Runden, ca. 5,5 Stunden (inklusive Essen)

Fragen, Anregungen und Kommentare? Nur her damit.

Thema: Alles erobert - und nicht gewonnen?
Prinz Heinrich

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29.10.2009 10:57 Forum: Regelfragen

Zumindest in der Online-Version der Regeln steht als erster Satz der Regel 12: "Das Spiel endet ausschließlich am Ende einer Runde. Ausnahme: Regel 13 (Offensive Option)."
Demnach hätte Russland, in Übereinstimmung mit deiner Interpretation, nicht gewonnen.

Thema: Husaren
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29.10.2009 10:49 Forum: Strategie und Taktik

Beide Rechnungen waren nur als Beispiele und nicht als repräsentative Durchschnittsrechnungen gedacht. Ich habe mich für 6 Punkte entschieden, weil du einerseits von
Zitat:
mal 5 oder 6 TK abgeben
gesprochen hast und andererseits 6 schöne, glatte Ergebnisse im Vergleich mit dem TK-Durchschnittswert sowie bei den Armeekosten ergibt.
6 ist meiner Meinung nach auch kein besonders hoher Wert - bei uns (wir urteilen auch nur auf Basis einer Partie) hat Preußen immer seinen anfänglichen Zweierturm zusammengelassen, wenn der durch die Husaren unversorgt wird, reicht eine mittlere Tross-Entfernung von 3 schon aus, um auf die 6 zu kommen. Die im zweiten Beispiel angegebenen 12 in einem Jahr waren in unserer Partie durchaus ein gewöhnlicher Wert (Ösimarie, korrigiere mich, wenn du das anders in Erinnerung hast), zumal man oft die Husarenkosten nicht passend zahlen kann und dann 1-2 weitere Punkte verschenkt.
Dass bei uns die Husaren mit einer Ausnahme immer gegen Preußen eingesetzt wurden, lag an Frankreichs zögerlichem Vorgehen in Böhmen - zumeist waren die frankobayerischen Armeen einfach nicht in der Reichweite für Husareneinsätze. Wie das bei energischeren Franzosen ist, vermag ich nicht einzuschätzen - vielleicht können hier ja die Maria-Erfahreneren, allen voran rsivel, ihre Erkenntnisse darlegen.

P.S.: Ab dem Wochenende wird sich unsere Maria-Partieerfahrung aber verdoppelt haben! Augenzwinkern

P.P.S.: Wenn ich hier mit zwei Liebhabern lateinischer Zitate diskutiere, fühle ich mich mit meinem schnöden Friedrich-Zitat in der Signatur fast schon ungebildet. Daher will ich, passend zur Strategiedebatte folgendes Wort von Vergil einwerfen: Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...

Thema: Husaren
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28.10.2009 11:25 Forum: Strategie und Taktik

Zitat:
Man sah ja, wie lange ich drangesessen bin, nur um mich gegenüber den Husaren optimal zu stellen

Tja, die Husaren sorgen für viel Denkintensität - auch bei mir als Österreicher zu beobachten.

Zitat:
Wenn man den Husaren entkommen will, ist man ziemlich auf diesen zweiten Tross angewiesen, der einen ja aber wiederum das Bündnis mit Sachsen kostet...
Das Bündnis mit Sachsen kannst du als Preuße auch so verlieren, durch die Vielzahl der entsprechenden Politikkarten und die "Sachsens-Wankelmut-Regel" ist das sogar ziemlich wahrscheinlich. Von daher ist die Annexion Schlesiens prinzipiell eine feine Sache für Preußen - aber meine Österreicher haben sich ja bis zum bitteren Ende an Glatz festgeklammert.

Ich würde die Wirkung der Husaren nicht unterschätzen. Ich habe ursprünglich auch gedacht, "Ach, die paar TK-Punkte...". Es stimmt zwar, dass die starke preußische Starthand das ausgleichen kann, aber nach den ersten paar Zügen, in denen die Blauen bestrebt sind, möglichst schnell die ungedeckten Festungen einzusammeln, muss man sich Kosten und Nutzen gut überlegen. Zum einen sind die TK weniger wert als bei Friedrich, jeder TK-Punkt schmerzt also mehr, zum anderen hat man keine "Wegwerf-Farben" mehr, die man fast nie benötigt (z.B. Herz bei Österreich), da jede Nation in mehreren Farben kämpfen müssen wird und das Politik-Tableau auch seinen Tribut fordert.
Rechnung zu den Kosten durch Husaren: In einem Deck von 38 Karten sind 232 TK-Punkte, d.h., durchschnittlich 6,1 Punkte pro Karte. Husarenkosten von 6 Punkten je Runde sind also ziemlich genau eine Karte - ein Drittel des preußischen Etats! Preußen tritt quasi nur noch mit zwei Karten pro Runde gegen die fünf von Österreich an! Und dazu muss nur ein Turm den Abstand 3 zum Tross haben...
Anderes Beispiel: Preußen zahlt in 3 Runden zwei Mal 6 Punkte wegen der Husaren. Im Winter fehlen Preußen dann 12 Punkte - also drei neue Armeen!
Mein Fazit also: Husaren stören nicht nur, sie belasten auch den preußischen Staatsschatz so, dass der alte Friedrich Wilhelm sich im Grabe umdreht.

Thema: Husaren
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27.10.2009 10:52 Forum: Strategie und Taktik

Man muss ja gar nicht direkt neben dem Tross stehen. Eine vergleichsweise dichte Platzierung von General und Tross reicht - zumindest bei dichten Straßennetzen, wie sie in Schlesien und Nordböhmen die Regel sind - meist aus, um drei mögliche Versorgungslinien zu haben. Beispiel: General steht in Glatz, Tross in Breslau - immerhin drei Städte Abstand. Mögliche Versorgungslinien sind nun die Hauptstraße, der Weg über Neisse und der außenrum über Liegnitz.
Falls es zwar drei oder mehr Versorgungslinien gibt, mehrere davon aber durch einen Verkehrsknotenpunkt laufen, den Österreich dann mit einem Husaren abschnüren kann, so kann Preußen diesen Punkt selbst mit einem General besetzen und damit das Einsetzen des Husaren an dieser Stelle verhindern.
Beste Strategie ist aber meiner Meinung nach, den österreichischen Hauptstreitkräften auf die Mütze zu geben - durch ihre Rückzüge verschiebt sich der Einsatzradius der Husaren automatisch mit nach hinten.
Die frankobayerische Methode hat bei uns den Vormarsch in Böhmen nicht im Geringsten verlangsamt: Da die Roten durch eigene Prioritätensetzung und eine aggressive Pragmatische Armee vorrangig auf Flandern konzentriert waren, wagten sie nach den ersten Eroberungen in Westböhmen kein weiteres Vorrücken mehr, Bayern musste sogar die Invasion durch Traun fürchten. Frankreich lavierte also eigentlich nur im Herzsektor hin und her, bald ein paar Schrittchen nordwärts zur Bedrohung Prags machend, bald ein paar gen Süden, um Traun abzuschrecken. Schließlich machten die Österreicher dann den "langen Kessel" (d.h., ein -1-Rückzug wäre noch nicht die Vernichtung gewesen) zu und entsorgten die elf französischen Armeen.
Zur von rsivel geschilderten "Preußen-nicht-verlassen"-Strategie: Warum nicht? Bei "Friedrich" hat das doch auch gut geklappt Augenzwinkern

