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Thema: Hildi vs 24 Armeen
Bernd_P

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Hildi vs 24 Armeen 12.10.2023 16:06 Forum: Strategie und Taktik

Hochinteressante Konstellation im Onlinespiel 72152 gegen Spielende (Zarin führt das Reich):

Hildi (ich) mit 6 Armeen auf Dresden. Dresden und Pirna sind nicht erobert, der Rest schon.
Preußen (Klaus Blum) zieht mit 24 Armeen nach Hoyerswerda und schlägt Österreich (einige Städte weit nach Osten zurückgezogen).
Der Vorrat an Karokarten ist bei allen Parteien stark strapaziert. Hildi hat 26 TK + 1 Reserve.

Hildi ist am Zug.
Option 1: Zug nach Kamenz und Angriff. Problem: Pirna könnte (bei Sieg Hildi) im besten Fall erst 2 Runden später erobert werden. -> keine Option.
Option 2: Eroberung von Pirna und Stehenbleiben auf Dresden: Problem: Preußen kann sich auf 2 Städte Dresen annähern, d.h. er kann sich bei einem Angriff Hildis zurückziehen.
Option 3: Eroberung von Pirna und Stehenbleiben auf Radeberg. Vorteil: Preußen kann sich nur auf 3 Städte Dresden annähern, es sei denn, es greift Hildi an.

Option 3 wird gewählt.

Zug Preußen (= Rd. 23, wie sich später zeigen sollte):
Die 24 Armeen ziehen nach Großenhain und geifen Hildi an.
Kampf: Hildi spielt 20 TK-Punkte, also +2; Bei einem Rückzug Preußens bliebe Dresden ungedeckt (= Sieg Hildi, sobald er drankommt). Preußen spielt Reserve 1 und zieht sich 1 zurück.

Zug Hildi
Er erhält die Karo 8 und hat somit 14 TK + 1 Reserve. Angriff bei 17 Armeenunterlegenheit = +7; Preußen spielt die Karo 8 = Rückzug Hildi um 1.

Es folgt das Spielende (Rd. 23)

Es stellt sich heraus, dass Preußen noch die Karo 7 hat.
Also Kartenverteilung zu Beginn der letzten Runde insgesamt: Hildi 44 Karo (incl. Reserve), Preußen 25 Karo (incl. Reserve) bei 18 Armeeüberlegenheit.
Wenn Preußen nicht angegriffen und seine Reserve für -1 geopfert hätte, dann hätte Hildi das Spiel mit TK-Überlegenheit gewonnen ( um 1 Punkt!). -> Perfektes und völlig abgeklärtes Spiel von Preußen

Frage: Perfektes Spiel auch von Hildi? Oder hätte er etwas anderes tun können? Der Tross war in der Nähe, aber nicht so, dass er Preußen hätte stören können.

Thema:
Bernd_P

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WM: Einige Fehler, eine goldene Entscheidung und eine Hölle namens Krieg 14.09.2021 21:43 Forum: Spielberichte

Mein Preußenspiel bei der WM war von einigen Fehler geprägt – darunter ein absolut lebensgefährlicher – und einer goldenen Entscheidung, die letztlich den späten Sieg festhielt.

Gegen Österreich ging es einigermaßen konventionell los: OO-Androhung (ich hätte sie gespielt, wenn nur einigermaßen passable Karten gekommen wären!), hinhaltender Widerstand von schwachen Kräften in Schlesien, zwei blaue Bodybuilder in Sachsen. Früh rückte ein Tross in Polen ein, der schließlich eine Nabelschnur zu einem der verdrängten Schlesienverteidiger legte.

Dabei zeigte sich allerdings einmal mehr, dass die Wirkung dieser Polenstellung gering war, wenn man sie nicht dazu nutzte, mindestens eine schlesische Stadt zu halten (was ich nicht tat). So banden letztlich ein preußischer General und sein Tross einen österreichischen General und dessen „halben“ Tross – kein gutes Geschäft, wenn die Dinge in Sachsen immer dringender zu werden beginnen.

Einigermaßen früh – vielleicht Runde 10 – kam Lord Bute mit schlechten Nachrichten um die Ecke. Aber Friedrich ist kein Spiel, sondern Krieg. Und der ist nunmal die Hölle.

Gegen Frankreich versuchte ich mit mäßigem Erfolg ein Spagat aufzubauen. Nach einem Rückzug vergaß ich, Cumberland im Süden eine Armee nachzukaufen und musste ihn deshalb vom Brett lassen. Aber immerhin, im Pik-Zentrum hatten die Preußen für Ruhe gesorgt und Ferdinand – bald darauf mit Cumberland zu einem furchterregenden Doppelpack vereint – als Statthalter eingesetzt. Ich habe selten so statisch mit Hannover gespielt.

Allerdings: Irgendwie wollte bei den Hellblauen das Pik nicht recht nachkommen. Ich hatte nur drei dieser Karten auf der Hand, als die Lage in Sachsen den Abzug des Preußen von der Frankreich-Front notwendig machte. Ein französischer Angriff wäre kaum zu parieren gewesen. Mein Allerwertester ging auf Grundeis, aber Krieg ist nun mal die Hölle, wie gesagt.

Gegen Russland hatte mir zu Beginn eine innere Stimme eingeflüstert, Lehwaldt müsse drei statt nur mit zwei Armeen haben – und sie sollte recht behalten. Die Herzverteidigung brachte es mit sich, dass Lehwaldt seiner Leidenschaft für die ostpreußische Landschaft bis zum Schluss frönen konnte, gegen Ende unterstützt vom polnischen Tross.

Auch gegen die übrigen Russen lief es auf Herz derart gut, dass ich die goldene Entscheidung des Spiels treffen konnte: Der schwerbewaffnete Dohna übergab dem mickrigen Seydlitz die Ostfront und zog nach Sachsen. Dort formte einen Dreierturm mit, dessen 23 Armeen aufs Vortrefflichste mit den 24 österreichischen harmonierten. Da ich das ganze Spiel über bedenklich wenig Karo bekam, war das sehr wahrscheinlich spiel-, pardon, kriegsentscheidend.

Der mickrige Seydlitz allerdings machte richtig Unfug in der für ihn ungewohnten Umgebung. Bereits unter Dohna hatten die Schweden das entfernte Cammin erreicht, nun musste Seydlitz die Städte in der Mitte unbedingt halten. So weit so normal bei einer Herzverteidigung. Der ortsunkundige Seydlitz allerdings sah die Chance, den Russen über Kreuz Herz zu ziehen. Gesagt getan. Allerdings manövrierten anschließend die Russen derart gut, dass Seydlitz bei der Rückkehr in den Herzsektor seinerseits den Allerwertesten für eine Kreuz-gegen-Herz-Abreibung hinhalten musste. An sich war das kein Problem – Rückzug um 1 beendete die Tracht Prügel, bevor sie richtig begann. Aber: Durch den Rückzug war die letzte schwedische Zielstadt erster Ordnung nicht mehr gedeckt. Ehrensvärd sagte danke und die Zarin ließ sich selbstgebrannten Wodka nachschenken, um ihre Lebenserwartung zu minimieren.

Der preußische Lagecheck ergab Grund zur Beunruhigung: Eine Rückeroberung der westlichen schwedischen Zielstädte kam wegen Karomangels nicht in Frage. Da gabs nur eins: Umstellen auf Kreuzverteidigung und Rückeroberung Cammins. Das Problem: Preußen hatte nicht nur zuvor Kreuz gegen Herz verbraten, sondern war damit bereits einkaufen gegangen und hatte andere Kurzweil getrieben. Noch schlimmer: Die Kreuz-Zielstädte waren bereits in russischer Hand. Ein Hoffnungsschimmer war Ostpreußen. Nur: Wie sollte Lehwaldt dort nach der Farbenumstellung die nördliche Herzzielstadt halten?

Einziger Lichtblick: Die Schachuhrzeit der Alliierten war irgendwann abgelaufen, während Preußen noch ordentlich auf dem Konto hatte.

Um es kurz zu machen: Nach einem erfolgreichen „Rücktausch“ Herz gegen Kreuz funktionierte irgendwie die Farbumstellung und Seydlitz stand unmittelbar vor der Rückeroberung Cammins (er kann halt doch was, wenn er muss) – als Schweden ausschied! Es gibt so Pointen in diesem Spiel...

Wie auch immer: Lehwaldt hatte unterdessen seine Herzstadt im Norden verloren, aber zuvor die im Süden, über Kreuz deckbare, zurückgewonnen. In Sachsen liefs immer auf des Messers Schneide, aber letztlich dank des mächtigen Turms und nerviger blauer Schmeißfliegen passabel. Frankreich ließ das Pik-Zentrum außen vor und wollte Magdeburg erobern, das aber zunächst heldenhaft vom hannoverschen Tross verteidigt und dann irgendwie von einem preußischen Rückzugskobold über Herz gedeckt wurde.

Schließlich die Erlösung: Trotz Lebertransplantation schied die Zarin etwa in Runde 20 dahin.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sich Frankreich von seinen anfänglichen Pikverlusten nicht erholt hatte und noch weniger Pik hatte als Hannover, was bei den drei Kärtchen fast schon eine Kunst war.

Fazit: Ungünstig war letztlich General mit Tross in Polen, ohne ein Zielstadt in Schlesien zu halten. Zum Glück baute ich die Situation relativ schnell wieder ab. Viel zu gefährlich war es, mit einem General gegen die Russen Herzziehspielchen zu veranstalten, während Schweden fast alle Zielstädte erster Ordnung hielt. Gold wert war es, Dohna nach Sachsen zu ziehen und nicht diesen Schwerbewaffneten die Rochaden in der Neumark durchführen zu lassen. Gegen Frankreich machte eine Kombination aus Machogehabe und Glück das Rennen.

Fazitfazit: Krieg ist ... Na, ihr wisst schon.

Thema: Extremspiel
Bernd_P

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Extremspiel 30.11.2018 08:16 Forum: Spielberichte

Bei einem Online-Spiel ( www.playfriedrich.com/friedrich.html?frInstanceID=10108 ) standen die Schicksalskarten extrem ungünstig für Preußen. Dennoch fiel die Niederlage der Alliierten sehr deutlich aus. Die erste Subsidienkürzung kam in Runde 6, Frankreich schied in Runde 18 aus, Russland in Runde 21 und Schweden in Runde 22. Obwohl die Schicksalsgöttin also klar antiborussisch eingestellt war, gingen die Pompadour mit nur 4 und die Zarin mit 5 Punkten nach Hause. Lediglich Maria Theresia erreichte mit 9,16 Zählern normales Punkteniveau. Zu den Gründen aus meiner fritzischen Sicht:

Russland: Viel zu ängstliches Spiel. Erst ca. in Runde 14/15 wurde erstmals die preußisch-polnische Grenze zur Neumark überschritten. Zuvor hatte Lehwaldt ordentlich Druck ausgeübt, auch gleich zu Beginn einen Kreuzkampf gewonnen. Eine notorische Kreuzschwäche der Zarin, die durch Nichtstun jedoch nicht besser wurde, tat ihr Übriges. Eine preußische Vorneverteidigung in Polen sowie eine erfolgreiche Trossjagd hielten die Russen lange Zeit fern von den westlichen Zielstädten. Lehwaldt spazierte irgendwann gemütlich nach Kammin. Gegen Ende des Spiels kehrte er wieder zurück in das unbewachte Ostpreußen und wurde von der Bevölkerung jubelnd empfangen. Die Zarin gab sich wohl auf, gegen Ende waren einige Maßnahmen unverständlich.

Schweden: Zunächst präsenter als die Russen, weil Ehrensvärd zu Beginn nicht bewacht wurde. Später war auch er letztlich ungefährlich. Die zwischenzeitlich sechs eroberten Zielstädte (Cammin war dabei nie in Gefahr) schrumpften am Ende wieder auf null zusammen.

Österreich: Engagiertes Spiel, aber drei zerstörte Türme in Sachsen zogen den Weißen den Zahn. In Südschlesien kam es zu Rückeroberungen, weil die Österreicher die Deckung gegen einsickernde Preußen vernachlässigten. Allerdings gingen die preußischen Gewinne aufgrund eines unbedachten Rückzugs wieder verloren. In Sachsen brannte nie etwas an - am Ende schlugen drei schwerbewaffnete Preußen gemeinsam mit Ferdinand die Zeit mit Hildi-Flippern tot.

Reich: Durchaus mutig, Hildi wurde allerdings wiederholt nach Hause geschickt. Hätte phasenweise etwas mehr Druck auf den westlichen preußischen Tross ausüben können. War am Ende Spielzeug von Hunden, die offensichtlich ewig leben wollten.

Frankreich: Hing hoffnungslos fest im Spagat aus je einem Hannoveraner im Süden und im Nordwesten und einem Preußen im Pik-Zentrum. Einmal konnte ein hannoveraner Rückzug nur in Richtung des nördlichen französischen Trosses erfolgen, der danach fiel. Das Manöver sorgte dafür, dass ein französischer General, der sich im Süden gerade in Richtung Sachsen aufgemacht hatte, wieder zurückeilen musste. Danach verfolgte Frankreich keine Sachsen-Pläne mehr.

Preußen/Hannover: Die preußische Farbstrategie war konventionell und ausrechenbar (außer vielleicht am Anfang Pik gegen Frankreich), aber konsequent und wurde trotz der frühen Subsidienkürzung nur vorübergehend auf Karo ein wenig herausgefordert. Beweglichkeit und raumgreifende Manöver standen im Vordergrund. Bis fast zum Spielende stand ein Hornissenschwarm von acht preußischen Generälen zur Verfügung – die Kehrseite der pro-alliierten Schicksalskartenverteilung. Je beweglicher die preußische Spielanlage, desto größer der Vorteil der hohen Anzahl an Generälen. Sinnbild der preußischen Dominanz: Als das Spiel endete, waren die 40 blauen und hellblauen Armeen vollzählig angetreten. Sie hätten Sachsen noch bis in die napoleonische Zeit verteidigen können. General des Spiels: Lehwaldt. Unkaputbarer Schneidabkaufer, Trossjäger, Wieder-zurück-nach-Ostpreußen-Geher und Rückeroberer. Hätte in dieser Form auch die Römer im Teutoburger Wald zum Sieg geführt.

Fazit: Die Partie war geprägt durch ein bewegliches, raumgreifendes, dominantes und farbkonsequentes preußisches Spiel, das durch fehlenden Druck der Alliierten, ausbleibende Kooperation und schließlich Ratlosigkeit ermöglicht wurde.

Thema:
Bernd_P

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01.09.2018 18:32 Forum: Spielberichte

Das Spiel von zwei "Erlangern" (Frank, Bernd) in Ansbach (Johannes, "Elvis") endet mit einem Auswärtssieg in Runde 15 - und einem Schlusskampf über drei (!) Sektorengrenzen.

Zu Beginn wurde eine Regelmodifikation vereinbart: Es wurden drei kleine Schicksalskarten oben auf den Kartenstapel gelegt, um zu gewährleisten, dass die großen Schicksalskartten frühestens ab Runde 10 kommen. Die Maßnahme wurde am Ende nicht mehr diskutiert, deshalb nur kurz meine Einschätzung: Das Frustpotential für die Zarin wg. frühem Ausscheiden der Russen wird natürlich reduziert, aber zusammen mit der neuen Ostpreußen-Regelung (kein russischer General muss in Ostpreußen bleiben) wird die Zarin einfach zu mächtig. Wenn man mit der alten Ostpreußenregel spielt, dann ist die Modifikation aus meiner Sicht allerdings durchaus eine Option für gelassene Spieleabende, an der schwächere Spieler/Anfänger als Alliierte teilnehmen.

Zum Verlauf: Friedrich (Elvis) marschiert klassisch auf: Heinrich gegen Schweden, je zwei Generäle nach Sachsen und Schlesien, ein Preuße gegen Hildi mit Option nach Westen. Sehr früh gelingt es, den unachtsamen Hildi vom Brett zu nehmen. Ein Reichssieg stand nie zur Debatte, weil ein Preuße bis zum Ende in Sachsen verbleiben konnte und Hildi mehr als einmal Niederlagen wegstecken musste.

Österreich (Frank) konzentriert seine Angriffsbemühungen gegen Schlesien, wo es tatsächlich früh gelingt, die Blauen aus dem Piksektor nach Süden zu treiben; Preußen muss zwei Reserven opfern, um sich aus der Affäre zu ziehen. In der Folge bis zum Spielende beharkten sich zwei Dreiertürme in Südschlesien auf Karo.

Der frühe österreichische Erfolg auf Pik war ein wenig richtungsweisend für das Spiel: Preußen zog sich für meinen Geschmack fast immer zu früh zurück, anstatt mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen und an einer Front für Ruhe zu sorgen. Nur gegen Hildi und Ehrensvärd zeigte er Kante. Die vielen kleinen Rückzüge ließen keine große Schlachten-Katastrophe zu, schwächten aber Preußen in Summe. Noch schlimmer: Friedrich sendete praktisch durchgängig Opfer-Signale aus, die den Alliierten stets das Gefühl gaben "da gehts was!" – und dies obwohl bis zum Spielende keine Subsidienkürzung kam!

Russland (Bernd) bekämpfte zu Beginn Lehwaldt mit zwei Generälen (dies kostete Preußen früh einige wichtige Herz- und Pik-Karten); der dritte beschäftigte Dohna, der vierte startete sofort einen Ausflug nach Sachsen, um Friedrich eine Karo-Verteidigung gegen Österreich zu verleiden und so Einfluss auf die Farbstrategie zu nehmen. Leider war Österreich derart auf Schlesien konzentriert, dass sich der preußische Sachsen-Bewacher folgenlos tief ins Reichsgebiet zurückziehen konnte, wohin der Russe nicht folgen wollte. Ein österreichischer General in Sachsen hätte Preußen in dieser Situation in allergrößte Verlegenheit gebracht. Das ist doch mal eine schöne Umkehrung der historischen Situation: Die Russen sind da, um Österreich zu helfen, allerdings haben alle österreichischen Generäle gerade andere Termine.

In der Folge kontrolliert Russland das Zentrum um Berlin, was der Gemütslage Friedrichs nicht gerade zugute kommt und das Opfer-Image verstärkt. Kleiner Schmunzler am Rande: Als Saltykow auf Berlin steht, kommt die Schicksalskarte "Saltykow stößt nicht auf das unverteidigte Berlin vor". Womit wir wieder beim Thema "Wer hat sich nur diese Schicksalkarten ausgedacht?" wären.

Ehrensvärd wird von Heinrich in Manndeckung genommen, kann aber dennoch einige schöne Manöver ausführen. Der Schwede kostet die eine oder andere preußische TK, beschäftigt erkennbar die Synapsen Friedrichs und nimmt so Zeit von der fritzischen Schachuhr, die am Ende ein völlig desolates Bild abgeben sollte. Als Schweden ca. in Runde 11/12 mit zwei TKs auf der Hand ausscheidet (leider kurz vor einem interessanten Zusammenspiel mit Saltykow im nördlichen Zentrum), hat der kleine Hellgrüne seinen Job erfüllt, auch wenn er wegen Heinrich nur 2 Zielstädte eroberen konnte. Heinrich wird danach an die Westfront abgezogen, anstatt Dohna zu helfen - fatal, wie sich zeigen sollte.

Den Westen hatte ich nicht so gut im Blick. Frankreich (Johannes) marschierte nach Norden, konnte dabei jedoch nicht die südlichen Zielstädte erobern, die vom dorthin geeilten Cumberland bravurös verteidigt und bis zum Spielende gehalten wurden. Dafür gelang es Frankreich allerdings zum Entsetzen der Mitspieler relativ früh, Preußen auf Herz zu schlagen und Magdeburg einzunehmen. Auch der Rest des Nordens war irgendwann in französischer Hand, obwohl Ferdinand, einige Male neu in Stade eingesetzt, durchaus Nadelstiche setzen konnte.

Das Finale aus russischer Sicht: Erstaunlicherweise verteidigt Preußen nur mit Dohna (auf Kreuz) gegen vier Russen und zieht sich überdies bei jedem Kampf um eins zurück, was ihn nach Norden abdrängt. Saltykow, der im Zentrum patroulliert, um das Heranführen preußischer Unterstützung zu unterbinden (zwei preußische Generäle versuchen, Magdeburg zurückzuerobern, einer davon hätte nach Osten abkommandiert werden müssen), kann abgezogen werden und sich am Ende ebenfalls auf Dohna stürzen.

Schließlich fehlt nur noch Neu-Stettin zum zaristischen Glück. Ein Durchbruchsversuch Dohnas nach Süden endet in Polen. Er steht (durch Tross versorgt) drei Städte von Neu-Stettin entfernt in Pila (Pik) und ist so eingekeilt, dass er sich nicht mehr bewegen kann, ohne Neu-Stettin aufzugeben. So kann er über drei Sektorengrenzen hinweg angegriffen werden. Da der russische TK-Stapel mit den drei Angriffsfarben höher ist als der preußische Gesamtstapel, streicht Friedrich in Runde 15 aus humanitären Gründen beim ersten Schuss die Flagge. Der einfache Landser dankt's. (Natürlich ging es nicht nur um humanitäre Gründe, sondern auch noch um die anderen Fronten, aber so klingt's romantischer).

Österreich und Frankreich versuchen den Mitsieg, scheitern jedoch knapp.

Fazit Ostfront: Preußen hatte wohl ordentlich Kreuz (die Russen auch, aber darum geht es nicht) und hätte sich keinesfalls das ganze Spiel über mit 1 zurückziehen dürfen. Dadurch wurde er zu weit abgedrängt. Lieber mal eine ordentliche Klatsche riskieren, als am Ende sieglos in Pila überm Zaun zu hängen.

Thema: Ziemlich fritzisch: Das Erfolgsrezept von Magnus Carlsen
Bernd_P

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Ziemlich fritzisch: Das Erfolgsrezept von Magnus Carlsen 17.01.2015 12:24 Forum: Strategie und Taktik

Auf http://www.spiegel.de/karriere/schach-we...-a-1002793.html habe ich einen Beitrag über das Erfolgsrezept von Schachweltmeister Magnus Carlsen gefunden. Einige davon kann man als Friedrich-Spieler gut gebrauchen:

- Kampfgeist: Nie aufgeben, bis zum Schluss auf Fehler des Gegners hoffen.
- Selbstvertrauen: Glaube in die eigene Handlung, keine feigen Entscheidungen aus Respekt vor dem Gegner.
- Ablehnung des Zufalls: Gegnerische Fehler sind nicht Glück, sondern Folgen der eigenen Stärke. (Allerdings: Im Gegensatz zum Schach gibt es bei Friedrich natürlich Zufallselemente - insofern MUSS man als Friedrich-Spieler sogar manchmal auf das Glück vertrauen).
- Intuition: Lernen durch Ausprobieren und Neugierde.

Zwei andere Punkte - Siegeswille (Ärgern über Niederlagen; für diese gibt es keine Ausreden) sowie körperliche Fitness (Training garantiert Durchhalten und Intuition auch in langen Partien) - sollten in Anbetracht der Tatsache, dass man als Friedrich-Champion nicht Millionär werden kann, vielleicht nicht allzu sehr im Vordergrund stehen.

Thema: OO ansagen vergessen
Bernd_P

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OO ansagen vergessen 29.08.2014 16:03 Forum: Regelfragen

Preußen muss eine OO bekanntlich "bevor es eine Spielfigur bewegt" per Beiseitelegen der Karte ansagen. Aber: Was ist, wenn der Spieler dies vergisst und zwecks Nachholung die gemachten Züge zurücknimmt (möglich gemäß Turnierregeln C)? Gilt dies als "nicht bewegt" i.S. der Spielregeln?

Thema: Alliierte 3.0. vs. Preußen 3.0
Bernd_P

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Alliierte 3.0. vs. Preußen 3.0 25.08.2014 00:50 Forum: Strategie und Taktik

In meinem Beitrag zur WM-Statistik habe ich davon gesprochen, dass "Alliierte 1.0" gegen "Preußen 2.0" spielen und deswegen das Nachsehen haben. Dabei sind doch für beide Seiten bereits höhere Versionen erhältlich! Hier die Features im Vergleich:

Preußen 1.0: Verfügt nur über eine rudimentäre Farbstrategie, verzettelt sich, kämpft mit einer Farbe auch mal gegen mehrere Alliierte. Wenn er mal konsequent ist, dann übersieht er Kämpfe über Sektorengrenzen. Verliert drei von vier Spielen gegen Alliierte 1.0.

Alliierte 1.0: Stellen und bekämpfen in der Regel erfolgreich Preußen 1.0 wo immer er auftaucht. Hoffen, dass Preußen 2.0 auf der Farbe verteidigt, auf der sie selbst stark sind. Rollen gegen ihn hohe Türme heran, um mit einem herzhaften "Sch..." auf den Lippen in die Senftenbergfalle zu gehen. Stellen daraufhin Kämpfe zurück, bis sie endlich die TKs mit der richtigen Farbe bekommen, was nie der Fall sein wird, weil ja nicht auf dieser Farbe gekämpft wird.

Preußen 2.0: Hat eine saubere Farbstrategie. Er bestimmt, in welchen Sektoren gegen wen gekämpft wird. Er spielt diszipliniert und konsequent; wenn er doch einmal eine Farbe gegen einen anderen Alliierten einsetzt, dann mit Bedacht und aus guten Gründen. Kann sein Kinn ab der 15. Runde auf seinem Kartenstapel aufstützen. Treibt Alliierte 1.0 zur Verzweiflung. Hört auf den Namen "Anton".