Thema: Politik - Trumpf bestimmen
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19.10.2009 18:37 Forum: Regelfragen

Es geht um den "Schlachtensieg" (vgl. Regel 16, Siegpunktboxen). Der Kampf, der das Trumpfsymbol bestimmt, muss kein solcher gewesen sein. Du verstehst Kampf also völlig richtig - als Auseinandersetzung zweier Generäle/Türme.

Thema: Maria
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12.09.2009 15:25 Forum: Regelfragen

Hallo,
auch noch eine Frage zur Vorbestellung: Auf der "Aktuelles"-Seite ist ein Preis von 36€ bei Vorbestellung angegeben, bei der Vorbestellung selbst aber 35€. Welcher Preis ist der korrekte?

Thema: Friedrich? Die entspannendste Rolle!
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31.08.2009 17:11 Forum: Spielberichte

Zu Beginn hat nur Friedrich mit seinen fünf Armeen Sachsen verteidigt. Daher lässt es sich vertreten, hier nur mit den elf Armeen Brownes und Karls anzugreifen - so lange die übrigen 19 dann aber in Schlesien ordentlich Druck machen. Das war aber in der Anfangsphase nicht der Fall, der erste Angriff auf Breslau erfolgte ca. in Runde 8. Österreich hat also fast die Hälfte der Partie mehr als die Hälfte seiner Truppen nur "geparkt".
Die beste Alternative zu mittelstarken Angriffen in Sachsen und Passivität in Schlesien zu Beginn wäre natürlich eine Schwerpunktbildung in Schlesien oder Sachsen - abhängig vom österreichischen Pik-Karo-Verhältnis gewesen.

Hildi wurde - wie auch die Österreicher feststellten - wenig nutzbringend verheizt. Insgesamt konnte er nie weiter als Chemnitz vorstoßen. Mehr Schonung und Unterstützung für ihn hätten den Österreichern durchaus Früchte tragen können (insbesondere, bevor Dohna in Sachsen ankam).

Das französische Hauptproblem war der Diepholz verteidigende Ferdinand, der den ersten Herzkampf deutlich gewinnen konnte und danach nicht mehr attackiert wurde. Hätte Frankreich hier aber in der Folge mit Armeeüberlegenheit Druck gemacht, so hätte er sich nicht lange halten können. Ein Spieler mit mehr als einer Partie Vorerfahrung hätte das vermutlich auch gemacht.

Fazit: Die verschreckten Alliierten trauten sich nicht recht, offensiv zu werden - wenn sie es taten, standen die Verteidiger schnell blank da (Hannovers Herz nach dem ersten französischen Angriff, Preußens Pik gegen Ende).

Thema: Friedrich? Die entspannendste Rolle!
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Friedrich? Die entspannendste Rolle! 28.08.2009 23:39 Forum: Spielberichte

Unsere Partie am Freitag konnte das Bild des gestressten Preußenspielers, dem von allen Seiten Vernichtung bevorsteht, kaum bestätigen.
Die Rollenverteilung:
Friedrich: Prinz Heinrich
Elisabeth: Steffen (nicht im Forum)
Maria Theresia: Ösimarie
Pompadour: Steffen

Anfangsphase

In der ersten Runde bahnt sich vor allem im Norden Interessantes an: Russland bewegt alle vier Generäle auf Lehwaldt zu (es war erst das zweite Spiel Steffens und sein erstes als Russland), Ehrensvärd platziert sich breit grinsend in Schlagdistanz zu Heinrich. Der schlägt in der zweiten Runde natürlich erbarmungslos zu, schließlich hat der Hottentotte ja nur eine Karte auf der Hand. Die hat es aber in sich: Gegen die Kreuz-13 muss Preußen seinen gesamten Kreuzvorrat setzen, um Schweden mit -3 zu besiegen. In der Folge wird Preußen kaum noch Kreuz nachziehen.
Da ist es schon ein herber Verlust, dass Seydlitz sich auf seinem Weg nach Schlesien im Kreuzsektor erwischen lässt und eine Karte für einen -1-Rückzug spielen muss. Der dadurch entstehende preußische Dreierturm auf Breslau wird aufgrund einer offensichtlichen österreichischen Pikschwäche erstmal nicht herausgefordert.
Der sich taktisch zurückziehende Lehwaldt wird in der fünften Runde gestellt und kampflos vom Brett geschickt. Die Russen strömen gen Westen. Pik ist als Verteidigungsfarbe gegen Österreich eingeplant, in Karo hält Friedrich noch Sachsen (und kann auch kaum zur dauerhaften Verteidigung gegen den Iwan eingesetzt werden), Herz soll eigentlich gegen Frankreich verwendet werden (und birgt auch Gefahren in Bezug auf Schweden) und Kreuz – davon hält Preußen in der sechsten Runde exakt zwei Karten auf der Hand, eine Drei und eine Sieben. Gnädigerweise beschließt jedoch die Zarin, zum frühestmöglichen Termin das Zeitliche zu segnen und Preußen ist seine Hauptsorge los. Dohna begibt sich gen Süden.

Mittelspiel

Die Franzosen in Gestalt Cheverts bekommen von Ferdinand ihre Grenzen in Herz aufgezeigt. Trotz zweier Reserven müssen sie sich um -6 zurückziehen. Cumberland strolcht derweil im Süden herum und verwendet das hannoversche Kreuz, um Hildi zurück auf Los zu schicken.
Schweden sammelt, von Heinrich unbedrängt, Stettin, Greifenhagen und Cammin ein. Ehrensvärds Bewacher lümmelt seelenruhig in Malchin herum und wartet darauf, dass die (inzwischen erstarkte) preußische Kreuzhand herausgefordert wird.
In Sachsen wird der Druck auf Friedrich immer stärker, auch der Tross wird bedroht, aber noch reicht das Karo gut. Der schlesische 15-Armeen-Turm wird erstmalig probeweise angegriffen. In Runde zehn werden die von Friedrich zuvor strategisch geschickt zurückgezogenen Browne und Karl von ihm und dem herbeieilenden Dohna in Spremberg umzingelt und vernichtet, die Rückeroberung der sächsischen Zielstädte ist die Folge. Darüberhinaus gibt Cumberland Hildi zum zweiten Mal Heimaturlaub, und der Schlesienturm vernichtet das gesamte Pik Österreichs.
Insgesamt ist die Lage ruhig, wozu „Schweden“ nach der neunten und „Indien“ nach der zwölften oder dreizehnten Runde weiter beitragen.

Endphase
Preußen/Hannover ist drückend überlegen. Die Österreicher berennen Breslau jetzt wiederholt mit einem 24er-Turm, was vorerst noch keine Wirkung zeigt.
Auch unter der neuen Führung ist Hildi nicht erfolgreicher: Zum dritten Mal schickt Cumberland ihn vom Brett. Danach wird er gen Norden, gegen Ferdinand gesandt.
In Sachsen wird der wieder eingetroffene österreichische Zweierturm abermals umzingelt und vernichtet. Da die preußischen Pikvorräte langsam schwinden und aus den Nachziehstapeln – trotz der intensiven Kämpfe – kaum Pik kommt (Preußen zieht in den ersten vier Runden des neuen Stapels, der die Karten der ersten heftigen Kämpfe um Breslau enthält, insgesamt knapp 30 Pik – wohingegen Österreich bereits in der ersten dieser Runden allein zwei Pik-13er zieht), ist die entspannte Lage in Sachsen sehr beruhigend. Da kann auch „Gedichte“ nach Runde 16 wenig trüben.
In der nächsten Runde macht Hildi bei Diepholz seinen vierten Abgang. Diesmal hat der Mohr jedoch seine Schuldigkeit getan, denn Ferdinand muss sich beim folgenden Angriff Frankreichs mit der hannoverschen Reserve zurückziehen (die erste Schlachtenniederlage Hannovers überhaupt!). Das preußische Herz für die Verteidigung Magdeburgs ist jedoch überreichlich vorhanden.
Österreich gibt in Schlesien nicht auf: Nach dem Angriff in der 17. Runde (-4 für Österreich) steht Preußen nur noch mit einer Pik-5 da. Bis die Österreicher jedoch wieder in Reichweite sind, endet das Spiel: Nach Runde 18 wird „Amerika“ gezogen.

Fazit: Sehr günstige Schicksalskarten, ein gewisses Farbenglück und die mangelnde Aggressivität der Alliierten (die Fortunas Ungewogenheit ihnen gegenüber offensichtlich abschreckte) sorgten für einen kaum gefährdeten preußischen Sieg.

- Preußen/Hannover erlitt nur drei Schlachtenniederlagen (Seydlitz’ Rückzug in Schlesisch-Kreuz Runde 3, Lehwaldts geplanter Abgang in Runde 5 und Ferdinands -1 im Norden in Runde 17)
- Preußen muss niemals eine Reserve spielen und hält am Ende derer sechs auf der Hand
- Preußen hat am Ende einen Stapel von 52 Karten
- Preußen ist am Ende in Pik zwar Österreich unterlegen (20 gegen ca. 30 Punkte), hält aber wesentlich mehr Reserven, ist in Karo überlegen und wegen der teuren österreichischen Nachkäufe sogar in der ursprünglichen Achillesferse Kreuz (von dem Österreich mehr als genug besaß) auf die Eventualität eines langsamen Rückzuges gen Nordwesten in Schlesien bestens vorbereitet
- Gegen Frankreich/Reichsarmee kann überhaupt nichts mehr anbrennen: Der nie geforderte Winterfeldt hat zwar nur zwei Armeen, verfügt aber über sensationelle 239 Punkte Herz (von 360 insgesamt im Spiel befindlichen)

Punkte nach WM-Modus:

Friedrich: 12
Elisabeth: 6 (mit Schweden, 4 mit Russland)
Maria Theresia: 2,5
Pompadour: 7 (2 mit Reichsarmee)
Es wurde ohne Schachuhr gespielt.

Fragen, Anmerkungen, Kommentare sind wie immer herzlich willkommen smile

Thema: Maria
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28.08.2009 23:38 Forum: Regelfragen

Man muss dazu sagen, dass unsere Ösimarie (als ebendiese) sich heute 18 Runden lang ihre morschen Zähne an einem Friedrich (gespielt von mir) ausgebissen hat, der vom Kartenglück fast ohne eigenes Zutun in den Olymp getragen wurde. Vergleiche hierzu den Spielbericht "Friedrich? Die entspannendste Rolle!" Nach einem ausgeglicheneren Spiel wäre vielleicht ein milderes Urteil betreffend der Glücksabhängigkeit gefällt worden Augenzwinkern
Nichtsdestotrotz ist die Vorfreude auf Maria bei uns immens, gerade weil es einen gänzlich anderen Charakter als Friedrich zu haben scheint - der nach einem guten Jahr institutionalisierter Sturmläufe auf Preußen eine erquickliche Abwechslung verspricht.

Thema: Maria
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Maria 21.08.2009 20:03 Forum: Regelfragen

Blick auf die Histogame-Seite: Alles wie gewöhnlich… Moment! Seit wann sind da oben sechs Icons? Tatsächlich, es hat sich ein neues Bildchen zwischen „Friedrich“ und „König von Siam“ geschoben, das eine junge Dame mit nicht unbekannten Gesichtszügen darstellt. Siehe da, tatsächlich ist der Nachfolger (bzw. Vorgänger) von „Friedrich“ fertig!
Und er wirkt großartig auf mich.