Alliierte 2.0: Lassen sich zwar ebenfalls, wie die Vorgängerversion, die Farbstrategie von Preußen 2.0. diktieren, sind aber immerhin bereit, weite Wege zu gehen, um den anderen Alliierten zu helfen und Preußen damit zu stressen. Kommen sich sehr altruistisch vor, wenn sie es übertreiben und der unterstützte Alliierte deshalb gewinnt. Alliierte 2.0 ist bereits seit längerem im Handel, aber nur bei wenigen WM-Teilnehmern aufgespielt.

Preußen 3.0: Im Grunde ein spätes Release 2.x mit Psychologie-Plugin. Weiß, dass er Alliierte 2.0-Spielern zumindest suggerieren muss, dass sie Chancen haben, doch noch zu gewinnen. Hält sie auf diese Weise von Ausflügen zu den anderen Alliierten ab. Bereits seit 2008 im Handel (siehe Schlussfazit zum Endspiel der 3. WM auf histogame.de). Preußen 3.0 wird jedoch kaum eingesetzt, da die Alliierten meist noch in der Version 1.0 unterwegs sind.

Alliierte 3.0 (Beta-Version): Lassen sich nur ungern von Preußen (egal welche Version) sagen, auf welcher Farbe verteidigt wird. Machen weite Vorstöße, stellen die Preußen auf Farben, die diesen gar nicht ins Konzept passen. Lassen sich nicht von Preußen 3.0 einlullen. Fühlen sich im Gegensatz zu Alliierte 2.0 beschissen, wenn sie aus Versehen einem anderen Alliierten zum Sieg verhelfen. Alliierte 3.0 gibt es derzeit in der Beta-Version. Wäre es nicht eine schöne Sache, diese bei der 9. WM zu erproben?

Thema: Ewige Tabelle der Friedrich WMs (nach der 8. WM)
Bernd_P

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24.08.2014 23:21 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Ich habe gerade mit großen Interesse die Analyse der WM-Sieg-Statistik gelesen (http://histogame.de/FWM/siege.analyse.html). Zwei Gedanken hierzu:

1.) Zu "Improved Prussian skills": Ich glaube auch, dass die Preußen die "statische Verteidigung" (ich nenne sie mal so) perfektioniert haben (ein Pionier war sicherlich Anton). D.h. der Preuße hat ab einer bestimmten Runde eine relativ fixe Farbstrategie und zieht diese möglichst lange durch (z.B. Karo gegen MT, Herz gegen Pompadour, Kreuz gegen Zarin). Das läuft mittlerweile bei geübten Spielern perfekt.
Zwar gibt es ein Mittel dagegen, die Alliierten wenden es aber selten an, nämlich gegenseitige Unterstützung. Josef hat im Grunde im Finale der 3. WM mit seinem Österreich-Spiel den Weg gewiesen, er wird bisher aber kaum beschritten. D.h. die Alliierte Strategie hinkt in der Weiterentwicklung der preußischen hinterher. Es spielen sozusagen "Alliierte 1.0" gegen "Preußen 2.0".

2.) Wie wirken sich schwache MT-Spieler aus? Mein Bauchgefühl sagt mir: Ein schwacher MT-Spieler reduziert die Chancen der Alliierten erheblich - vielleicht sogar noch mehr als die eigenen! Ein starker MT-Spieler hingegen erhöht zwar auch die Siegchancen der anderen Alliierten, aber insbesondere doch die eigene. Gleiches gilt zwar auch für schwache bzw. starke Zarin- und Pompadour-Spieler, aber wohl nicht im gleichen Maße. Ich weiß nicht, ob man da etwas aus der Statistik herauslesen kann.

Thema: Spielbericht, CAFE 2013
Bernd_P

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23.08.2014 21:18 Forum: Spielberichte

Es ist zwar schon ein wenig her, aber ich habe mir das Endspiel von Madrid nochmal angesehen und habe eine Anmerkung zum preußischen Zug in Runde 10.

Zugalternative für den preußischen Tross in Polen: Nach Torun. Dies würde - mit etwas Glück - bewirken, dass die Russen für die Eroberung von Colberg mindestens drei Züge brauchen. Dies wiederum würde den von Süden heraneilenden Preußen die Möglichkeit geben, Colberg zu decken (Ehrensvärd wird sie auf Karo nicht aufhalten können [Nachtrag - kann er doch]).

Im Einzelnen: Wenn Russland den unversorgten R1 versorgen und gleichzeitig Colberg möglichst rasch erobern möchte, dann muss R1 nach Neu-Stettin ziehen (und dabei natürlich Woldenburg erobern). Die Versorgung kann in diesem Fall nur von Torun oder Grudzinz aus erfolgen. Wenn der preußische Tross nach Torun zieht, bleibt für den russischen Tross nur noch Grudzinz übrig. Dort steht allerdings P4 im Weg und bliebe es auch bei einem Rückzug von 1.

Mit dem preußischem Tross auf Torun wäre es also sehr riskant für Russland, die Versorgung von R1 auf Neu-Stettin zu versuchen.

Nachteil für Preußen wäre natürlich, dass der Tross auf Torun etwas exponierter steht (wobei allerdings keine unmittelbare Gefahr droht). Vorteil wiederum wäre, dass der Tross im nächsten Zug Sierpc blockieren könnte, was ja auch mal eine interessante Nutzung trossscher Kampfkraft wäre.

Was auch möglich gewesen wäre, um Colberg zu schützen, wäre P4 nach Pila. Damit wäre Woldenburg gedeckt. R1 hätte sich von Colberg wegbewegen müssen, um P4 anzugreifen und Woldenburg zu erobern.

Eine Alternative für Russland wäre, R1 und Tross nach Norden ziehen, um die Versorgung über eine nördliche Route herzustellen. Dies würde jedoch nicht nur ebenfalls die rasche Eroberung von Colberg, sondern darüber hinaus auch die sofortige von Woldenburg verhindern. Allerdings wäre diese Route sicher für den russischen Tross und würde die Versorgungslage von R1 wohl nachhaltig entpannen.

Thema: Ferdinand gegen Schweden?
Bernd_P

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Ferdinand gegen Schweden? 23.09.2013 16:20 Forum: Strategie und Taktik

Auf der WM (super Veranstaltung übrigens, herzlichen Dank an Richard!) wurde es propagiert und ausprobiert: Ferdinand gegen Schweden. Eure Meinung?

Mein WM-Erlebnis als Zarin damit: Ferdinand bewacht mit acht (!) Armeen das komplette Spiel über (das allerdings in Runde 12 zu Ende ist) Ehrensvärd. Die Folge: Kaum Punkte für Schweden, aber ein Russe begibt sich wegen allgemeiner Perspektivlosigkeit - auch die anderen Fronten waren völlig unter preußischer Kontrolle - nach Sachsen. Er zieht den Preußen dort Karo, um das Spiel zu destabilisieren (dummerweise so gründlich, dass Maria Theresia unmittelbar danach gewinnt - für diesen Unfall mache ich aber einen Extra-Thread auf).

Meine allgemeinen Überlegungen:

Vorteile:
(1) Kurzer Weg vom Start weg ins schwedische Gebiet
(2) Ein Preuße kann von der Bewachung entbunden werden.
(3) Überlegenheit im Kampf: Zwei gegen eine TK (aber siehe Pkt. 6!)

Nachteile:
(4) Die ersten drei Nachteile, die Anton im Thread Ferdinand nach Sachsen beschrieben hat.
(5) Zielstädte können nicht gedeckt oder zurückerobert werden.
(6) Das Niederlage-Risiko ist durchaus vorhanden. Die Kartenhand von Ehrensvärd ist völlig unberechenbar (jedenfalls vor dem ersten Kampf). Es wäre nicht das erste Mal, dass der Schwede im Kampf eine lange Farbe aus dem Dreispitz zaubert.
(7) Die potentiellen Kampffarben Pik und Karo werden eher gegen Frankreich gebraucht, weniger gegen Russland. D.h. eine Schwächung Ehrensvärds auf diesen Farben unterstützt normalerweise nicht die Farbstrategie gegen die Zarin.
(8 ) Der Tross kann nicht mehr von Cumberland mitbenutzt werden (es sei denn im Endkampf um Magdeburg).
(9) Es gibt keine guten Ersatzziele für Ferdinand, wenn Schweden erst einmal unter Kontrolle (oder ausgeschieden) ist. Ein Einsatz gegen Russland ist zwar möglich, aber dann ist Schweden wieder außer Kontrolle und kann sogar Ferdinands Tross bedrohen.
(10) Der Rückmarsch nach Ausscheiden Schwedens oder Russlands ist lang.
Nachtrag:
(11) Der sofortige Zug Ferdinands Richtung Schweden macht eine OO-Drohung unglaubwürdig.
(12) Ferdinand kann mit seinen mind. 4 Armeen nichts, was ein Heinrich mit 1 oder 2 Armeen nicht auch könnte - im Gegenteil, er kann weniger.

Meine Meinung:
Der Zug Ferdinand gegen Schweden ist eine Option für die ersten Runden, wenn man auf die OO-Drohung verzichtet und Heinrich woanders einsetzen möchte. Der Zug kann zu einer Ferdinand-nach-Sachsen-Strategie passen. Ferdinand muss jedoch aufpassen, dass er nicht in eine lange Farbe Schwedens läuft. Ein längeres Bewachen Ehrensvärds mit vagen Optionen, gegen die Russen zu unterstützen, ist m.E. nicht sinnvoll.

Wie seht Ihr das?

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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14.12.2011 12:13 Forum: Spielberichte

Zitat:
Außerdem weiß ich nicht ober der Troß in Brandenburg wirklich so eine gute Idee ist, denn F2 könnte da schon hungrig werden!

Was ihn davon abhalten würde, P2 zu bekämpfen und überdies die französischen Versorgungslinien lang macht. Außerdem würde sich F2 dabei drei Städte von Magdeburg entfernen, was wiederum P2 für eine Runde davon entbinden würde, Magdeburg zu bewachen (was allerdings von Frankreich taktisch sogar gewollt sein könnte, um Preußen zumindest eine Runde lang volle Konzentration auf Hildi und dessen Erfüllungsgehilfen zu erlauben).

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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14.12.2011 02:48 Forum: Spielberichte

ich habe die Möglichkeiten sehr interessiert nachgestellt.

Ich bin mir nicht sicher, ob Hildi unbehelligt bleibt. In Runde 15 sollte er, auf Bitterfeld stehend, von P1 und P2 angegriffen werden können (P2 wird zwischen Ö2 und F2 hin- und hergebeutelt und kann Halle erreichen; der preußische Tross, der m.E. ohnehin Richtung Magdeburg bewegt werden muss, steht auf Brandenburg und verhindert, dass P1 in Runde 14 nach Norden abgedrängt wird). In diesen Fällen sollten P1 und P2 einen Angriff auf Hildi hinbekommen. Wenn Hildi jedoch von zwei Preußen verprügelt werden kann, dann werden Österreichs Siegchancen extrem minimiert. Sollte ein (noch) nicht altruistischer Österreicher das wirklich tun?

Noch eine Sache, die mir aufgefallen ist: P4 kann Torgau in Runde 14 auch von Wittenberg aus decken. Ö3 wäre dann außen vor, wenn er zuvor wie beschrieben nach Bautzen gezogen wäre. Er hätte also nach Großenhain oder weiter ziehen müssen. Von dort wären Luckau und Wittenberg erreichbar gewesen.

Zu deiner Frage am Schluss: Wenn Preußen wirklich in einer 3 gegen 3 Situation ist, dann muss er allerdings einen Sieg erzwingen. Das sollte in der Tat massiv Herz kosten.

Thema: Friedrich - Das Musical, Juni 2012 in Potsdam
Bernd_P

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14.12.2011 02:42 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

nehmt halt das Spiel und einen Klapptisch mit, dann könnt ihr beides verbinden ;-)))

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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12.12.2011 21:33 Forum: Spielberichte

Zitat:
Allerdings, wenn er [Ö3] dann Luckau angreift, kann P-6 so richtig wildern, und die Trosse geraten auch in Gefahr.

Stimmt schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob P6 wirklich Pirna besetzt hätte, wenn Ö3 auf Bautzen gestanden wäre - das hätte einen Kampf Karo-Pik [korrigiert] gegeben!! Wenn P6 dies aber nicht tut, sondern nur Richtung Pirna vorrückt, dann kann Ö3 ruhig Luckau angreifen, denn dann kann der Reichstross zumindest eine Runde lang Pirna, Dresden und Meißen verteidigen. Wenn es gut läuft und die drei Ösis die drei Preußen im Norden auf Distanz zu Torgau und Bitterfeld halten können, wäre das der Sieg für das Reich - oder auch nicht, denn mir fällt gerade auf, dass P6 Torgau von Meißen aus decken könnte.

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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12.12.2011 00:16 Forum: Spielberichte

Ich habe die Szene nachgestellt und komme immer wieder zum gleichen Ergebnis:
1.) P2 wird zwar von Ö2 vertrieben und kann Leipzig nicht decken; allerdings sollte P2 in der Lage sein, Magdeburg gegen F2 zu verteidigen (es sei denn Ö2 tut Dinge, die eindeutig Frankreich helfen, zu gewinnen).
2.) Bei Richards Zug-Variante wäre P1 nicht durch F2 nach Süden verschlagen worden. D.h. er hätte gemeinsam mit P4 von zwei verschiedenen Städten aus Torgau decken können - ein Bewacher zu viel für Ö5.
3.) Richard schreibt:
Zitat:
IA wird dann Leipzig erobern und auf Torgau stehenbleiben.

Das sehe ich nicht, denn P6 hat in Runde 14 Pirna betreten. Dadurch würde Pirna in Runde 15 (also vor dem Zug Hildis) fallen. D.h. Hildi kann nicht nach Torgau, sondern muss nach Süden eilen.

Aber vielleicht betreiben wir hier Wortklauberei. Ich habe mal "crucial" nachgeschlagen: Es hat ein Bedeutungssprektrum von "wichtig" bis "entscheidend". Tatsächlich "entscheidend" für den Nicht-Sieg des Reiches war der schlechte Zug von Ö5 m.E. nicht. Aber das schreibt Richard ja auch nicht. Er sagt vielmehr: "better Austrian playing could have costed Prussia the game." Das kann ich allerdings unterschreiben, denn aus der Situation hätten preußische Fehler resultieren können, auch tödliche.

Noch ein Gedanke: Auch Ö3 hätte wohl in Runde 13 einen deutlich besseren Zug machen müssen, nämlich nach Bautzen. Von dieser Position aus hätte er sowohl Luckau angreifen als auch P6 vom Zug nach Pirna abhalten können. Das hätte die Möglichkeiten von Ö und R "crucial" verbessert.

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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05.12.2011 17:13 Forum: Spielberichte

Zitat:
Durch den beschriebenen Alternativ-Zug von A-5 nach Bitterfeld wird Preußen keinen -1 Rückzug machen, sondern kämpfen.

Warum? P4 auf Luckau oder Wittenberg, dann ist Torgau von zwei Preußen gedeckt. Auch wenn man annimmt, dass F2 P1 angreift und verschiebt, so stehen doch immer noch genügend Preußen herum, um Torgau und Magdeburg zu decken. Natürlich macht das die Sache für Preußen kompliziert und riskant, insofern wäre es sicherlich aus Alliierter Sicht gut gewesen, es wie beschrieben zu machen, ich sehe aber die Zwangsläufigkeit nicht.

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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05.12.2011 14:21 Forum: Spielberichte

Zum nicht ausgeführten österreichischen Schutzschild für Hildi in Runde 13: Ich sehe das ehrlich gesagt nicht ganz so dramatisch. Torgau kann von P4 gedeckt werden (von Luckau oder Wittenberg aus) und Bitterfeld wird so schnell nicht erobert. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die von Richard dargestellte Variante eine wichtige Sache im Sinne des alliierten Spieles gewesen wäre, denn wenn P4 nach Süden zieht, um Torgau zu decken, muss sich Preußen einiges überlegen, um Magdeburg zu beschützen. Insgesamt wäre Preußen wohl nach Osten gedrängt worden.

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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05.12.2011 14:07 Forum: Spielberichte

sorry, hab ich mit irgendwas verwechselt. Ich bin wohl immer noch verwirrt vom Spiel :-(

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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05.12.2011 12:12 Forum: Spielberichte

Zum Rückzug des besiegten P1 in Runde 14 nach Süden, so dass er im nächsten Zug den Reichstross schlagen kann: Ich hätte nicht gedacht, dass P1 sich wirklich opfert, um den Tross zu schlagen. Meine Intention war - glaube ich, so sicher ist man sich im Nachhinein ja nicht - P1 von Magdeburg weg und hinein ins weiß-gelbe Minenfeld zu schicken. Das Manni für den Reichstross wirklich 5 Armeen opfert, hätte ich nicht gedacht. Auch dass dies den Frontverflauf von Reich und Österreich derart Richtung Südosten verlagert, war mir wohl nicht ganz klar (vielleicht hatte ich den Preußen, der über Böhmen heranschlich, nicht so im Blickfeld).

Alles in allem war das im Endeffekt sicherlich nicht sehr kollegial, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Für einen einigermaßen entnervten Franzosen schien das Manöver nachts um 11 eine ganz gute Sache zu sein.

Thema: Zug-um-Zug-Bericht: Zug 6 bis 9
Bernd_P

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23.11.2011 01:51 Forum: Spielberichte

Ich finde die Analyse der Möglichkeiten Frankreichs, Cumberland im Süden rauszuwerfen, sehr interessant. Das wäre in der Tat wohl die beste Möglichkeit gewesen, Cumbi rasch nach Schottland zu schicken. Ich könnte mich im Nachhinein ins Sitzfleisch beißen, dass mir das erst jetzt nach der Analyse aufgeht!

Thema: Regelvariante
Bernd_P

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23.11.2011 01:30 Forum: Strategie und Taktik

Ich bin, was den Einfluss der Schicksalskarten angeht, ein wenig hin- und hergerissen.

Es stimmt schon, dass man sehr bedröppelt dasitzt, wenn man als Zarin oder Pompadour schon relativ früh nur noch eine kleine Nation führen darf, gerade als Spiel-Neuling. Ich habe aber andererseits schon oft Partien auf wunderbare Weise kippen gesehen, eben weil sich Friedrich zu sicher gefühlt hat und die kleinen aus den Augen verloren hat. Wenn die Alliierten gut spielen und die Schicksalskarten so liegen, dass das Spiel lange dauert, dann hat man auch als Schwede oder Hildi gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Ein Schwede, der sich aus dem Kampfgeschehen raushält, hat in der 20. Runde 20 TKs auf der Hand - wahrscheinlich mehr als Preußen zu diesem Zeitpunkt! Ich glaube, dass ein frühes Ausscheiden der Russen bzw. der Franzosen die Siegchancen der Zarin/Pompadour nicht so dramatisch mindert, wie man das vielleicht empfindet. Aber ein hartes Brot gerade für Anfänger ist es natürlich.

Und ganz ehrlich: Im Turnier nervt es auch gewaltig. Bei meinem Vorrundenspiel als Franzose brauchte ich nur noch eine einzige Stadt, um punktemäßig im Finale zu stehen. Ich stand bereits auf dieser ungedeckten Stadt, als die Franzosen in Runde 11 oder 12 ausschieden (ich kam allerdinfgs aufgrund eines guten Tiebreakers ganz hauchdünn doch noch ins Finale).

Und dennoch (Achtung, jetzt wirds philosophisch): Letztlich geht es doch - so sehe ich es jedenfalls - um das "Friedrich-Feeling", also das Hinnehmen von Schicksalschlägen "mit einer Mischung aus Entschlusskraft, Sebstmitleid und philosophischer Gelassenheit", wie es schon auf der Packung steht. Wer kein spielerischer Überflieger wie Josef oder Anton ist, der hat wahrlich Gelegenheit, gerade auf den Turnieren in diese Gefühlswelt einzutauchen - eben weil es die verdammten Schicksalskarten gibt! Wenn ich vom Turnier heimfahre, fühle ich mich wie Friedrich, nachdem er vom Pferd geschossen wurde. Aber dann fühle ich mich auch der Welt des Alten Fritz derart nahe, dass ich mal wieder den nicht vorhandenen Dreispitz davor ziehen muss, wie das Spiel genau diese Welt einfängt!

Fazit: Ich finde es gut, dass das Nachfolgespiel Maria Theresia nicht auf Schicksalskarten setzt, bei Friedrich möchte ich sie aber nicht missen. Deinen Vorschlag, einige "kleine" Schicksalkarten vor die "großen" zu setzen, halte ich nicht für sinnvoll, das bringt Spiel und Spielidee irgendwie aus der Balance, glaube ich. Aber letztlich: Ihr habt es ja ausprobiert und für gut befunden. Wenn den Anfängern damit wohler ist, warum nicht. Aber ich denke, man sollte dann schon irgendwann auch zu den Originalregeln zurückkehren.

Thema: Zug-um-Zug-bericht des Endspiels
Bernd_P

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15.11.2011 12:53 Forum: Spielberichte

Was wäre gewesen, wenn ich F1 und F3 zusammengelassen hätte? H1 hätte sich vermutlich nicht zum Kampf auf Herz gestellt, sondern wäre ausgewichen, wohl Richtung Osten oder Südosten. Vermutlich wäre ich ihm nicht mit dem Turm hinterher (was bringt eine Hetzjagd in preußischer Schlagdistanz mit weit entferntem Tross?), sondern hätte die Generäle getrennt und Städte eingesammelt. Wahrscheinlich hätte ich einen General nach Osten hin orientiert, um H1 im Auge zu behalten. Offensiver gegenüber Preußen wäre das nicht gewesen, allerdings wäre zunächst auch keine Triangel zustande gekommen. Vielleicht wäre H1 sogar zu irgendwelchen Ausflügen Richtung Halle oder gar Sachsen verleteitet worden (der Tross stand ja günstig), besonders wahrscheinlich ist das aber wohl nicht.

Auch wäre es womöglich leichter gewesen, aus dieser Situation heraus einen zweiten General gegen Cumberland zu stellen.

Ich muss Dir recht geben, die Aufteilung des Turms (die ich normalerweise NIE vornehme!), hat wohl die Anfangsphase und damit womöglich das Spiel verändert. Aber mei, man hat ja keine Glaskugel einstecken (und wenn man sie hätte, wäre sie vermutlich verboten!)

Thema: Zug-um-Zug-bericht des Endspiels
Bernd_P

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15.11.2011 12:22 Forum: Spielberichte

Es hätte noch eine Variante gegeben, nämlich die extrem defensive: Chevert UND Soubise nach Süden zur Cumberlandjagd. Damit wäre die Triangel sicherlich recht bald Geschichte gewesen.

Im Nachhinein, mit Wissen des Spielausgangs, könnte man vielleicht postulieren, dass ein offensives Vorgehen in Runde 3 die beste Variante gewesen wäre. Dies hätte die Denk- und Nerverleistung Friedrichs, die ja in den nächsten Runden arg strapaziert werden sollte, noch weiter belastet, was vielleicht zu taktischen und strategischen Fehlern und zum Zerbrechen des Abwehrkonzepts an der einen oder anderen Front geführt hätte. Allerdings bezweifle ich, dass die Front ausgerechnet im Westen zerbrochen wäre...

Ich glaube im Nachhinein, dass meine gespielte "mittlere" Variante die schlechteste war: Weder offensiv genug, um Friedrichs Nervenstränge zum Bersten zu bringen, noch defensiv genug, um Cumberland zu verjagen.

Wenn man die Situation ohne das Wissen des Spielausgangs betrachtet, dann wäre m.E. die extrem defensive Variante die naheliegendste gewesen.

Thema: Zug-um-Zug-bericht des Endspiels
Bernd_P

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14.11.2011 17:05 Forum: Spielberichte

@ Richard:

Zitat:
Meiner Meinung nach besteht die hohe Kunst bei Friedrich im Androhen. Ob man die Drohung dann wahr macht, steht auf einem anderen Blatt.

Da kann man natürlich nur zustimmen.

Zitat:
Ich hatte das ja mit analysiert und darauf hingewiesen, daß dann F-3 mit Pik-Pik zurückschlagen kann

Was dann aber möglicherweise im Verlauf Kassel kostet.

@ Manni:

Zitat:
Außerdem finde ich die Aussicht, den hannoverschen Tross zu schlagen und gleichzeitig H-2 unten zu blocken, nun doch sehr verlockend


Wie man es nimmt. Ich habe ja tatsächlich im weiteren Spielverlauf genau das gemacht, nämlich den Tross mit Soubise geschlagen und Cumberland mit Richelieu bewacht. Was hats gebracht? Ich hab mich dadurch sauber in die Triangel-Nessel gesetzt!

Zitat:
Um das Dreieck zu vermeiden und H-2 den Weg nach Süden so schwer wie möglich zu machen, finde ich das Opfern eines roten Generals nicht unbedingt übertrieben.

Völlig einverstanden, hätte ich im Nachinein gerne so gemacht.

Zitat:
Aber so oder so, der Aufgaben-Switch zwischen F-2 und F-3 ist sehr schön in der Variante, oder?

Sieht elegant aus, schon klar, und ich habe es ja später auch mit Richelieu so gespielt. Aber zu dem Zeitpunkt in Runde 3 habe ich eben keinen Sinn darin gesehen.

Das französische Worst-Case-Szenario hätte so aussehen können (wenn ich es nicht beim Drohen vor Magdeburg belasse): Soubise von Friedrich vernichtet, Chevert beim Revanche-Angriff auf Friedrich oder sonstwie von Cumberland vernascht. Kassel und anderes zurückerobert. Wenn man nur sechs oder sieben Karten auf der Hand hat (nach dem Herzkampf), gehen einem solche Gedanken schon durch den Kopf...