Das beginnt beim wundervollen Spielplan – der nicht nur hervorragend aussieht (übersichtlich gestaltet, aber mit Flair wie den zahlreichen Bergen und Wäldern im Hintergrund), sondern auch das Problem der Lücke gut löst und es schließlich auch den Süddeutschen wie mir ermöglicht, einen Kampf vor der eigenen Haustür auszutragen. Außerdemgibt es kaum noch Peripheriegebiete - bei Friedrich blieben z.B. die weiten Lande Zentralpolens völlig unversehrt. Um Lodz wurde nie ein Kampf ausgetragen. Wobei, das hat auch Nachteile - wenn wir im Kampf unsere TK schwungvoll aufs Brett werfen, bietet sich diese Gegend einfach an Augenzwinkern

Interessant wird sicher die veränderte Ausgangslage bekannter Nationen – ein Preußen, das keine umzingelte Supermacht ist, sondern ein auf Raub ausziehender Emporkömmling, Frankreich als auf allen Schauplätzen agierender Hauptfeind Österreichs und schließlich die Österreicher selbst, in die Defensive gedrängt, beileibe nicht der langsam, aber unaufhaltsam gegen Preußen vormarschierende Koloss, der kaum ernsthaft verwundet werden kann. Und vor allem lässt „Maria“ auch die Spieler der Titelrolle bei „Friedrich“ verstummen, die über ihre elende, von allen Seiten angegriffene Position greinen - immerhin hat der Preußenkönig durch seine Impertinenz in jungen Jahren für seine späteren Probleme selbst gesorgt.

Dadurch, dass das ganze Szenario offener als der nackte Überlebenskampf Preußens ist, ergibt sich vermutlich auch ein ganz anderes Gefühl im Farbspiel. An die Stelle einer vergleichsweise planbaren „Ein-Feind-eine-Farbe“-Verteidigung Friedrichs muss wohl, je nach Schwerpunktsetzung und Schlachtenglück der Mitspieler, flexibler mit den Karten umgegangen werden – zumal es wahrscheinlicher als bei „Friedrich“ ist, gegen mehrere feindliche Kartenhände kämpfen zu müssen und jede Nation jetzt Eroberungsziele hat und ein einfaches Verschanzen für den Sieg nicht genügt.

Als vergleichsweise losgelöste Einzelregel stechen die Husaren ins Auge, die jetzt ihren Weg von kleinen Schicksalskartenereignissen zu „echten“ Spielfiguren geschafft haben, und nun den Vormarsch jeder feindlichen Armee verteuern und bremsen. Man denke nur an Friedrichs Versorgungsprobleme bei jeder seiner größeren Offensiven nach Böhmen, die ihn mehr als einmal zu schmachvollen Rückzügen zwangen!

Ebenso ist die Kaiserwahl ein stilvolles Element, das darüber hinaus viele der zentralen Problemstellungen des Österreichischen Erbfolgekrieges betont: Ist die Thronbesteigung Maria Theresias rechtmäßig? Wie verhalten sich die deutschen Kleinstaaten? Wie sehr kann Frankreich Einfluss auf die Politik des Reiches nehmen?
Allerdings stellt sich mir folgende Frage: Die Kurstimmen Österreichs und der Pragmatischen Armee gehen immer an Franz, die übrigen können frei vergeben werden. Welches Interesse kann Frankreich daran haben, dass Karl Albrecht nicht gewählt wird? Habe ich da etwas übersehen?

Ohnehin gefällt mir der ganze Politik/Diplomatie-Teil. Bereits bei Friedrich war es eines der faszinierendsten Kennzeichen, dass die Alliierten zwar alle denselben Feind bekämpften, aber sich trotzdem mit eifersüchtigen Blicken bedachten, wenn einer von ihnen zu erfolgreich wurde und dann großmütig Friedrich die Schlachtensiege gegen diesen gönnten. Bei „Maria“ kommt nun ein expliziter Politikteil dazu, der fernab von den Schlachtfeldern eine weitere Möglichkeit bietet, die Opponenten unter Druck zu setzen. Frei nach Brecht: Was ist eine Schlacht in Sachsen gegen den Seitenwechsel Sachsens? Da man die Politik-Karten und das Politik-Tableau nicht online sehen kann, bin ich auf die Details schon besonders gespannt.

Das einzige Manko scheint mir bis jetzt die Spielerzahl zu sein. Genau drei Spieler, das ist weder flexibel (außer man spielt zu zweit, aber dass hierunter der Spielreiz leidet, ist offensichtlich) noch für eine etwas größere Runde geeignet. Aber dann muss man halt Dreierpartien planen, das klappt schon.

Und jetzt will ich alles spielen. Ich will den Wittelsbacher auf den Thron setzen und die Franzosen in ihrem Heimatland in die Bredouille bringen (die Pragmatische Armee ist doch hoffentlich manchmal so erfolgreich?). Ich will die lästigen Schmeißfliegen aus Nord und West nach Böhmen locken und sie dort mit den Husaren in den Wahnsinn treiben, und ich will den Österreichern im Handstreich Schlesien entreißen. Mit all diesen Zielen gleichzeitig im Kopf bin ich der Schizophrenie des Preußen/Pragmatische Armee-Spielers schon recht nahe…

In freudiger Erwartung des Oktobers,

Prinz Heinrich

Thema: Studienfahrt Berlin 29.6.
Prinz Heinrich

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17.05.2009 18:25 Forum: Spielersuche ---- Looking for players?

Als 2008er Studienfahrer tue ich hier meine Kenntnisse kund:
Sollte die Studienfahrt wieder so laufen wie letztes Jahr, werdet ihr von Dienstag bis Samstag weg sein - montags und freitags ist es wegen der Geschäftsreisenden schwerer mit den Zugverbindungen. Das wäre dann der 30. Juni bis 4. Juli, wobei man den 4. vermutlich abrechnen kann, da um etwa 14 bis 15 Uhr die Rückfahrt ansteht.
Unterbringung war bei uns in einem Hostel in der Nähe des Alexanderplatzes, drei, vier, fünf Stationen nordöstlich mit der M4. Der Name ist mir leider entfallen.
Gibt es schon eine feste Programmplanung für die Abende? Wir hatten damals den Mittwoch- und Freitagabend zur freien Verfügung.
Gruß,
Prinz Heinrich

Thema: Aller guten Dinge sind drei
Prinz Heinrich

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17.12.2008 18:34 Forum: Spielberichte

Die Hauptlast der Kämpfe gegen Österreich lag sicher auf Karo. Auf Pik gab es nur zwei oder drei Scharmützel und das Katapult. Allerdings hat ja Preußen seine Karohand mit einem massiven Einsatz von Karo gegen Pik in der fünften Runde unnötig verschlissen - und Pik konnte wegen der Katapult-Räumung Schlesiens nicht mehr verwendet werden.
Soweit zumindest meine Erinnerung. Augenzwinkern

Thema: Aller guten Dinge sind drei
Prinz Heinrich

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16.12.2008 21:23 Forum: Spielberichte

Die Hannoveraner versteckten sich nicht. Aufgrund der zahlreichen Bildnisse französischer Generäle in ihren Karten (bis Spielende allein drei Pompadouren) und dem Wissen um Preußens anfängliche Karostärke machten sie es sich bequem im Karosektor - und die Roten verzweifelten.