Thema: Zug-um-Zug-bericht des Endspiels
Bernd_P

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14.11.2011 16:47 Forum: Spielberichte

stimmt

Thema: Zug-um-Zug-bericht des Endspiels
Bernd_P

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14.11.2011 15:38 Forum: Spielberichte

Das mit der französischen Alternative in Runde 3 sehe ich noch immer etwas anders. Was habe ich davon, bereits in Runde 3 in den Nahkampf mit den Preußen zu gehen? Das geht böse aus!

Nehmen wir an, ich ziehe so, wie Richard vorgeschlagen hat. Soubise steht auf Halberstadt, Friedrich deckt diese Stadt, der Hannoversche Tross verhindert ein Vordringen auf Magdeburg - was soll Soubise jetzt machen? Er kann nicht einmal den Tross schlagen, ohne von Friedrich über Pik angegriffen zu werden - die Situation in Schlesien war in der dritten Runde so klar nicht! Nachdem ich gegen Hannover auf Herz gekämpft habe, hätte womöglich eine einzige hohe preußische Pik-Karte genügt, um Soubise heimreiten zu lassen! Sorry, aber dieses Risiko darf ich unmöglich eingehen! Ein direkter Angriff von Soubise auf Friedrich in Herz kommt ebenfalls wegen des Herz-Riskos nicht in Frage.

Im Übrigen droht im Süden auch noch ein Konflikt auf Karo - das alles mit gerade mal neun erhaltenen Karten. Was weiß ich, wie stark Hannover auf Karo ist?

Fazit: Soubise steht im Nordosten, Aug in Aug mit seiner Majestät und kann gar nichts machen, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das frühe Aufscheuchen der Dunkelblauen nichts bringt (allenfalls den anderen Alliierten) und es deshalb unterlassen.

Thema: Österreich: Null Punkte!
Bernd_P

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Österreich: Null Punkte! 23.09.2011 01:33 Forum: Spielberichte

Das gab's wohl noch nie: Österreich kann in Runde 16 keine einzige Zielstadt vorweisen!

Preußen und Hannover vermöbeln ihre Gegner von Beginn an: Zwei Russen von Dohna aufgemischt, die anderen von Lehwaldt in Ostpreußen auf Distanz gehalten. Den Österreichern in Südschlesien gezeigt, wo auf Kreuz der Hammer hängt. An der Westfront erst Soubise geschlagen, dann das Gros der Franzosen durch einem preußischen Vorstoß vom Tross getrennt und ausgehungert.

Sehr früh kommen die Schicksalskarten "Elisabeth", "Lord Bute" und "Amerika".

In Sachsen versuchen die Österreicher vergeblich ihr Glück auf Karo. Entnervt ziehen sie schließlich nach Westen, um Hildi zu unterstützen. Schlechte Idee, denn im sächsischen Kreuzsektor haben sie genauso wenig zu melden wie zuvor im südschlesischen. Das Ende vom Lied: ein verhungerter österreichischer Dreier-Turm.

Was der schwer bewaffnete Dohna unterdessen mit dem bemitleidenswerten Ehrensvärd anstellt, sei gnädig verschwiegen.

Kurios: Hildi erobert zwischenzeitlich immerhin sechs Zielstädte - ALLE werden wieder zurückerobert!

Als in Runde 16 Frankreich ausscheidet, strecken die Alliierten freiwillig die Waffen, obwohl Schweden noch im Spiel ist. Ein Kartenvergleich zeigt, dass Preußen den Österreichern auf allen Farben überlegen ist, außer auf Herz. In diesem Spiel wäre nichts mehr angebrannt. Die Österreicher hätten nicht einmal mehr Ehrensvärd helfen können, weil sie auf dem Weg dorthin aufgerieben worden wären.

Fazit: Weder die Österreicher noch die Franzosen haben getan, was frühzeitig hätte getan werden müssen, nämlich sich gegenseitig massiv unterstützen. Jeder blieb im eigenen Revier und brachte aufgrund der Kräfteverhältnisse nichts zustande. So erhielten die Alliierten zusammen gerade mal 8 Punkte, Österreich davon, wie gesagt, null.

Thema: Königsmacherei
Bernd_P

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Königsmacherei 10.09.2011 10:56 Forum: Regelfragen

ich habe mir die Königsmacher-Regel sehr genau angesehen und muss gestehen, dass mir noch einiges unklar ist. Königsmacherei (ich kürze mit KM ab) sind "Züge/Aktionen, die einem anderen Spieler unmittelbar den Sieg schenken, egal ob absichtlich oder infolge eines Spielfehlers" Die beiden hierzu genannten Beispiele drehen sich um die letzte zu erobernde Zielstadt (LZEZ), in der Regel verankert ist die LZEZ jedoch nicht. Es geht also nicht nur um die LZEZ?

Wie sieht das mit der KM in folgenden Beispielen aus?

Preußen könnte eine ZS zurückerobern (ein General steht daneben, übersieht aber, dass er nur drüberzuziehen bräuchte). In dieser Situation fällt an anderer Stelle die LZEZ. Ist die Unterlassung der Rückeroberung eine KM? Ich vermute mal nein, denn zwischen diesem Fehler und dem Fall der LZEZ liegen ja noch andere (Verteidigungs-)Aktionen, so dass keine Unmittelbarkeit vorliegt. Was ist aber, wenn Preußen bei der LZEZ nicht oder kaum verteidigungsfähig ist? Dann wäre die Rückeroberung das letzte realistische, also unmittelbare Mittel gewesen, den Sieg zu verhindern. Wäre es dann eine KM?

Friedrich könnte einen kurzen Rückzug bei der LZEZ dadurch bewerkstelligen, dass er die passende Anzahl von Armeen einkauft, was er aber unterlässt. Im Kampf unterliegt er. KM? Ich glaube nein, erstens wegen fehlender Unmittelbarkeit und zweitens weil das Unterlassen des richtigen Einkaufs wohl kein echter Spielfehler ist. Aber auch hier frage ich mich: Wenn der richtige Einkauf aus TK-Gründen das letzte Verteidigungs-Mittel gewesen wäre - wäre es dann eine KM, weil ja dann Unmittelbarkeit vorläge?
Variante: Preußen könnte einen Turm zusammenbauen und dadurch ein Armeeverhältnis herstellen, dass einen kampflosen kurzen Rückzug ermöglicht. Dies wäre die letzte Verteidigungsmöglichkeit, weil die TKs eine Verteidigung per Kampf nicht oder kaum mehr zulassen. KM?

Der Verteidiger stellt sich ohne trifftigen Grund drei Städte entfernt von der LZEZ auf, verbaut sich also selbst die Rückzugs-Option. Der Kampf geht verloren, aber es ist klar, dass er die Karten für einen Rückzug gehabt hätte. Unmittelbar ist dieser Fehler wohl nicht (es liegt ja noch der Kampf dazwischen). Aber auch hier: Was ist, wenn von vorne herein aus TK-Gründen eine fehlende oder minimale Verteidigungsfähigkeit vorläge? Wäre dann die Annäherung an die Zielstadt nicht die letzte realistische Verteidigungschance gewesen?
Variante: Was ist, wenn Preußen sich auf die LZEZ stellen könnte, dies aber unterlässt und ansonsten praktisch verteidigungsunfähig ist?

Nach meinem jetzigen Verständnis (ich bitte gfls. um Korrektur), interpretiere ich die KM als letzte Verteidigungsmaßnahme, die unterbleibt, obwohl sie nicht so komplex ist, dass sie nicht von einem einigermaßen geübten Friedrich-Spieler erwartet werden könnte (= Spielfehler und nicht schwaches Spiel). Ob die Maßnahme tatsächlich das letzte Mittel ist/war, lässt sich oft erst im Nachhinein sagen, deshalb darf vorab nur in seltenen Fällen KM-Alarm gegeben werden. Wie gesagt, so sehe ich es im Moment. Wenn dies (einigermaßen) stimmt, dann war mein KM-Alarm vom letzten Jahr natürlich ein Riesenschmarn. Aber man lernt ja dazu.

Thema: Laudon rettet Preußen
Bernd_P

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Laudon rettet Preußen 03.08.2011 11:03 Forum: Spielberichte

Zwei Partien, die eine kurz, die andere interessant:

Die Kurze:

Preußen (gespielt von einem Preußen-Anfänger) macht es überkonsequent: Von Beginn an Einigeln auf den geplanten Verteidigungsfarben, sonst nichts. Unnötige Aufgabe vieler Zielstädte. Das Ende in Runde 11 mit Sieg Hildburghausen war dann aber doch bemerkenswert: Preußen verteidigt gegen Österreich auf Kreuz in Nordschlesien. Hildi hat viel Kreuz und will dorthin durchbrechen. Er wird jedoch von einem Preußen in Sachsen gestellt und geschlagen. Der Rückzug führt Hildi allerdings genau zu seinen noch nicht eroberten nördlichen Zielstädten. Seydlitz eilt von der französischen Front heran und kann die letzte Zielstadt auf Herz gerade noch so decken.

Nun passierts: Österreich kann ganz im Norden Schlesiens einen Kampf Kreuz gegen Herz anzetteln. Preußen fällt darauf herein und spielt im wahrsten Sinne des Wortes mit Herzenslust die österreichischen Kreuzvorräte leer. Dadurch fehlt Seydlitz aber das Herz gegen Hildi. Der greift an und gewinnt.

Die Interessante:

Russland ackert sich zu Tode, hat viele Verluste, muss oft Generäle neu einstellen. Lehwaldt foppt die Hälfte der russischen Streitmacht bis ca. Runde 12 in Ostpreußen. Schließlich Ausscheiden Russlands mit wenig Städten, aber immerhin dünnem Stapel.

Frankreich hat sich über das ganze westliche Spielfeld verstreut und hat mehrfach Glück nicht zu verhungern. Hannover ärgert die Roten durch weiträumige Operationen (super interessante Rückzugsgefechte in den südlichen Enklaven Hannovers).

Österreich: Es gelingt dem leicht bewaffneten Schwerin 15(!) Runden lang, Daun mit acht Armeen im längst eroberten Schlesien zu binden. Diese acht Armeen fehlen in Sachsen, wo 16 Österreicher nicht gegen eine preußische Überzahl ankommen.

Laudon vs. Hildi: Es kommt ein typischer Hildi-Tarnkappen-Auftritt. Das Reich wechselt den Spieler. Hildi schleicht sich mal wieder an und kann wirklich das Gekabbel zwischen Preußen und Österreich nutzen, um zu seinen beiden letzten Zielstädten bei Dresden vorzurücken. Die Preußen stehen zu weit nördlich, um in Deckungsreichweite heran zu ziehen. In diesem Moment schlägt das Schicksal unbarmherzig zu: Laudon darf sofort um eine Stadt verschoben werden! Eben dieser Laudon ist es jedoch, der den Weg der Preußen Richtung Hildi verbaut. Hildis Triumph ist vereitelt. Wir hatten Glück, das der Hildi-Spieler von Beruf Pfarrer war, deshalb blieben uns allerschimmste Unflätigkeiten erspart.

Wir konnten das Spiel leider aus zeitlichen Gründen nicht zu Ende spielen (Ende wäre Rude 23 gewesen). Es wäre sicherlich noch einmal superinteressant geworden. Also vier Sieger. Mit eineinviertel Siegen am Abend wird Hildi aber wohl zufrieden gewesen sein.

Thema: Zwei Sieger: Die Zarin
Bernd_P

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Zwei Sieger: Die Zarin 27.07.2011 00:19 Forum: Spielberichte

Die Zarin stirbt, Schweden siegt sofort. Eigentlich eine klare Sache. Aber weil das Spiel so schön war, haben wir die Elisabeth-Karte wieder untergemischt und weitergespielt - bis die Russen siegten. 24 Punkte in einem Spiel, das soll mal einer bei der WM nachmachen!

Zum Verlauf: Gegen die Zarin verteidigt Friedrich vor allem in Ostpreußen (Herz). Dort hobelt die Hälfte der russischen Armeen am schwach bewaffneten Lehwaldt herum. In ihren westlichen Zielgebieten kommen die Russen gut voran. Schweden gelingt die Eroberung aller Zielstädte erster Ordnung.

Gegen Österreich wehrt sich Friedrich in Südschlesien auf Karo. In Sachsen ist ein gutes Drittel der preußischen Armeen damit beschäftigt, ihre Suppenküchen gegen Schmeißfliegen zu verteidigen. Hildis Krieger sind in ähnliche Kampfeinsätze verwickelt. "Strategische Wüste" heißt das wohl mittlerweile.

An der französischen Front stoßen Richelieu/Chevert gleich in den ersten beiden Runden acht Städte weit tief ins Feindesland vor. Die Hannoveraner machen sich ins Hemd, kriegen auf die Mütze und verschanzen sich hinter Seydlitz. Der hat Glück, dass er bei seinen Rettungsmanövern nicht verhungert. Danach ist Frankreich aber erst mal ausgepowert. In etwa Runde 12 greift Frankreich beherzt auf Karo an - und scheidet danach aus.

In der Neumark kommt es zu einer dramatische Wende: Friedrich ist trotz günstiger Schicksalskarten (noch keine Kürzung!) ziemlich am Ende. Ostpreußen ist aufgegeben, die letzte Zielstadt Küstrin muss von vier Generälen durch Manövrieren und Rückzüge gehalten werden. Nun kommts: die beiden Russen (der dritte war erst im Anmarsch aus Ostpreußen) greifen je einen Preußen an. Der Angriff war genau ausgetüftelt: Der erste Preuße muss auf Pik besiegt werden, dann wäre für den zweiten ein Rückzugsweg nach Westen frei. Ansonsten müsste der zweite Preuße Richtung Norden zurückgezogen werden, was zu Rückeroberungen führen müsste. Das Wunder geschieht: Friedrich hat noch genug Pik und gewinnt den ersten Kampf! Der nachfolgende preußische Rückzug nach Norden ist fatal: Zwei Städte werden zurückerobert, außerdem stellt sich der Preuße auf die schwedische Zielstadt erster Ordnung Greifenhagen. Im nächsten Zug würde sie unweigerlich fallen. In diesem Moment stirbt die Zarin, Schweden hat gewonnen. Weil dies bei allen ein schales Gefühl hinterließ, wurde die Elisabeth-Karte in die verbleibenden Schicksalkarten eingemischt. Es ging weiter.

Schlesien war inzwischen Gefallen, die Österreicher strebten gen Sachsen, konnten es aber nicht mehr erobern. Hildi probierte es mit der Brechstange, musste aber zurückstecken.

Gegen Russland kam noch eine Pointe: Der nach Sachsen geeilte Ferdinand parkte seinen Tross im absoluten Halteverbot, sprich in Berlin. Da Preußen vor Hannover dran kommt, konnte Preußen seine Generäle nicht einstellen. Und da das Spiel schon sehr fortgeschritten war (es sollte 3.00 Uhr werden), vergaß Ferdinand immer wieder, den Tross wegzubewegen. Die Russen profitierten davon am meisten, denn mittlerweile wäre längst wieder die Verteidigung von Küstrin durch viele Generäle notwendig geworden. Schließlich waren es die Alliierten, die ein Einsehen hatten und den Tross einfach gnadenhalber verschoben. Doch es reichte nicht mehr, die Verteidiger erreichten Küstrin zu spät, Russland siegte.

Insgesamt ein super unterhaltsames Spiel. Keine taktischen Highlights, aber einfach Spaß.

Thema: Meine ersten 100 Partien
Bernd_P

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25.02.2011 18:34 Forum: Spielberichte

Habs mit der Partie 171 verwechselt, sorry.

Ich habe das 2008er WE noch in meine Bilanz einfließen lassen (siehe oben).

Thema: Meine ersten 100 Partien
Bernd_P

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25.02.2011 18:06 Forum: Spielberichte

Zitat:
An dem Friedrich-Wochenende an der TU Berlin (Juli 2007): Bei der ersten Partie schnappte ich mir mit Frankreich den Sieg aufgrund eines preußischen Fehlers - da konntest du mit deinen Ösis nix machen.

Wenn ich mich recht erinnere, saß nicht ich, sondern Bernd Müller aus Erlangen bei Dir am Tisch (wir hatten ja zwei Tische). Ich bin mir aber nicht sicher. Ist die Partie im Forum beschrieben?

Ansonsten hat mich das Friedrich-WE 2008 ganz schön reingeritten. Muss ich wohl verdrängt haben...

Thema: Meine ersten 100 Partien
Bernd_P

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25.02.2011 10:06 Forum: Spielberichte

Da fällt mir noch was auf: Kann es sein, dass ich noch nie gegen Anton verloren habe? Ich kann mich jedenfalls an keine Niederlage erinnern. @Anton: Ist das in Deinen Statistiken mit drin? Das würde mich dann ja doch mal interessieren.

Thema: Meine ersten 100 Partien
Bernd_P

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25.02.2011 02:31 Forum: Spielberichte

Glückwunsch zum 100sten. Und zur Fritz-Bilanz.

Ich habe keine Statistik geführt, aber ich habe mal das Forum sowie die WM-Listen nach meinen Heldentaten durchforstet (auf die Schnelle, womöglich sind Fehler drin):

Ich habe 63 Partien gespielt.
- Was mich selbst total überrascht hat: Meine Siegquote mit Pompadour liegt bei 69%! (9 von 13).
- Mit der Zarin siege ich nur in 17% der Fälle (3 von 18 ).
- Mit Friedrich bin ich mit 10 Siegen in 20 Spielen bei 50%,
- ebenso mit Maria Th. (6 von 12)

Insgesamt hat mir die Sauferei der Zarin (was sonst ;-) den Gesamtschnitt auf 44% gedrückt.
Bei der WM spiele ich noch schlechter (Siegquote 41%). Vielleicht liegts an der Berliner Luft... Augen rollen

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
Bernd_P

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15.10.2010 15:33 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Geht es um vier "P"s? Taktische-Karten-Pech, Schicksalkarten-Pech, Mitspieler-Pech und Denkfehler-Pech (wobei man natürlich darüber philosophieren kann, ob man Denkfehler als Pech bezeichnen kann).

TK-Pech: spielt sicherlich die kleinste Rolle.

SK-Pech: Wirkt sich normalerweise nur in Verbindung mit den anderen P-Sorten aus (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn man beispielsweise als Zarin SK-Pech hat, kann man dennoch mit dem Reich gewinnen, sofern man selbst und die anderen gut spielen.

M-Pech und D-Pech: Könnte da nicht ein "Friedrich-Lehrbuch" Linderung bringen?

---
Nachtrag zum Thema SK-Pech: Vielleicht muss man unterscheiden zwischen "Einfachem" und "Mehrfachem" SK-Pech: Einfaches SK-Pech ist beispielsweise für die Zarin, wenn Russland und Schweden früh ausscheiden. Mehrfaches SK-Pech ist, wenn überdies die anderen Schicksalskarten so liegen, dass das Spiel früh mit Sieg Preußen endet oder wenn die Subsidienkürzungen ewig nicht kommen.
Ich behaupte: Einfaches SK-Pech kann durch Abwesenheit der anderen P-Sorten kompensiert werden, lediglich bei Mehrfachem SK-Pech geht das i.d.R. nicht mehr. Mehrfaches SK-Pech ist aber doch recht selten.

Thema: WM-Spiel: Unflexibles Preußen verliert gegen Österreich
Bernd_P

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12.10.2010 15:30 Forum: Spielberichte

Zitat:
mit Herz gegen Russland UND Frankreich

So etwas mache ich höchst ungern. Im konkreten Spiel hätte das auch nichts gebracht, weil ich mich nicht auf die von Richard vorgestellte Pik-Verteidigung vorbereitet hatte (im Gegenteil, der zweite Tross irrte in Polen umher)

Zitat:
Wenn ich mich recht erinnere, zog sich Bernd mit -1 zurück bevor mir die Kreuz ausgingen

Ich war auf Kreuz einfach zu schwach. Ich wollte nicht riskieren, dass Dohna von Ehrensvärd den Fangschuss bekommt.

Zitat:
... noch sich auf eine strategische Pik-Verteidigung vorbereitet hatte (General nach Freital; Troß nach Österreich)

Die Vor- und Nachteile dieser Stellung müsste man mal im Strategie-Thread diskutieren. Interessant ist es ja schon, weil Österreich, wenn es in Sachsen steht, normalerweise drei Züge braucht, um von Süden her anzugreifen und weil Friedrich jederzeit wieder nach Sachsen zurückkehren kann (wobei ich schon einen fiesen Standort für den österreichischen Tross entdeckt habe, nämlich Dresden, gedeckt von einem Ösi in Pirna). Vielleicht wäre es ganz witzig, den preußischen Tross auf Dresden zu stellen. Wenn die Ösis ihn schlagen, kann Friedrich ihnen das Karo aussaugen, wenn nicht, müssen sie sehr weite Wege gehen. Ach ja, ich schon wieder mit meinen unhistorischen Trossfantasien der sadomasochistischen Art... ;-)

Thema: WM-Spiel: Unflexibles Preußen verliert gegen Österreich
Bernd_P

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WM-Spiel: Unflexibles Preußen verliert gegen Österreich 10.10.2010 00:18 Forum: Spielberichte

Friedrich (Bernd): 7,5 Pkt.
Zarin (Richard): 9 Pkt.
Maria Th. (Sebastian): 12 Pkt.
Pompadour (Arnold): 9 Pkt.

Russland greift forsch an. Aus Kreuzmangel verteidigt Dohna von Anfang an auf Herz. Spätere Versuche, in den Kreuzsektor zurückzukehren, scheitern. Das ganze Spiel über bekommt Preußen enorm viel Herz, die anderen Farben jedoch entsprechend zu wenig. Lehwaldt verbleibt in Ostpreußen, um zwei Generäle zu binden. Dies gelingt zwar, doch die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf: Lehwaldt fehlt im Westen und wird deshalb – leider sehr spät – mittels Verhungern aus Ostpreußen abgezogen (Richard, dem dies gar nicht gefällt, erwägt, den darbenden Lehwaldt mit Brötchen zu versorgen). Ehrensvärd erobert alle fünf Zielstädte erster Ordnung. Richard schenkt der Zarin Wodka ein, muss jedoch mit ansehen, wie die Schweden Frieden schließen.

Gegen Frankreich kommt eigentlich nur eine Pik-Verteidigung in Frage, weil Herz gegen Russland eingesetzt wird. Zwar sind die Pikvorräte von Preußen und Hannover lächerlich gering, dennoch wird Seydlitz sehr früh befohlen, sich mit zwei Armeen, Tross und Pokerface im Piksektor breit zu machen. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wissen kann: Frankreich wird in diesem Spiel rekordverdächtige Pik-Vorräte erhalten! Seydlitz bekommt dies früh zu spüren und reitet nach Berlin. In der Folge gelingt es Hannoveraner zwar, über Sektorengrenzen hinweg einiges an französischem Pik zu ziehen, dennoch behält Frankreich stets die Oberhand auf dieser Farbe! Arnold hat wirklich unfassbar gute Drähte zu den Pik-Göttern! Die Hannoveraner wurschteln sich dennoch recht tapfer durch und können erstaunlich lange gegenhalten.

Gegen Österreich soll die Verteidigung auf Sachsen und auf der Unterstützung durch Ferdinand basieren (in Schlesien wird deshalb und wegen der allgemeinen TK-Situation kaum Widerstand geleistet). Diese Rechnung geht jedoch nicht auf: Karo kommt nur ganz zu Beginn in erfreulicher Menge (gerade gut genug, um mich in trügerische Sicherheit zu wiegen), und Ferdinand kann wegen der schwierigen Lage im Westen nicht nach Sachsen marschieren.
Bereits die ersten Angriffe der Österreicher in Sachsen zeigen Wirkung: Die Verteidiger werden abgedrängt, die Versorgung wird problematisch. Schließlich ziehen sich die Preußen in ihrer Not nach Osten über die Kreuzgrenze zurück – dieser Zug deckt knapp Radeberg, die letzte Zielstadt erster Ordnung. Leider hat Preußen zuvor den fehlgeschlagenen Versuch unternommen, gegen Russland auf Kreuz wieder Fuß zu fassen, war also auf Kreuz schwach. Das Unfassbare geschieht: Österreich hat trotz der vorangegangenen Karo-Kämpfe noch immer genug von dieser Farbe, um gegen die preußischen Kreuzreste zu siegen! Mit dieser Schlacht wäre das Spiel beendet gewesen (ca. Runde 11), wenn nicht unmittelbar zuvor die Rückeroberung von Muskau (Zielstadt zweiter Ordnung auf Kreuz) gelungen wäre.
In der Folge versuchen die Österreicher die auf Kreuz chancenlosen Preußen zu stellen und zu vernichten. Es entwickelt sich ein spannendes Manövrieren, bei dem es Preußen immer wieder gelingt, den letzten Verteidiger irgendwie vor den Angreifern abzudecken – einmal sogar mit Hildis Hilfe! Schließlich war es soweit, der letzte Verteidiger fällt in Runde 15, Österreich siegt.

Analyse:

Richard meinte danach, ich wäre zu unflexibel in der Farb-Strategie gewesen und hätte keine Alternativ-Pläne gehabt. Das stimmt sicherlich: Dem Scheitern der Farbstrategien gegen Österreich und Frankreich hatte ich tatsächlich nichts entgegenzusetzen (Frankreich hat den Mitsieg nur knapp verpasst), abgesehen von einem zähen Endkampf, mit dem ich sehr zufrieden war. Wie hätten die Alternativen angesichts der Kartenverteilung aussehen können? Ich hätte es gegen Russland bei der Herzverteidigung belassen sollen - diese war bis fast zuletzt stabil. Den schwedischen Eroberungszug hätte ein früher aus Ostpreußen abgezogener Lehwaldt stören müssen. Dann wäre Kreuz gegen Österreich frei gewesen. Zwar wäre Preußen mit seinem wenigen Kreuz vermutlich auch Österreich recht schnell unterlegen gewesen, es hätte jedoch sicherlich jenen Zeitgewinn gebracht, der den Sieg bedeutet hätte (das Spiel wäre, wenn ich mich nicht irre, bereits in Runde 17 zu Ende gewesen).