Österreich wurde zuerst auf Karo bekämpft (wo ja auch Daun in Mähren vernichtet wurde). Dann zog Preußen mit Karo das österreichische Pik (ca. 50 Punkte auf beiden Seiten) und stellte sich auf Breslau. Diese Verteidigungsstellung wurde natürlich durch die Rettung Küstrins per Katapult unmöglich gemacht, und in den durch den Sektorengrenzkampf erheblich geschmolzenen Vorsprung Preußens in Karo konnten die Weißen dann leicht wettmachen.

Bei Russland verhielt sich die Sache so, dass die Blauen sich ja nach den ersten vier Runden aus Kreuz zurückzogen (hier hatte die russische Strategie, sich bei der Auswahl von Angriffszielen keinerlei Beschränkungen aufzuerlegen, gute Wirkung getan). Dann versuchten die Preußen in der achten Runde, mit der Kesselschlacht die Russen mit Herz in Kreuz zu vernichten, was aber seither auf dieser Seite wieder reichlich nachgezogen worden war (ca. 45 Punkte, also etwa 50% über dem Durchschnitt), sodass die Aktion in dem beschrieben Desaster endete. Also hörte stattdessen auch das preußische Herz auf zu schlagen Augenzwinkern

Dass Frankreich so leer ausging, lag an der oben beschriebenen Karoschwäche. Ich bekam im ganzen Spiel nur fünf oder sechs Karokarten - etwa so viel Karo, wie Hannover allein in seinen drei 13ern hatte. Daher konnten Wittingen, Hannover und Braunschweig dauerhaft gedeckt werden. An Magdeburg und Halberstadt wollten sich die Franzosen erst versuchen, wenn Hannover besiegt gewesen wäre - dann aber wäre Seydlitz mit der stark lädierten preußischen Herzhand und dem nur wenig besseren Pikblatt leichte Beute für die Roten geworden, die von beidem gute Vorräte besaßen.

Moral der Partie also: Obacht mit den Sektorengrenzkämpfen!

Thema: Aller guten Dinge sind drei
Prinz Heinrich

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Aller guten Dinge sind drei 14.12.2008 16:51 Forum: Spielberichte

Letzten Mittwoch musste bei uns in der Stadt eine Fliegerbombe entschärft werden. Daher wurden die öffentlichen Gebäude für eine eventuelle Evakuierung ab vormittags geräumt, und die Zwölft- und Dreizehntklässler der Friedrichrunde Unterland nutzten den resultierenden Ausfall von sieben Schulstunden für eine heftig umkämpfte Friedrich-Partie, die letztendlich drei Sieger sah.

Teilnehmer waren (Nichtforummitglied) Andi, die Ösimarie und meine Wenigkeit. Die erste Auslosung ergab Andi als Flügelmächte, Ösimarie als Maria Theresia und meine Wenigkeit als Friedrich – eine Konstellation, die wir jedoch bereits etliche Male gespielt haben – weswegen ein „New Deal“ erfolgte, der Andi und mich die Positionen wechseln ließ.

Runde 1-4: Preußen teilt aus

Preußen begann mit offensiven Bewegungen der beiden Zweiertürme gen Österreich. Da Seydlitz jedoch nur zögerlich nach Süden ging, Heinrich nach Norden abkommandiert wurde und Andi ohnehin kein großer Verfechter der OO ist, durfte man an dieser Zweifel haben. Jedoch ließ sich Daun (5 Armeen) in der zweiten Runde von Schwerin und Keith (10) erwischen und musste vom Brett. Im Gegenangriff, den Lacy von Herz aus auf die in Karo stehenden Preußen führte, zogen sich diese um 1 zurück. Nach dieser lokalen Offensive marschierten die Generäle auch wieder in ihre üblichen Verteidigungsgebiete in Schlesien und Sachsen zurück.
Frankreich kam nur langsam in Fahrt, da sich ein eklatanter Karomangel bemerkbar machte, wohingegen sich die Hannoveraner in Norddeutschland sehr wohlzufühlen schienen. Kräftige Pik- und Herzmengen sorgten dagegen für eine sichere Kontrolle des Zentrums und Zuversicht für Diepholz und Magdeburg.
Im Norden griff Russland energisch mit Apraxin und/oder Tottleben (insgesamt 9 Armeen) den in Kreuz stehenden Lehwaldt (2) an und verschleißte in Blutsäufermanier dessen Kreuzvorräte. Offensichtlich erfolgreich, denn nach drei Kämpfen in vier Runden waren durch Armeeüberlegenheit und Rückzugslängen ca. 20 Kreuzpunkte zermahlen – also etwa die Differenz zwischen preußischer und russischer Hand nach dieser Zeit.

Runde 5-8: Preußen stellt um

Das veranlasste Preußen, seine Verteidigungsstrategie zu überdenken. Gegen Russland wurde auf Herz umgestellt, Österreich sollte jetzt mit Pik bekämpft werden. Zu diesem Zweck attackierte der Schlesienturm Laudon in Strehlen und zog ihm mehr als 50 Punkte Pik mit Karo. Österreich ließ sich trotzdem nicht ins Bockshorn jagen, sondern griff munter weiter an. Trotz enormer Unterlegenheit in Pik gelang bei Breslau ein geordneter Rückzug, in Sachsen-Karo ebenso.
Nun entschloss sich Friedrich zu einer gewaltigen Gegenoffensive an der Südfront: In Westsachsen wurde unter Einsatz von Herz (die Russen sahen es mit Freude) Hildi um fünf Städte zurückgedrängt, in Zentralschlesien gelang den Österreichern noch ein angenehmes -1, doch in Sachsen mussten sich Karl und Browne um -9 zurückziehen! Die Weißen standen nun östlich der Neumark.
Frankreich kam nun langsam in Fahrt und bekam die Hannoveraner in den Griff. Die Überlegenheit Hannovers in Karo wurde durch Zermürbungsangriffe egalisiert, in den übrigen Farben bekamen die Hellblauen deutlich ihre Grenzen aufgezeigt.
Die Russen blieben derweil nicht untätig. Nach Kreuz sollte nun mit Herz die zweite Farbe heruntergehobelt werden, was später auch den Franzosen helfen würde. Nebenher wurden Zielstädte eingesammelt. Lehwaldt wurde aus Ostpreußen herausgedrängt und machte sich auf den Weg, in Kammin Unruhe zu stiften. Saltikov und Fermor standen in der achten Runde in Arnswalde an der Kreuz-Herz-Grenze, Ehrensvärd blockierte mit Stargard einen Ausgangsweg. Preußen versuchte nun, indem es mit Dohna und Heinrich diesen Kessel schloss, im Norden den Befreiungsschlag zu führen. In der Hoffnung, das russische Kreuz könnte sich von den blutigen Schlachten zu Beginn nicht erholt haben, spielte Friedrich all sein Herz und eine Reserve runter, bis sich die Blauen schließlich geschlagen geben mussten. Nun hing die Verteidigung gegen Russland am seidenen Faden: Nur noch Lehwaldt stand zur Verfügung. Preußen behalf sich dann damit, Schwerin und Keith aus Schlesien nach Norden katapultieren zu lassen.