Fazit: Mein Plan war gut, nur leider passte er nicht zu den Karten.

Thema: 5. WM - Nachbetrachtung
Bernd_P

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10.10.2010 00:09 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

Ich finde auch, dass ein Protokoll durch Pompadour eine zu große Belastung für den Spieler ist. Vielleicht könnte man aber nach jeder Runde ein Foto von der Gesamtsituation schießen (unabhängig davon, ob man mit dieser zufrieden ist oder nicht ;-). Dies wäre unaufwändig und könnte als Gedächstnisstütze für die Spieler durchaus interessant sein.
Ansonsten bin ich auch dafür, dass der Preußen-Spieler im Forum berichtet. Ich mache mal den Anfang (siehe Thread "Spielberichte").

Thema: MARIA: Spiel des Jahres in Portugal
Bernd_P

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12.08.2010 11:54 Forum: Allgemeines über Friedrich und Maria

super, herzlichen Glückwunsch! Das lange Tüfteln hat sich gelohnt. Was kommt als nächstes?

Thema: Zuviel Wodka
Bernd_P

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28.07.2010 10:42 Forum: Spielberichte

Es klingt für den Außenstehenden erstaunlich, dass Preußen gegen Österreich nur noch Pik auf der Pfanne hatte - zumal Pik auch gegen Russland und Frankreich eingesetzt wurde! Es sieht für mich so aus, als hätte Preußen zu Beginn sehr viel Pik erhalten und sich dadurch beim Verteidigungskonzept verunsichern lassen - oder?

Thema: Anreizsysteme für OO?
Bernd_P

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Anreizsysteme für OO? 11.04.2010 21:38 Forum: Strategie und Taktik

Ich finde es schade, dass die OO nur sehr selten als Alternative zur defensiven Variante gesehen wird. Zu den Hauptgründen gehören m.E. vergleichsweise gute Siegchancen mit der defensiven Variante, eine gewisse Hemmung, aktiv den Schritt Anfang Runde 3 zu tun (nichts tun ist irgendwie einfacher) sowie daraus resultierend eine allgemein geringe OO-Praxis.

Vielleicht könnte man das OO-Wesen ankurbeln, indem man Anreizsysteme schafft (natürlich nicht während eines Turniers). Diese Anreizsysteme müssten die Siegchance der OO erhöhen, Hemmungen vor dem OO-Schritt abbauen und auf diese Weise die allgemeinen OO-Erfahrungen verbessern.

Mein Vorschläge:
1) Eine Art "Skat" einführen: Zu Beginn der 3. Runde darf sich der Friedrich-Spieler drei (oder mehr?) TKs vom Stapel nehmen und anschauen, aber nicht einsortieren. Entschließt er sich zur OO, so darf er diese Karten gegen drei andere seines Blattes eintauschen. Spielt er sie nicht, gehen die Karten zurück.
2) Alternativ könnte man diesen TK-Austausch auch nach der Entscheidung für die OO, gewissermaßen als "Belohnung", vornehmen.
3) Man könnte Friedrich erlauben, eine gewisse Anzahl von Karten mit Hannover zu tauschen.
4) Man könnte, wie in einer der Schicksalskarten beschrieben, mehrere TKs mit den Alliierten per Blind-Ziehen tauschen.

Was meint ihr dazu?

Thema: Wie ein Spiel von Profi gegen Anfänger ausbalancieren?
Bernd_P

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07.04.2010 13:29 Forum: Strategie und Taktik

Zitat:
Aus deinem Posting, Bernd, interpretiere ich, dass du Österreich bevorzugst, oder?

Ja. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, dem einzigen Anfänger am Tisch Österreich zu geben. Ö hat den längsten Atem, gibt aufgrund seiner Stärke dem Anfänger ein sicheres Gefühl, ist vergleichsweise fehlerresistent, man hat nicht so viel wegen der Trosse zu denken und man steht geographisch gesehen kompakter.

Nachteil ist natürlich, dass das Spiel der Alliierten insgesamt darunter leidet, dass der wichtigste Alliierte der schwächste Spieler ist. Bei einem Preußen, der dies auszunutzen weiß, könnte es deprimierend für alle Alliierten werden. Allerdings ist dieser Effekt bei uns bisher kaum in Erscheinung getreten.

@Richard: Warum bevorzugst Du eine Flügelmacht für den einzelnen Anfänger?

Thema: Wie ein Spiel von Profi gegen Anfänger ausbalancieren?
Bernd_P

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01.04.2010 21:24 Forum: Strategie und Taktik

Ich finde, es ist eine ziemliche Geschmackssache, ob man den erfahrenen Spieler benachteiligen will. Ich persönlich wäre dagegen. Wenn der Erfahrene gewinnt, ist es nicht schlimm, es kann trotzdem ein sehr spannender Abend für die Anfänger werden. Und wenn er verliert (was gerade bei Friedrich durchaus vorkommen kann), dann schmeckt der Sieg um so süßer. Ich habe schon einige Anfänger als Sieger vom Tisch aufstehen sehen.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Könner unbedingt Friedrich übernehmen sollte. Ich finde im Gegenteil, dass man einen Anfänger dazu ermutigen sollte, die Rolle zu übernehmen. Ein Könner, der als Franzose oder Russe spielt (nicht Österreich, das ist einfach zu ideal für Anfänger) ist vielleicht die beste Lösung für die genannte Spieler-Konstellation. Sollen ruhig die Anfänger untereinander die wichtigen Spiel-Akzente (positiv wie negativ) setzen!

Thema: WM-Bericht
Bernd_P

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25.02.2010 15:39 Forum: Spielberichte

Mich beschäftigt der Rückzug Schwedens vor dem unversorgten Seydlitz in Runde 2. Ich finde, diese Situation hätte sehr gut genutzt werden können, um Unruhe ins preußische Spiel zu bringen, z.B. durch folgendes Manöver:

S-Tross nach Waren, Ehrensvärd nach Altentreptow. Seydlitz hat jetzt vier Möglichkeiten:
1) Angreifen oder Tross schlagen > Hungertod
2) Rückzug nach Süden oder Osten (außer Pritzwalk) > Schweden erobert Malchin
3) Rückzug nach Pritzwalk > Beste Optionen Ehrensvärds nach Osten hin
4) Vorstoß nach Anklam

Wenn Preußen Option 3 wählt:
S-Tross nach Wittstock (was die Bewegungsfreiheit Seydlitz' nach Osten erheblich einschränkt) und Ehrensvärd nach Pasewalk (was die Zielstädte in diesem Raum in Reichweite bringt). Diese Konstellation dürfte evt. Dohna zur Aufgabe seiner vorgeschobenen Position in Kammin bewegen.

Wenn Preußen Option 4 wählt:
Ehrensvärd nach Fürstenberg (Pik). Wenn Seydlitz jetzt angreift (geht nur über Kreuz), dann lässt er damit farbstrategisch die Hosen runter, denn dann spielt er wohl wirklich Pik gegen die Zarin, es sei denn, er hat derart viel Kreuz, dass er sich dieses Täuschungsmanöver leisten kann - in jedem Fall eine wertvolle Erkenntnis auch für Österreich. Greift Seydlitz nicht an, hat Ehrensvärd viele Optionen, auch nach Süden hin.

Ich glaube, diese Art von frechem Spiel Ehrensvärds hätte wesentlich mehr Denkreserven Friedrichs gebunden und mehr Optionen eröffnet als der tatsächlich durchgeführte Rückzug.

Thema: Ferdinand in Sachsen
Bernd_P

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Ferdinand in Ostsachsen 23.02.2010 16:00 Forum: Strategie und Taktik

Die Strategie, Ferdinand von Beginn an nach Ostsachsen zu schicken (siehe Königsberg hält ), finde ich sehr interessant. Ich habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Vorteile sind m.E. groß:

I. Vorteile
1) Ö/R muss plötzlich gegen zwei Nationen spielen, muss also auf einmal "französisch" denken, was die Komplexität für Ö sehr erhöht.
2) H1 dürfte immer gut ausgelastet sein, denn wenn Ö gerade keinen Druck macht, dann kann er auf Hildi-Jagd gehen oder so tun, als würde er die französische Südflanke bedrohen.
3) Um H1 zu entsorgen, muss Ö entweder in den sauren Apfel beißen und das tun, was H1 will, nämlich Karo verbrennen, oder in Nordsachsen Jagd auf den H-Tross machen, was lange dauern kann und riskant ist.
4) Gerade in der Anfangsphase, wenn die Karo-Vorräte auf beiden Seiten noch unberechenbar sind, kann die abschreckende Wirkung eines schnell herangeeilten H1 sehr wertvoll sein.
5) Friedrich kann es sich leisten, von Anfang an gegen Ö auf eine alleinige Karo-Strategie zu setzen, denn mit H1's Hilfe sollte diese aufgehen (ok, beim o.g. Spiel ging das nicht ganz reibungslos auf, ich bleibe dennoch dabei).
6) H1 hat nach getanem Karo-Dienst gegen Ö (sofern er es überlebt) beste Möglichkeiten, den Franzosen in die Südflanke zu fahren.
7) Die Partie wird lebendiger und interessanter
8) Der Karo-Einsatz Friedrichs wird optimiert, weil alle Karo-Karten gegen den strategischen Karo-Gegner gehen.

II. Friedrich muss für ein gutes H1-Spiel m.E. folgendes beachten:
1) Schnell nach Ostsachsen ziehen, um die abschreckenden Anfangseffekte mitzunehmen
2) H1 möglichst wenige Armeen mitgeben, denn H2 braucht die Hauptmacht gegen Frankreich. Außerdem ist H1 im Grunde nur ein Verschleißteil und überdies machen ein paar hannoveranische Armeen mehr das Kraut in Sachsen nicht fett.
3) Den Tross hüten wie den Augapfel, was durch preußische Unterstützung erleichtert wird.
4) Sich schon während des preußischen Zuges gut überlegen, was man danach mit den Hannoveranern macht, sonst stehen sich Hell- und Dunkelblaue womöglich gegenseitig im Weg.
5) Sich mit den Preußen so verhalten, dass Österreich vom Einsatz hoher Türme gegen H1 abgehalten wird (jedenfalls zu Beginn).
6) Karo-Kämpfe gegen Hildi vermeiden, denn mit etwas Pech ist H1 nach so einem Kampf derart auf Karo geschwächt, dass er gegen Ö längere Zeit nicht antreten kann; ich glaube, es ist rechnerisch und psychologisch besser, wenn H1 wirklich alles gegen Ö einsetzen kann.
7) Von Anfang an braucht der daheim gebliebene H2 die Unterstützung durch einen rauflustigen Preußen, um sich selbst zu schonen und um die Kontrolle gegen F zu behalten.
8) Niemals H2 nach Ostsachsen schicken, denn dieser scheidet aus, wenn F ausscheidet.
9) Gegen F keine Herz, sondern eine Pik-Strategie anwenden (ansonsten kann Ö den Franzosen zu leicht bei Magdeburg zu Hilfe kommen und Hildi den Herzsektor um Halle für H1 sperren; außerdem eignet sich eine Pik-Strategie gegen F besser für eine Hannover-schonende Spielweise, die man m.E. braucht, s.u.)

III. Was kann MT tun?
1) Möglichst früh und konsequent in den sauren Apfel beißen und H1 entsorgen, auch wenn sich die Preußen fürchterlich rächen.
2) In späteren Spielphasen, wenn Schlesien erobert ist und alle anderen Farben außer Karo für Ö sicher sind, kann Ö versuchen, Ostsachsen zu umfassen und von Osten oder gar Norden her an den H-Tross zu gelangen.
3) Nonverbale Hilfegesuche an Zarin und Pompadour schicken
4) Versuchen, H1 durch Hildi auf Karo zu schwächen.
5) Wenn Hildi auf einer anderen Farbe sehr stark ist, kann er versuchen, H1 dort in eine Falle zu locken.
6) Große Ö-Armeeüberlegenheit gegen H1 zum Einsatz bringen.

IV. Was können die anderen Alliierten tun?
1) Helfen, indem sie weit vordringen und den H-Tross bedrohen - insbesondere Ehrensvärd könnte mit so einem Manöver Kriegsgeschichte schreiben.
2) F muss H2 stellen und schlagen, um die Rückkehr von H1 zu forcieren - allerdings ist es fraglich, ob sich F zu diesem altruistischen Schritt durchringt.