Runde 9-12: Preußen geht ein

In der neunten Runde wurde Keith vernichtet und auch die Drucklegung seiner Gedichte machte Friedrich schwer zu schaffen. Die preußische Defensive war jetzt ausschließlich vom Besitz Küstrins abhängig.
Derweil freuten sich die Österreicher über ein leeres Schlesien und sammelten hier die fehlenden Zielstädte ein.
In Runde elf schließlich gelang es Lehwaldt, in einer Kamikaze-Aktion den westlichen russischen Tross zu fressen, womit die russischen Generäle unversorgt wurden.
Nun deutete sich eine Runde später ein Showdown an: Preußen deckte gegen Russland nur noch Küstrin, gegen Österreich nur noch Radeberg, gegen Hildi nur noch Meißen, Dresden und Pirna, die alle in dieser Runde erreicht werden konnten.
Nun war es an Russland, Kamikaze zu begehen: Der unversorgte Saltikov bewegte sich über Küstrin, der unversorgte Fermor schlug den letzten Verteidiger, Schwerin. Beide starben danach an Hunger.
Auch der „last stand“ in Sachsen fiel nun: Österreich konnte Friedrich und Winterfeldt in Lauchhammer umzingeln (auch in jeder anderen Stadt hätte ein Rückzug um 1 die Niederlage bedeutet) und vernichten, weswegen auch diese Zielstädte fielen. So feierten am Schluss gleich drei Angreifer einen Triumph.

Knackpunkt des preußischen Spiels war meiner Meinung nach die Umstellung der Farbstrategie in Runde 5. Der Sektorenwechsel nach Herz gegen Russland war zwar vertretbar (wenn auch riskant wegen der Westfront und den Schweden, die fast nach Belieben im Norden Zielstädte sammelten), aber die Umstellung auf Pik gegen Österreich beraubte Preußen einer an allen Fronten flexibel einsetzbaren Ersatzfarbe (insbesondere die Verteidigung gegen Frankreich basierte ausschließlich auf Hannover) und sicherte auch die Südfront nicht, da die Pikverteidigung in Schlesien aufgegeben werden musste und gegen Hildi Herz nicht zur Verfügung stand (beides kann man natürlich auch selbstlobend meiner extrem auf Krawall gebürsteten Russland-Strategie zuschreiben).
Den Alliierten ist es in ihrer Gesamtheit (Frankreich ausgenommen) dagegen ganz gut gelungen, Druck aufzubauen und den Preußen zu ermüden. Preußen hielt selten mehr als 20 Karten auf der Hand.

Für mich persönlich kann ich sagen, dass mir die Russen immer besser gefallen. Ich habe sie jetzt erst das dritte Mal gespielt (wie eingangs erwähnt, fällt mir überproportional häufig das Los Friedrichs zu), hatte aber immer immensen Spaß (und habe zwei der Partien auch gewonnen – nur eine Partie über sechs Runden (vgl. die erste Partie von „Doppelpack: Österreich gewinnt zwei Mal“ war zu schnell vorbei für die Zarin). Es ist doch erstaunlich, wie man mit einer Armee, die kaum größer ist als die Hannovers, randalieren kann Augenzwinkern
Allerdings geht so eine aggressive Doktrin auch massiv an die eigenen Kartenbestände: Ich hatte nie mehr als ca. 15 Karten, nach der Schlacht in der achten Runde sogar nur noch sieben oder acht - d.h., ich hatte 19 oder 20 für Kämpfe und Nachkäufe ausgegeben.

Punkte nach WM-Modus:
Friedrich: 6
Elisabeth: 11,33 (7 mit Schweden)
Maria Theresia: 12,67
Pompadour: 5

Kommentare jedweder Form sind natürlich wie immer willkommen. smile

Thema: Friedrich wird von Fortuna und den Engländern errettet
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Friedrich wird von Fortuna und den Engländern errettet 22.11.2008 17:55 Forum: Spielberichte

Letzten Samstag musste sich mal wieder in einer Dreierpartie ein Preußenkönig der Angriffe seiner Nachbarn erwehren. Obwohl er dabei nicht sehr geschickt agierte, behauptete letztendlich Friedrich (gespielt von mir) das Feld.

Da ich in der ersten Runde ordentlich Kreuz zog, schickte ich Lehwaldt – trotz des herben Schocks in der letzten Partie – wieder nach Osterode. Winterfeldt stieg Hildi hinterher. Der ließ sich jedoch nicht ins Bockshorn jagen, sondern attackierte die preußische Nr. 2 bei der ersten Gelegenheit in Kreuz. Angenehm überrascht, dass Hildi mir die lästige Arbeit, ihn zu jagen abnahm, aber auch etwas erschreckt über seine Kühnheit, die unter Umständen gegen Russland nach hinten hätte losgehen können, stürzte ich mich in den Kampf, stellte fest, dass der kleine Gelbe zwei Kreuzkarten gezogen hatte, deren zweite ihm einen lockeren -2-Rückzug ermöglichte.
Russland konnte jedoch aus der Situation (die es durch eifrige diplomatische Tätigkeit in Wien teilweise selbst herbeigeführt hatte), kein Kapital schlagen. Saltikov und Fermor setzten sich in den Süden ab, um Küstrin zu erobern, während Apraxin und Tottleben um den in Soldau verschanzten Lehwaldt herumscharwenzelten. Kreuz war ganz offensichtlich nicht die Stärke Russlands. Wie sich nach dem Spiel herausstellte, kam erst in der dritten Runde die erste Kreuzkarte für die Russen (natürlich, schließlich hatte Hildi ja alles an sich genommen großes Grinsen). Der Norden war also fürs erste ruhig.
Frankreich vermied den Dreiecksspagat auf originelle Weise: Anstelle den Hannoveranern eins überzubraten, wurde Cumberland im Süden einfach übergangen und seine Zielstädte für später aufgespart. Dadurch wurden die Städte im Norden schnell eingenommen, Ferdinand konnte den Rest des Spiels nur noch mit Rückeroberungen drohen. Soubise stieß derweil schnell über Westsachsen vor, weswegen Winterfeldt aus dem Süden zurückgepfiffen wurde, anstatt Hildi endgültig vom Brett zu schubsen. Einerseits mussten nun Halberstadt und Magdeburg gedeckt werden, andererseits hätte eine Kreuzschlacht gegen Frankreich (das von unserem russland-vernarrten Spieler der Flügelmächte, den es sehr schmerzt, dass er mit Russland als Nation noch nie einen Sieg errungen hat) das preußische Kreuzblatt schwer überfordert. In Herz, das als Verteidigungsfarbe gegen Frankreich vorgesehen war, musste sich Soubise dann auch mit einer Reserve zurückziehen. Im Gegenangriff zog er sich dann um vier Städte zurück.
Die Österreicher kamen inzwischen auch in die Gänge und eroberten Südschlesien und die Lausitz. So wohl, wie sie sich in den Karosektoren zu fühlen schienen, entschloss ich mich dazu, meine Hauptverteidigung im zentralen schlesischen Piksektor aufzubauen. Friedrich wurde deshalb alleine mit der Verteidigung Sachsens betraut, wo er mit geeigneten Rückzügen die Weißen möglichst lange aufhalten sollte. In der fünften Runde machte er hiervon zum ersten Mal Gebrauch, doch schon in der sechsten fiel Radeberg als letztes preußisches Widerstandsnest auf sächsischem Gebiet.
Dafür war diese Runde ansonsten recht erfolgreich: Russland unternahm seinen ersten (!) Angriff (und das bei einem Russland-Spieler, der ansonsten wie Dschinghis Khan agiert): In Ostpreußen stürzte sich der Zweierturm Apraxin/Tottleben mit acht Armeen auf Lehwaldts drei und wurde mit -7 zurückgeworfen. Auch Hildi wurde wieder auf Los geschickt.
Eine Runde später schwelgte ich bereits im Vorgefühl weiterer Schlachtensiege, als sich Laudon einzeln in Pik erwischen ließ und die Armeeüberlegenheit meines schlesischen Dreierturms den Österreichern Pik ziehen sollte. Heinrich beschäftigte sich im Norden mit Ehrensvärd und den ihm zu Hilfe eilenden Fermor, den er – welch Schnitzer! – aus Versehen attackierte. Ich hatte die Verbindung zwischen Pasewalk und Prenzlau schlichtweg übersehen. Heinrich ging sofort vom Brett.
Da war es beruhigend, dass zumindest nach der siebten Runde Amerika gezogen wurde.
Doch schon in der nächsten Runde zog sich die Schlinge enger: Frankreich rückte mit Richelieu und Soubise auf Magdeburg und Halberstadt vor. Preußens Herzvorräte schienen jedoch gut auszureichen, zumal auch Cumberland im Süden von Herz aus decken konnte.
Schlechter sah es mit Preußens Pik aus: Von der Generalität ignoriert, war in den letzten Runden kaum noch Pik in die preußische Hand geflossen. Der österreichische Generalangriff auf Breslau endete also in einem +3-Sieg für Österreich, dessen Pik unendlich zu sein schien, weswegen Oberbefehlshaber Schwerin die drei preußischen Reserven nicht einsetzen wollte. Tatsächlich hatte Österreich aber, als Preußen sich mit seiner letzten Pikkarte um drei Städte zurückzog, ebenfalls sein gesamtes Pikpulver verschossen und mit nur einer Reserve in einem Kampf bis aufs Messer den Kürzeren gezogen.
Sachsen war verloren, in Schlesien konnte Preußen nur noch von Leszno aus Oels decken, ohne sich einem Pik-Pik-Angriff auszusetzen – die Südfront schien fast sicher nur noch einen Schritt vom totalen Zusammenbruch entfernt zu sein. Doch, o Wunder, das Haus Romanow hatte einen schweren Verlust zu beklagen: Die Zarin segnete das Zeitliche.

Was kann Friedrich tun? Auf seiner Hand befindet sich ein wenig Kreuz, mittelmäßig Herz, das er gegen Frankreich braucht, kein Pik mehr – aber große Mengen Karo! Also wird die Rückeroberung Radebergs zum wichtigsten Ziel erklärt. Der wiedereingesetzte Heinrich marschiert südwärts, Friedrich verlässt sein Exil in Westsachsen. Weil allerdings die Karostärke der Österreicher unbekannt ist, attackiert er zuerst Karl, den Bewacher Sachsens über die Herz-Karo-Sektorengrenze und zieht etwa 20-25 Punkte Karo.
Nun wittern aber die Franzosen Morgenluft: Der Zweierturm Richelieu/Soubise attackiert Winterfeldt, der sein Heil im -1-Rückzug sucht. Frankreich soll nur Zeit verlieren, Zeit verlieren, Zeit verlieren, so dass die Briten schneller Indien an sich gerissen haben als Frankreich braucht, um von dem irgendwann eroberten Magdeburg nach Kassel zu marschieren und dort Cumberland zu vertreiben. Das kann noch einige Runden gut gehen, ist aber keine Lösung für ein zähes, langwieriges Spiel.
Schwerin, Keith und Seydlitz trennen sich derweil: Seydlitz hält einen österreichischen General in Südschlesien gebunden, die beiden anderen decken Oels als letzte Zielstadt. Österreich ist etwas zögerlich, was ihnen eine kurze Atempause verschafft.
Und, Wunder über Wunder, nun verliert Frankreich nach der zehnten Runde auch noch seine fernen asiatischen Besitzungen! Friedrich spielt „Rule, Britannia“ auf seiner Flöte.
Jetzt wird auch Winterfeldt frei, nach Sachsen zu stoßen. Vorher vermöbelt er noch einmal kurz Hildi, der das ganze Spiel über nie östlich von Torgau agiert hat. Karl gerät bereits in schwere Bedrängnis und rettet sich nur mit wiederholten -1-Rückzügen gegen Friedrich und Heinrich.
Doch die Rückeroberung Radebergs ist noch nicht bewerkstelligt, und in Schlesien brennt es: Schwerin und Keith können sich nur noch nach Neumarkt sinnvoll stellen, um Oels zu decken, Seydlitz deckt von Kreuzburg (in Kreuz, an der Grenze zum Piksektor). Wenn Österreich beide umzingelt, muss bis zum Letzten gekämpft werden. Aber die Weißen trauen ihrem Blatt nicht, und nehmen erstmal mit Seydlitz vorlieb, der vom Brett geht. Nun haben sich Schwerin und Keith weit genug freigeschwommen, dass man annehmen kann, dass sie Oels noch mindestens drei oder vier Runden mit Rückzügen decken können, was hoffentlich in Sachsen reicht.
Doch dazu kommt es nicht mehr: Ende der Runde zwölf schließt Schweden Frieden (ohne einmal gekämpft zu haben) und ein blutbefleckter Friedrich reitet einsam vom Schlachtfeld – gezeichnet, aber siegreich.