Die Nachteile gegen Frankreich schätze ich gering ein (natürlich nicht null), sofern ein preußischer General von Beginn an dafür sorgt, dass H2 und der H-Kartenstapel geschont werden; das sollte viele Runden hindurch die Kontrolle gegen F sicherstellen. Gelingt dies nicht, wird es allerdings unangenehm, weil Hannover dann das Karo fehlt, um z.B. aus Stade auszubrechen.
Alles in allem braucht Friedrich also eine Hannover-schonende Strategie gegen Frankreich, die allerdings, soweit ich sehe, gerade in Berlin eher selten gespielt wird; dort wird nach meiner Erfahrung Hannover meist verheizt, um die Farbenüberlegenheit der Preußen (meist auf Herz) zu zementieren.

Thema: WM-Bericht
Bernd_P

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19.02.2010 17:43 Forum: Spielberichte

Habe den Bericht sehr intensiv gelesen. Sehr aufschlussreiche und interessante Analysen (und zu analysieren gabs ja einiges ;-)

@Richard: Im Combat-Bericht Runde 12, Zug Preußen, ist angegeben, dass sich P7 zurückgezogen hat, was aber nicht stimmen kann.

@Anton: Ich bin erstaunt, dass Du in frühen Runden die Angriffe in Schlesien gewagt hast, Du hättest ja mehrmals eingekesselt werden können. Psychologie/"Ich kenn doch meine Pappenheimer"? Spitzenmäßige Rückzugskarten? Unterzucker?

@Josef, in Vertreung @Richard: Mir kam das französische Spiel phasenweise sehr zurückhaltend vor. Ob dies wohl Absicht war, um Friedrich die Konzentration auf die kritische Osthälfte des Spielfelds zu erleichtern?

Thema: Entscheidung in Italien
Bernd_P

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25.01.2010 18:58 Forum: Spielberichte

Spannende und lebendige Schilderung, die man auch dann gebannt liest, wenn man noch kein Spiel hat machen können (seufz) und deswegen einige Dinge noch nicht so ganz einordnen kann.

Thema: Zwei finale Kesselschlachten
Bernd_P

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Zwei finale Kesselschlachten 28.12.2009 13:19 Forum: Spielberichte

Gestern gab es zwei Partien. Das erstaunlichste aus meiner Sicht: Ich habe den ganzen Abend über weder mit der Pompadour noch mit der Zarin auch nur eine einzige Reserve gesehen! Dass so etwas mal in einem Spiel passiert, ist schon selten genug, aber gleich in zweien hintereinander? Allerdings waren die Spiele auch sehr kurz, sie endeten jeweils in Runde 10. Ebenfalls bemerkenswert: Der ungeübteste der vier Spieler (Armin) gewann beide Spiele durch finale Kesselschlachten.

Im ersten Spiel agierte Bernd_M als Preuße sehr fahrig, nachdem er in Runde 2 einen Österreicher in Südschlesien angegriffen und Prügel bezogen hatte (Österreich hatte gleich auf die erste Hand dick Karo und zwei Reserven bekommen). In der Folge zog sich der Rest der schlesischen Preußen nach Polen zurück und bedrohte ständig Schlesien. Dennoch ging es schließlich in Runde 10 in Sachsen daneben: Nach einigen preußischen Siegen auf Karo stellte sich er der preußische Dreierturm (selbstbewusst oder fahrlässig?) in einen Kessel. Keiner hätte Österreich einen finalen Schlag zugetraut, aber 6 (!) Reserven sind nun mal 60 Punkte, und die reichten, um die preußischen Lichter auszublasen. Game over.

Meine Franzosen standen ebenfalls kurz vor dem Sieg. Die Verteidigung Friedrichs gegen Frankreich sollte auf Pik basieren, allerdings hatte sich der preußische Bewacher bei Magdeburg auf Herz erwischen und nach Berlin treiben lassen - ein seltsamer Vorgang, der Magdeburg kostete. Am Ende standen die überforderten Hannoveraner alleine da, allerdings konnte der hellblaue Tross die Eroberung der letzten Zielstadt verhindern.

Die Russen hatten kaum Punkte vorzuweisen, weil zu Beginn alle vier russischen Generäle dem flüchtenden Lehwaldt hinterher gestiegen sind.

Fazit: Dumm gelaufen für einen Preußen, der zu viele Fehler machte und der fast permanent Opfer-Signale aussendete.

Punkte:
Fr: 5
MT: 12
Za: 7 (Schweden), 4 (Russland)
Pomp: 9

-----------

Das zweite Spiel war ein "Blitzfritz" mit nur 90 Min. pro Partei.

Der Verlauf war irgendwie ähnlich, wenn man davon absieht, dass die Pompadour brillierte und Österreich fürchterlich Prügel bezog: Die nördliche Hälfte Schlesiens wurde durch erfolgreiche Trossjagden der Preußen vor der Eroberung bewahrt, in Sachsen wurde ein weißer Dreierturm in einem Kessel gegrillt.

Im Osten lief es für mich gut, Lehwaldt gab früh auf, der Herzsektor um Küstrin fiel rasch und Schweden eroberte acht Zielstädte, bevor es mit der ersten Schicksalskarte ausschied.

Im Westen lief es aus alliierter Sicht ebenfalls bestens: Zwar standen dort zweitweise zwei Preußen, doch diese waren nur Zaungäste während Hannover verprügelt wurde. Schließlich machte Preußen den Fehler des Abends: Magdeburg und Halberstadt fehlten den Franzosen noch. Ein Angriff auf Heinrich, der in Magdeburg stand, verbrannte die preußischen Herzvorräte. Es gelang Heinrich jedoch ein Rückzug um eins. Danach zog er in die schlechteste Position, in die man überhaupt ziehen kann, nämlich in einen Kessel (Staßfurt)! Damit nicht genug, die beiden Franzosen konnten auf dem Marsch in ihre Angriffspositionen auch noch Magdeburg und Halberstadt markieren! Und auch damit noch nicht genug: Preußische Truppen in Westsachsen blieben untätig, obwohl sie zur Deckung hätten heraneilen können! Es kam, was kommen musste - Sieg für Pompadour. Schon bitter, wenn der Sieger auf diese Weise ermittelt wird.

Den russischen Mitsieg vermasselte ich mir allerdings selber: In Runde 9 (also unmittelbar vor Heinrichs Höllenritt) war nur noch Colberg (ganz oben im Kreuzsektor) nicht erobert. Dohna hatte sich auf die Stadt gestellt. Ich wusste, dass Preußen aus dem letzten Loch pfiff, griff mit zwei Generälen an und wurde dennoch per Gleichstand leergespielt. Das war eine unangenehme Situation, denn ich hatte - natürlich - keine Reserven. Auch Preußen war platt, würde aber vor mir Karten bekommen. Mental stellte ich mich auf einen herben Rückschlag ein. Allerdings erschien dann die Schicksalskarte, bei der Zarin und Maria Th. eine Karte tauschen dürfen. Ich erhielt eine Kreuz 12 und war wieder bewaffnet.
Wie zu erwarten griff Preußen an. Zu meiner Überraschung bot er mir einen Rückzug um zwei an, den ich in spontaner Freude annahm. Dies war allerdings mein größter Fehler des Abends, denn mir war ja zu diesem Zeitpunkt (Anfang Runde 10) völlig klar, das Frankreich in dieser Runde siegen musste. Ich hätte also die erhaltene 12 ausspielen und hoffen müssen. In der Tat hätte dies den völlig mittellosen Dohna vernichtet und mir danach die Eroberung Colbergs ermöglicht.
Es ist wirklich unfassbar und gleichzeitig immer wieder faszinierend, wie unlogisch man sogar mit viel Spielerfahrung reagiert, wenn man als Beteiligter in einer Situation steckt, die unerwartet kippt. Ein (erfahrener) Außenstehender hätte vermutlich mit Leichtigkeit alles richtig gemacht.

Fazit wie beim ersten Spiel: Ein Preuße, der permanent danach bettelte, verprügelt zu werden und der zwar nicht ganz so viele Fehler machte, aber immer noch zu viele, verliert früh das Spiel.

Punkte:
Fr: 5
MT: ca. 4
Za: 8 (Schweden), 9 (Russland)
Pomp: 12

Thema: OO bei WM?
Bernd_P

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06.11.2009 18:11 Forum: Strategie und Taktik

Ich habe mal die im Forum beschriebenen OOs genauer analysiert. Es gibt 9 davon mit folgenden Siegen: Friedr. 1, Za 1 (mit Russland), MT 5 (mit Österreich), Pomp. 3 (mit Frankreich). Österreich sollte sich also rein statistisch über die OO freuen.

Ausschlaggebend für die österreichischen Erfolge waren:

74 (Ende Runde 10): Schwaches preußisches Spiel, frühe Eroberungen Ö's

89 (Ende Runde 11): OO nur mit 5 Generälen; Herz gegen Russland ausgegeben; mehr als genug österr. Eroberungen bis Runde 8/9; fataler preußischer Sehfehler in defensiver Verteidigungsphase.

127 (Ende Runde 10): Gut vorbereitete Österreicher (24er Turm sofort zur Stelle); größere Eroberungen Ö's allerdings erst ab Runde 6.

189 (Ende Runde 14): Preußen wollte von vorne herein die OO ausprobieren; österreich. 24er-Turm; allerdings kaum österr. Eroberungen in der Anfangsphase;

256 (Ende Runde 6?): Preußen konnte von Anfang an von Ö verprügelt werden; frühe Eroberung der sächsischen Zielstadt; frühes Ausschwärmen in Schlesien mit 3 Generälen; schwaches preußisches Spiel

Das bedeutet: Frühe Eroberungen durch Österreich gab es in drei Spielen, nur in zwei (127, 189) fing Österreich vergleichsweise spät damit an.

Beim russischen Sieg in Runde 13(55) ist nichts über österreich. Eroberungsaktionen berichtet - deshalb nur 5 oder 6 Punkt mit dem Reich. Beim preußischen Sieg (206) eroberte Österreich fleißig (worüber ich mich damals noch wunderte - man lernt halt dazu!), machte aber einfach defensiv zu viele Fehler. Die Frankreich-Siege analysiere ich jetzt aus zeitgründen nicht.

Folgerung: Eroberungszüge Österreichs parallel zur böhmischen Verteidigung sind meistens wichtig für Sieg oder Punktekonto.

Thema: OO bei WM?
Bernd_P

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06.11.2009 01:49 Forum: Strategie und Taktik

Ich bin nach einigem Hin- und Herüberlegen zur Ansicht gelangt, dass die derzeitige Punkteregel völlig in Ordnung ist, denn: Im Spiel OHNE Punkte besteht die Spielkunst des Österreichers bei einer OO darin, die Eroberung der eigenen Zielstädte schneller als die anderen Alliierten abzuschließen und dabei mindestens eine Zielstadt in Böhmen zu halten. Punkte müssen den Erfolg dieses Vorgehens widerspiegeln. So gesehen ist die derzeit gültige Punkteregel richtig und ausgewogen, denn sie belohnt das Erobern, gibt jedoch einem Österreicher, der wenig oder nichts erobert, immerhin per Rundenbonus ein kleines Trostpflaster an Punkten. Mehr hat ein Österreicher, der nicht oder kaum erobert, auch nicht verdient, denn dies ist ein Versäumnis und entspricht nicht der geforderten Spielkunst.

Vielleicht ist das Problem kein Problem der derzeitigen Punkteregel, sondern eines der Formulierung: Durch den Passus "Dauer der Partie (jede Runde = 0.5 P) ODER eroberte Zielstädte in Prozent geteilt durch 10" wird suggeriert, dass es vor allem aufs Durchhalten ankommt und dass die Eroberung der Notnagel ist. Kein Alliierter kann jedoch durch Durchhalten gewinnen, auch nicht Österreich bei einer OO. Vielleicht sollte man die Spieler durch eine andere Formulierung der Punkteregel auf die richtige(re) Fährte führen.

Zum diskutierten Spiel: Natürlich ist ein Österreicher in den ersten Runden einer OO massiv mit Überleben beschäftigt und natürlich hat Österreich, wenn Preußen in Runde 8 unterliegt, auch bei gutem und eroberungsorientiertem Spiel nur geringe Chancen, in passable Punkteränge (also 8 oder 9) zu gelangen. Aber: Die OO verhält sich diesbezüglich wohl nicht kritischer als das Standardspiel, d.h. die Gefahr einer relativ mageren österreichischen Punkteausbeute bei einer frühen preußischen Niederlage ist bei OO und Standartvariante wohl in etwa gleich groß - solides österreichisches Spiel vorausgesetzt.

Nachtrag: Allerdings muss man auch sagen, dass das Risiko, dass das Spiel in sehr frühen Runden endet (sei es durch Sieg Preußens oder durch Niederlage in Ost oder West) und damit Österreich nicht auf 8 oder 9 Punkte kommt, wohl etwas größer ist als im Standardspiel. Wenn man Österreich in diesem Fall ein Trostpflaster geben möchte, dann müsste man wohl mit Bonuspunkten an dieser Stelle ansetzen. Vorschlag: Eroberte Ö- oder R-Zielstädte dividiert durch gespielte Runden x 10 (im Falle einer P-Niederlage), gedeckelt bei 9,x.

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