Die preußische Leistung war ab der Runde vier, in der ich mich entschieden hatte, in Schlesisch-Pik zu verteidigen, recht mäßig. Die Strategie, Sachsen schnell zu räumen, ging nach hinten los und destabilisierte später mit dem (vielleicht auch nicht nötigen) Herz-Karo-Tausch die Westfront. Dann verließ ich mich zu lange auf die österreichische Pikschwäche (der entscheidende Kampf in Runde acht war erst der zweite Pikkampf Österreichs!), ohne die eigene festzustellen und gegenzusteuern. Der ungewollte Angriff Heinrichs auf Fermor bildete da nur die Spitze des Eisbergs und spiegelte mit subtiler Ironie die gesamte strategische Zerstreutheit des „Prinzen Heinrich“ an diesem Abend wieder, hatte jedoch im Gegensatz zum Rest der preußischen Fehlerkette keine weitreichenden Folgen.
Also von wegen „Glück des Tüchtigen“ – hier schenkte Fortuna einem durch eigene Fehler kurz vor dem Knockout stehenden Friedrich ihr schönstes Lächeln smile (nein, der Smiley soll nicht das Lächeln der Göttin darstellen).

Punkte nach WM-Modus:
Friedrich: 12
Elisabeth: 4 (mit Schweden, 3 mit Russland)
Maria Theresia: 9,17
Pompadour: 7 (2 mit Reichsarmee)

Es wurde ohne Schachuhr gespielt.

Fragen und Anmerkungen? Nur her damit smile

Thema: Endspiel 2008
Prinz Heinrich

Antworten: 12
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18.11.2008 19:30 Forum: Spielberichte

Wie schon die letzten beiden Jahre: Sehr aufschlussreich! Besonders schön diesmal, auch die Intentionen der Akteure mitzulesen - da hat man fast das Gefühl, selbst am Spieltisch zu sitzen...

Zwei Fragen zur preußischen Strategie (und daher besonders, aber nicht ausschließlich an -toni- gerichtet):
Wird die Variante mit Heinrich als Bewacher Ehrensvärds, der dann nach ein paar Runden die Deckung gegen Frankreich übernimmt, in Berlin häufig gespielt? Bei uns müssen gegen Frankreich immer Seydlitz oder Winterfeldt herhalten (die dann üblicherweise noch Deckungsaufgaben gegen die Reichsarmee übernehmen). Aus den Spielberichten im Forum ist mir auch kein solcher Einsatz von Heinrich in Erinnerung.
Die Vorteile liegen aber auf der Hand: Ein General wird frei (so kann Winterfeldt bei seiner Jagd auf die Reichsarmee geopfert werden), und Heinrich kann sich gegen Schweden zurückziehen, falls er sein Kreuz nicht gegen Schweden einsetzen will (falls er als "klassischer" Schwedenbewacher nur eine Armee bekommt, muss er ja in solchen Fällen sofort vom Brett (ist mir selbst am Samstag passiert - Spielbericht folgt in Kürze).

Aber wie wird bei einer Pikverteidigung gegen Frankreich verfahren? Im Endspiel ist ja Halberstadt kampflos übergeben worden, weil Heinrich sich nicht rechtzeitig aus dem Norden entfernen konnte. Für diesen Fall scheint mir das Konzept nicht zu funktionieren (liegt aber wohl mehr am grundsätzlichen Nachteil der Pikverteidigung, dass der bewachende General ein wenig ab vom Schuss ist).

@Bernd: Die Widersprüche von Microsoft. Mein Word-Rechtschreibprogramm kennt auch den Begriff "Playstation", während die hauseigene X-Box als orthographisch falsch gekennzeichnet wird. großes Grinsen

Thema: Doppelpack: Österreich gewinnt zwei Mal
Prinz Heinrich

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30.10.2008 17:05 Forum: Spielberichte

In meiner Erinnerung war die Schlacht ein bisschen weniger episch Augenzwinkern
21 Armeen konnte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht in Schlesien haben, da Friedrich mit sechs Armeen Sachsen bewachte (aus dem er aber in dieser Runde vertrieben wurde), Winterfeldt mit zweien Franzosen und Reichsarmee in Schach hielt, Heinrich mit einer gegen die Schweden und Dohna mit zwei oder drei gegen die Russen vorging, d.h., es waren schon mal elf oder zwölf Armeen außerhalb Schlesiens stationiert.
Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich 15 Armeen in Schlesien, Österreich griff mit 10 von Süden und 5 von Norden an. Daun zog sich um 1 zurück. Dann teilte ich den Turm 7:8, griff mit den 8 Daun an (8-4 für Daun) und mit den 7 die 10, wobei ich die frisch gezogene Kreuz-13 einsetzte (7-10+13 für die Österreicher), womit ich jeweils das weiße Ungeziefer präzise entsorgte großes Grinsen

Und nein, der Zarin gönne ich den Sieg nicht. Wer mit dem Vorsatz losmarschiert, jemand anderem den Sieg zu schenken, soll dann seine Pläne nicht wieder ändern und selber zur Tat schreiten großes Grinsen

Thema: Doppelpack: Österreich gewinnt zwei Mal
Prinz Heinrich

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30.10.2008 15:18 Forum: Spielberichte

Ja, Österreich hat den ersten großen Kampf unentschieden stehen lassen und dann Daun, der den Kessel von Norden geschlossen hatte, um eins zurückgezogen. Maria Theresia hat sich dann auch sehr gegrämt, weil Daun ja trotzdem im Gegenangriff vernichtet wurde, d.h., die Reserve sein Leben nur eine halbe Runde verlängert hat und dann auch nicht mehr eingesetzt werden konnte, um den Turm zu retten. Aber letzten Endes hat es ja keinen Unterschied für die Österreicher gemacht, wenn man von den paar Stunden Schlaf absieht Augenzwinkern

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